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PHOSPHATUNTERSUCHUNGEN IN HÜGELGRÄBERN IM LUCKAER FORST, KREIS ALTENBURG Von Ernst Frauendorf In Fortsetzung der Phosphatuntersuchungen im Grabungsgelände des Luckaer Forstes, Kreis Altenburg, werden hiermit eine Reihe neuer Ergebnisse vor gelegt 1 ). Hügelgräberuntersuchungen Bei der Grabung im Jahre 1949 entnahmen wir aus vier Hügeln und 1953 aus drei Hügeln nach der bekannten Methode Hunderte von Erdproben, um sie auf ihren Phosphatgehalt zu untersuchen 2 ). Hügel 1949/II 3 ): Aus diesem Hügel wurden 104 Bodenproben untersucht. Wir kamen zu demselben Ergebnis wie bei den Untersuchungen im Jahre 1941/424). Der Hügel enthielt einen phosphathaltigen Kern (30 40 FE) von 2 m Ausdehnung im Nordsüd- und Ostwestprofil. Dieser Kern war im Nord südprofil 0,40 m und im Ostwestprofil noch 0,20 m hoch. Darüber legte sich eine Schicht von 20 25 FE bis zu 0,60 m Höhe im Nordsüdprofil und 0,40 m Höhe im Ostwestprofil bei einer Längenausdehnung von 5 m Nordsüd- und 4 m Ostwestrichtung. Über diese Zone breitete sich ein Mantel von 10—19 FE bis zu einer Höhe von 0,80 m aus, der einen Durchmesser von 13 m in der Nordsüdrichtung und 12 m in der Ostwestrichtung hatte. An den Außenseiten des Hügels sank der Phosphatgehalt auf 6—8 FE. Der Hügel zeigte also einen sehr regelmäßigen Aufbau: In der Mitte der stark phosphathaltige Kern, um den sich mantelartig zwei Zonen mit abnehmendem Phosphatgehalt legten. Demnach muß auch hier Siedlungserde zum Aufbau des Hügels gedient haben (Abb. 1). Eine Untersuchung der Fundebene im 0,20 m-Quadrat ergab zwischen den Amphoren 1, 2 und 3 (s. Abb. 13 bei H. Höckner, a. a. O., S. 120) in Richtung Nord-Süd einen hohen Phosphatgehalt von 40—50 FE, der sich auf 2,30 m 1) E. Frauendorf, Neue siedlungsarchäologische Erkenntnisse mit der Phosphatmethode, in: Alt- Thüringen I, 1953/54, Weimar 1955, S. 84 ff. 3) Die Proben wurden in Farbeinheiten (FE) gemessen, da 1949 die Methode noch nicht so weit ent wickelt war, daß die Ergebnisse in mg/g ausgedrückt werden konnten. Da sich die FE nicht in mg/g umrechnen lassen, mußte die alte Wertung bestehen bleiben. 3) H. Höckner, Ausgrabung von schnurkeramischen Hügelgräbern im Kreise Altenburg, Bez. Leipzig, in: Alt-Thüringen I, 1953/54, Weimar 1955, S. 99ff., hier S. 119ff. 4) Siehe Anm. 1.