den Periode praktisch ohne Funde blieb. Es kann vorausgesetzt werden, daß das Interesse für die Eroberung dieses Teils des Elbgebietes nicht nur mit dem Bestreben, den fruchtbaren Boden dieser Gegend zu erwerben, im Zusammen hang stand, sondern daß hier auch der Elbeweg selbst eine bedeutende Rolle spielte. Auf diesem Wege gelangten große Mengen an wertvoller donauländi scher Ware nach Norden. Erst seit der Zeit des Jenisovicer Horizontes sind viele Lausitzer Formen in Böhmen heimisch geworden, und sie wurden hier gemeinsam mit den einheimischen Bronzen erzeugt sowie auch mit solchen, • die sowohl dem böhmischen wie auch dem süddeutschen Gebiet gemeinsam waren. Natürlich kann auch die Tatsache nicht unerwähnt bleiben, daß sich zu jener Periode auch engere Kontakte zwischen dem mittelböhmischen und dem ostböhmischen Lausitzer Kulturkreis, der zahlreiche Bronzeformen mit der sächsischen Lausitzer Gruppe gemein hat, bestanden. In der Periode des Horizontes Hostomice zog sich das Knovizer Element bis nach Üsti nad Labern und Litomefice zurück, und das böhmische Elbgebiet zwischen Melnik und Üsti verlor seine reichen Depotfunde. Die regen Bezie hungen mit dem Gebiet nordwärts des Erzgebirges bestanden natürlich weiter. Viele Formen, die im böhmischen Gebiet entstanden waren, drangen nach Norden. Die wachsende Beeinflussung des böhmischen durch das süddeutsche Gebiet macht sich auch in Nord- und Mitteldeutschland sowie im Lausitzer Gebiet geltend. Sie ist hier durch den Beitrag der südwestlichen Bronzen sowie durch die Beeinflussung der lokalen Produktion erkennbar. Andererseits spie gelt sich die sinkende Bedeutung der Werkstätten des Mitteldonaugebietes auch in den Funden nordwärts des Erzgebirges wider; hier wirkt der Rückgang an Bronzen aus dem mittleren Donaugebiet im Verhältnis zur vorangehenden Periode besonders auffallend. Die gegenseitigen Beziehungen mit den Kultur bereichen nordwärts des Erzgebirges sind in Böhmen aus dem dauernden Bestehen und der ständigen Benutzung der ursprünglich aus dem Lausitzer Gebiet stammenden Bronzen klar ersichtlich. Sie beschränkten sich jedoch nur auf das schmale Elbgebiet und das Erzgebirgsvorland, wo man die aus dem Gebiete der reichen mitteldeutschen Hortfunde eingeführten Bronzen antrifft. Anschrift: Dr. Olga Kytlicovä, Archeologicky üstav Ceskoslovenske akademie ved, Praha 1, Letenski 4. Die Übersicht über die deutschen Hortfunde hat mir meine Studienreise in Museen der DDR erleichtert. Mein Dank gebürt allen Museumsleitern, die mir meine Arbeit in ihren Museen liebenswürdig ermög lichten, vor allem aber Herrn Dr. W. A. v. Brunn, der mich größtenteils auf dieser Reise begleitete und mir wertvolle Hinweise zu den deutschen Bronzen gegeben hat.