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Nr. 14. 3. 4. 1925. • Der Deutsche Erwerbsgartenbau 187 n 1 1, i > t i i Ihre Fragen Beantwortung, auch über Rentabilität und Absatz. Soweit meine eigenen Erfahrungen in dieser Frage gehen, habe ich festgestellt, daß die Kultur dieser Pflanzen wohl sehr lohnend sein könnte, wenn die Abnehmer — Drogen handlungen und Apotheken — angemessene Preise dafür an legten. Diese wollen aber selbst viel an solchen Artikeln verdienen und bieten deshalb, wie der Großhändler beim Obstbau, solche niedrigen Preise, daß die Kulturen meistenteils, trotz hoher und bester Erträge, nicht lohnen. B. Voigtländer, Tharandt. Der Anbau mit wirklich echter englischer Original Mitsham- Pfefferminze ist sehr rentabel. Aus ihr wird das echte Pfeffer- minz-Oel gewonnen. In England werden die frischen Pfefferminzteile an Ort und Stelle destilliert und das fertige Oel alsdann verschickt! Ich rate Ihnen als Fachmann, sich nicht mit allen möglichen Arzneipflanzen abzugeben, sondern nur mit einer Sache, das ist das Obenerwähnte. Mit der Be lieferung dieser echten Original-Minze könnte ich Ihnen behilf lich sein, da ich dieselbe importiert, artenrein, abgebe. Die echte englische Minze ist von mir nach Palästina geliefert worden, wo sie in größeren Mengen zur Oelgewinnung an gebaut wurde. Auch lieferte ich an die bedeutendsten Bo tanischen Gärten und Universitäten des Auslandes, nach Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Litauen, Ungarn, Schweiz und viele andere. [730 Friedr. W. Krüger, Pankow. Antwort 367. Handsäemaschinen. Handsäemaschinen gibt es m. W. eine ganze Reihe der verschiedensten Fabrikate und Ausführungen. Die bekanntesten sind wohl Dresdensia, Sembd- ner und Senior. Nach meiner persönlichen Kenntnis und Er fahrung käme für Sie wohl die „Senio r“ in Betracht. Das Gerät ist leicht, einfach und für alle Samenarten verwendbar. Die Maschine dient zur Arbeit in fortlaufender Reihe und ver fügt über eine mechanische Vorrichtung, die ein Säen in Ab ständen von 10—60 cm ermöglicht. Als Neuerung ist dieses Modell auch in kombinierter Ausführung zur gleichzeitigen Verwendung als Säemaschine und Hackpflug zu haben. [732 J. Kemmerling, Neuß. Antwort 375. Pilzbefall bei Evonymus. Wir haben recht gute Erfolge mit Praeschwefel der Firma Gustav Unselt, Stuttgart, gegen den Evonymus-Meltau gesehen. Der Schwefel wird aufgestäubt. Dr. Höstermann. [733 Antwort 376. Salatkartoffel. Als sehr ertragreiche Salat kartoffel empfehle ich Meyers Königsniere, anerkannt 1. Nachbau (neu). Ich kann noch größere Posten abgeben. Albert Rauschenberg, Pirna-Jessen. [735 Antwort 377. Frühkartoffel. Birkners Früheste baue ich schon eine ganze Reihe von Jahren an und bin bis jetzt mit dem Ernteertrag zufrieden gewesen. Nur 1923 war eine Fehlernte. Ich ziehe Birkners Früheste den frühen Rosen kartoffeln vor. Birkners Früheste ist eine gute Mittelkar toffel, 20 und mehr Knollen an einem Stock ist keine Selten heit. Ich habe noch Saatgut abzugeben. G. Kelbaß, Glogau, Friedrichstr. Als Frühkartoffel hat sich die neuere Züchtung G o 1 d b a 11, weißschalig und gelbfleischig, sehr bewährt. Sie brachte im letzten Jahre im Durchschnitt den 18 fachen Ertrag. Das Saatgut ist auch anerkannt 1. Nachbau. Geh kann noch größere Posten abgeben. Albert Rauschenberg, Pirna-Jessen. [736 Antwort 381. Motoren. Es läßt sich Ihre Frage schwer be antworten. Angabe der Tiefe des Brunnens und täglich zu liefernde Wassermenge ist erforderlich. Ich habe einen Pe troleum-Heißluftmotor seit 3 Jahren an einer Tiefbrunnen pumpanlage für 25 m Tiefe in 'Betrieb und kann einen solchen allen Kollegen, denen Elektrizität nicht zur Verfügung steht, bestens empfehlen. Wenden Sie sich an die Firma Hoch & Dietel G. m. b. H., Motorenfabrik, Niederplanitz S., welche Ihnen Ratschläge bereitwilligst erteilen wird. [751 Bruno Beeker, Reichenbach i. V. Antwort 385. Chrysanthemumerde. Für die Zusammen setzung der Chrysanthemumerde ist jetzt gerade noch Zeit, damit sie vor Gebrauch noch einige Wochen lagern kann, die zugesetzten Dungstoffe ihre Schärfe verlieren, sich umsetzen und bei Beginn des Einpflanzens gleich wirksam sind. Für 1 cbm Pflanzerde gebraucht man: Stickstoff: 21/2 kg Schwefels. Ammoniak oder 3 kg Natronsalpeter oder 1 kg Harnstoff. Phosphorsäure: 21/2 kg Superphosphat oder 3 kg Thomasmehl oder 3 kg Knochenmehl. Kali: 1 kg 40°/oiges Kalisalz oder Chlorkalium. Die angegebenen Zusätze sind ohne Zweifel die billigste und einfachste Art des Zusatzes und wir erreichen dadurch eine erste Qualität gleichmäßig gut