Volltext Seite (XML)
Letzte Meldungen Im Schatten der Kongreßwahlen Stockholm. Der nordamerikanische Korrespondent von „New Statesman and Nation" beschäftigt sich mit dem wachsen den Einfluß, den die im November stattfindenden Kongreß'- wahlen in den USA auf alle strategischen Erwägungen aus übten. Der Präsident gehe davon aus, daß jeder größere, Rückschlag aus den Schlachtfeldern die Wahlaussichten ver schlechterte.. Aus diesem Grunde erkläre si chauch die große Zurückhaltung aller maßgebenden nordamerikanischen Kreise dem Gedanken der zweiten Front gegenüber. Wie Berichte aus den USA zeigen, wächst die Unzufrieden heit des Weißen Hauses mit den schlechten Ergebnissen der Schrottsammlung immer mehr. Infolgedessen werdeen jetzt auch Zwangsmaßnahmen erwogen, obwohl das Weiße Haus alle in das Privatleben eingreifenden Maßnahmen ursprünglich bis nach den Kongreßwahlen verschieben wollte. Die Kämpfe auf Madagaskar gehen weiter Vichy. Der Staatssekretär für die Kolonien gab folgen den amtlichen Bericht heraus: Am 23. September gegen 17 Uhr wurde Andananariva von den- Briten besetzt. Durch die Emnahmc der Hauptstadt nach einem 14tägigen ungleichen Kc mpk ist die erste Phase des Widerstandes beendet. Trotz des Falles von Andananariva bereiten sich unsere Truppen darauf vor, in dem zweiten Abschnitt der Kämpfe mit der gleichen heroischen Hingabe Widerstand zu leisten. MM und Erziehung Das deutsche Volk hat eine harte Schute hinter sich. Es hat durchaus die Erkenntnis gewonnen, daß Geschlossenheit und Gemeinschaft die Wende seines Schicksals bedeutete. Es hat die Früchte eines heroischen Kampfes während des ersten Weltkrieges nicht pflücken können, weil es den Einflüssen frem der Agenten unterlag und die Kraft nicht erkannte, die in ihm selbst verborgen, aber verschüttet war. Denn dieses selbe deutsche Volk/ das sich damals einem Versailler Diktat beugte und 1^4 Jahrzehnt jüdisch beeinflußte Svstemregierungen er trug, dieses selbe deutsche Volk, das sich in Partei- und inter essenpolitischer Zerrissenheit zerfleischte und damit immer mehr schwächte, führt heute «inen siegreichen Abwehr- und Befrei ungskrieg gegen die gesamte jüdisch-plutokratisch-bolsche- wistische Welt. Es sind die gleichen Menschen, und es sind doch andere. Durch eine Idee, von Adolf Hitler zur Wirklichkeit gestaltet, vollzog sich eine Wandlung innerhalb des deutschen Volkes, die in ihren Auswirkungen und Ausstrahlungen den Anstoß zur Neuordnung Europas, zur Neuordnung der Welt gab. Das Wesentliche hierbei ist, daß diese Idee immer tiefer das deutsche Volk erfaßt, ihm einen neuen Lebensinhalt, einen neuen Zukunftsglauben gab. Die siegreichen Schlachten, die unfere Soldaten an allen Land- und Seefronten schlagen, sind Ausdruck und Auswirkung eines neuen Geistes, der durch die Idee Adolf Hitlers vom Sozialismus der Tat, von der Kraft der Volksgemeinschaft emporstieg. Dieser Geist, durch Vorbild, Tat und Erziehuna immer wieder verjüngt, ist die Gewähr unseres Sieges und unserer Freiheit. Das sagen uns auch die Feiern, die am kommenden Sonntag in allen deutschen Gamm zur Ue Verführung des Nachwuchses für die NSDAP, aus der Hitler-Jugend in den Pflichtenkreis der nationalsozialistischen Bewegung stattfinden. Diese Feiern sind symbolisch für die Lebens- und Werbekrast der national- sozialistischen Idee, die sich im Kampf um die nationalen und sozialen Ziele des Volkes immer wieder erneuert. „Aus Opfern, Hingabe und Kraft und der Beharrlichkeit des Willens ist das neue Reich entstanden." Diese Feststellung traf der Führer vor sechs Jahren ans dem Nürnberger Parteitag. Der deutschen Jugend hat stets die Liebe, das Vertrauen des Führers.gehört, weil er weiß, daß die Nation aus ihrer Jugend immer wieder neue Kraft erhält. Prophetisch sagte er damals: „Wenn die Stunde des Kampfes jemals kommen sollte, sc wird dos Hakenkreuz gegen den Sowjetstern siegen, dank der Jugend, die sich um den Führer schart" Heute kämpft, siegt und blutet Deutschlands Jugend für Deutschland durch die Kraft der Idee. .auptschristleiteri Walter Mohr. Verlag: Mohr S- Hoffmann. Pulsnitz. Druck: luchdruckereien Karl Hoffmann und Gebrüder Mohr, Pulsnitz. — Preisliste Nr. S 28. 