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der Werkzeuge größere Möglichkeiten. Der Erzbergbau und die Bronzeverarbeitung schufen neue Berufe und waren die Voraussetzung für die Ausbildung besonderer handwerklicher Fähigkeiten. Der Handel mit Kupfer und Zinn brachte Verbindungen über größere Räume und gab mehr als bisher die Möglichkeit zu kulturellem Aus tausch. Daß auch schon in der Steinzeit besonders mit Schmuck und Halbedel steinen, wie zum Beispiel Bernstein, Muscheln, Nephrit und Jadeit, über große Räume gehandelt wurde, ist wohl allgemein bekannt. Doch ist erst in der Bronzezeit der Han del direkt zum Gewerbe geworden, und wir finden oft ganze Mustersammlungen, wie zum Beispiel die aus Koppenow in Pommern, die noch dazu in einem eigens für diesen Zweck hergerichteten hölzernen Musterkoffer untergebracht war. Über die Weit räumigkeit des damaligen Handels geben die Verbreitungskarten einzelner Formen Aufschluß. Auch solche Karten gehören bei entsprechenden Handelsgütern zum all gemeinen Verständnis der damaligen Verhältnisse in die Museen. Wenn schon in der Bronzezeit eine weitgehende Spezialisierung der Berufe zu beobachten ist, so wird dieser Prozeß dann in der Eisenzeit besonders durch die Arbeit des Schmiedes, die zu den bisher geübten Produktionsarten tritt, noch mehr erweitert. Auch durch die immer weiter entwickelte Schmucktechnik werden laufend neue Verarbeitungs möglichkeiten ersonnen, die sich bis in unsere Zeit beobachten lassen. Mit der Veränderung der natürlichen Umgebung und der technischen Entwicklung wandelte sich auch die Wirtschaft. In der ältesten Menschheitsentwicklung wurden wildwachsende Früchte gesammelt und leicht jagdbares Wild zur Strecke gebracht. In der letzten Zwischeneiszeit und dem Beginn der letzten Eiszeit, also noch in der Zeit des Neandertalers, kann von einer regelrechten Höhlenbärenjägerstufe gespro chen werden, von der auch eine große Anzahl Beweise für den Höhlenbärenkult vor liegt. In der letzten Eiszeit, in der der Mensch körperlich voll entwickelt war und Mammute und Renntiere einen Großteil der Fauna stellten, wurden besonders diese Tiere erlegt. Mit dem Einsetzen des letzten Abschmelzens des Eises sammelten sich die Menschen an den Ufern der Abschmelzwässer und Seen und betrieben neben der Jagd überwiegend Fischfang. Aus dieser Zeit stammt schon das erste Haustier, der Hund. Der große Einschnitt, den der Beginn der Jungsteinzeit bei der Entwicklung der Technik bedeutet hatte, tritt auch im Wandel der Wirtschaftsform zutage, das heißt die Entwicklung der Wirtschaftsform ist ja durch die großartige Veränderung der Werkzeuge mit bedingt. Der jetzt bei den meisten Kulturen einsetzende Acker bau ermöglicht die dauernde Seßhaftigkeit, während die daneben bestehende Vieh zucht Kennzeichen der Nomadenvölker bleibt. Damit ist der Grundstein für die Wirt schaftsformen unserer Zeit gelegt. Nie mehr wurden so große Veränderungen in wirt schaftlicher Beziehung erreicht. Wie schon oben angedeutet, kommen in den Metall zeiten zum bäuerlichen Gewerbe immer mehr spezialisierte Berufe, und es beginnt die hohe Zeit des Handwerks. Alle Veränderungen in der Technik und in der Wirtschaftsform ziehen auch gesell schaftliche Wandlungen nach sich, und alle größeren Werke der Vorzeit, seien es nun große Hügelgräber, Befestigungsanlagen oder Siedlungen, setzen eine Gemeinschafts arbeit voraus. Die Darstellung dieser Arbeit muß gegeben werden. An Hand der wirt schaftlichen Entwicklung kann dann auch die soziologische Wandlung durch die ver schiedenen Phasen der Urzeit gezeigt werden. Hierhin gehören auch Darstellungen über die Entwicklung des Handwerks und seine Auswirkungen, die der Metallgewin nung und -Verarbeitung bis zur industriellen Entwicklung, die ältesten Siedlungen bis zum Dorf und der Stadt und schließlich die Rolle des Handels in seinen Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft. Es ist schon betont worden, daß nicht eigentlich die Funde die wichtigsten Dinge für unsere Forschung sind, sondern daß uns die Befunde über das Leben der Vorzeit bedeutend mehr aussagen. So sollten auch in jedem Museum die Wohnbauten der Vorzeitmenschen in der uns überlieferten Form und in der Rekonstruktion gezeigt
