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VÖLKERWANDERUNGSZEITLICHE FUNDE VON RÄPITZ, KREIS LEIPZIG Von Berthold Schmidt Als im Jahre 1943 bei dem Dorfe Räpitz Rübenmieten ausgehoben wurden, konnten neben mancherlei Funden aus anderen Zeiten auch zwei völker wanderungszeitliche Gefäße geborgen werden. Sie wurden leider nicht weiter beachtet, so daß die genauen Fundumstände nicht mehr zu ermitteln waren. Es ist daher unklar, ob es sich um Beigaben aus Körpergräbern oder um Siedlungsfunde handelt. Die Fundstelle liegt am Südostausgang des Dorfes neben einer Sandgrube (Mbl. 2751; N 18,2; W 14,2 cm). a) Kleiner Kumpf aus grob gemagertem, graubraunem Ton mit breiter Stand fläche und bauchigem Oberteil mit leicht eingezogenem Rand. Höhe 6 cm; Mündung 8,4 cm; größter Durchmesser 9,8 cm in Höhe 4 cm; Bodendurchmesser 7,2 cm. Abb. 1 b) Flacher konischer Napf aus graubraunem Ton mit wenig gewölbter Wandung. Höhe 5,3 cm; Mündung 15,8 cm; Bodendurchmesser 12,5 cm. Abb. 2 Beide Gefäße werden im Heimatmuseum Lützen, Kr. Weißenfels, unter der Katalognummer 52/45 aufbewahrt 1 ). Aus der Gemarkung Räpitz ist bereits ein völkerwanderungszeitliches Gefäß, von dem allerdings die Fundstelle und Fundumstände nicht überliefert sind, bekannt 2 ). Da es durchaus auch zu der oben aufgeführten Fundstelle gehören kann, sei es hier noch einmal mit aufgeführt: c) Schalenförmiges, schmutzigbraunes Gefäß mit sanft geschwungenem Profil und nicht ausgeprägter Standfläche. Das grob angebrachte Ornament besteht aus einem Zickzackband auf dem Unterteil der Schulter, aus einer waagerechten Stempelreihe am Umbruch und aus einer umlaufenden Linie dicht unterhalb des Umbruches. Höhe 12,1 cm; Mündung 14,8 cm; größter Durchmesser 17,8 cm; Bodendurch messer 7,4 cm. Das Gefäß wird im Heimatmuseum Schkeuditz unter der Kat.-Nr. 117 aufbewahrt. Abb. 3 ') Herrn Museumsleiter Elsner, Lützen, sei für die freundliche Unterstützung bei der Material aufnahme bestens gedankt. 3) G. Mildenberger, Die germanischen Funde der Völkerwanderungszeit in Sachsen. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 2, Leipzig 1959, S. 58, Abb. 49.