Volltext Seite (XML)
WßeiMiWkl UMM ^9. Jahrgang. Nr. 291. Erscheint leden Wochentag abends für den folgenden Tag und tostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei m's Haus. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kuga«, Hermsdorf, Kernsdors, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydieu, Hutteugrnnd n. s. w. für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Orgcnr crller Geineinöe-Verewcrltungen der rrrnlregenöei r Ortschaften. Anzeiger für Freitag, den 15. December 1899. Bekanntmachung. Im Interesse des Personenverkehrs auf dem Schinderweg wird derselbe auf die Strecke vom Bahnhof bis zur Lichtensteiner Straße für jeden Durchgangsfahrverkehr gesperrt. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 20 Mk. ev. Haftstrafe bis zu 5 Tagen ge ahndet werden. Hohenstein-Ernstthal, den !1. December 1899. Der Stadtrath. Or. Polster. Bürgermeister. Dtschm. Bekanntmachung. Nr. 44, 45, 46 und 47 des Reichsgesetzblottes und das 18. l9. und 20. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1899 sind cingegangen und liegen an Raths- stelle Zimmer Nr. 1, zur Einsichtnahme aus. Der Inhalt ist folgender: u., des Reichsgefetzvlattes: Nr. 44. Bekanntmachung, betreffend das Außerkrafttreten der zwischen dem Norddeutschen Bunde und der Schweiz getroffenen Uebereinkunft wegen gegenseitigen Schutzes der Rechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst vom 13. Mai 1869. Nr. 45. Verordnung, betreffend die Einführung des Gesetzes über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6. Februar 1875 in Helgoland. Nr. 46. Verordnung, betreffend das Verfahren vor dem auf Grund des Jnvalidenversicherungsgesetzes errichteten Schiedsgerichte. Verordnung, betreffend die Formen des Verfahrens und den Ge schäftsgang des Re chs-Versicherungsamts in den Angelegenheiten der Invalidenversicherung. Nr. 47. Gesetz, betreffend die gemeinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreibungen. b., des Gesetz- und Verordnungsblattes. 18. Stück. Verordnung, die Besetzung der Subaltern- und Unterbeamtenstellen bei den Communalbehörden pp. mit Militärauwärtern betr. Verordnung, die Anmeldung zur Anstellungsprüfung für den höheren Staatsforstdienst betr. 19. Stück. Verordnung über das Registerwesen bei den Amtsgerichten. Verordnung zur Ausführung des Handelsgesetzbuchs, des Binnenschifffahrtsgesetzes und des Flößereigesetzes. Verordnung zur Ausführung des § 126 des Reichsgesetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichts barkeit. Verordnung zur Ausführung des 8 l l2 des Gerichtsverfassungsgesetzes. 20. Stück. Verordnung, die Abgabe stark wirkender Arzneimittel betr. Verordnung über die Ausstellung von Armuthszeugnissen. Verordnung, Militär-, Forst» pp. Schutz-Kommandos betr. Verordnung zur Ausführung der Civilprozeßordnung und der Concursordnung. Verordnung, die Zwangs vollstreckung in das unbewegliche Vermögen betr. Verordnung zur Ausführung der gesetzlichen Bestimmungen über die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen. Hoheustein-Ernstthal, am 14. December 1899. Der Stadtrath. * Or. Polster. Bekanntmachung. Vom 1. Januar 1900 an werden auf Beschluß des Vorstandes der allgem. Ortskrankenkasse sämmtliche Quittungskarten der im hiesigen Orte bei der Jnvaliditäts» und Altersversicherung versicherten Personen, sowohl der in Fabrik» und anderen Betrieben beschäftigten Arbeiter wie auch der Hausgewerbe treibenden, durch unsere Kassenverwaltung aufbewahrt. Die Einhebung -er Jnvali-itätsversicherungsbeiträge erfolgt von diesem Zeitpunkte an durch den Kassenboten gleichzeitig mit der Einhebung der Krankenkassenbeiträge alle Monate je für die abgelaufene Beitragsperiode. Wir fordern hiermit die Inhaber bez. Verwahrer von Quittungskarten auf, dieselben möglichst im Laufe der letzten Woche dieses Monats, spätestens aber am ZV. December 1899 an die Kassenverwaltung — Lungwitzerstr 10 — während der Geschäftsstunden, Vormittags von 8—1 Uhr und Nachmittags von 3—4 Uhr, abzuliefern, wobei dann Auskunft über die Einzelheiten der künftigen Beitragseinhebung ertheilt iverden wird. Jnbcsondere werden auf vorstehende Anordnungen die versicherungSpflichtigeu Bewohner -er Neustadt und die Arbeitgeber beider Ortstheile hmgewiesen, die die Qutltungskarteu für die Haus gewerbetreibenden in eigener Verwahrung haben. Ev. Reste