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2378 PAPIER-ZEITUNG Nr. 57 Handelskammer-Bericht 1905 Karlsruhe und Baden. Schreib-, bessere Druck-, Bücher-, Zeichen- und Streichpapiere. Bei lebhafter Nachfrage fand vermehrte Er zeugung glatten Absatz. Die Preise für Papiere blieben un verändert trotz erheblich gestiegener Roh- und Hilfsstoffpreise. Besonders empfindlich machte sich diese Preissteigerung bei den Lumpen geltend, die’ zeitweise auch für teures Geld nicht in der gewünschten Art zu erhalten waren. Schuld daran trägt hauptsächlich der russisch-japanische Krieg. Kurz, der Verdienst stand nicht im richtigen Verhältnisse zur Beschäftigung und zum Umsätze. Die neuen Zolltarife und Handelsverträge werden voraussichtlich auf Ausfuhr und Preise ungünstig wirken. Zeitungsdruckpapier. Der Geschäftsgang blieb flott, verspricht aber nicht so zu bleiben; denn gerade in Süd- und Westdeutsch land sind eine Anzahl neuer Fabriken und neuer Papiermaschinen in Betrieb gekommen, bezw. im Baue begriffen. Infolge be deutender Vergrößerungen der Papiererzeugung steht man an einem Wendepunkte der in den letzten Jahren leidlich günstigen Lage des Druckpapiermarktes in Süd- und Westdeutschland, und es beginnt in ganz Deutschland eine Verschiebung bisheriger Ver hältnisse. Der Kampf wird umso schärfer, als es nicht mehr möglich ist, einen TeilderUebererzeugungnach dem Auslande abzu stoßen. Der Bedarf an Zeitungsdruck ist dort zwar erheblich gestiegen, aber das Ausland (Belgien, Finland, Kanada, Ver einigte Staaten von Amerika usw.) hat sich durch Errichtung großer Fabriken, die unter günstigeren Bedingungen als deutsche Betriebe arbeiten, selbständig gemacht. Erst nach Jahren kann der inländische Papiermarkt die bevorstehende große Ueber- erzeugung aufnehmen. Roh- und Hilfsstoffpreise (Holz, Holz schliff, Zellstoff, Kohlen, Harz usw.) hatten steigende Richtung; auch die Arbeitslöhne stiegen. Packpapier. Die Absatzverhältnisse befriedigten. Die Er zeugungskosten vergrößerten sich infolge höherer Kohlen- und Rohstoffpreise, besonders durch amerikanische gewagte Ge schäfte erheblich gesteigerter Harzpreise. Für vereinzelte Papier sorten ließen sich bescheidene Preiserhöhungen durchführen, aber Verbesserung des Gesamtertrags konnte nicht erzielt werden. Zellstoß. Schlanker Absatz zog eine kleine Preiserhöhung nach sich, die aber durch höhere Kohlen- und Holzpreise auf gewogen wurde. Hohs- und Lederpappen. Die Nachfrage war mäßig, die Einfuhr vom Auslande groß, die Preise standen tief. Die Rohstoffe, Holz, Kohlen, Filze und Siebe sind wie die Arbeitslöhne ge stiegen; ein Nutzen war nicht zu erzielen. Allmählich hoben sich die Preise durch regere Nachfrage, vorzugsweise für weiße Holzpappen. Die Preise lassen sich nur halten, wenn die Be strebungen, in Fachkreisen eine Vereinigung aller Holz- und Lederpappenfabrikanten Deutschlands zur Wahrung der gemein samen Interessen herbeizuführen, sich verwirklichen. Sonst be ginnt ein Wettbewerbskampf, der für viele Betriebe den Unter gang bedeutet. Chemisch präparierte Papiere. Beschäftigung und Absatz be friedigten, weniger die Preisverhältnisse. Fast alle Rohstoffe behaupteten höheren Preisstand, den die Verkaufspreise nicht ausgleichen konnten. Starken Einfluß auf die Preisgestaltung gewinnen die Kartelle, Syndikate und Preiskonventionen. Der Absatz nach dem Auslande war günstig, besonders in der Aus fuhr nach Nordamerika war eine Steigerung zu verzeichnen. Der russisch-japanische Krieg beeinflußte teilweise den Handel, wird sich aber bald im wirtschaftlichen Leben nicht mehr fühlbar machen. Lohn- und Arbeiterverhältnisse blieben unverändert. Der Mangel an geeignetem weiblichen Arbeitspersonal hielt an, Tapeten. Der Geschäftsgang war ziemlich gut; durch größte Anstrengung konnte der gewohnte Umsatz erzielt werden. Der neue Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn droht den Absatz weiter zu erschweren. Das Ausfuhrgeschäft liegt infolge maß losen Preisunterbietens sehr darnieder. Steindruckärbeiten. Bei guter Beschäftigung machten sich Preisdrückereien fühlbar. Ein weiterer Uebelstand sind die Verkäufe »auf Abruf«. Um möglichst niedrige Preise heraus zuschlagen, werden große Mengen bestellt, so daß meist, wenn eine bestimmte Lieferfrist festgesetzt ist, diese überschritten wird. Diese ungesunden Geschäfte sollten aufs energischste bekämpft werden. Hadern. In Hadern zur Papierfabrikation war das Geschäft lebhaft. Umfangreiche Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika nahm alle verfügbaren Vorräte auf, besonders von neuen Abschnitten. Die Preise steigerten sich infolgedessen; die besseren Sorten standen schließlich etwa io bis 20 v. H., die geringeren Sorten 30 bis 50 v. H. höher als im Vorjahre. Summierte Papiere, vollständig plano liegend, n. D. R.-P. hergestellt, in Bogen und Rollen. F. A. Sevin, Leipzig-R. 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