entwickelter Pflanzen. Für eine gehäufte Karre Pflanz erde (etwa 100 1) würde also der 10. Teil der oben angegebe nen Zusätze genügen. Hornspäne oder Hornmehl sind ja auch ihrer langsam anhaltenden Wirkung wegen für Chry santhemumerde zu empfehlen, jedoch teuerer, da hiervon 4 kg für 1 cbm Erde erforderlich sind. Thomasmehl ist als Zusatz besonders zu empfehlen, einmal durch seinen 500/0 Kalkgehalt, welcher anregend und lösend auf die Erde und die darin ent haltenen Dungstoffe einwirkt, dann aber auch durch seine erst nach einiger Zeit eintretende, dann aber längere Zeit anhaltende Wirkung der Phosphorsäure, welche ungemein günstig auf den Knospenansatz und deren Entwickelung ein wirkt. Für das letzte Umpflanzen im August empfiehlt es sich, einige Wochen vorher nochmals eine Erdmischung her zustellen, aber nur mit dem halben Quantum Stickstoffdünger, demselben Quantum Phosphorsäure, aber dem doppelten Quantum Kali, da das Kali besonders auf widerstandsfähige, haltbare Blüten und kräftige reine Farben einwirkt. W. Dannenbaum, Hildesheim [734 Frage 420. Lieferung van Sämereien. Welche Temperatur ist für die Lagerung von Sämereien die günstigste? G. O. in G. [752 Frage 421. Miniermade bei Chrysanthemum. Was kann ich gegen die Miniermade bei Chrysanthemum tun? Die in Frage kommenden Stecklinge drohen nicht zu bewurzeln. [753 K. N. in B. Frage 422. Höntsch-Futol. Bewährt sich Höntsch-Futol zur Insektenvertilgung? Sterben die Läuse oder auch die Blätter mit? C. K. in E. [754 Frage 423. Trüber Apfelwein. Ich habe 100 1 Apfelwein hergestellt. Der Wein ist gut abgegoren und hat auch einen guten Geschmack, aber er sieht in der Farbe sehr trübe und schwarzgrün aus. Gibt es ein Mittel, um ihm eine bessere Farbe zu geben und das trübe Aussehen wegzubringen? Ich habe den Wein umgefüllt, die Flaschen gesäubert, er will sich aber trotzdem nicht klären. R. Z. in T. [755 Frage 424. Welchen Kessel wähle ich? Ich beabsichtige, zwei Sattelhäuser, je 15 m lang und 3 m breit, .mit einer Warm wasserheizung zu versehen. Bei einer Außentemperatur von — 20° C. soll das eine — 15° C., das andere — 10° C. enthalten. Wel cher Kessel käme hier in Frage? Welche Erfahrung hat man mit dem Kessel „Oekonom“ gemacht? Zur Feuerung steht mir Torf, Briketts sowie Förderkohle zur • Verfügung. [756 J. Z. in U. Frage 425. Anwendung von Gasammoniak. Wann kann man 20—22°/o igen Ammoniak aus Gasfabriken zür Düngung für Obstbäume und Rasen verwenden und wie geschieht das in fester Form ? W. H. in V. [757 Frage 426. Heckenschnitt. Wann wird eine 1 m hohe Tannenhecke, welche zweireihig auf 90 cm im Oktober vorigen Jahres gepflanzt wurde, zum ersten Male geschnitten? ' W. H. in V. [758 Frage 427. Das holländische, einscheibige Frühbeetfenster. Welche Vorteile bietet das holländische, einscheibige Früh beetfenster für Gemüsekultur, gegenüber dem üblichen klein- scheibigen Fenster? Warum sind dieselben in Deutschland nicht mehr eingeführt? Von wo sind dieselben zu beziehen und zu welchem Preise? Welches ist das gebräuchlichste Maß? G. S. in N. [759 Frage 428. Fischleim. Mir steht ein großer Posten flüssiger, guter Fischleim in großen Fässern zur Verfügung. Wo zu ist er zu benutzen? Wo kann ich ihn umsetzen und wieviel kostet der Liter? C. S. in E. [760 Bücherbesprechungen — — — Keimungsphysiologische Probleme. Von E. Merkenschla ger. (Heft 1 der Sammlung Naturwissenschaft und Land wirtschaft, Verlag Dr. F. P. Datterer & Co., Freising-Mün chen, 1924.) Der durch seine Untersuchungen über das Verhältnis der Lupine zum Kalk bekannte Verfasser (vergl. z. B. Boas und Merkenschlager, Die Lupine als Objekt der Pflanzen forschung, Berlin, Parey, 1923) unternimmt es, das spezifische Verhalten der verschiedenen Samenarten gegenüber den physi kalischen und chemischen Umwelts- und den biologischen Ver hältnissen unter einem gemeinsamen Gesichtspunkt zu betrach ten, der unter anderem Aussicht bietet, die Samenbiologie dem. Verständnis näherzubringen und damit für die praktische Frage der-Saatgutbehandlung und -beurteilung eine feste Grund lage zu schaffen, die ihr noch fehlt. Daraus, daß manchen Samen Konzentrationen von Stoffen zugemutet werden können, die für andere Samen längst tödlich sind, läßt sich die verschiedenartige Widerstandskraft, die Resistenz der verschiedenen Samen, ermessen. „Unter dem Begriff Resistenz lassen sich nicht nur die keimverzögernden Mittel besprechen, er deckt auch gut die Mehrzahl der keim beschleunigenden Stoffe, weil das Ansteigen der Konzentration dieser Mittel bald einen Punkt erreicht, der ins Gegenteil zu-