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PAPIER-ZEITUNG Nr. 65 2677 Der Handelsagent Der »Zentral-Verband deutscher Handlungs-Agenten- Vereine« verbreitet in der Presse einen Aufsatz seines Generalsekretärs Dr. Podewils, der unter der Spitzmarke »Ein neuer Weg für das Handwerk!« den Handwerkern empfiehlt, durchVermittlung vonHandelsagenten ihreWare auf den Markt zu werfen, ähnlich wie das die Fabrikanten tun. Diesem Aufsatz entnehmen wir folgende Ausführungen über die wirtschaftliche Bedeutung der Handelsagenten: Ein Produkt der Entwicklung des Handels in den letzten Jahrzehnten ist das Agenturgewerbe. Ein neuer Beruf oder richtig ein neuer Geschäftszweig hat sich herausgebildet, der darin besteht, als »Handelsagent« für eine andere Firma oder andere Firmen Geschäfte zu vermitteln oder abzuschließen. Vom Makler unterscheidet sich der Handelsagent dadurch, daß er für die Firmen, die er vertritt, auf Grund seines Ver trages, des Agenturvertrages, ständig tätig ist. Vom Kommissionär unterscheidet ihn, daß er nicht im eigenen Namen, sondern im fremden Namen abschließt — falls er über haupt für das vertretene Haus abschließt; denn in den weitaus meisten Fällen beschränkt sich seine Tätigkeit auf eine bloße Vermittlung. Das Handelsgesetzbuch gebraucht die Bezeichnung »Handlungs agent«. Dem Sprachgefühl nach drückt dieses Wort aber etwas anderes aus, als der Handelsagent ist, wenigstens nach der Ent wicklung, die dieser Stand genommen hat. Der Handelsagent ist nicht mehr, wie vor Jahren, notwendigerweise der »Agent einer Handlung«, sondern er ist der »Agent des Handels«, der Kaufmann, dessen Sonderfach es ist, andere Kaufmannsfirmen zu vertreten. In der Regel ist der Handelsagent gegenüber dem von ihm vertretenen Hause der wirtschaftlich Schwächere. Aber grund falsch ist die Anschauung, als ob der Handelsagent — yon‘dessen Tätigkeit und Bedeutung weite Kreise eine unrichtige Vorstellung haben — sozusagen bloß ein »Mitläufer« sei. Ebenso unrichtig wäre die Anschauung, daß der Handelsagent ein Vermittler ist, der sich unberechtigterweise in den unmittelbaren Verkehr zwischen Erzeuger und Verbraucher gedrängt hat. Es gibt auch viele Fälle, in denen der Handelsagent gegenüber seinem Geschäftsherrn der wirtschaftlich Stärkere ist, in denen von der Vermittlung durch Handelsagenten das gesamte Geschäft abhängig ist. So ist es meist dort, wo eine große Agenturfirma eine ganze Reihe von kleinen Häusern vertritt. Es gibt Handels agenten, die für 30 bis 50 Firmen arbeiten. Die Gründe, aus denen der Erzeuger sich der Vermittlung durch Handelsagenten bedient, sind mannigfach. Einmal wohnt der Handelsagent an Ort oder im Bezirk seiner Kundschaft; er kennt daher seinen Bezirk besser und kann ihn besser bearbeiten als der vom Hause entsendete Reisende; er kann leichter mit der Kundschaft in Verkehr treten und leichter ihre Wünsche und Klagen entgegennehmen; er kann auch die Kreditfähigkeit neuer Kunden sicherer feststellen und ihre Kredit fähigkeit besser dauernd überwachen — und in dieser Beziehung gehen seine Pflichten weiter als die eines Reisenden. Ferner erhält der Handelsagent im Gegensatz zum Reisenden keine feste Vergütung, sondern nur Provision für die zustande gekommenen Geschäfte. Er erhält seine Provision sogar erst, wenn der Kaufpreis eingegangen ist. Der Fabrikant ist also nicht der Möglichkeit ausgesetzt, eine Vergütung zu zahlen, ohne daß eine Einnahme für ihn bewirkt wird. Sehr oft lohnt es sich auch gar nicht, eines einzelnen Artikels wegen Reisende hinauszusenden — ganz besonders, wenn neue Kundschaft erst erworben werden soll. Ein Handelsagent, der bereits in ähnlichen Zweigen arbeitet, kann die Ware, ohne be sondere Kosten zu verursachen, mitnehmen, die in Frage kommende Kundschaft besucht er sowieso. Es gibt ferner viele Erzeuger, die wirtschaftlich so schwach sind, daß sie sich die für den Vertrieb ihrer Erzeugnisse er forderlichen Reisenden nicht halten können. Beispielsweise will ein kleiner Fabrikant von Beinlöffeln im Erzgebirge seinen Absatz vergrößern oder ein Erfinder, der einen neuen Noten halter herstellte, möchte diesen verkaufen. Sie wünschen ihre Erzeugnisse im ganzen Deutschen Reich abzusetzen, sie kommen auch auf den Gedanken, für die Ausfuhr zu arbeiten. Sie sind wirtschaftlich zu schwach, um sich Reisende zu halten, die das ganze Deutsche Reich bereisen, ja sie können sich nicht einen einzigen Stadtreisenden halten. Anderseits würden der artige Reisende schon im Verhältnis zu dem durch sie bewirkten Absatz zu hohe Kosten verursachen. Für einen solchen Erzeuger ist die Vermittlung durch Handels agenten eine Lebensnotwendigkeit. Die Klugheit ist solch lebenszähes Wesen, Sie kann sich mit so magrer Kost ernähren, Sich ganz aus jedem Zufall neu gestalten. Shakespeare Act. Ges. Neusser Eisenwerk • E E (O QL • E "O a E - CD 1 8 • co Q): 43 5 • 5 3 5 e . 15 bis 25% mir Ekonomiser VORM. RUDOLF DAELEN, HEERDT BEI NEUSS Sie arbeiten zu teuer, wenn Sie zum Beschneiden von Büchern oder gefalzten Papieren nicht Karl Krauses patentierten doppelten Dreischneider benutzen. Nach dem für die Buchbin dereien von Leipzig, Berlin und Stuttgart gültigen Lohntarif erspart man 30 pCt. bei Verwendung von Krauses doppeltem Dreischneider gegenüber d. Dreischneider, und gar 53 pCt. gegenüber dem Beschneiden auf gewöhn lichen Schneidemaschinen! Folgende Leipziger Firmen benutzen Krauses doppelten Dreischneider: Bibliograph. Institut (2 Stück'). Böttcher & Bongartz. F. A. Brockhaus. Dampfbuchbinderei vorm. F. A. Barthel. E. A. Enders. H. 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