an Beiträgen sind bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung bis Ende dieses Jahres zu regel». Hohenstein-Ernstthal, am 12. December 1899. Der Vorstand der allgemeinen Ortskrankentaste. Otto Grabner, Vors. Koch. Telegramme »am Matts'scher» Kuren« Die Niederlage Methuens. London, 14. December. Der Correspondent der „Daily Mail" in Modderriver meldet über das Gefecht am Montag: Der Kamps begann bei Tages anbruch. Die Hochländer rückten über die Grasebene vor und sahen sich plötzlich einem mörderischen Feuer aus Laufgräben von etwa 200 Aards Länge ausgesetzt. Der grötzte Theil des Tages «ahm einen fürchter lichen Verlauf. Die Verluste, die so in einer ein zigen Minute erlitten wurden, Ware« erschreckend und überwältigend. Die Brigade zog sich rasch zurück, erholte sich aber wieder und behielt ihre Stellung. Das war auf dem linken Flügel. Auf dem rechten Flügel war die Gardebrigade durch die offene Ebene gegen andere Laufgräben vorgegangen und kämpfte 15 Stunden lang gegen einen unsichtbaren Feind. Um 11 Uhr Vormittag wurden die Gordons, die an dem ersten Vormarsch nicht betheiligt, vorgeschickt. Die Buren ließen sie eine Linie der Schützengräben passieren und nahmen sie dann unter Feuer. Die englische Artillerie bestrich den ganzen Tag hindurch die feind lichen Verschanzungen. Erst bei Anbruch der Nacht hörte der Kampf auf. Ein Verzeichniß der Todten, Verwundeten und Vermißten ist noch nicht zu erlangen. Dem „Daily Telegraph" wi, d über die Schlacht gemelder: Lord Methuens Truppen versuchten einen Durchbruch durch die linke Flanke der Buren, aber diese war zu stark. Der Angriff auf die Front, wo die Hochländer am Vormittag zurückgeschlagen worden waren, wurde den ganzen Tag hartnäckig fortgesetzt. Die Gordon-Hochländer machten einen heldenhaften Versuch, die Mißerfolge wett zu machen. Der Oberst fiel, auch Marquis of Winchester, Major bei der Coldstream-Guards, ist gefallen. Ein Bericht des „Standard" erzählt, rach dem Zurückgehen der Hochländerbrigade konnte bei der Neu- auistellung das unter dem Namen Schwarze Wach rühmlichst bekannte Regiment nur noch 18V Mann aufweise«. Am Vormittag wurden di ersten Gor-on-Hochländer vorgeschickt. Sie schritte« mit äußerster Tapferkeit aui das Centrum des Feindes wo ihre todtcn und verwundete«' Kameraden lagen, sanden es aber unmöglich, die feindlichen Schützengräben zu nehmen, deren Front aus Stacheldraht gebildete Verbaue schützten Der „Local-Anzeiger" bemerkt zu den neuesten Berichten: „Nach den Niederlagen der Generale Gatacre und Methuen und bei der durch die ungenügende Truppen- zahl herbeigeführten Unthätigkeit des Generals Buller darf man d e militärische Lage der Engländer in SüdafOka als geradezu verzweifelt bezeichnen. Von einem offensiven Vorgehen kann, abgesehen vielleicht von dem Entsatz des einen oder des anderen be lagerten Platzes, auf lange Zeit hinaus keine Rede sein. Es scheinen Jere Recht zu behalten, die von wrnherein meinten, England sei nicht im Stande, den Krieg gegen die Burenrepubliken mit seinen militärischen Machtmitteln siegreich durchzuführen. Außerhalb Englands wird eine solche Entwickelung der Dinge nicht gerade bedauert werden.' Lord Methuen giebt seine V-rluste an Todten, Verwundeten und Gefangenen in der Schlacht am Modder auf 450 Mann an. Wohlgemerkt bestehen oie Colonnen Methuen's aus der Elite der englischen Armee. — Gerüchtweise verlautet m London, daß General Gatacre seines Postens enthoben werden wird, weil man ihm in höheren militärischen Kreisen praktische und taktische Fehler zur Last legt. London, 14. Dec. Die Blätt r des recken ein- müthig die ernstliche Niederlage Methuen-, stimmen aber darin überein, caß man nicht zurückgehen könne, sondern daß die Sacke durch;ewchten werden müsse. Die „Times" drängt daraus, unverzüglich eine wctter- Streitmacht von 30000 Mann auszurüsten und sagt, eine große Anzahl wohcauSgebildcter Miliztr.'ppen und Freiwilliger seren kampsbegierig (?) und die Colonien seien stelz (?), ihre Continge.ue zu erhöhen. (??) * * * London, 13. December. Nach Telegrammen aus Capstadt sind ernste Differenzen zwischen dem Gouverneur Milner und dem Capministerium aus- gebrochen, und es gilt eine Ministerkrisis als bevor stehend. Die Niederlage der Engländer bei Stormberg ist nicht gerade sehr ehrenvoll. Der neueste Bericht der Times liest sich