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LAGE UNI) ERHALTUNG Die Brohnaer Schanze liegt im gewässerreichen Flachland etwa 8 km nordnord westlich von Bautzen, mitten in einem Gebiet, das seit weit mehr als tausend Jahren von Sorben besiedelt ist und in dem sich deren Volkstum mit all seinen Äußerungen trotz der technischen und wirtschaftlichen Veränderungen bis in unser Jahrhundert kräftig erhalten hat. Der Ort selbst stellt, einen der ursprünglichsten Rundlinge dar, dessen Aussehen lediglich durch einen ins Siedlungsschema nicht eingepaßten Scheunenbau aus der Neuzeit etwas verunstaltet wurde. Seit fast 30 Jahren ist diese kleine Sied lung mit dem sorbischen Namen Bronjo nach Radibor eingemeindet, wohin sie schon seit langem eingepfarrt ist 1 . Nach Schumanns Postlexikon 2 wird sie als „Brane, Brahne“ in der Oberlausitz im Görlitzer Hauptkreise unter Radibor bei Luppa gelegen und zum Rittergut Maltitz gehörig bezeichnet. Von den ver schiedenen Namensformen stellt das Historische Ortsverzeichnis von Sachsen 3 4 5 folgende heraus: Bronowe (1290), Brone (1522) und Brun (1540). Dabei glaubte man durch die Nennung eines Zeugen aus Bronowe" auf einen Herrensitz schlie ßen zu können, von dem im Ort allerdings keinerlei Anzeichen mehr zu finden sind und der auch mit der Brohnaer Schanze nicht identisch sein kann, da dort eine so junge Siedlungsschicht noch fehlt. Vom Ort ist weiter auch späterhin kein Rittergut bekannt geworden und fehlt auch jegliche Gutsflur. Wir können vielmehr annehmen, daß sich Bronowe auf Brauna, Kreis Kamenz, bezieht, für das für 1291 in einer Urkunde des Bischofs Witego von Meißen für den \ ikar Conrad ein Zeuge Cunrado [us] de Brunowe (marscallo nostro), ein Ministeriale der Meißner Bischöfe, verzeichnet wird'. 1 Die Oberlausitz als besondere Abteilung von Sachsens Kirchen-Galerie. Lieferung 41, Dresden o. .1.. S. 162: „Radibor“. Die eingepfarrten Orte sind I. Radibor . . . 2. Brahne, von dein wendischen Worte Bron, Waffe, nach Maltitz gehörig. 2 A.Schu m a n n , Vollständiges Staals-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen. I, Zwickau 1824, S. 479. 3 Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, bearbeitet von K. Blaschke, 4. Teil, Leipzig 1957, S. 4 (Gesamt ausgabe S. 386). 4 1290 Nicolao (us) de Bronowe. Zeuge in einer Urkunde der Brüder Bernhard und Otto von Kamenz. Archiv des Klosters Marienstern Nr. 59 und 107. Druck: II. Knothe, Geschichte des sogenannten Eigenschen Kreises in der Königlich Sächsischen Ober lausitz, Dresden 1870, Nr. IX, S. 56—58. 5 1291 Cunrado (us) de Brunowe marscallo nostro als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Witego von Meißen für den Vikar Conrad.