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Erscheint Mittwochs und Sonnabends. Abonnementspreis: Vierteljährlich 10 Ngr. ochkMatt für > Inserate: welche in Königsbrück bei Hrn. Kauf mann I. And. Grahl angenommen werden, sind in Pulsnitz bis Montags und Donnerstags Abends einzusenden. Preis der dreispalt. Coruszeile 1 ^7. Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt -er Königlichen Gerichtsbehörden und -er städtischen Dchörden zu Pulsnitz und Königsbrück. lUv. 44. Mittwoch, den S2. Mai 188^. Bekanntmachung der Königlichen Kreisdirection zn Budissin, de» Urlaub des Bezirksarztes Idi. Röderer betr. Nachdem aus die Dauer eines dem Bezirksarzte, Hofrath Or. Röderer zu Kamenz ertheilten Urlaubs Herr Bezirksarzt, Medicinalrath Oe. Kupfer hierselbst vom 28. dieses Monats bis Anfang Juli dieses Jahres mit einstweiliger Verwaltung des Kamenzer Mevicinalbezirks beauftragt worden ist, so wird dieß zur Nachachtung für die betreffenden Behörden und Alle, welche sonst in geschäftlicher Beziehung zu Herrn Bezirksarzt, Hofrath Or. Röderer stehen, hiermit öffentlich bekannt gemacht. Budissin, am 17. Mai 1867. Königliche Kreisdirection. Freiherr von H-Utschmid. Hentsch. Bekanntmachung. Folgende allhier bestehende polizeiliche Bestimmungen werden andurch in Erinnerung gebracht. 1/ Das Verunreinigen der Straßen beim Transport von Dünger, Jauche, Schutt und dergl. ist verboten und es haben in dieser Beziehung die betreffenden Wirthschaftsvorstände und Fuhrwerksbesitzer ihre Leute zu vertreten. 2) Jeder Haus- oder Grundstücksbesitzer hat seinem Hause oder Grundstücke entlang — selbstverständlich auch vor Gärten oder Scheunen — die Gasse so oft als nöthig und mindestens wöchentlich zweimal gehörig kehren zu lasten. 3) Schutthaufen dürfen in der Stadt ohne besonders dazu cingeholte Erlaubniß nicht liegen gelassen werden, auch ist der Schutt, soweit er auf communlichen Plätzen abgelagert werden soll, nur auf die vom Bauaufseher zu bezeichnenden Stellen abzufahren. Zuwiderhandlungen, oder Unterlassungen der bezeichneten Art werden mit Geldstrafen von — - 10 Ngr. — - bis zu 5 Thlr. — - — ., oder entsprechenden Gefäugnißstrafen geahndet werden, auch behält man sich vor, das Erforderliche nach Befinden auf Kosten der Säumigen sofort von Polizeiwe- gen ausführeu zu lasten. Pulsnitz, am 20. Mai 1867. Der Stadtrath. Körner, Bürgermeister. Zeitereignisse. Dresden, 18. Mai. Se. Excellenz Herr Staatsminister Frei herr v. Friesen hat heute einen mehrwöchigen Urlaub angetreten und sich zum Gebrauch der Cur nach Wiesbaden begeben. — (Dr. I.) Ueber das Abrücken der kgl. preußischen Truppen aus dem Königreiche Sachsen gehen uns von kompetenter Seite folgende Mittheilnngen zu: Die 2 Schwadronen deö brandenburgschen Dragoner regiments Nr. 2 verlassen Pirna am 19. Mai und werden am 20. Mai (am welchem Tage auch, wie bereits gemeldet, die 3. Fußabtheilung des brandenburgschen Artillerieregiments Nr. 3 von Dresden nach Iüterbogk abgehen wird), vereinigt mit den zur Zeit garnisonirenden 2 Schwadronen desselben Regiments, über Großenhain nach Schwedt, ihrem srühern Stand- quatier zurückkehren. Am 20. Akai verläßt der Stab, sowie das 1. und 2. Bataillon deö 2. brandenburgschen Grenadierregiments dir. ^Chem nitz; das 1. Bataillon marschirt nach Guben, das 2. Bataillon nach Krossen. Das Füsilierbataillon rückt am 21. Mai von Wurzen nach Sorau. Das Leibgrenadierregickent Nr. 8 verläßt Dresden am 23. Mai und marschirt über Pulsnitz nach Frankfurt a. O. (das