VERBVM DOMINI MANET IN AETERNVM. Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. VIRGO CEPTIS FAVE SPEM ADAVGE. Jungfrau, sei dem Beginn günstig, mehre die Hoffnung! VIRTUTE PARATA. Durch Tüchtigkeit (Tugend) erworben. XAVERIUS D. G. REG. PR. & L. DUX SAX. ELECTORATUS SAXONIAE ADMINISTRATOR. Xaverius, dei gratia regius princeps Poloniae et Lithua- niae, dux Saxoniae, electoratus Saxoniae administrator. Xaver, von Gottes Gnaden königlicher Prinz von Polen und Litauen, Herzog von Sachsen, Verwalter der sächsischen Kurwürde. DAS SÄCHSISCHE WAPPEN AUF MÜNZEN Fast stets tragen die neuzeitlichen Münzen das sächsische Wappen. In der hier gezeigten Vollständigkeit ist es jedoch fast nie auf Münzen aufgetreten. Die ältesten der Meißner Groschen zeigen nur den Meißner Löwen (2) und den Landsberger Schild (1). Im 15. Jahrhundert treten hierzu die Kurschwerter (8) und der sächsische Bindenschild mit dem Rautenkranz (7). Im 16. und 17. Jahrhundert wird die Darstellung des Wappens auf den Münzen durch die Aufnahme der Schilde neu hinzuerworbener Landesteile bzw. Anwart schaften darauf immer reichhaltiger. Gleichzeitig damit nimmt auch die Zahl der Helme zu. So zeigen die sächsischen Taler des 16. Jahrhunderts ein Wap pen mit 14 Feldern und drei Helmen (Thüringen, Sachsen, Meißen). Das Wappen auf den Talern Johann Georgs I. zeigt anfangs 18 Felder und 6 Helme (die vorigen sowie Cleve, Jülich und Berg), später 22 Felder und 8 Helme (außer den vorigen noch die Ober- und Niederlausitz). Auf Friedrich Augusts II. Talern endlich, dessen Wappen nunmehr nur noch mit der polnischen Königs krone gekrönt ist, zeigt es 25 und seit 1738 sogar 28 Felder. Auf den kleineren Münzen ist nur eine Auswahl aus dem Gesamtwappen abgebildet. Durch die Erwerbung der polnischen Königskrone kommt das polnisch litauische Doppelwappen auf sächsische Münzen, das auch nach Verlust der polnischen Krone die als „Königlich Polnische Prinzen geborenen“ Kurfürsten bzw. Regenten Friedrich Christian und Xaver auf Münzen noch führten. Friedrich August der Gerechte führte endlich nur noch das kursächsische Doppelwappen. Später, nach Erwerbung der Königskrone, bleiben auch die Kurschwerter weg, so daß der Bindenschild mit dem Rautenkranz allein übrig ist, den man heute noch meint, wenn man vom „sächsischen Wappen“ redet. Es wurde erst nach der Reichsgründung, als Sachsen nur noch im Auf trage des Reiches prägte, durch den Reichsadler von den in der sächsischen Münzstätte geschlagenen Geldstücken verdrängt.