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Breite von 1,5 bis 2 mm haben sie ellipsoidisch- zugespitzte, dreikantige Gestalt. Die Kanten sind schärfer ausgebildet als bei Rumex acetosella L. Die drei- klappige Dehiszenz ist zu erkennen. Die Perigonblätter sind bei den Früchten dieser Art nicht erhalten geblieben. Das Exokarp ist fein netzartig strukturiert. Alle diese Eigenschaften besitzen die Nüßchen des Rumex acetosa L. Da jedoch auch die Arten Rumex crispus L., R. arifolius L., R. scutatus L. und R. obtusi- folius L., um nur die verbreitetsten zu nennen, ähnlich gestaltete Früchte besitzen, kann nicht mit völliger Sicherheit gesagt werden, daß die Reste zu Rumex acetosa L. gehören. Sie werden daher als Rumex cf. acetosa L. bezeich net. Eine Vergleichsfrucht wurde abgebildet. Rumex acetosella LINNE sensu longo (Kleiner Sauerampfer) (Abb. 3,1—8, Abb. 7,8) Präparat 4 Von Rumex acetosella L. lagen 22 Früchte vor. Es sind ellipsoidisch eiförmige Nüßchen von etwa 1 mm Größe. Die Kanten der Früchte sind wulstig gerun det, an leicht geöffneten Exemplaren ist die dreiklappige Dehiszenz deutlich zu erkennen. Das leicht nach außen gewölbte Exokarp zeigt eine zarte Längs streifung. Nach diesen Eigenschaften konnten die Reste nur zu Rumex aceto sella L. gestellt werden, da die anderen europäischen Rumex-Arten größere Früchte besitzen und ihre Außenwand eben bis konkav ausgebildet ist und somit die Kanten scharf hervortreten. Die Früchte der Gattung Rumex werden bei der Reife von den drei inneren Perigonblättern eingeschlossen, die flügelartige Säume um die Kanten bilden. Die Perigonblätter sind beim vorliegenden Material nicht erhalten geblieben. Von Rumex acetosella L. gibt es verschiedene Varietäten und Formae, diese lassen sich auf Grund der Früchte nicht unterscheiden, deshalb wurden die Reste Rumex acetosella L. sensu longo benannt. Eine Vergleichsfrucht wurde abgebildet. Polygonum lapathifolium LINN sensu longo (Ampfer-Knöterich) (Abb. 3,9—u) Präparat 30 a Die häufigsten karpologischen Reste des Faulschlamm-Materials gehören zu Polygonum lapathifolium L. Dem Bearbeiter lagen mehrere hundert Exem plare, viele davon in recht gutem Erhaltungszustand, vor. Die Art besitzt zweiklappige Nüßchen von ellipsoidischer bis verkehrt-herzförmiger, flacher Gestalt mit einer kurzen, nicht abgeschnürten Spitze. Die Fruchtwand ist beidseits konkav eingedrückt. Die Länge der Früchte schwankt zwischen 1,5 und 2,5 mm, die Breite zwischen 1,2 und 2,0 mm. Das Perikarp ist sehr dünn (etwa 0,1 mm) und wird von Palisadenskleriden gebildet, was an den zahl reichen vorliegenden geöffneten Exemplaren deutlich zu erkennen ist. Bei Polygonum lapathifolium L. umschließt zur Fruchtzeit noch das Perianth die Frucht. Diese Blütenhülle ist bei den vorliegenden Früchten nicht erhalten