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Lanüjugenü. Sommerdienst der Arbeitsgemeinschaften des VDM.-Werkes „Glaube und Schönheit" auf dem Lande. — Lv 125 vom 20.4.194« —. Die vor uns liegenden Sommermonate stellen das deutsche Landvolk, insbesondere seine Bäuerinnen, vor Aufgaben ungeheuren Ausmaßes. Darum ist es auch im Sommer mehr denn je notwendig, daß die Arbeitsgemeinschaft durch ihre praktische Hilfe, durch Ertüchtigung ihrer Mädel, vor allem aber durch deren persönliche Haltung und Einsatzbereitschaft stärkster Stützpunkt und Kraftquell des Dorfes ist. Ich verweise auf das Rundschreiben betr. Einsatz der Arbeitsgemeinschaften (Mädel) vom 19.9.1939 — I v 125 — und betone nochmals, daß alle bestehenden Arbeitsgemeinschaften des VDM.-Werkes „Glaube und Schönheit" auch während der Sommermonate aufrechterhalten bleiben und ihren Dienst nach fol gendem Dienstplan durchführen: I. Arbeitsgemeinschaft „Bäuerliche Berufsertüchtig u n g". Die Arbeitsgemeinschaft „Bäuerliche Berufser tüchtigung" hat während der nächsten Monate in erster Linie die Aufgabe, die Bäuerin und Landfrau in ihrer Sommerarbeit zu unterstützen und zu ent lasten. Zu diesem Zweck tritt der mit obengenanntem Rundschreiben angeordnete „Sondereinsatz" in Kraft. Der Sommerarbeitsplan richtet sich nach den anfal lenden Arbeiten und nach den jeweiligen örtlichen Verhältnissen. Im Einvernehmen mit der „Hilfs gemeinschaft des Dorfes" (siehe entsprechendes Rund schreiben vom 25.11.1939 — I L 230 —) bestimmt die Führerin der Arbeitsgemeinschaft, wann und wo die Arbeitsgemeinschaft eingesetzt wird. Der Einsatz erfolgt vordringlich in den Betrieben, wo der Betriebssichrer oder männliche Arbeitskräfte einge zogen sind und wo sich infolgedessen die Bäuerin in erster Linie um die Betriebsführung kümmern muß, oder wo besonders starker Mangel an Arbeitskräften herrscht. Je nach der zu leistenden Arbeit und nach der Abkömmlichkeit der Mädel aus dem elterlichen Betrieb erfolgt der Einsatz einer ganzen Arbeitsge meinschaft, einer kleineren Gruppe oder einzelner Mädel. Außer bei der Hilfe im Haushalt (Waschen, Flicken, Kinderbetreuung, Einkauf usw.) ist die Ar beitsgemeinschaft während der Sommermonate ins besondere bei folgenden Arbeiten einzusetzen: 1. In der Gartenarbeit a) Frühjahrsbestellung, b) Pflegearbeiten im Garten, c) Erntearbeiten im Garten. 2. In der bäuerlichen Geflügelhaltung (Rundschrei ben betr. Einsatz der Arbeitsgemeinschaft „Bäuer liche Verufsertüchtigung" in der bäuerlichen Ge flügelhaltung vom 1. 2.1940 — I v 125 —) a) Aufzucht des Junggeflügels, b) Sauber- und Jnstandhalten der Geflügelställe, c) Mitarbeit bei der Ablieferung der Eier. 3. Verwendung der Gartenerzeugnisse, Haltbar machung von Obst und Gemüse a) für den Haushalt der Bäuerin, b) für die NSV. 4. Mitarbeit bei der Milcherzeugungsschlacht (Rund schreiben betr. Milcherzeugungsschlacht vom 29. 3. 1940 — 16 149 — und betr. Teilnahme von Land mädeln an Melklehrgängen vom 23. 1. 1940 — Iv 125 —) a) Melklehrgänge, b) Viehpflege. Außer dem „Sondereinsatz" findet mindestens einmal im Monat ein Gemeinschaftsabend oder ein Arbeitsabend statt. Diese haben die Aufgabe: 1. das Zusammengehörigkeitsgefühl der Arbeitsge meinschaft auch während der Sommermonate auf rechtzuerhalten, 2. den Mädeln die notwendige politische Ausrichtung zu geben, 3. die notwendigen Anweisungen für die praktische Arbeit (in Zusammenarbeit mit der Abt. II kl des RNSt.) im elterlichen Betrieb und für den „Sondereinsatz" zu vermitteln. Darüber hinaus werden an Sonntagen Earten- begehungen, Besichtigungen von gut geführten Be trieben, Eeflügelställen und handwerklichen Betrieben sowie Lehrfahrten durchgeführt, um den Mädeln Ge legenheit zu geben, ihre Kenntnisse und ihren Ge sichtskreis zu erweitern. Zur laufenden Unterrichtung der Führerinnen der Arbeitsgemeinschaften „Bäuerliche Berufsertüch tigung" sind auch während der Sommermonate nach Bedarf Kurzschulungen für diese durchzuführen. II. Volkstumsarbeit und bäuerliche Lebensgestaltung. Es ist heute im Kriege trotz aller augenblicklichen Begrenzungen notwendig, daß unsere Landmädel zu einer bäuerlichen Lebensführung erzogen werden, denn das Gemeinschaftsleben ist die Quelle der Kraft für die Menschen auf dem Lande. Wir müssen darum alle Kräfte und Fähigkeiten zum Einsatz bringen, die diese Gemeinschaft, sei es im Haus oder im Dorf, stärken und die den Mädeln bei aller schweren Arbeit Frohsinn und Zuversicht gibt. Es ist darum von besonderer Wichtigkeit, daß alle Arbeitsgemeinschaften „Bäuerliche Lebensgestaltung" und „Volkstumsarbeit" sowie die Arbeitsgemeinschaft „Bäuerliche Berufsertüchtigung" auch im Sommer halbjahr im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten (Sonntag, Feierabend) Volkstumsarbeit zur Festi gung der Dorfgemeinschaft durchführen. Im Mittelpunkt stehen insbesondere die Ausge staltungen der Feiern im Jahreslauf, z. B. Erntedank fest, die gerade heute die Dorfgemeinschaft fester zu sammenschließen sollen. Als Richtlinie zur Vorbereitung der Feiern dient die im Reichsnährstands-Verlag erschienene Broschüre „Unser Dorftag".