9., 29. 9., 30. 9., 1.10., 2.10., 3.10., Anzeigenschluß 9 Uhr j xeb. 4. 5. 1922 Eine Anzeige in dieser Zeitg. bringt Erfolg MÜS UÜglikÜ 1kl M. xd SA-Wehrsport hebt die Wehrkraft des Wehr willens. Komme in die SA-Wehrmannschaften! gek. 2E 8. 1942 Reichssender Leipzig: 28.9., 11.45—12.00: Landwirtschaftliche Umschau; 29.9., 11.45—12.00: Nachrichten für den Bauer; 30.9., 11.45—12.00: Arbeitskalender für den Bauer; 1.10., 11.45—12,00: Futterplan für den Winter; 2.10., 11.45—12.00: Pommritzen ist Trumpf; 3.10., 11.45—12.00: Wintergemüse in Keller und Miete. Sentimentalitäten sparen die Engländer sich für nach dem Krieg auf, wo sie nichts mehr kosten. Wir Deutschen müssen noch lernen, den Feind zu hassen! mr xsnres lleberisglück u. KollnaoZ bat uns der Lrisx ^eavluiuso. Hart und scüwsc trat uns dis lurchtbaro kür immer unkaßbar bleibende bfgchricht. dsss unser lieber bsrrsnsglltsr, botkuuags- vollsr eiorigsr 8oko, unsere ^ebsosstütrs, Hells uad Kousia, der XI.-O.-8cüüirs in einem Inl.-Rsgt. Herbert Hrienre Sirqennaqriqten Sonntag, den 27. September 1942 Obergersdorf. 8,30 Uhr Predigtgottesd., 10 Uhr Kindergottesd. pur dis vielen Lswsiss üsrz.Nrüsr ^.n- teilasdme beim Heimgang unserer lieben blutter, brau verw. Hilkeakeeg danken von ganrsa Herren ksoailie pnul LickenberA ksoiill« blnx Teick Oulsaitr, am 25. Lsptsmbsr 1942. nicht mehr in sein Heim rurüdckedrt. In unsagbarem Oecrslsid die scbvergeprülien Ntsrn Tliieme «aü kosu nebst allen ^.nvervsnäten bttedsrsdork lieber Herbert, so schlak ckson wokl nach kartsm llampls, Im Osten nun Dein Xreur muß stehn, Oer Blick naR dorthin lässt uns bollen Im jenseits auk ein Wiedsrsedn. Preise vom Kamenzer Wochenmarkt am 24. Sept. Weizen (Prcisgebiet W VII) 10,35; Roggen (Preisgebiet N XII) 9,80- Gerste (Preisgebiet G Vis) 11,25; Hafer (Preis!- gebiet H VII) Umlagezuschlag 0,35 u. 8,45; Heu 3,40; Roggsw- stroh 2,00- Weizenstroh 1,90; Haferstroh 1,85; Gerstenstroh 1,85; Weizenkleie (Schälkleie) 3,95; Roggenkleie (Schälkleie) 4,80; Landeier 0,10: Ferkel 18,00—25,00: Läufer je Kilogramm 1,40. Landfunk der Woche Der Deutschlandjenver und der Reichssender Leipzig brin gen in der kommenoen Woche vom 28. September bis 3. Okto ber außer den täglich von 12 bis 12.05 Uhr laufenden Sendun gen „Hier spricht der Lanofunk" bzw. „Landvolk das gehl dich an" die nachstehenden Sendungen für den Bauer: Deuischlandsender:' bür dis viels» IZswsiss liebevoller- Lb- ruag durch Wort, 8chritk, Qsld-und Traar - spenden, sowie radlrsichss Qsisit beim Heimgang unserer teuren Zntschlalsasa, 8ela>s kickter, geb Oswald sagen wir auk diesem Wege unssrea sUsr- ksrrlickstea Oaaic. Besonderen Haak Herrn Okarrsr Tübn kür seins trostreichen Worts, ferner auch den lieben Nachbarn kür bereit williges tragen rur 8tätte ewiger Rube. ' la stiller Trauer ckie Hiuterbliebeaea Obsrstsiaa uad Okora, 25. 9. 42. vsakssZuuA Unendlich viel Leichen der Oiebs und Wsrtschstruog sind uns aus Anlass des Ablebens meines lieben hlannes, unseres guten Vaters, Rg. 8kköae rutsil geworden, wokür wir allen berrlichst danken ksotou«! 8kköae Tin der und ^agsbörigs Rulsoitr. Mann wird verdunkelt r Von heute abend 20 Uhr bis morgen früh 6,26 Uhr Inserate bis zum Betrage von 5 Mark bitten wir sofort bei Aufgabe zu beahlen. 