festem Mauerwerk (Bruchsteinmauern), Bauschutt und Hohlräumen geophysikalisch in Erscheinung. Da außerdem eine recht komplizierte Geometrie des Untergrundes anzunehmen ist, bietet nur die komplexe Anwendung geophysikalischer Metho den und deren Interpretation Aussicht auf Erfolg. Aufgabe der durch geführten Messungen sollte es sein, Hinweise über den baulichen Zustand der verschütteten Teile der Burg zu liefern, um so die Grundlagen für zielgerichtete Ausgrabungsarbei ten zu erweitern. Deshalb wurden seit 1974 geo physikalische Messungen durchgeführt. Leider hatten sich die äußeren Bedingungen für einen erfolgreichen Einsatz geophysikalischer Me thoden in diesem Zeitraum durch durchgeführte Bauarbeiten (Errichtung einer Freilichtbühne) we sentlich verschlechtert. Obwohl die Burg seit dem 18.9.1969 unter dem Schutz als Bodendenkmal steht, erfolgten die Baumaßnahmen durch den Rat der Stadt Tharandt ohne Einholung einer Geneh migung. So haben die Bauarbeiten nicht nur die Forschungsarbeiten erschwert, sondern auch die Reste der Burg verunstaltet. Der Anfang dazu wur de allerdings schon 1840 gemacht, als ein früher nicht vorhandener Balkon angebaut wurde. Als 1936 eine Stützmauer zur Sicherung gebaut wer den mußte, erfolgte vorher keine Aufnahme der Bausubstanz hinter dieser Mauer. Es wäre auf diese Weise heute einiges klarer. Infolge der In stallation von Eisengeländern, Kabeln und stahl armierten Fundamenten für die Bänke konnten das magnetische Meßverfahren wie auch die Geo elektrik nicht mehr zum Einsatz gelangen. Ein Holz podest im Bereich des Palas verhindert in diesem interessanten Teil den Einsatz von Hammerschlag Seismik, Geoelektrik und Geothermie, so daß dort für eine Interpretation nur die relativ wenigen Messungen aus der ersten Vermessungsphase von 1974 zur Verfügung stehen und nicht ergänzt oder erweitert werden können. Im Bereich des Palas konnten daher nur gravimetrische Messungen durchgeführt werden, während für den übrigen Bereich des Plateaus ein Meßprogramm, welches aus den Verfahren Hammerschlag-Seismik, Gravi metrie und IR-Geothermie bestand, realisiert wurde. Die geophysikalischen Vermessungen erfolgten praktisch in zwei Phasen. Sie begannen 1974 mit Messungen, die sich im wesentlichen auf den Süd hang des Plateaus beschränkten. Infolge der gu ten, interpretierbaren Ergebnisse wurde 1975 mit den Grabungen an diesem Südhang begonnen. Dabei wurden erste Erfolge erzielt, die die Inter pretation der geophysikalischen Messungen be stätigten. Im weiteren Verlauf der Grabungen machten sich weitere geophysikalische Messungen erforderlich, die 1979 bis 1982 erfolgten. Die geophysikalischen Vermessungen an der Burg Tharandt können jetzt als abgeschlossen gelten, da die schon genannte Freilichtbühne keine aus reichende Meßfreiheit mehr bietet; vor allem geo magnetische und geoelektrische Messungen sind praktisch unmöglich geworden. Durchführung der ersten Phase 1974 Das Erdgeschoß der Burg ist mit Schuttmassen verfüllt und enthält möglicherweise auch noch Hohlräume. Es wurde deshalb versucht festzustel len, ob sich die Umfassungsmauer der ursprüng- Abb. 52. Burg Tharandt, Profilplan an der Südseite des Pla teaus.