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Nadel mit Spulenkopf Spulenkopfnadeln kennen wir in Sachsen aus zwei Gräbern: von Prositz 988 mit einem Doppelkegel, einem Urnenfeldermesser (H-A) und Bronzespiralröllchen und von Bieberach 959 (Tafel 35, 5) mit glattem Doppelkegel, verwaschener S- Profilschale, kleiner verwaschener Henkelterrine und atypischen Funden. Die Spule des Prositzer Stückes ist eng gerillt, der Umbruch zum doppelkegligen Dach gekerbt, Beim Bieberacher Bruchstück sind nur die äußeren Teile der Spule mit Umlaufrillen verziert, dabei ist sowohl die obere als auch die untere Gruppe nach der unverzierten Mitte zu durch Schrägstriche in Gruppen wechselnder Richtung abgeschlossen, das Dach und das darunter liegende flach zylindrische Teil bleiben unverziert. Zeitlich gehören beide Nadeln der Jungbronzezeit an. Eine weitere Nadel mit weniger massivem Spulenkopf stammt von Radeburg 960 (Tafel 70, 18), die Spule ist wie bei der Prositzer Nadel verziert, sonst ist das Stück schlicht. Auch hier lassen die keramischen Reste eine Datierung der Fundstelle nach der Jungbronzczeit zu. Die Spulenkopfnadeln des Oderraumes setzt Klee mann 961 in ihrer Gesamtheit nach der Mittelbronzezeit. Spiralscheibenkopfnadel Spiralscheibenkopfnadeln 962 sind zeitlich nicht einzuengen. Bei uns führt sie sowohl die Mittel- als auch die Jungbronzezeit 963 . Daß dabei eine besondere Be tonung auf der Übergangsstufe zu liegen scheint, kann vielleicht zum Teil mit den bronzereichen Inventaren gerade dieser Epoche erklärt werden, die durch eine Unmenge von Anregungen und durch den Wirbel der Urnenfelderbewegung gekennzeichnet wird. Wir wagen jedoch zu bezweifeln, daß diese Erklärung für alle Erscheinungen ausreicht. Petschaftnadel Unter den Petschaftnadeln kennen wir wieder solche mit Halsknotung und mit glattem Schaft, beide Varianten sind verziert und schlicht vertreten. 968 Grab 21, Grünberg, Tafel 22, 10. 969 Grab 83, LM. 960 Heidenfriedhof südlich der Glasfabrik, 1826, Zeichnung nach AKL, K. Preusker, Blicke in die vaterländische Vorzeit, Bd. 3, Tafel VI, 43 (1841). 981 Kleemann, Bronzezeit; allerdings z. T. andere Formen. 982 Petsch, S. 68, von einer Spiralscheibenkopfnadel von Radewitz ist nichts bekannt; ebenso unbekannt ist das angeblich damit zusammengefundene Rasiermesser mit Pferdekopfgriff (weder bei Grünberg noch in der AKL, noch in den Museumsbeständen). Einen Zusammenfund von Pferdekopfgriffrasiermesser und Spiralscheibenkopfnadel gibt es aber in Niedersedlitz (Grünberg, Rasiermesser, Tafel 34 B); hier gewinnen wir also einen zeitlichen Anhaltspunkt für unsere Nadel, der zwar einen Teil des Bestehens dieser Form beleuchtet, aber doch nicht die Grenzen des zeitlichen Rahmens festlegt. 983 Bornitz, M Oschatz; Coswig, LM (Coswig Nr. 51): dieses Stück könnte allerdings auch ein Teil einer Spiralplattenfibel von der Form Grünberg, Tafel 17,10 sein; Gröba, M Riesa; Groß dobritz, Kindergrab (Tafel 50,7), LM; Naundörfchen, Bes. Lehrer Höckmann, Merschwitz, Keramik dieses Gräberfeldes im LM; Niedersedlitz, 1, Grünberg, Rasiermesser, Tafel 34 B; Nünchritz, LM (Preusker Nr.33); Riesa-Gohlis, ehern. Expl., 16, Grünberg, Tafel 2,13 (Abb. nach A. Mirtschin, Das Grab einer vornehmen reichen illyrischen Frau, Unsere Heimat, 1929, Nr 51), kleine Form, M Riesa 1964, dazu Buckelkeramik, alte Doppelkegel, eng gedrehte Ringe.