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AMWerVMsM Nr. 73 V«rl»,r«.». Gärt«««, A«e, Sachsen Drahtanschrift vottafrrund «urtachsrn Donnerstag, den 27. März lS41 garnraf: Hauolgrschilftastrll« «na Sammel-Nr.»« «eschilfteftellen lUdalH <«mt «ue) »»4», Schar«»«», HI und Sch»m^«a»«r, »tre gahrg. 94 Reue -arte Schlage unserer Luftwaffe gege« die brtttfche Haudelsschtffahrt. S8 80« BRL vernichtet «nd 44 ««« BRT schwer beschSdkgt. Deutsches Aufklärungsflugzeug schießt zwei von fünf angreiseuden BritenfSger« ab. Vorstoß der motorisierten Truppen a« der Große« Gyrte. Berlin, 27. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsch« «nd italienische motorisierte Truppen besetzten in den Morgenstunden de» 24. März nach kurzem Kampf El Aghaila an der Küste der großen Syrte und warfen denFeindnachO st ««zurück. Die Luftwaffe führte den Kampf gegen die britische Handelsschifsahrt mit steigendem Erfolg «eiter. Wie bereits bekanntgegeben, vernichteten deutsche Kampfflugzeuge im Lauf« des gestrigen Tage» im Atlantischen Ozean «nd in der Themsemündung etwa 81 800 BRT. feindlichen Handelsschiffsraum-r weitere 6000 BRT. wvrbe» schwer beschädigt. Nach ergän zende» Meldungen wurde« außerdem bei den Faröer-Inseln zwei Handelsschiffe von zusammen 7000 BRT. durch Bombenvolltreffer versenkt. Damit wurden gestern insgesamt 38 500 BRT. feindlichen Schiff», raume» vernichtet. Ferner gelang es, im Seegebiet um England zehnSchisfemit etwa 44 OVO BRT. durch Luft, angriffe schwer zu beschädige«. Sm Mittelmeer erzielten deutsche Kampfflugzeuge süd- lich Kreta trotz heftiger Abwehr schwere Tre f f e rauf zwei größeren Transportschiffen eine» feind- lichen Geleitzuges. Bei bewaffneter Aufklärung über Südengland wurden drei moderne Fabrikanlage» angegriffen, ll. a. erhielt ei» Werk der Flugzeugrüstungsindustrle Trefser in ei«e groß« Montagehalle. Auf zwei Flugplätzen wurde« abg«stellte feind- liche Flugzeug« im Tiefangriff bombardiert. Bei einem Angriff a«f eine» Hafen an der englischen Südküste entstanden in der Betriebshalle eine» größeren Werte» Explosionen «nd Brände. Ein deutsche» Aufklärungsflugzeug schoß über Süd- «ngland in einem Luftkampf mit fünf britische« Jäger« zwei feindliche Fl«gze«ge Muster Hurricane ab. Da» deutsche Flugzeug erreichte trotz ernsthafter Beschädi gungen den Heimathafen. Die Besatzung bestand' au» Leutnant Meyer al» Kommandant und Beobachter Ober, feldwebel Fischer, Unteroffizier Althans «nd Oberfeldwebel Eyrich. Der Feind flog weder bei Tage noch in der Rächt nach Deutschland «in. Der Gegner verlor zwei Flugzenge und einen Sperrballon. Zwei eigene Flugzeuge «erden vermißt. Berlin, 26. März. Die Verluste der englischen Handels- schiffahrt an hochwertigen Tankern sind in der letzten Zeit be trächtlich gestiegen. Allein seit dem 22. März wurden sechs von diesen großen Spezialschiffen mit zusammen 50 000 BRT. versenkt. Stockholm, 27. März. Das hier beheimatete 6683 BRT. große Motorkühlschiff ^,Korshamm" ist gesunken. 26 Seeleute werden vermißt, elf würden gerettet und in einem englischen Hafen an Land gebracht. — Weiter erfahren Neuyorker Ree derkreise, daß der britische Frachter „Andalusian" (3082 BRT.) in der letzten Woche in der Nähe der kapverdischen Inseln gesunken ist. Reuyork, 27. März. Der griechische Passagierdampfer „Nea Hellas" (16 991 Tonnen) ist von dem britischen Schiff, fahrtsministerium angekauft worden. - - „Die japanische Natta« glaubt a« -e« Führer ««d das deutsche Balk." Eine Botschaft Matsuokas. Der Außenminister des Tenno, Matsuoka, erließ folgende Botschaft an das deutsche Volk: „Nun, da der Dreimächtepakt Tatsache geworden ist, wird die japanische Nation Mit euch sein in Freude und Leid. Sie bat einen unbedingten Glauben an die