als an der Schwelle des 9. Jahrhunderts eingesetzt hat. Dies hilft uns dann auch, aus dem Halimbaer Gräberfeld die im 9. Jahrhundert vorgenommenen Bestattungen auszusondern. Die historischen Quellen berichten darüber, daß eine Gruppe von Awaren 805 auf dem Reichstag zu Aachen Karl den Großen um die Möglichkeit ihrer Niederlassung zwischen Carnuntum (Deutsch-Altenburg) und Savaria (Szom- bathely) gebeten hatte 6 ). Das zur historischen Aufzeichnung würdig befun dene Anliegen scheint gleichbedeutend mit der Erteilung der Bewilligung zur Niederlassung, sonst wäre auch die Zurückweisung des Ansuchens aufge zeichnet oder die abgelehnte Bitte überhaupt nicht vermerkt worden. Zieht man zwischen Carnuntum und Savaria eine Linie, so durchquert diese die Gegend von Sopron und das westliche Ufergebiet des Neusiedler Sees. In diesem Gebiete müssen daher Gräberfelder aus dem 9. Jahrhundert liegen. Auf der Suche nach dem archäologischen Material im Gebiet zwischen Car nuntum und Savaria fanden wir in der Zeitschrift Soproni Szemle aus der Feder des B. Szöke einen Grabungsbericht vor 7 ). Die aus der Rettungsgra bung stammenden elf Gräber von Sopronköhida enthielten auch Gegenstände, deren Typen in den Gräbern der ersten Generation der im Gräberfeld von Halimba im 10./11. Jahrhundert Bestatteten auftreten und stellen damit den unmittelbaren chronologischen Anschluß her. Zu diesen Gegenständen ge hörten in erster Linie die in Niettechnik geschlossenen Bandringe 8 ) und die traubenverzierten, im Gußverfahren hergestellten Bronzeohrgehänge 9 10 ). Das Gräberfeld von Sopronköhida zeigte sich deshalb zur völligen Freilegung und Aufarbeitung geeignet. B. Szöke konnte wegen seines Gesundheitszustandes an der planmäßigen Erschließung nicht teilnehmen10), und die Leitung nahm Gy. Lszl in die Hand. Auf unsere Bitte überließ er uns im Jahre 1956 die Freilegung des Gräberfeldes. Der Verfasser dieses Berichtes legte im Jahre 1956 15 Gräber, 1957 11 Gräber, 1958 51 Gräber, 1959 36 Gräber und schließlich im Jahre 1960 21 Gräber frei. Mit dieser letzten Aufdeckung kann das Gräberfeld als vollständig erschlossen betrachtet werden. Insgesamt handelt es sich um 145 Gräber. Ihre ausführliche Beschreibung und unsere auf das 9. Jahrhundert bezogenen Schlußfolgerungen geben wir im Rahmen einer größeren Arbeit bekannt. Die Fertigstellung des umfangreicheren Werkes und seine Publi kation nimmt längere Zeit in Anspruch. Vor der Herausgabe sehen wir uns jedoch veranlaßt, die Beschreibung von drei typischen Gräbern, der dort beobachteten Besonderheiten bei der Bestattung und einige Angaben über das Gräberfeld bereits im voraus einem jeden Interessenten zur Verfügung zu stellen. Grab 16 (Abb. 5, 2-8) Sopronköhida, den 13. Oktober 1956: Grabtiefe 185 cm, Breite 58 cm, Länge 235 cm, Länge der Sargspur 225 cm, Breite 43 cm, Höhe 19 cm. 6) Siehe die Aufzeichnungen in den fränkischen Jahrbüchern aus dem Jahre 805. 7) B. Szöke, IX. szäzadi sirok Sopronköhidän (Gräber aus dem IX. Jahrhundert in Sopronkö hida). Soproni Szemle, Jg. IX, Nr. 3-4, S. 55-68 ff. 8) A. a. O., S. 60, Fundobjekt Nr. 6. 9) A. a. O., S. 60, Fundobjekt Nr. 3 und 9. 10) Er erlag seiner Krankheit im Jahre 1961. Wir behalten ihn in gutem Gedenken.