nicht bei einigen wenigen Siedlungsresten, sondern schon während der Notgrabung von 27 Fundstellen Ende März 1940 legte der Abraumbagger weitere Plätze frei. Es war daher trotz des Krieges unerläßlich, eine umfangreichere Untersuchung ein zuleiten. Der Landespfleger für Bodenaltertümer, Dr. G. Bierbaum, beauftragte den Verfasser mit der Durchführung dieser Arbeiten 4 ). In gleicher Weise stellte Herr Prof. Franz Mitglieder seines Seminars zur Verfügung 5 ). Bei allen Vermessungs arbeiten durfte ich mich der uneigennützigen Hilfe von Baumeister Germer-Zwenkau erfreuen 6 ). Mitgliederder Sächsischen Gesellschaft fürVorgeschichte besichtigten nicht nur die Grabungsstelle, sondern stellten sich auch zu emsiger Arbeit ein 7 ). Studien rat Dr. Zacher gab mit den Klassen der Mittel- und Oberstufe der Leipziger Thomas schule ein leider nur wenig nachgeahmtes Beispiel tätiger Anteilnahme. Die Tat der Thomaner hat aber gezeigt, daß die praktischen Arbeiten im Gelände und in der Museumswerkstatt für das Eindringen in die Vorzeitkunde unerläßlich sind 8 ). Eine recht entscheidende Rolle hat auch Museumszeichner und -präparator Reinke gespielt. Er erwies sich nicht nur im Gelände als fast unentbehrlich, sondern er besorgte auch die Aufarbeitung und vor allem das Zeichnen der nachstehend be handelten Funde. Alle Arbeit wäre jedoch unvollkommen gewesen, wenn wir uns nicht der materiellen und ideellen Unterstützung des Landes Sachsen, des Oberbürgermeisters der Reichsmessestadt Leipzig 9 ) und nicht zuletzt der ASW. selbst erfreut hätten 10 ). Die Direktion des Großkraftwerkes Espenhain gestattete nicht nur die Unter suchung, sondern stellte uns für die gesamte Dauer der Ausgrabung ständig 2—3 Ar beiter zur Verfügung. Sie hat damit der Untersuchung den unerläßlichen Arbeiter stamm zur Hand gegeben. Die durch die Bagger bedingte Geschwindigkeit ließ es nicht zu, schon im Gelände die Funde eingehender anzusehen. Erst als die Fundstelle 575 das Stück einer römischen Bilderschüssel, der allerersten im Lande Sachsen, ergab, oder erst, als die runden Umrisse der jungbronzezeitlichen Siedlungsgruben durch andersartige Grundrisse unterbrochen wurden, kam es den Ausgräbern zum Bewußtsein, daß auch mit germanischen und frühmittelalterlichen Funden gerechnet werden mußte. Nach Abschluß der Ausgrabung im April 1941 wurde neben einer flüchtigen all gemeinen Übersicht nunmehr zuerst das germanische Material erfaßt 11 ). 4) Sachsens Vorzeit (1940) 144f. 5) Dr. G. Bierbaum und Prof. Franz sei für Betreuung und Rat auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. Unter den studentischen Mitarbeitern möchte ich namentlich Frau Ritter, Herrn Riecke und nicht zuletzt dem slowakischen Austauschstudenten Anton Toik für alle Mitarbeit danken. 6) Ich möchte nicht vergessen, auch Stadtvermessungsrat Rudolph und seinen Männern vom Vermessungsamt beim Oberbürgermeister von Leipzig, sowie Herrn Dipl.-Ing. Apel (ASW.) und seinen Mitarbeitern für gelegentliche Unterstützung zu danken. 7 ) Sachsens Vorzeit (1940) 1391'. 8) Herrn Dr. Zacher sei für seine vielen Mühen, die er mit dem Einrichten der Arbeits gemeinschaften gehabt hat, herzlichst gedankt. Im übrigen plant Herr Dr. Zacher über den Einsatz der Thomasschule einen ausführlichen Bericht an das Ministerium. “) Mein aufrichtiger Dank gilt vor allem dem Kulturdezernenten, Herrn Stadtrat Hauptmann, und meinem Chef, Herrn Prof. Dr. F. Krause. Die Einrichtung von Magazin- und Arbeitsräumen in der ehemaligen Annenschule auf der Moritzbastei war für die Auf arbeitung der Funde von großem Nutzen. 10) Herr Generaldirektor Prof. Dipl.-Ing. K. Kühn, Dresden, und Herr Betriebs direktor Dr.-Ing. Wahle haben sich hierdurch in der Erforschung vaterländischer Alter tümer ein bleibendes Denkmal errichtet. ") Von Dezember 1940 bis Mitte März 1941 ruhte die Arbeit im Gelände.