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271 In London ist eine Aktiengesellschaft in Bildung begrif fen zur Ausbeutung der Petroleumquellen in Trinidad; das Actiencapital soll 150,OM Pfd. St. betragen. Es sollen dort wahre Oelseen, die unerschöpflich scheinen, vorhanden sein, und da dieselben in der Nähe des Meeres liegen, kann das Oel gleich an Ort und Stelle destillirt und verladen werden. In Warschau werden die großartigsten Vorbereitungen zum Empfang des Kaisers getroffen, der dort bestimmt zum 30. d. M. auf seiner Durchreise nach Deutschland erwartet wird. Zahlreiche Deputationen aller Stände aus Warschau und den Provinzen haben bereits beim Statthalter Grafen Berg die Er- laubniß nachgesucht, dem Kaiser Loyalitäts-Adressen überreichen zu dürfen. Auch soll die Einweihung der Weichsel-Brücke, an deren Vollendung mit großer Anstrengung Tag und Nacht gear beitet wird, vom Kaiser vollzogen werden. Die „N. A. Z." theilt eine Flugschrift mit, welche von einem Mitgliede der ehemaligen polnischen Nationalregierung er schienen und in welcher unter Anderem auch Folgendes zu lesen ist: „ES muß ein oberstes Revolutionstribunal, das über der Re gierung selbst steht, und die executive Gewalt mit Hilfe einer gut organisirten Compagnie Dolchmänner ausübt, errich tet werden. Dieses Revolutionötribunal soll seinen Terrorismus auch auf die benachbarten Staaten ausdehnen, wenn diese etwa Miene machen sollten, zu Gunsten Rußlands gegen den Aufstand bewaffnet einzuschreiten, wie schon Preußen die Neu tralität verletzt habe. Solche Gelüste kann nur das Revolutions tribunal im Zaume halten, das fortwährend das Messer an die Kehle setzt, sei es dem König von oder einem andern Despoten oder Minister. Jede Verbindung Polens mit Rußland muß sofort und.aus immer factisch gelöst werden. Dazu ist es nöthig, den Czar, den Großfürsten Constantin, Wielopolski, Mu- rawieff, Annenkofs rc. rc. aus dem Wege zu räumen. .An die europäischen Regierungen und Völker ist ein Manifest zu erlas Rath und Hüste Pr Diejenigen, welche a» Gcstchtsschwäche leiden und »nmeiitlieh durch MWstrcnglcs Studircn und aMcifende Arbeit den AMU gc- schadet haben. Seit meinen Jugendjahren hatte auch ich die leidige Gewohnheit, die Stille der Stacht wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen. Sowohl hierdurch, als durch viele angreifcnde optische und feine mathema tische Ausführungen war meine Sehkraft so sehr geschwächt, daß ich ury so mehr den völligen Verlust derselben befürchten mußte, da sich eine fortwährende entzündliche Disposition eingestellt hatte, welche mehrjährigen Verordnungen der geschicktesten .Acrzte nickt wcickeu wollte. Unter diesen betrübenden Umständen gelang es mir, ein Mittel zu finden, welches ich nun schon seit 40 Jahren mit dem ausgezeichnetsten Erfolge gebrauche. Es Hal nicht allein jene fort dauernde Entzündung vollständig beseitigt, sondern auch meinen Au gen volle Schärfe und Kraft wiedcrgegcben, so daß ich jetzt, j wo ich das 75. Lebensjahr antrete, ohne Brille die feinste Schrift lese und mich, wie in meiner Jugend, noch der vollkommensten Sehkraft er freue. Dieselbe günstige Erfahrung hab- ich auch bei Andern ge macht, unter welchen sich Mehrere befinden, welche früher, selbst mit den schärfsten Brillen bewaffnet, ihren Geschäften kaum noch vorzu stehen vermochten. Sie haben bei beharrlichem Gebrauche dieses sen, worin ausdrücklich gesagt