Volltext Seite (XML)
WawWMWw Montag, den 11. Juli 1938. Jahrg. 91 Nr. 1S9 DerFührereröffnetdieGroßeDeutscheKunstausstellung Die Ansprache -es Führers Der Führer eröffnete gestern im Haus der Deutschen Kunst die Große Deutsche Kunstausstellung 1938 und übergab mit ihr dem deutschen Volke die neuen Werke lebender deutscher Kunst. Der große Leistungsüberblick bekundet ein stolzes Empor- blühen der schönen Künste, die sich im nationalsozialistischen Reich wieder lebensvoll entfalten. Das Gesicht dieser Schau zeitgenössischer deutscher Malerei, Bildhauerei und Graphik ist noch reicher und ausdrucksvoller als 1937, der Fortschritt ist groß und auffällig. Die Zahl der ausgestellten Werke ist höher, die künstlerische Leistung im Durchschnitt bedeutend starker. Neben den Bildern bekannter Maler hängen auch viele Werke junger aufstrebender Künstler. Sie aller vertreten die neue Kunstgestnnung des Dritten Reiches. Wir erleben es in diesen Monaten, daß man national sozialistische Wirtschaftsprinzipie«, die vor zehn Jahren als Dummheit und noch vor fünf Jahren al» Verbrechen oder nische Generalstabschef Pariani und eine Abordnung der faschi stischen Miliz begrüßt. Gegen 11 Uhr kommt der Führer. Gr schreitet die Front der Ehrenformationen ab. Vor dem Hause empfangen ihn Reichsminister Dr. Goebbels, Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner und der Vorsitzende des Hauses der Deutschen Kunst, August von Finck, der eine kurze Begrüßungsansprache hält. Der Weiheakt. Nachdem ein festlicher Singchor verklungen war, begrüßt Adolf Wagner den Führer. U. a. sagte er: ,Zn allem, insbesondere auf dem Gebiete der Kunst, machen Sie uns von Jahr zu Jahr reicher. Im vergangenen Jahre gaben Sie durch die Eröffnung des Hauses der Deutschen Kunst den Aufbruch zu einer neuen künstleri schen Zeit, in diesem Jahre schenkten Sie uns eines der wertvollsten antiken Werke, den Diskuswerfer von Myron, und gaben ihn in die Obhut des bayerischen Staates und bereichern dadurch München und Deutschland. Gestern schenkten Sie uns das neuerstandene Künstlerhaus als Heimstätte für alle deutschen Künstler. Ich danke Ihnen, mein Führer, für alles das, was Sie uns gaben und ich glaube im Namen der deutschen Kunst Ihnen versichern zu dürfen, daß das Künstlertum Deutschlands seinen Dank durch Leistung und Arbeit abtragen wird. Und so bitte ich Sie nun, mein Führer, die Kunstausstellung des Jahres 1938 zu München zu eröffnen." allerdings unter Weglassung des Urheberrechtes — auch in anderen Staaten zur Anwendung zu bringen »ersucht. E» ist für uns sicherlich eine Genugtuung, aus dem Munde eines ausländischen Ministers nun plötzlich zu ver nehmen, daß die Voraussetzung eines gedeihlichen wirt schaftlichen Lebens nicht in der Ermöglichung von Finanz- spekulationen liegt, als vielmehr in der Sicherung und Steigerung der nationalen Produktion, d. h. letzten Endes also in den Ergebnissen einer soliden, fleißigen und ehr lichen Arbeit. Wer garantiert daher, daß nicht auch aus dem Gebiete der Kulturpolitik, angeregt durch das deutsche Vorbild, in anderen Landern ebenfalls eine Umwertung der Begriffe einsetzt und demgemäß vor allem eine Minder- bewertuna der Erzeugnisse des Schaffens einer gewissen Periode, in der alle Gesetze des Schönen und Anständigen von oben nach unten verkehrt worden waren, Betrug und Narretei aber ihre Orgien feierten. Ich »erstehe daher, daß die Interessenten, besonders die finanziellen Interessenten, an diesen Kulturschwinde- leien es eilig haben zu retten, was noch zu retten ist und beizeiten an den Mann zu bringen, was noch an den Mann gebracht werden kann. Es gibt dabei einem einfältigen Ausland gegenüber anscheinend gar keine bessere Empfeh- lung für einen kulturellen Unsinn oder Bettug, als die Bemerkung, daß das im heutigen Deutschland abgelehnt wird. Es gehört wol auch zum guten Ton, auf diese Weise Der Führer übergibt der Münchener Glyptothek den Diskuswerfer von Myron. Neben