Volltext Seite (XML)
Großanlage gebildet haben. Die Rauhe Furt gehört zu den von alters her bekannten flachen Elbübergängen, wenn schon die Stromschnellen als nicht worden und fehlen auch hei Radigs Einzeichnungen auf der mit der Veröffentlichung etwa gleich zeitigen Wallkartei — d. Verf.) und Taf. VI b (Südostseite des Plateaus). Ders., Burgwalltypen, S. 176 (als Plateau mit Randbefestigung). Ders., Die sorbischen Burgen, S. 143. Ders., Burgenarchäologie und Landesgeschichte, S. 201. G. Bierbaum, Burgen und Höhensiedlungen, S. 23 und Abb. auf S. 27. W. Coblenz, a. a. 0., S. 411 und 414. Die beste Beschreibung des Gesamtkomplexes Heinrichsburg—Goldkuppe gab 1908 J.V. Deichmüller für das Archiv urgeschichtlicher Funde aus Sachsen. Er nannte als erster die Fortsetzung des Walles von der Heinrichsburg bis zur Goldkuppe und erkannte zumindest die äußere künstliche Böschung, während er den Wallkörper selbst für beseitigt hielt. Allerdings hat er den Wall über dem Eckholz (s. u.) noch nicht mit aufgezeichnet und auch die südlich der Goldkuppe gelegene Verlängerung nach der Elbe zu nicht erwähnt. Eine ausgezeichnete Grundrißskizze führte der seinerzeitige Stadtbau meister und eifrige Sammler G. Preßprich, Dresden, zur gleichen Zeit aus. Nach dem Flurcroquis faßt die Heinrichsburg über Seußlitz etwa die knappe Hälfte des Gesamt plateaus bis zur Goldkuppe. Seußlitz selbst ist seit 1205 urkundlich regelmäßig erwähnt. 1255 wird berichtet, daß Heinrich der Erlauchte Seußlitz zu seinem Hofsitz wählte, 1268 wurde das Klarissen kloster gegründet (im Sinne der Gemahlin Heinrichs des Erlauchten Agnes) und Heinrich der Erlauchte übergab dem Kloster seine curia als Wohnsitz. Flurnamen (Flurnamenverzeichnis Großenhain 129): Die Heinrichsburg soll von einem früheren Rittergutsbesitzer, wahrscheinlich v. Pistoris, zu Ehren seines Sohnes Heinrich erbaut worden sein (?). Es handelt sich dabei unter Umständen um das auf halbem Hang nach Seußlitz zu gelegene Gebäude, das auch heute noch den Namen Heinrichsburg trägt. Nach Meinung des Verfassers gilt es aber auch zu prüfen, ob nicht der Turmhügel, der ebenfalls mit dem Hinterland auf dem Plateau denselben Flurnamen trägt, mit Heinrich dem Erlauchten, dessen curia in Seußlitz lag (s. o.), in Verbindung gebracht werden muß. Die zeitliche Verknüpfung ist auf Grund der Datierung von Turinhügeln durchaus gegeben. Böser Bruder (furchtbarer Bruder, der grimmige Bruder — nach Preusker, a. a. 0., S. 132), ehe maliges Granitprofil, das einem großen und furchtbaren männlichen Gesicht ähnlich gesehen haben soll, und das vor den Steinbruchsarbeiten zwischen der Goldkuppe und der Heinrichsburg, etwa in der Mitte zwischen beiden, als Felsen herausragte (A. Meiche, Sagenbuch des Königreiches Sachsen, Leipzig 1903, S. 568, Nr. 709: Der versteinerte Mensch bei Diesbar. Wenn man von dem Dorfe Diesbar nach Seußlitz in der Nähe von Meißen geht, erblickt man einen hohen Felsen, dessen eckige Kante einem Menschengesichte gleicht. Das Volk erzählt sich, es hätten in einer nahe gelegenen Schlucht zwei Brüder gewohnt, die das Räuberhandwerk getrieben, aber beide ein Mädchen geliebt hätten, über dessen Besitz sie in Streit geraten wären. Das Mädchen habe aber endlich einem derselben den Vorzug gegeben, und dieser habe seine Geliebte über die Elbe auf der sogenannten Diebesfähre geführt, der Nebenbuhler aber, als er das gesehen, habe sich aus Verzweiflung vom Berge herab stürzen wollen, sei jedoch von einem Zauberer in einen Felsen verwandelt worden). Nach Preusker, a. a. O., handelt es sich um eine „wohl erst neuerlich erfundene Sage“. 5) K. Preusker, a. a. O., S. 124 (gegen 200 Schritt lang, sich mehr und mehr bis auf 20 Ellen erhebend» südöstlich durch Feuer geröteter Lehm, daher wahrscheinlich der Name Goldkuppe. Wegen weiter Fernsicht soll dieser künstlich erhöhte Hügel als Warte einem Wachtposten gedient und Notfeuer zeichen gegeben haben. Der gerötete Lehm weniger zu erklären durch einen früheren Opferort als durch Feuersignale), S. 132 und Taf. VI,6. O. Schuster, a. a. O., S. 72, Nr. 2 (72), (Goldkuppe bei Radewitz, mehr Wacht- und Signalposten als Verteidigungswall, der Name Goldkuppe sowie vorgefundene Eichenkohlen sollen vielleicht zugleich auf einen Opferort deuten. Wallböschung bis auf 40 Fuß hoch, 20 bis 24 Fuß breit, 35 Schritt lang und gegen 50° abfallend. Das nahe gelegene Radewitz soll nach seinem Namen wahrscheinlich die zugehörigen Verteidigungswälle besessen haben). R. Behla, a. a. O., S. 91, Nr. 11 (Goldkuppe bei Radewitz; auf einer Anhöhe Wallreste aus rötlichem Lehm, etwa 50 Fuß hoch, die anderen Maße nach Schuster, s. o.). E. Fischer, a. a. 0., S. 26 (Goldkuppe als Brandwall). Fr. Prüfer, a. a. O., S. (231), 252 (G. Bierbaum). 24 369