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grün Nr. 21. Die Münze ist „völlig corrodiert, identificierbar durch das Porträt“ (Vogtländisches Kreismuseum Plauen; Landesinventar-Nr. S.: 175/40): 1 Dupondius (Zwei-As-Stück), geprägt von Antoninus Pius für seine Ge mahlin Faustina (f 141 n. Chr.) nach deren Tode (Abb. 2, 4): V. S.: Kopf der Kaiserin nach rechts. DIVA FAVSTINA (die zu Götterrang erhobene verstorbene F.); R. S.: Stehende Gottheit, wohl Vesta, neben Altar mit Opferschale in der Rechten und Fackel in der Linken. CONSECRATIO (feierlicher Akt der Aufnahme einer neuen Gottheit unter die Staatsgötter). Cohen 2 Nr. 162 (?). 7. Plauen i. Vogtl.: 3 Münzen gefunden um 1931 durch den Arbeiter Költsch beim Graben hinter seinem Wohnhaus, Pfortengäßchen 7, in etwa 40 cm Tiefe des Gartens. „Außer diesen dreien sollen vor vielen Jahren in der Nähe der Pforte, das wäre von der Fundstelle der drei nicht weit entfernt, eine große Anzahl römischer Münzen gefunden worden sein“ (Konservator Haase, Plauen). „Leider hat für 2 der Münzen der Versuch einer genaueren Bestimmung wegen der zu schlechten Erhaltung der Umschriften versagt; man kommt dennoch manchmal zu eindeutigem Ziel, aber nicht bei den hier vertretenen Kaisern mit der Überzahl ihrer jeweils nur in der Umschrift leicht verschiedenen Prägungen“ (Dr. K. Günther, Dresden) (Vogtländisches Kreismuseum Plauen i. Vogtl.): 1 As (Reichsprägung) des Kaisers Antoninus Pius, 138—161 n. Chr. (Abb. 2,1): V. S.: Kopf des Kaisers nach rechts, mit Lorbeerkranz. ANTONI NVS AVG(ustus) PIVS TR(ibunicia) P(otestate) ; R. S.: Stehende Abundantia (Überfluß)? Unkenntliche Umschrift; vielleicht ANNONA (Jahresvorrat an Lebensmitteln für Rom) AVG(usti) S(enatus) C(onsulto), oder AEQVITAS (Billigkeit) AVG(usti) S(enatus) C(onsulto); 1 As (Reichsprägung) des Kaisers Antoninus Pius, nach 140 geprägt (Abb. 2, 2): V. S.: Kopf des Kaisers nach rechts, mit Lorbeerkranz. ANTONINVS AVG(ustus) PIVS TR(ibunicia) P(otestate) ; R. S.: Vesta (?) stehend nach links vor Altar. CO(n)S(ul) III S(enatus) C(onsulto). Oder COS IIII SC? „Deutung des R. S.-Bildes unsicher; doch ist die Annahme auf COS III und Vesta wahrscheinlich, und vermutlich liegt hier der bei Cohen 2 unter Nr. 279 bei Antoninus Pius verzeichnete As vor, der aus dem Jahre 145 stammt“ (Dr. K. Günther, Dresden); 1 Dupondius (Reichsprägung) des Kaisers Marcus Aurelius, 161—180, aus dem Jahre 171 (Abb. 2, 3): V. S.: Büste des Kaisers nach rechts in Mantel und Strahlenkrone. IMP(erator) M(arcus) ANTONINVS AVG(ustus) TR(ibunicia) P(otestate) XXV; R. S.: PRIMI DECENNALES (Fest der zehnjährigen Regierung des Kaisers) CO(n)S(ul) III S(enatus) C(onsulto) im Kranz. „Alle drei Stücke sind außerordentlich untergewichtig, fraglich ob allein durch Abnutzung und schlechte Erhaltung“ (Dr. K. Günther, Dresden). Um einige allgemeine Bemerkungen an diese neuen Funde zu knüpfen, so berührt zunächst die letzte Bemerkung Günthers, die auch auf eine ganze Reihe weiterer Römermünzen unseres Landes zutrifft, die alte Frage nach der Verwendung des römischen Geldes, das den Germanen in die Hände kam. Sie gibt den Stimmen Gewicht, die den Verkehrswert der Römermünzen im Sinne heutiger Zahlungsmittel für die Germanen vertreten. Die Münzen zeigen ja doch, abgesehen von der Zer setzung ihrer Oberfläche durch langes Lagern im Erdreich, meist eine so deutliche und zuweilen starke Abnutzung, wie sie allein der Verkehr, nicht aber die stille Lagerung als Andenken- oder Raritätenstücke, mit sich gebracht haben muß. Um diesen Zustand der Münzen vor Augen zu führen, wurden vor allem die Abbildungen