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Horizontalrillen gern noch mehrere konzentrische Halbkreisrillen 466 angebracht. Hält sich die Form der gekerbten Doppelkegel mit Horizontalrillen auch noch in der Jüngsten Bronzezeit 466 , so ist ihre Blütezeit doch mit dem Ausklingen der Jungbronzezeit vorbei. Es hat den Anschein, als ob zuerst die gekerbten Formen (auch mit geritztem Unterteil, s. o.) da seien, daß dann als weiteres Verzierungs motiv die Horizontalrillen hinzutreten, und daß bei verschiedenen Gefäßen schließ lich später die Kerben entfallen. Jedenfalls ist bezeichnend, daß die Doppelkegel mit Horizontalrillen, aber ohne Kerbung des Umbruchs, niemals vor der Riefen zeit nachzuweisen sind 467 . In der Jüngsten Bronzezeit übernehmen gern Hori zontalriefen 468 die Stelle der Horizontalrillen. Die Form der Doppelkegel wird so verwaschen, daß man an Zwischenformen zur henkellosen Terrine glauben möchte 469 . Bei wenigen Gefäßen wird die Kerbung des Umbruchs durch Dellung ersetzt470 (Tafel 67, 8; 43, 9), oder wir beobachten Umbruchleisten mit Finger tupfen 471 . Deren Zeitstellung ist die gleiche wie die der hohen Töpfe mit Finger tupfenleiste, Umbruchsdellen dagegen sind zwar nicht als älteste Erscheinung zu betrachten, leben aber schon vor der entwickelten Jungbronzezeit auf. Ausgesprochene Flachformen 472 (Tafel 54, 7) gehören in den älteren Abschnitt der Doppelkegel. DIE BECHER Bei der Betrachtung der Verbreitung der ungehenkelten steilwandigen Becher fällt das gegenseitige Ausschließen von glatten und geritzten Formen auf. Von den einzigen verzierten Stücken der Oberlausitz ist das aus Caminau 473 (Tafel 13,13) im Gegensatz zu den geritzten Bechern der Riesa-Großenhainer Zone schmal gerieft, ein Becher aus der Muskauer Heide 47 3 “ unregelmäßig senkrecht geritzt, Leipzig; Burk, 26, M Bautzen V 2874; Wessel, 18, Grünberg, Grabfunde, Tafel 28,5, M Bautzen V 2251; Caßlau II, 5; 7; 9; 10 (als Schale), Grünberg, Tafel 10,7 nach Frenzel, Typenfolge, 78; 35, M Bautzen; Neudorf, 4, M Bautzen; Dresden-Übigau, 1; altes Grab 44, Grünberg, Tafel 27,3, LM; Lömischau, Grünberg, Tafel 33,15, LM; Staatsforstrevier Seidewitz, Hügel 2, Grünberg, Tafel 35,7, LM. tos p r ositz, 18, Grünberg, Tafel 33.9, LM; Gaunitz, 20, Grünberg, Tafel 26,8, LM; Merschwitz, LM. Vgl. zu diesen Formen auch die Doppelkegel der Aurither Kultur! 466 Caßlau I, 20, M Bautzen V 1033. 467 Lömischau, 1, Grünberg, Tafel 37,2, 4 und 5, LM; Gundorf, Nat. kundl. Heim. M Leipzig; Dreiskau, 4, Grünberg, Tafel 31,1; 13, Grünberg, Tafel 25,8, VKM Leipzig; Coswig, 2, LM; Wessel, 2, M Bautzen V 2234; 5, M Bautzen V 2245; 6, M Bautzen V 2762, V 2763 und V 5972; Caßlau II, 28 (mit geritzter Zipfelschale); 30, Grünberg, Tafel 29,6, M Bautzen; Leipzig- Südfriedhof, Grab X, VKM Leipzig Ug 6838; Kamenz, 11, Grünberg, Tafel 43,2 bis 5 (nach Frenzel, Bilderhandbuch, Abb. S. 44 oben; dabei schon jüngere Formen; s. auch Anm. 468!). 488 Dresden-Übigau, LM (Zug-K. 1941/14/1); Kamenz, 11 (s. Anm. 467); Casabra, 1, Grünberg, Tafel 55,5, LM. 480 Zum Beispiel Salzenforst, Grünberg, Tafel 47.2 und 3 (schon Ende 4). 470 Wilschdorf, 1, Grünberg, Tafel 23.9, LM; Plauen-Chrieschwitz, Hügel 1, M Plauen; Prositz, 11, Grünberg, Tafel 22,4, LM; Dresden, Grünberg, Tafel 22.6, LM; Lorcnzkirch, Grünberg, Tafel 34, 14, M Riesa; Oberwartha, 1, Grünberg, Tafel 40.9, LM; Niedersedlitz, 14, LM. 471 Riesa-Göhlis, ehern. Exerzierplatz, 22, M Riesa 4116; Leipzig-Mockau (weite flache Großform mit geschlicktem Unterteil), VKM Leipzig Ug 7011. 472 Pausitz, 28, M Riesa 4223; o. Gr., M Riesa 1493; Leipzig-Mockau (s. Anm. 471); Diera, Hügel 6, LM; Wessel, 5, M Bautzen 2243; Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 15, M Riesa 319; Schicdel M Kamenz 2512 und 2636. 478 Caminau, M Bautzen V 2370. 473a Frenzel, Rothenburg, Abb. 17, 14, Besitzer nicht bekannt.