dem Führer in der ersten Reihe rechts Gauleiter Staatsminister Wagner und Frau Professor Troost. (Scherl-Bilderdienst-M.) ÄiE« »k s Uhr t» dm ö^EelNßm. D« Drei» Ur dl, er mm brr», MMlMUrrzeN, ist 4 H.lürd«« 00mmdraimr«t-WtMm,I,rr04. maNch«4.Mim^»B«dln4UN,m lauIPnIiUfi« i N-chl-MW v VN vnstgma mu Smd »N« Saida, «a Imsmdm LnLHm, b« dm lÄV^Nri,»«, »an, »»sprich,. Dor dem Hause der Deutschen Kunst haben gegen 10 Uhr die Ehrenkompanien des Heeres und der Luftwaffe und die Ehrenformationen der Bewegung, der Polizei und des Arbeits. dienstes mit ihren Fahnen Aufstellung genommen. Die unab- sehbare Reihe der Standarten der SA. säumt den Säulengang des Hauses. Unaufhörlich rollt Wagen auf Wagen mit dem Führerkorps der Partei, den bekannten Männern des Reiches und der Länder, den Mitgliedern der bayerischen Landesregie, rung, den Offizieren der Wehrmacht und den Persönlichkeiten der Deutschen Kunst an. Besonders lebhaft werden der italie« i v« «Ich, «sch»» «HU« -ah« Sm» md ^^Na». INnW. dn mlsvnchmdm veprd» Silage: Au« Unlechalwng-bla», S»n«txrg,r Anzeiger. Zcdwarzenberaer Anzeiger, VHnHn Slail- am«!,«) snl Sau, «Inlchl. Bolmlod» und Tranmorl- »osten manalUch IS» AM. halbmmalUch »s» AM, durch dl« Pa» «inschU all« Beilagen «analllch ».NAM «mschlLiii«vdddr. ainzeinn-mn I0PK Für Ad»,ad« momlm»« MgenIchUr SchrlMW», usw. Ilbmilinml die Sarlsliellmia dein, Diranlwarlimg. Deutschland als Vorbild. Kulturschwindeleien der anderen. Der Führer stellte am Anfang seiner Rede zunächst fest, daß es selten in der Geschichte unseres Volkes eine so reich be wegte Friedenszeit gegeben habe, wie die der fünfeinhalb Jahrs, die nach dem 30. Januar 1933 die nationalsozialistische Füh rungsepoche einleiteten, und daß auf vielen Gebieten des Lebens seitdem ein Aufbruch erfolgt sei, wie er wenige Jahre vorher für unmöglich angesehen worden sei. „Die Partei, von der man einst behauptete, sie würde den inneren Frieden gefährden, hat dem deutschen Volk, so fuhr Adolf Hitler fort, überhaupt zum ersten Male einen wirklichen inneren Frieden geschenkt. Das Regime, dem man voraussagte, daß es die Wirtschaft vernichten müßte, hat das deutsche Vo» von dem wirtschaftlichen Abgrund zurückgerissen und gerettet. Derselbe Nationalsozialismus, dem man die furchtbarsten außeupolitischen Niederlagen prophezeite, hat das deutsche Volk aus der schrecklichsten Niederlage seines geschichtlichen Daseins wieder empor gehoben, zu einem stolzen Selbstbewußtsein geführt und nach außen zu einer geachteten Macht entwickelt. Es gibt nur noch vereinzelte, unermeßlich törichte Menschen, zu meist Juden, die im Auslande das stupide Gerede der Zeit vor dem Jahre 1933 auch heute noch ab «nd zu wieder holen. So hat man in einem Staat, der sich schon einmal de» Spaß eines besonderen Gerichtshofes erlaubte, her im Gegensatz zum Deutschen Reichsgericht in einem ebenso kindischen wie verletzenden Verfahren die Unschuld van der Lübbes erweisen sollte, in diesen Tagen wieder einmal die Welt mit einer Ausstellung beglückt, die bestimmt sein soll, den Gegensatz aufzuzekgen zwischen den kulturträchtiqen Leistungen bekannter Novembergrößen vom Stamme der Dada, der Kubi usw. «nd der Armut der heutigen deut schen Kunst. Ich nehme an, daß dabei auch etwas Ge schäftsinteresse mitwirken wird. In irgendeiner Form muß doch die Reklametrommel für die bolschewistische Kunstvrr- wirruug gerührt «erden. Ihr Ton klingt aber besonders laut und eindringlich, wenn man das nationalsozialistische Deutschland al» politischen Verstärker einschalten kann. Ma« m«ß den biederen Angelsachsen kurzerhand über falle« mit dem Hinweis aus die Schande der deutschen Kulturbarberei, um Ihm dann die angebotenen Kunstwerke aufschwatzen zu können. Und man muh sich beeilen, diese Werke noch beizeiten an den Mann zu bringen. Denn Deutschland ist auf so vielen Gebieten in den letzten Jahren vorangegangen, daß die Gefahr nicht von der Hand zu weise» ist, daß der „Nazistaat" am