ist, daß wir nicht um Concessio- nen und Reformen, sondern um das ganze, freie und unab hängige Polen kämpfen, und daß wir vor Erreichung dieses Ziels die Niederlegung der Waffen oder einen Waffenstillstand als Verrath und Selbstmord betrachten. Die National-Organisatio- nen in den deutschen Antheilen mit den kämpfenden Polen sind nicht durch eine lose Solidarität, sondern durch eine feste ein heitliche Organisation zu verbinden u. s. w. E i n g e s a n d t. Die Tage beginnen wieder kürzer zu werden und „Um des Lichts gesell'ge Flamme Sammeln sich die Hausbewohner." Gewöhnlich erwacht um diese Zeit auch unter der Kinder welt wieder die Leselust in höherem Grade. Zwar besitzt unsere Schule eine Schullesebibliothek und hat dieselbe seit ihrem Be stehen gute Früchte getragen. Doch das kindliche Gemüth ver langt Abwechselung und sehnt sich auch nach Neuigkeiten. Seit nun ziemlich zwei Jahren ist in unserer Stadtschule diesem Wun sche Rechnung getragen worden, indem in zwanzig Familien die „Deutschen Jugendblätter", Eigenthum des Sächsischen Pestalozzivereins, Eingang gefunden haben. Die erwähnten „Iugendblätter" erfreuen sich bei Len betreffenden Kindern, die sie bis jetzt lesen, der regsten Theil- nahme und ist dem Einsender zu öfteren Malen versichert wor den, daß auch die Aeltern reges Interesse daran genommen haben. Die „ Iugendblätter" kosten vierteljährlich 10 Ngr., erschei nen aller 14 Tage und lassen sich kleine Lesezirkel, wie solche bereits nnter den zwanzig Knaben bestehen, sehr leicht einrichten. Der Einsender kann aus eigener Anschauung und Erfahrung das oben Gesagte vollständig bestätigen und empfiehlt derselbe den Aeltern unserer Schulgemeinde die genannten „Iugendblätter" hierdurch auf das Angelegentlichste. Mittels die Brille hinweggeworfen und die frühere natürliche Schärfe ihres Gesichts wieder erlangt. Dieses ist eine wohlriechende Essenz, deren Bestandtheile die Fenchelpflanze ist. Die selbe enthält weder Oinstica noch Naneotieu, noch metallische oder sonstige schädliche Bestandtheile. Die Bereitung der Essenz erfor dert indessen eine verwickelte chemische Behandlung, und ich bemerke daher, daß ich dieselbe seit längerer Zeit in vorzüglicher Güte von dem hiesigen Chemiker, Herrn Ap otheker Geiß, beziehe: derselbe liefert die Flasche für einen Thaler, und ist gern erbötig, dieselbe nebst Gebrauchsanweisung auch auswärts zu versenden. Jch rathe daher den Leidenden, vie Essenz von hier zu beziehen, indem eine solche Flasche auf lange Zeit zum Gebrauche zureicht, da nur et was Weniges, mit Flußwasscr gemischt, eine milchartige Flüssigkeit bildet, womit Morgens und Abends, wie auch nach angreifenden Arbeiten, die Umgebung desAuges befeuchtet wird. Die Wirkung ist höchst wohlthätig und erquickend, und erhält und be fördert zugleich die Frische der Hautfarbe. Es wird mich erfreuen, wenn vorzüglich denen dadurch geholfen wird, welche bei dem rastlosen Streben nach dem Lichte der Wahr heit oft das eigene Licht ihrer Augen gefährden und einbüßen müs sen. Vielleicht kann auch durch den Gebrauch dieses Mittels das leider in der jungen Welt so sehr zu Mode gekommene entstellende Brillentra- gcn vermindert werden, da dieses in den meisten Fällen die Augen mehr verdirbt als verbessert. -Brillen können nur einer fehlerhaf ten Organisation des Auges zu Hülfe kommen, aber nie gesunde oder geschwächte Augen stärken und verbessern. Aken, a d Elbe