große Persönlichkeit des Führers «nd die hervorragenden Eigenschaften des deut schen Volkes. Sie wird nicht hinter euch zurückstehen an Treue, Mut «nd fester Entschlossenheit, die Welt aus Grund einer neuen Ordnung aufzurichten. Wir müssen in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit leben. Laßt «ns vorwärts «nd nicht rückwärts schauen! Das Ideal, das dem japanischen Volk über alles teuer lst, wird in „Hakko, Ichiu" verkörpert, jener harmonischen Weltgemeinschaft mit Raum für alle Völker zur Verwirk lichung ihrer Wünsche und Erfüllung ihrer Sendung, ein Ideal, das der japanischen Nation seit undenklichen Zeiten als Erbe vermacht wurde «nd auf dem der Grundstein de» Kaiserreiches ruht. Dieses Ideal kommt in der Präambel de» Dreimächtepakte» klar zum Ausdruck, ja, es ist tatsächlich die Grundlage des Paktes. Unser Volk vertraut darauf, daß auch bas deutsche Volk dem Geist «nd dem Ziel de» Dreimächtepakte» die Trene wahrt. Sch brauche kaum hinzuzufügen, daß die Herzen un seres Volkes für die deutsche Nation schlagen in dem gigan tischen Kampf, der gegenwärtig geführt wird; es betet, daß die Kraft «nd der Mui der tapferen deutschen Nation zu einem raschen Sieg seiner Sache führen möge. Ich komme auf Einladung der deutschen und der italieni schen Regierung «nd hoffe, durch meinen Aufenthalt in den beiden Ländern zu lernen und daraus Nutzen zu ziehen, so daß es mir vergönnt ist, noch besser zur «ngeren Zusammen arbeit der verbündeten Rationen beizutragen." Der Empfang in Berlin. Am Tage nach dem Beitritt Jugoslawiens zum Drei mächtepakt wurde die festlich geschmückte Neichshauptstadt der Schauplatz eines weiteren politischen Ereignisses von ge schichtlicher Bedeutung: der Kaiserlich Japanische Minister des Auswärtigen Ao>uke Matsuoka, der beim Abschluß des Dreimächtepaktes in besonderem Maße beteiligt war, ist der Einladung des deutschen Neichsaußenministers zu einem Staatsbesuch gefolgt. Leichte Flak an der libyschen Ftont. (PKBöecker-Scherl-M.) Der «ast. Dem „E. D." wird aus Berlin geschrieben: Der japanisch« Außenminister Matsuoka besucht Deutschland in einem Augen- blick, in dem der Dreimächtepakt soeben seine werbende Kraft wieder erwiesen hat. Diese »Tatsache erhöht das Gewicht der entscheidungsschweren Stunde, in der die Reise erfolgt. Noch stärker als bei der Abreise des japanischen Außenministers aus seiner Heimat steht die Welt unter dem Eindruck der Er- folge, die die Staaten des Dreimächtepaktes im Kampf gegen die Friedensstörer und in ihrem Bestreben nach einer ver- nünftigen, gerechten Ordnung bereits errungen haben. Matsuoka verließ Tokio, als die gefährlichen Spannungen zwischen Indochina und Thailand beseitigt waren und Japan vor aller Welt bewiesen hatte, wie ernst es seine Berufung zur Führung im ostastatischen Raum nimmt. Noch während er unterwegs war, reihte sich Jugoslawien in die Front der Ordnungsmächte ein. Damit wurde den Todfeinden währen Völkerfriedens und sozialer Gerechtigkeit im einstigen Wetter, winkel Europas ein weiteres Betätigungsfeld entzogen. Der Schreck darüber ist ihnen so in die Knochen gefahren, daß selbst ein hartgesottener Deutschenfresser wie Vernon Bartlett klein- laut eingestand: „Die Unterzeichnung ist ein bemerkenswerter Sieg Hitlers in dem Nervenkrieg. Es ist ein eindrucksvoller deutscher Erfolg." Gleich der erste Eindruck in Berlin hat dem japanischen Außenminister einen anschaulichen Beweis dafür geliefert, wie sinnlos die Lügen sind, welche die englischen und amerikanischen Nachrichtenagenturen über Deutschland verbreiten. Matsuoka ist auf dem Anhalter Bahnhof angekommen, der in den „Sieges"-Meldungen aus England und USA. wieder einmal eine besondere Rolle spielt. Eben veröffentlicht die „Newyork