gerade wie der Bericht über eine Hasenjagd. Die Times schreibt: Der Verlust der Buren bei Stormberg betrug nur vier Tobte und neun Verwundete. Die englischen Truppen machten keinen richtigen Angriff, sondern wurden total über ¬ rascht, während sie in Colonnen marschirten, sie stürzten I desorganisiren. Auch das oft verlangte Hinauss'. icken darauf einfach auf den nächsten Hügel, ohne Befehlelder Seebataillone ist unmöglich, da im Falle einer und ohne zu wissen, wo der Feind Ivar. Als das Mobilmachung der Flotte diese Truppen fehlen würden. Feuer auf die Engländer eröffnet war, n:a«schienen sie London, 14. Dcc. Den „Times" wird aus auf den nordwestlichen Flügel des Feindes. Dagegen!Kapstadt vom H. Dec. gemeldet, Lorenzo-Marquez wnrde von den Buren ein Angriff auf den südwest- entwickelte sich schnell zu einem Handelsemporium für lichen Flügel gemacht. Die Soldaten waren seit Transvaal und zu einem Hauptquartier für seine 4 Uhr früh auf den Beinen und völlig erschöpft. Siel Agenten, welche ganz 'rei mit anderen Agenten und fuhren Sonnabend in offenen Eisenbahnwagen inj""! Europäern verkehren können. Die Schwierigkeit, glühendem Sonnenscheine nach Motteno, welches sie so die Einführung von Sprengstoffen für die Regierung-- spät erreichten, daß der Marsch nach Stormberg um !°brik und selbst von Munition zu verhindern, ist de- zwei Stunden verzögert wurde. Sie hatten daher in deutend dadurch erhöht, daß es thatsächlich unmöglich der Nacht vor dem Kampf nur eine Stunde Schlaf, gründliche Durchsuchung 'rcmder Schiffe aus- Der Marsch nach, Stormberg war zu lang und die angeblich Lebensmittel fuhren. Die feindliche Position uneinnehmbar. Die Geistlichen englychen Regierung angenommene Haltung sind zur Beerdigung der To ten ausqegangen und!^' "'e F^Act de» noch nicht zurück Die Bure., erklären, sieveLannte^ die Todten und schickten die Gefangenen nach Rl ms t > ^ siesetve tyatmcyttcy zum iDemete von Transvaal gehörte. . Loudon, 14. Dec. Der Lord-Geheimsiegelbewahrer * * Crohs hielt in Loughborough eine Rede, in welcher 1«!. Deebr. Das Kriegsamt er ausführte, ungeachtet der Unglücksfälle und schweren dreier neuer Batterien Opfer müsse die Sache der Freiheit (lies: Frechheit» Kelldartillerie angeordnet. . den Sieg davontragen. Nach dem Kriege würde 1 Transvaal nie wieder gestattet werden, England zu fährt aus guter Duelle, im ^ktegsamt sei wie es das in der Vergangenheit gethan habe, infolge der von Methuen erlittenen B-r /Ni-n- ckt"i " " » lüfte gestern befchlofsen worden, die MobM ... firung einer 7. Divifion, mit einer 8. in ästigen Nachrichten «st noch zu melden. eserve, Vorzubereiten. Londo«, 13. December. Amtlich wird gemeldet: Die Londoner Blätter klagen darüber, daß un- ^erat zureichende Truppen den Buren gegenüberstehen, ohnelH im daß man Rücksicht auf die mangelnden Transports ^'-nter,- erkrankt sind -nd,m Hos- mittel nehme. Die finanziellen Milt l der Regierung, !^ 12 die das Parlament bewilligte, scheinen erschöpft zu ° sein, und die Regierung will das Parlament ^" §^statt.r au. die Frage, ob es wahr s«, daß bei L den Lieferungen von Arttller.ematcr.al 'ür Tran-vaal begre.fl.cherwe.se un^ bekamen, folgendes: „ ^as aus deutschen nicht e.nberufen, fönst man mch. das FeM französischen Werkstätten hcroorgegangcne M.terial der Regierung mit den Rhedere.e^ vollkommen zufriedenstellend, doch verschuldete die btach dem eigenen Geständnis des ungenügende Vorbereitung unserer O-ficierc, daß die Sekretärs für Manne ex.st.ren nur 25 schiffe der ^tsamk-jt ^r Geschütz- anfangs zu wünschen übrig Handelsmarine, d.e über 15^ Knoten segeln, und ^h, scst Anfang December ist hierin Wandel geschaffen d-ese können keine Pferde und Artillerie tranSport.ren, Verheerungen durch unsere Geschosse, speciell in ohne daß das Innere der Schiffe umgebaut wird. Ladysmith und Maiekina, treiben die englischen Com- D,e Admiralität muß sich daher mit Schiffen, die nur m-md nten zu verzweifelte» Ausfällen. elf und zwölf Knoten segeln, behelfen. Von diesen Wa« die Be affnung der Infanterie anlaugt, befindet sich ein großer Theil aber nicht in englischen hzben die Buren, nachdem sie im Jahre 1894 mehrere Gewässern, und kann die Admiralität nicht den Taufend Henry Martim-Gewehre anzekaukt hatten, in ganzen Handel zu Gunsten der fremden Konkurrenz!neuester Zeit da- Mauser-Gewehr beschaff', von dem