Uber Burgwallforschunym im kreise Döbeln und seinen Grenzgebieten. von Reinhold Herrmann, Döbeln. Die ältesten Nachrichten von einem Burgwall des Döbelner Rreises geben die Berichte des Mönches Widukind von Corvey und des Bischofs Tbietmar über die Eroberung der von den Daleminziern verteidigten Veste Gana durch Rönig Heinrich I. im Iabre P2y. Doch sind die Angaben dieser Gescbicbtsschreiber so dürftig, daß die Meinungen über die Stätte der Veste Gana weit auseinander gehen, ohne dass für eine derselben unwiderlegliche Beweisgründe angeführt werden könnten. Das gilt für das Dorf Jahna bei Ostrau und den unweit davon gelegenen Viereckswall von Hohenwuffen ebenso wie für die Orte Ober und vliederjakna bei Meißens. W. Radig siebt in dem Burgberge von Zschaitz und Baderitz, auf dem ein doppelter Abschnittswall eine Innenfläche von 7 bs ab- schliesit und ein Gräberfeld des Billendorfer Typus sowie viele Gefäßreste slawischen Alters geborgen worden sind, den Ort, wo die für die Geschichte Sachsens so wichtigen Rämpfe stattfanden, vielleicht trägt einmal eine Plangrabung auf dem Burgberge Licht in das Dunkel der ältesten Berichte. vlicht minder lakonisch lauten die Urkunden von unseren Burgwarden. Eine empfindliche Lücke in unserem wissen von der Frühgeschichte des Döbelner Rreises betrifft den Burgward Hwoznie oder Gozne. Döblin und Hwoznie werden in einer Urkunde des Raisers Otto III. vom 21. Juli Y8I genannt?). Das Burgwardum Gozne wird zusammen mir Frankenberg in Urkunden vom 2Z. April 121^ und vom 21. Januar 1222 erwäbnt. Hwoznie und Gozne werden gleichgesetzt. Man hat das castellum Hwoznie im Burgwall Hohenwussen bei Ostrau, im Staupenringwall bei Westewitz, an der Zschopaumündung (Gchweta?), sogar auf dem Treppenhauer und dem Sachsenburger Schloßfelsen gesucht. Für keinen dieser Orte sind stichhaltige Beweise vorhanden. Festzusteben scheint, daß das Burgwardum Gozne als schmaler Streifen in den Grenzwald zwischen Zschopau und Gtriegis bineingereicht hat. Wir verweisen auf eine auf G. 77 dieses Aufsatzes ausgesprochene Ver mutung, welche das Raubschloß von Ringethal betrifft und uns vielleicht bei der Lokalisierung des Burgwardes weiterkelfcn kann. ^Mitteilungen des Landcsvcrcins Sächsischer Hcimatsckuy, Bd. XXI, H. I—Z; G. Bierbaum, „Vorgeschichtliches aus dem Iahnatal"; A. Leipoldt, „Tausend Jahre Geschichte Jahnas und seiner Umgebung". — w. Radig, „Der Burgberg Meißen und der Slawcngau Dalcminzicn", Führer zur Urgeschichte, Bd. 8. Augsburg Ih2h. ?) Er gab dem 'Mosier Memleben castella et loca in partidus Sclavonie Döblin et Uworni nuncupata in paxo Daleminre seu 2lomelriL vocato iuxta lluvium hlultka dictum cum burxwardiis et omnibus uten5ilidus illuc rite pertinentidus... zu eigen.