6.50— 7 00: Landwirtschaftlicher Arbeitskalender: 11.15—11.20: Blick ins Buch; 11.20—11.30: Hochwertige Massenerträge; 6.50— 7.00: Kartoffeln in Miete und Lagerhaus 11.15—11.30: Helferinu ender Landfrau: 6.50— 7.00: Ernährungspolitische Monatsschau; 11.15—11.20: Sprechstunde beim Tierarzt: 11.20—11.30: Die Dämpfkolonne kommt; 6.50^ 7.00: Der Steuerkalender für die Landwirtschaft: 11.15—11.20: Der Kleingärtner fragt; 11.20—11.30: Europ. Gemeinschaftsarbeit i. d. Saatzucht; 6.50— 7.00: Der letzte Luzerneschnitt; 11.15—11.20: Ernte aus Wald und Heide; 11.20—11.30: Tagesfragen aus Erbhof- und Steuerrecht: 6.50— 7.00: Der Bauer fragt, wir antworten; 11.15—11.20: Der Pflanzenarzt; 11.20—11.30: Die Hofkarte als Spiegelbild d. Wirtschaft. «ei' MSe» vatSvAea. Abzugeben 8>kiUerstr. 11 II l UotsI vrsusr Wolk KM seine Ossistätte von Lonnabenä, äen 26. 8ept. ab i<ücils unä Keller sinä sucii beute nocb IsisrunßsfäkiZ. ist 3M 5 o n n t 3 Z , 6en 27. 8ept6mberI942, in äer ^eit von 7.00 bis 10.00 Obr clus gesumts b.eitunZsnel2 in Oliv»"». Oro6rölir8äorker L1ektri2ität8werk O. m. b. bl. . MrMenMor übt zum Erntedankfest deute kreiteg, 20.l5 Uhr Ratskeller Erscheinen aller wird drin gend erwartet. Eine 8 Gang Vreid- unü LpuImsLLkine RM 50.— zu verkaufen Okora 244. verkauft Sevckaer Pulsnitz M.S. j (53. Fortsetzung.) ' Es bleibt einen Augenblick ganz still im Kreise. „Ist das wahr?" stützt Leon Kraftrecht endlich hervor. „Es ist wahr!" ' - „Weitz man, was an seine Stelle tritt?" „Nein. Es scheint alles qeheimgehaltcn zn werden. Alan vermutet mancherlei. Wissen tut man nichts." Das ist wieder eine neue nnd schwere Sorge. Dunkel steht auf einmal die Zukunft vor ihnen. Was geht vor? Wohin steuert die russische Politik? -!- Die Jahrhundertwende kommt heran. In der kleinen Kirche von Wilhelmsdorf hat der Pastor von denen gesprochen, die das grotze Werk der Kolonisa tion begonnen nnd fortgesührt haben und nnn ausruhen in Gottes Gnade. Er hat Namen aufgernfen, die ein leuch tendes Beispiel deutscher Arbeitskraft und Trene waren, nnd so hat er auch derer gedacht, denen der Kreis viel zn danken hat: Eberhardt, Hans und Dietrich Devitz'. „...und des noch unter nns weilenden Stephan Devitz. der so Grotzes leistete in der von ihm bewirkten Verbrüderung mit allen Deutschen in Wolhynien, am Kaukasus, in Sibi rien und am Ural. Enger zieht sich nm uns der eiserne Reifen russischer Gewaltherrschaft, notwendiger und dringender denn je ist unsere Gegenwehr! Ein neues Jahr hundert bricht an. Wir tragen ihm keine Hoffnungen ent gegen, aber wir haben einen Willen, einen zähen, deut schen, nnbengsamen Willen, mit dem wir unser Volks tum und unsere Rechte wahren werden, komme, was immer kommen mag! Der Herr schenke uns dazu die rechte Kraft und ein tapferes Herz." Schweigend nnd tiefernst gehen die Menschen in die Winternacht hinaus, und das Funkeln ihrer Laternen verliert sich in der Ferne, hüpft über die Ebene da und dort, schwimmt über die Wolga nnd versinkt in den Mul den der Berge drüben. * / „Komm, Eduard", sagt Stephan Devitz zu seinem Sohn, I „ich will dir die Karten und Pläne geben, sowie die Ver zeichnisse aller Vereine, die wir gegründet haben. Hier ist auch die Liste der Namen derjenigen, die sich freiwillig angeboten haben, sozusagen als Stafettenreiter zu dienen. Sie stellten die Verbindung mit unsern'Brüdern in Wol hynien nnd in der Ukraine her. Dort bilden im Kreise Großliebtal unsere LaNdslente bereits einen erstaunlich hohen Prozentsatz der Bevölkerung. Die auf der Liste mit einem Stern bezeichnet sind, halten die Verbindung mit der Krim aufrecht, die mit zwei Sternen reiten in den Kaukasus. Führe das Werk weiter, wenn dn