Gestaltung der Blätter gut erkennen läßt (Abb. 3). Immerhin bleibt der große Unterschied bei der Ansetzung der Datierung des Leipziger Stückes bemerkenswert. Aufn.: A. Sdiröder, Leipzig Abb. 3: Ausschnitt aus einem Laubfries in der Kathedrale zu Reims, um 1300 (nach Hirths Formenschatz) Nicht unwesentlich ist in diesem Zusammenhang auch der Fundort der Leipziger Trense, sie wurde in der Gerberstraße geborgen, in jener Vorstadt also, die ver- fassungs- und siedlungsgeschichtlich in einem besonderen Verhältnis zur Stadt stand 5 ). Zahlreiche Bodenfunde haben erwiesen, daß die Gegend der heutigen Gerberstraße bereits gegen Ende des 12. Jahrhunderts von einer meist aus Nieder deutschen gebildeten Siedlergruppe bewohnt war. Während der bekannte Silber münzenfund Beispiele aus den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts enthält, läßt das zahlreich gefundene blaugraue, unglasierte Gebrauchsgeschirr auf eine Besiedelung über das 14. Jahrhundert hinaus, die glasierte Ware bis in das 15. Jahr hundert und in die neuere Zeit schließen. Dennoch ist wohl anzunehmen, daß die Trense nicht von einem Handwerker dieser Siedlung hergestellt worden ist, sondern durch den lebhaften, mit Warenaustausch verbundenen Verkehr ihren Weg nach Leipzig gefunden hat. Hierfür kommt die von Südost nach Nordwest verlaufende Straße in Frage, die aus Richtung Ungarn, Böhmen über die Freiberger Mulde das Leipziger Stadtgebiet im Zuge der Grimmaischen Straße und der Reichsstraße (Via regia) durchläuft und es auf der Hallischen Straße, am Fundort der Trense, wieder verläßt in Richtung nach dem Harzgebiet und dem deutschen Nordwesten. 5) J. Kretzschmar, Die Vorstadt am Hallischen Tor in frühdeutscher Zeit. Leipziger Beobachter 13. Jg. (1936) 420 ff.