man auf Grund der Grabungssituation annehmen muß, daß das Niveau der Landoberfläche zur Zeit der Grubenanlage bis zur Errichtung des Walles (etwa 1000 u. Z.) keine wesentlichen Veränderungen erfahren hat, kann aus den genannten Befunden der Schluß gezogen werden, daß der Lessivierungsprozeß bzw. zumindest seine Hauptphase in die sem Gebiet erst nach der Grubenanlage stattgefunden hat. Durch diesen Vorgang ist das ehemalige steinzeitliche Bodenprofil (mögliche Hori zontfolge A/C bzw. A/B/C) einschließlich der Abfallgrube in einem Zeitraum von ca. 3500 Jahren zu einer ausgeprägten Löß-Parabraun- Abb. 8. Zehren, Kr. Meißen. Profilausschnitt. 1 Außenkante der steinernen Blend mauer. 2 Berme. 3 Grabenansatz. 4 Neolithische Siedlungsgrube (Baalberger Gruppe). 5 Baalberger Amphore. 1 :50. erde um gewandelt worden. Auf das ehemalige Vorhandensein der Grube im begrabenen Az-Horizont weisen einige Scherbenfunde aus dem A :i -Horizont über der Grube hin. Neben der beträchtlichen Ton verlagerung (Tondifferenz zwischen A :r und B,-Horizont = 17,5%) ist gleichzeitig auch eine stärkere Verlagerung von freien Oxiden und organischer Substanz (vgl. humusarmes Grubenoberteil) festzustellen. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß durch das Profil in Zehren ein ziemlich klarer Nachweis für eine holozäne Lessivierung erbracht wor den ist. 1 Das vergleichsweise mit untersuchte rezente Profil kann bodentypo logisch wieder als Acker-Parabraunerde bezeichnet werden. Es weist gegenüber dem fossilen Profil ähnlich wie in Höfgen eine geringere Verlagerung an Ton und freiem Eisen und Aluminium auf. Auch hier lassen sich einige der Unterschiede zwischen dem rezenten und fossilen Profil durch den Einfluß des Ackerbaus erklären.