Ende auch in seiner Kulturpropaganda als aus dem richtigem Wege befindlich erkannt werden wird und damit ein neuer Einbruch in die Front der international-jüdischen Kulturgeschäftemacher elntritt. seine demokratische Patentgepnnung praktisch erhärten zu können. Tatsächlich sand allerdings, wie vielleicht auf keinem anderen Gebiet, auf diesem eine Umwertung der Begriffe in Deutschland statt. Alle «erden dabei einer Be hauptung zustimmen: Daß «ohl noch nie in «nserem Bolk in so kurzer Zeit eine so ungeheure kulturelle Arbeit an gefangen und zum Teil auch schon geleistet worden ist, wie dies in den wenigen zurückliegenden Jahren der Fall war." Die Aufgabe der deutsche« Kunst. Für kulturelle Neandertaler ist kein Platz in Deutschland. Der Führer wies dann im einzelnen auf das Kultur- Programm des neuen Reiches und seine Erfolge hin. Der kulturelle Aufbauwille allein wiege mehr als das Geschreibsel aller demokratischen Zeitungen der Welt zusammen. Er er- innerte an die wahrhaft erdttickende Zahl der Arbeiten, die ihm für die Ausstellung von 1937 vorgelegt worden sind, die ihre vernichtende Repräsentation in der Ausstellung der entarteten Kunst erhalten hätte. Bei unzähligen Bildern sei es ersichtlich gewesen, daß vom Einsender die beiden Ausstellungen ver wechselt worden waren. „So kam ist damals zu dem Entschluß, eiuen harte« Strich zu ziehe« und der neuen deutsche» Kunst die einzig mögliche Ausgabe zu stelle«: Sie z« zwinge«, de» durch die nationalsozialistische Revolution dem neue« deutschen Lebe« zugewiesenen Weg ebeyfall» elnzuhalten. Eine Periode der höchsten Leistungssteigerung auf allen Ge biete« des Fortschrittes, der Pflege «itzt «ur scharfer Seistesaabe«, sonder« antz idealer körperlicher Schönheit darf nicht mehr symbolisiert «erden durch die barbarische» Demonstratio««» stei»zeitlich zurückgebliebener Kunstver- narrer, farbenblind herumexperimentierender Schmierer «nd fa«ler Nichtskönner. Das Dentschland des 20. Jahr- Hunderts ist das Deutschland des Volkes dieses Iahrhun- derts. Das deutsche Volk dieses 20. Jahrhunderts aber ist das Volk einer neu erwachten Lebensbejahung, hinge rissen von der Bewunderung des Starken «nd Schönen und damit des Gesunden und Lebensfähigen. Kraft und Schönheit sind die Fanfaren dieses Zeitalters, Klarheit und Logik beherrschen das Streben. Wer in diesem Jahr- hundert aber Künstler sein «ill, muß sich auch diesem Jahr- hundert weihen. Für kulturelle Neandertaler ist kein Platz in Deutschland. Es freut uns, wenn Demokratien diesen rückwärts- strebenden Elementen ihre fortschrittlichen Tore öffn«», denn wir sind nicht rachsüchtig. Leben sollen sie, dagegen haben wir nichts. Arbeiten unsertwegen auch — nur nicht in Deutschland." Adolf Hitler sprach dann über die Wertung der künst- lerischen Leistungen und fuhr fort: „Ich habe es nun für notwendig erachtet, km »er- gangenen Jahr zunächst für den anständigen ehrlichen Durchschnitt den Weg frei zu machen. Bei allen Ausstel- langen habe ich nun bewußt die sog. Künstlerjuroren zu- rückgestellt. Denn ich mußte schon früher »st die Ersah- rung machen, daß besonders dann, wenn diese Schieds richter als Künstler selbst an den Ausstellungen beteiligt « mthaNmd di» amMchen Bak«»t«,ch»»g«, d«, «»whauplmaun» md de» * Beztriwoerband» Schwarzenberg, der Bülg«m«ifter zu Grünhgin, Lößnitz, N«ustädttt und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. L» werden außerdem veröffentlicht: Bekannt machm>gen der Amtsgerichte in Au«. Schneeberg, Schwarzenberg. Johanngeorgenstadt, de» Oberbürgermeister» zu Aue und de» Ersten Bürgermeister» zu Schwarzenberg. Verlag L. «. värlner, Aue. Sachfe«. FlauplaefchäflssteN«: Au«, Fernruf Eammel-Nr. 2S41. Dratzlanschrlslr Dolkssteund Auelachsen. velchästsft«a«n: Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. ....... rinzipie», die vor zehn Jahr Dummheit und notz vor fünf Jahren al» Verbrechei zumindest al» Wähnst«« »zeichnet wurden, ganz fachte —