Eindringtiefe nahezu konstant bleibt (Profile 2,5 und 14). Abb. 55 zeigt diese Verhältnisse. Beim ersten Fall könnte es sich um die typische Son dierungskurve für den Fall handeln, daß sich unter einer Schuttdecke ein Gewölbe und darunter ein Hohlraum befindet, der mehr oder weniger mit Schutt gefüllt ist. Der zweite Kurventyp läßt sich erklären, wenn in der gleichen Tiefe wie im ersten Fall eine Mauer erfaßt wird, die bis in größere Tiefe reicht. Infrarot-Messungen: Die Messung der IR-Strah lung wurde durch zwei Effekte ungünstig beein flußt. Einmal war der Erdboden infolge einer län geren Regenperiode stark durchfeuchtet und zwei tens bewirkte der unterschiedliche Baumbewuchs des Plateaus eine merkliche Streuung der Meß werte. Trotzdem waren die Ergebnisse des ver messenen Basisprofils so instruktiv, daß sich eine Weiterführung zu günstigerer Zeit (Trockenperiode in vegetationsloser Zeit, Spätherbst oder Frühjahr) lohnen würde. Abb. 53 zeigt die Ergebnisse. Es ist deutlich zu sehen, daß das Temperaturniveau im Bereich der Meßpunkte 15 bis 20 sinkt und ab Punkt 34 wieder ansteigt. Damit ergibt sich eine Parallelität mit der magnetischen Vermessung. Radiometrische Vermessung: Die Testmessun gen der radioaktiven Y-Strahlung, die an zehn Punkten durchgeführt wurden, zeigten keine ein deutigen Ergebnisse, so daß diese Methode nicht mehr angewendet wurde. Es hätten sehr lange Meßzeiten pro Meßpunkt eingeführt werden müssen. Interpretation der Ergebnisse: Es sollen die bis herigen Meßergebnisse zusammengefaßt gedeu tet werden. Da bis zu diesem Zeitpunkt nur ein kleiner Teil des Areals der Ruine Tharandt mit geophysikalische Methoden vermessen wurde, kann es sich nur um eine qualitative und vorläufige Deutung handeln. Dabei soll besonders die Kom plexdarstellung des Basisprofiles (Abb. 53) be trachtet werden. Auf die Parallelität der IR- und △ Z-Messungen wurde schon hingewiesen. Dabei ist bemerkens wert, daß die Abnahme der Meßwerte etwa beim Punkt 19-20 zusammenfällt mit der Verlängerung der Ostseite des sichtbaren Turmfragmentes (Abb. 52). Diese Tatsache kann so gedeutet werden, daß es sich hier um den Abschluß eines Gebäudes, also die Ostseite des Palas handelt, an den sich nach Osten ein ursprünglich unbebautes Gebiet (Hof?), welches jetzt mit Schutt verfällt ist, an schließt. Der Wiederanstieg der Meßwerte ab Punkt 35 könnte als weiterer Baukomplex gedeutet werden, auf den auch einige sichtbare Mauern am Berghang hinweisen. Die geoelektrischen Messungen zeigen drei Zo nen erhöhten Widerstandes, bei den Meßpunkten 6-7, 18-20 und 35-36. Diese Gebiete könnten mit verborgenen Mauerresten in Verbindung ge bracht werden. Gerade das Gebiet der Punkte Abb. 56. Burg Tharandt, Plan der Oberburg mit ausgegra benen Mauerresten und Indikationen auf weitere Mauern.