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fanden sich vor dem Gesicht der Toten die Trümmer eines großen Gefäßes und in der Rniegegend ein mittelgroßer Napf mit dem Boden nach oben. Dieses Gefäß scheint auf einem der Pflastersteine gestanden zu haben, von dem es dann abgekippt ist. In der Bauchgegend, etwas ostwärts vom Rörperschatten, lagen 2 Osen- kopfnadeln mir den Röpsen beisammen. Die Spitze der einen wies gegen "Westen, die der anderen gegen Norden, von der Halsgegend lagen in Richtung der beiden Nadeln und weiter nordwärts bis zu den Rnien der Toten Z12 Bernsteinperlen, einzeln, in Gruppen und in ganzen Rettenreihen. Nach dieser Anordnung handelt es sich fraglos um ein Halsband. So fanden sich dicht hinter dem Hals des Rörper- schattens ein trapezförmiges, zweimal durchbohrtes Stück und daneben eine Doppelperle. Aus dieser Lage wurde versucht, das schmucke Halsband (Abb. ll) wiederherzustellen. Hierbei gelang es aber nicht, die besonders auffallende Häufung von Perlen südlich der Steinplatte in der Brustgegend der Toten zu berücksichtigen. Es scheint sich vielmehr dort um ein weiteres Schmuckstück zu handeln. Aus diesen perlen wurde das Armband (Abb. ll) gebildet. Die Größe und Form der Perlen ist verschieden. Zweifellos handelt es sich bei dieser Bestattung um eine Frau. Die westliche Öscnkopfnadcl (8.: IH2/ZH; Abb. 7, links) hat abgebogene Spitze, stufenförmig verbreiterte Ropfplatte und kräftige Öse. Länge: 10,5 cm; Schaftstärkc: 0,2 cm; Dm. der Ropfplatte: 0,85 cm; Gewicht: 6,25 A. Patina wild, blättrig. Die östliche Ösenkopfnadcl (8.: 1h)/5h; Abb. 7, rechts) gleicht der westlichen vollständig, nur ist die Öse zierlicher und sitzt gegen den Rand der Ropfplatte verschoben. Länge: l0,2 cm; Schaftstärkc: 0,2 cm; Dm. der Ropfplatte: 0,h cm. Gewicht: 5,8 x. Patina wild, blättrig. Das große Gefäß (8.: IHS/ZH; Abb. 7) ist leider nur bis zum Halsansatz erhalten. Es hat bauchigen Unterteil und ist über dem Boden eingezogen. Der keglige Hals ist kräftig abgesetzt. Unterhalb der Schultcrkante sitzt ein Ösenhcnkel, von einem zweiten war nichts erhalten, wahrscheinlich war das Gefäß einhenklig. Höhe bis Schulterkantc: ly cm; Bodendm.: 12,5 cm. Oberfläche geglättet, Farbe grau- bis braungelb, gefleckt. Der Napf (8.: lhl/Zp; Abb. 7) besitzt bauchigen Unterteil, stark abgcseytcn Boden, kurze, Ungezogene Schulter und trichterförmigen Rand. Auf der Schulter sitzt eine Doppel knubbe. Höhe: l0,5 cm; Randdm.: 15,2 cm; Bodendm.: 6,8 cm. Oberfläche geglättet, Farbe grau- bis braungelb, gefleckt. Der Bern stein schmuck (Abb. 11) besteht aus ZI2 Bernstcinpcrlcn verschiedener Größe und Form. Der weitaus größte Teil der perlen hat kugligc Form mit mehr oder weniger gedrücktem, elliptischem EZucrschnitt; ein Teil ist aber auch mehr zplindrisch gebaut. Dreimal wurden hantelförmigc Doppclperlcn gefunden (Abb. 7), und zwar einmal dicht neben dem großen trapezförmigen Stück, so daß die Anordnung als erste Rettcngliedcr beiderseits jenes Schlußstücks sehr wahrscheinlich ist. Das abgerundet trapezförmige Schlußstück (Abb. 7) hat leicht gewölbte Ober- und Unterseite und glatte Seitenflächen. Es ist zweimal längs durchbohrt. Eine weitere perle bildet einen längeren Zylinder, der nach oben leicht keglig verläuft und längs durchbohrt ist (Abb. 7). wieder eine andere perle ist ein längliches Stück von rechteckigem Omcrschnitt und gewölbter Unterseite, das einmal quer durchbohrt ist und auf der Oberseite eine Rinne im Durchmesser der Durchlochung trägt (Abb. 7). Die kugeligen Perlen haben Durchmesser von 0,6—1,2 cm; das Schlußstück besitzt eine Länge von 2,2 cm und eine Stärke von 1,2 cm; die zylindrische perle zeigt eine Länge von 1,h cm und einen Durchmesser von 1,0 cm; das rechteckige Stück hat eine Länge von 2,6 cm und eine Stärke von 0,8 cm. Auf einen Faden aufgerciht ergeben sämtliche Perlen eine Rette von 2,10 m. Der Bernstein ist durchgängig dunkel gefärbt und durchscheinend. Nach der Bergung wurde er matt und rissig; er konnte aber so präpariert werden, daß er wieder fest wurde und die ehemalige Farbe und den Glanz zurück erhielt. Gewicht aller Perlen: 117,8 x.