Herald Tribune" eine Mitteilung aus London, nach der die britischen Bomber in der Nacht zum Montag über Berlin zehntausend Brand- und allerschwerste Sprengbomben abge- worfen haben wollen. Der Angriff habe sich vor allem auf die Straße Unter den Linden gerichtet, und der Anhalter Bahn. Hof sei diesmal wirklich vernichtet. Auf diesem Bahnhof ist der japanische Außenminister angekommen, und gleich auf seiner ersten Fahrt zum Gästehaus der Reichsregierung hat er di« angeblich so schwer, mitgenommene Straß« Unter den Linden zu sehen bekommen. Don Bombenschäden hat er dabei ebensowenig entdecken könnest, wie die hunderttausend« Ber> liner und Fremden, die den Anhalter Bahnhof und die Linden seit Sonntag gesehen haben, ohne zu erkennen, daß es sich eigentlich um Trichterfelder handelt. Die Begrüßung in Berlin hat Matsuoka gezeigt, daß das enge Band, das die Staaten des Dreimächtepaktes umschlingt, nicht nur ein Erfolg staatsmännischer Weisheit, sondern auch eine Angelegenheit des Herzens ist. Der Pakt vom 27. Sept. 1940 ist das Sinnbild der Entschlossenheit dreier großer Welt- Völker, in ihrem Lebensraum eine neue Ordnung zu schaffen, die der Wohlfahrt und Sicherheit aller dort lebenden Nationen entspricht. Weitere fünf Staaten haben sich inzwischen zu demselben Willen bekannt, klare Verhältnisse herbeizuführen und der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen. Die Völker des Dreimächtepaktes beschränken sich bewußt auf ihren Lebens raum und stören andere nicht in ihrem Bereich, Sie verbitten sich aber auch jede Einmischung in ihre Angelegenheiten. Der Pakt ist ein Defensivbllndnis, läßt aber keinen Zweifel darüber, daß die in diesem stärksten machtpolitischen Instrument, das die Welt je gesehen hat, zusammengeschlossenen Völker sich jeden Angriffs zu erwehren wissen. Welche besondere Rolle Japan bei dieser Abwehr zu übernehmen gedenkt, hat Matsuoka mit den Worten gekennzeichnet: „Sollten die USA. Deutschland den Krieg erklären, so wird Japan auf Grund des Dreimächte paktes sofort an der Seite der Achsenmächte in den Krieg ein treten." Die Umgebung des Anhalter Bahnhofs ist reich mit ja- panischen, deutschen und italienischen Flaggen geschmückt. Der Bahnhofsausgang ist mit Tannengrün überdeckt und von Lorbeerbäumen flankiert. Zu einem in allen Frühlingsfarben leuchtenden Garten ist die Bahnhofshalle selbst geworden. Nach den Entwürfen Professor Benno von Arents verbergen Tannengrün, blühende Frühlingssträucher und Blumen, Fah nen und Embleme völlig den rauchgeschwärzten Bau. Der Bahnsteig ist mit einem roten Teppich belegt und von Fahnen dicht verhängt. Das Ende des Bahnsteigs ist durch Fahnen in einen geschlossenen Raume verwandelt, dessen Wände Tan nen- und Lorbeerbäume bilden, vor denen weißer Flieder, Spiräen und Schneeball, Goldregen und blaue Hortensien eine zauberhafte Farbensymphonie ergeben. Beherrschender Mittelpunkt ist die aus weißen Astern und rotem Mohn ge bildete aufgehende Sonne Nipp»ns, die von Scheinwerfern angestrahlt die Stirnwand fast vollkommen verdeckt und dem Ganzen einen strahlenden und festlichen Schimmer gibt. Ms der Abgesandte Les Tenno den Zug verläßt wird er vom Reichsaußenminister auf das herzlichste willkommen ge heißen. Nach der gegenseitigen Vorstellung der Begleitungen und der Ehrengäste geleitet der Reichsaußenminister seinen Gast zum Bahnhofsausgang. Hier bringt ihm die Hitler- Jugend ein erstes begeistertes Willkommen, das sich wie ein Sturm auf die Straßen fortpflanzt. Dor dem Bahnhof schrei tet Außenminister Matsuoka zusammen mit dem Neichsaußen- minister die Front der Ehrenkompanie ab, während die Be- .völkeruüg ihn "jubelnd begrüßt Auf Len Bürgersteigen drän- gen sich gehntausende, sie säumen die Abfahrtswege -um