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Des Himmelfahrtstages wegen gelangt die heutige Nummer einen Tag später zum Versand. Ilo. Rixdorf-Berlin, den 11. mal 1907. XXII. Jahrgang. Eigentum des Verbandes der Bandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Bandeisblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend Jeder Woche. Rbonnementspreis für nicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Mk. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Nh., für Uerbands-Mitglieder kostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Bethmann in Rixdorf-Berlin, Generalsekretär des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands. , Verlag: Verband der Bandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregisters des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Nach § 37 des Statuts ist der Mitgliederbeitrag (für 1907 M. 6.— und die festgesetzten Gruppenunkosten usw.) im Januar portofrei an die Kasse des Verbandes zu zahlen. Unter Hinweis darauf ersuchen wir um Einsendung der noch fälligen Beiträge, andernfalls wir dieselben statutengemäss im Mai durch Postnachnahme erheben müssen. Uerband der Bandelsqärtner Deutschlands, Rixdorf-Berlin. Gleichmässige Uerteilung der Hrbeiten in der Bandeisgärtnerei für’s ganze Jahr. Vortrag gehalten in- der Gruppe Hessen und Hessen-Nassau von Iulius Erepff in Nied-Frankfurt a. M. Eine Frage, welche in den letzten Jahren nicht nur in der Gärtnerei, sondern auch in allen anderen Erwerbszweigen akut geworden und mit welcher heutzutage jeder Betriebs unternehmer in erster Linie rechnen muss, ist die Arbeiter frage. Ich schicke voraus, dass ich nicht direkt über dieselbe sprechen will, sondern über die Frage „W ie verteilen wir die Arbeiten in der Handelsgärtnerei möglichst so, da s s keine grossen Arbeits anhäufungen sowie keine arbeitslosen Zeiten entstehen? Da unsere Betriebe je nach ihrer Art mehr oder we niger von der Natur abhängen, so ist dies letztere nicht so ganz leicht zu erreichen. Ganz abgesehen von der Witte rung im allgemeinen bringt uns der Wechsel der Jahres zeiten, je nach dem, mehr Arbeit oder Behinderung derselben. Wir können unser Arbeitsjahr in zwei grosse Abschnitte einteilen, die Vegeta tions - oder Hauptarbeits periode, Frühjahr und Sommer, und die R u h e- periode, d. h. die der Natur, und nicht immer die der Gärtner, den Herbst und W i n t e r. Besonders zu Beginn der Vegetationsperiode im April und M a i, sowie zu Ende derselben im September und Oktober erfordern unsere Betriebe eine bedeutend höhere Zahl von Arbeitskräften, welche in dem ersten Abschnitt April—Mai jetzt häufig nicht mehr in der erforderlichen Menge, ganz abgesehen von der Qualität, zu beschaffen sind. Hier wird selbstredend auch von unseren Arbeiterorganisa tionen der Hebel angesetzt, um unter dem Druck der Ver hältnisse möglichst viele Vorteile und Zugeständnisse zu er reichen. Im Gegensätze hierzu ist es wohl der vernünftigste und friedlichste Weg, den die Betriebsunternehmer der Gärtne reien einschlagen sollen, ihr Arbeitsjahr so zu gestalten, dass eben diese Sturm- und Drangperioden beseitigt oder doch auf das möglichste Mindestmass beschränkt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir einen Teil der Früh jahrsarbeiten in den Winter und einen Teil der Herbst arbeiten in den ruhigeren Hochsommer hinein verlegen, so wie in den stilleren Arbeitsabschnitten die Vorarbeiten für diejenigen Arbeiten, welche notgedrungen im Frühjahr und Herbst ausgeführt werden müssen, so intensiv als möglich vornehmen. Es ist dies letztere in den Topfpflanzen- und Gemüsegärtnereien wie auch in den Baumschulen vollkommen rationell durchzuführen, nicht aber in demselben Umfange in der Landschaftsgärtnerei. Wenn ich nun auf diese Arbeiten speziell eingehe, so kann dies selbstredend nicht in erschöpfendem Masse ge schehen, da ja jeder Betrieb besondere Anforderungen stellt, sondern sollen dies nur Anregungen sein. Ich halte es für jeden, auch den kleinsten Betrieb, für ausserordentlich wichtig, für sich selbst einen Jahres-