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DIE BURGEN AN DER RAUHEN FURT UND IHRE VERMESSUNG Von Werner Coblenz Ober- und unterhalb von Meißen folgen an beiden Ufern der Elbe Schanze auf Schanze und besetzen hauptsächlich die Höhen über den Steilhängen 1 ). Erst Hach Erreichen der Tiefebene kurz vor Riesa setzt diese dichte Burgenkette aus. Am massiertesten liegen die Schutzanlagen an und kurz unterhalb der Rauhen Furt (Meßtischblatt Seußlitz — Nr. 4746; alte sächsische Nr. 32 — S 12 cm, O 23 cm; Abb. 1). Sie sind auch in der Literatur schon oft gewürdigt Worden. Es sind dies linkselbisch der Wall auf dem Göhrisch 2 ) und am anderen 1) Burgberg Meißen, Zehren (Wall an den Spitzhäusern; Kirchberg; Burgberg), Schanze auf dem Göhrischfelsen unterhalb von Niedermuschütz, Burgberg Diesbar-Löbsal, Goldkuppe-Heinrichsburg bei Seußlitz, Neuhirschstein, Leckwitzer Schanze. Die etwas unsicheren Anlagen von Zadel gegenüber von Zehren und von Poppitz bei Riesa bleiben hier wohl besser unberücksichtigt. ) K. Preusker, Blicke in die vaterländische Vorzeit 3, Leipzig 1844, S. 126 und S. 136 (Anm. III, 3 : 1000 Schritt im Umfang, an der Elbe natürlich gedeckt, im Norden und Westen auf das Feld zu hoher Wallaufwurf, der bei 4 Ellen Tiefe auf 25 Fuß und mehr steigt, westlich ebenfalls steiler Abhang, der durch eine Mauer umgeben gewesen sein mag — davon noch Spuren unter der Erde. Am Fuße des inneren Wallaufwurfs gegen Norden, Westen und Süden 2 Fuß tief eine 1 bis 2 Fuß mächtige kohlige Erdschicht) und Taf. VIII,35. 0. Schuster, Die alten Heidenschanzen Deutschlands mit specieller Beschreibung des Oberlausitzer Schanzensystems, Dresden 1869, S. 79, Nr. 37 (233) (Ca. 1000 Schritt Umfang, nach der Elbe sowie nordöstlich auf 360 Schritt durch Steilhang natürlich gedeckt. Im Norden und Westen auf das Feld zu hoher Wallaufwurf bis zu 8 Fuß Höhe innen und bis zu 26 Fuß außen, westlich steiler Abhang und Nachlassen der Wallhöhe, Mauerreste. Kohlige Erdschicht von 1 bis 2 Fuß Mächtigkeit 2 Fuß unter der Oberfläche am Fuße des inneren Wallaufwurfes gegen Nord westen und Süden). R. Behla, Die vorgeschichtlichen Rundwälle im östlichen Deutschland, Berlin 1888, S. 93 (Schuster gekürzt übernommen). E. Fischer, Über die Bauweise prähistorischer Burgwälle im Elbthale, in: Sitzungsberichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden, 1882, S. 26f. (Die Girschanze bei Dispar als Erdwall). Fr. Prüfer, Nordsächsisches Wanderbuch (mittleres Nordsachsen), Dresden 1925, S. 251 (G. Bier baum, Vorgeschichtlicher Überblick, S. 237—255). W. Radig, Der Burgberg Meißen und der Slawengau Daleminzien, Augsburg 1929, S. 22 und Taf.VIa. Ders., Die Burgwalltypen der Lausitzer Kultur in Westsachsen, Sitzungsberichte und Abhand lungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS in Dresden 1931 (1932), S. 176—191, hier 180f. Ders., Burgenarchäologie und Landesgeschichte, in: Frühe Burgen und Städte, Berlin 1955, S. 198 — 212, hier S. 201. G. Bierbaum, Burgen und Höhensiedlungen der Lausitzer Kultur in Sachsen, a. a. O., S. 22—28, hier S. 23 und Karte auf S. 27. K. Tackenberg, Die Burgen der Lausitzer Kultur, in: Praehistorische Zeitschrift XXXIV/XXXV, 1949/50, 2 (1953), S. 18 32. W. Coblenz, Ur- und frühgeschichtliche Wall- und Wehranlagen Sachsens, in: Wissenschaftliche Annalen 4, 1955, S. 405—423, hier S. 414. Erste Eintragung in die Landesdenkmalliste B (Bodenaltertümer) am 3. Oktober 1935.