kannst." Eduard heftet einen langen nnd bennrnlugten Blick auf den Vater. Dann schließt er sorgsam die Papiere ein. „Vater —", hebt er an, ez- will noch etwas sagen, seinen inneren Empfindungen Ausdruck geben, der Abschieds schmerz verschließt ihm den Mund. Stephan hat langsam den Kopf an die Lehne des Stuhles zurückfallen lassen nnd macht den letzten Atemzng, wie einer, der ans einem ver schütteten Brnnncn schöpfen mnß. Beatrix Devitz trägt ihr Witwentum ansrecht und stille doch Leon Kraftrecht hat das Scheiden Stephans schwer getroffen. Er war ihm, nachdem alles Trennende über- ivnnden war, teurer geworden als ein Brnder. Nach dem IMF gegen Japan verlorengeganaenen Kriege — von dem man ans dem Kraftrechthos nicht viel zn spüren bekam hat ein Regierungserlaß die Grund besitzverhältnisse tiefgreifend gewandelt. Das Landgesetz vom Jahre 1M6 nämlich hat das Stoly- pinsche System, daß das Land nur Gemeindegnt ist nnd von den Gemeindevorstehern jeweilig neu vergeben wird, anfgehoben nnd den Kolonisten erlaubt, zum Einzelbesitz nberzngehen. So war denn die durch die beiden Familien bebaute Erde Kraftrecht- und Devitzscher Besitz geworden. Freu dig gehen sie daran, das eigene Land zu pflügen nnd an zubauen. Eigene Erde zu besitzen, ist das glücklichste Ge fühl, das es gibt. Darüber ist viel Leid zu vergessen mög lich. — Die Güter wetteifern jetzt miteinander. Und die Erde, doppelt und dreifach umsorgt, schenkt doppelte und dreifache! Frncht. Die Städte blühen auf durch deutschen Handel. Drüben, auf der Bergseite schaf fen zehntausend Webstühle an der Herstellung von Sar pinkagewebe. Saratow wächst. Schlanke Kirchtürme strek- ken sich hochauf, deutsche Kirchen. Was war Saratow einst?, Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten Ein größeres, schmutziges, russisches Dorf. Der deutsch? Handel erst hat es so ansehnlich gemacht. So beginnt das nene Jahrhundert, vor dem die Kolo nisten gezittert haben, ein unerhörtes Glück zu schenken. Das Schicksalsjahr 1914. In diesen großen Frieden — nach so viel schweren Kampfjahren — hallt plötzlich das Echo eines fernen Schusses. Zwei Tage darauf bringt die deutsche Zeitung die Nach richt: Der Thronfolger von Oesterreich ist einem Attentat znm Opfer gefallen! Eduard Devitz legt gelassen die Zei- tuug aus der Hand. Als abends alle in der großen Halle versammelt sind, erwähnt er die Neuigkeit: „Der Thronfolger von Oester reich ist in Sarajevo erschossen worden." Nach ein paar Tagen ergeht das Ultimatum an Serbien. Die Inngen horchen ans. „Gibt es Krieg?" Eduard Devitz zuckt die Achseln. Und wieder ein paar Tage, die eine gewisse Spannnng in sich tragen, dann: Oesterreich hat an Serbien den Krieg erklärt! Und nun folgt Schlag auf Schlag. s Die russische Negierung hat Deutschland und Oester reich den Krieg erklärt! Die Jungen sind stumm. Die Alten senken die Köpfe. Eduard Devitz läßt sich sein Pferd satteln. Er will nach Saratow. Die Söhne reiten mit. Stumm und gedrückt warten die andern auf thre Rückkehr. In Saratow wimmelt es schon von Soldaten. Es ist fast kein Dnrchkommen mehr. Schweigend reiten sie heim. In der Steppe nnd drüben am Saum des Berglandes hin flitzen Reiter: Kosakenab- teilnngen. . In der Nacht ist am Palisädentor des Kraftrechthofes der Mobilmachungsbefehl angeschlagen morden. Da und anderswo, an den deutschen Kirchen, an den deutschen Schulen, da und dort an einem deutschen Hoftor: „Krieg mit Deutschland!" Die Kolonisten stehen und starren mit brennenden Augen darauf. Hinter ihnen jagen Kosaken vorbei, mar schieren schon Jnfanterieabteilungen, blicken höhnend auf die entsetzten deutschen Bauern: ,,Ja, ja, Brüderchen gegen Brüderchen! Macht nur vorwärts!" (Fortsetzung folgt.)