Füsilierba taillon nach Landsberg a. d. W.). Das Gardegrenatierregiment „Königin Elisabeth» wird Dresden am 23. Mai verlassen nnd am 11. Juni in Breölau eintresfcn. Leipzig, 17. Mai. (Meßbericht.) Eine große Menge der, der ge genwärtigen Messe zugesührtcn Waaren wandert auf Commissionslager oder nach ihren Fabrikationsorten zurück, da das hiesige Geschäft sich durch Nichts zu heben vermochte. Schon seit mchrern Jahren konnten sich voigt- ländische Wcißwaaren eines befriedigenden Umsatzes nicht erfreuen. Auch die sächsischen Manufacturwaaren aus Glauchau, Chemnitz, Meerane re. waren nur wenig gefragt; Kattune dagegen gingen, wenn auch zu gedrück ten Preisen, bedeutend besser. In Leinenwaaren entwickelte sich kein flot tes Geschäft, da die Käufer allzuniedrige Preise boten und infolge dessen nur solche Fabrikanten, welche zur Erfüllung cingegangener Verbindlichkei ten größere Baarschasten bedurften, durch Losschlagen zu niedrigsten Prei sen einen Umsatz erzielten. In böhmischen Glaswaaren gab eS nur einen Mäßigen Export nach Amerika. In allen vorstehend erwähnten Artikeln ist die Messe als eine untermittelmäßige, oder kurz nnd rund gesagt, als eine schlechte zu bezeichnen. Chemnitz, 17. Mai. (D. I.) Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin trafen zur feierlichen Eröffnung der Ausstellung heute Bormiltag H11 Uhr hier ein. Auf dem Bahnhofe waren zur Be grüßung anwesend: Staatsminister von Nostitz-Wallwitz, Kreisdirector Uhde und Amtshauptmann von Könneritz, sowie die Spitzen der übrigen königl. Behörden, die Commandanten und Offiziere der gegenwärtigen kgl. preußischen und der künftigen kgl. sächsischen Garnison, Deputationen des Raths und der Stadtverordneten, sowie auch der Ausstellungscom mission. Das zahlreich versammelte Publicum brachte Ihren Majestäten beim Verlassen des Bahnhofs nicht endenwollende Lebehochs, welche sich wiederholten, als die Allerhöchsten Herrschaften um 11 Uhr im Ausstel- lnngsgebäude eintrafen. Die Eröffnungsfeier fand dem Programme ge mäß statt, indem, nach dem Vortrage einer Festcantate von hiesigen Ge sangvereinen, Bürgermeister Müller die Begrüßungsrede sprach und schließ lich, nach der Ausführung des Händel'schen Hallelujah durch sämmtliche Sänger, der Vorsitzende des Ausstellungsauöschusses, Rewitzer, die Indu strieausstellung für eröffnet erklärte. Letzterer schloß seiner.Eröffnungser- llärung ein Hoch aus Ihre Majestäten und das königl. Haus an, welches die Festversammlung drei Mal begeistert wiederholte. Im Hotel „Stadt London" fand Nachmittags H3 Uhr königliche Tafel von circa siebzig Cou verts statt. Die Abreise Ihrer Majestäten nach Jahnishausen und des kronprinzlichen Paares nach Dresden erfolgte Nachmittags 5 Uhr. Die Ausstellung macht einen eben so großartigen wie prachtvollen Eindruck. Reichenbach, 18. Mai. Es ist jetzt hier ein „Armenverein gegen das Bettelwesen" gegründet worven, welcher es sich zur Auf gabe stellt, einerseits das verderbliche Bettelwesen innerhalb seines Be reichs gänzlich abzuschaffen, andererseits aber wirkliche Hilfsbedürftige zweck mäßiger und wirksamer zu unterstützen und es sich auch angelegentlich sein zu lassen, arbeitsfähigen aber arbeitslosen Personen Beschäftigung und Erwerb zu verschaffen. Zu diesem Zwecke verpflichten sich die Mitglieder des Vereins für sich und ihre Angehörigen bei einer an die Vereinsmit gliederkasse zu zahlenden Conven'.ionalstrafe von 5 Ngr. für jeden ein zelnen Fall, keinem Bettler, insbesondere auch keinem bettelnden Kinde