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mit Wasser gefüllt, war vom höchsten Punkte der Anlage aus ein Rohr geleitet, durch welches sich in Folge des hermetischen Luft abschlusses die Anlage selbst speiste. Die Firmen A. Nitzsche- Dresden und M. Buschmann-Lomatzsch waren mit Heizkesseln neueren Systems vertreten. Die letztgenannte Firma hatte ihren neuen Etagenkessel ausgestellt, der aus übereinander gesetzten circa 5 cm starken plattenähnlichen Wasserbehältern bestand, die durch einen Rohrstutzen mit einander verbunden waren. Dieser Kessel ist sehr einfach und wenn der Verfertiger es dahin bringt, dass die Heizgase auch von seitlich angelegten Wasserbehältern gefangen werden können, dürfte die Anlage hinsichtlich Kohlen- ersparnisses als recht vollkommen bezeichnet werden. Der Nitz sch’sehe Kessel ist ein aufrecht stehender für Koks konstruirter Röhrenkessel, bei welchem die Heizgase durch einen Theil der inneren Flammenrohre wieder zurückgeführt werden. Otto Bött- ehe r-Dresden-Löbau hatte einen Heisluftmotor ausgestellt, der in Bezug auf seine stattliche Ausführung alle Anerkennung verdient. Schmiedeeiserne Frühbeetfenster brachte II. Bulnheim-Bautzen, hölzerne und Holzrahmen mit Eisensprossen M. Seifert-Meissen. Beide Fabrikate waren in guter Ausführung. Im Uebrigen sahen wir mehrere Aussteller mit Gartengeräthen und Handwerkzeugen, Tafelwaagen, künstlichen Blumen, Gartenmöbeln, Tafelaufsätzen aus Alfenid und Meissener Porzellan und verschiedenes Andere. Kurz, es fehlte nichts, was man auf Gartenbauausstellungen zu sehen ge wohnt ist, selbst eine Steppmaschine, welche Taschentücher mit Erinnerungsschriften stickte, war in Thätigkeit. Mir allerdings wird die Meissener Ausstellung lange in Erinnerung bleiben, auch ohne, dass ich ein solches Taschentuch besitze. Der gute Ein druck. den sie mir hinterlassen hat, bürgt dafür. E. Kaiser, Leipzig-Lindenau. Neu angemeldete Mitglieder: (Nach § 12 des Statuts sind die Namen der neu angemeldeten Mit glieder einmal im Handelsblatt zu veröffentlichen. Ihre Aufnahme erfolgt 14 Tage nach der Veröffentlichung, sofern begründete Ein sprüche von Verbandsmitgliedern dagegen nicht erhoben wurden.) 3302. Ruthe, Anton, Handelsgärtner, Frankfurt .(Main), Röderberg- weg 161. 3303. Lüdecke, August, Handelsgärtner, Hameln. 3304. Röber, Heinrich, Handelsgärtner, Elze (Hannover). 3305. Krüger, G., Handelsgärtner, Grünau (Mark). 3306. Hoyer, Herm. (Fa. Hoyer & Klemm), Rosenschulen, Gruna- Dresden, Pirnaischestr. 3307. Hauber, Paul, Baumschulen, Tolkewitz-Dresden. 3308. Haasemann, M., Handelsgärtner, Wilhelmshaven. 3309. Burgass, Fr., (Inh. Fritz von der Osten) Handelsgärtner, Landsberg (Warthe). 3310. Bambach, Lorenz, Handelsgärtner, Bensheim. 3311. Roth, Jos., Handelsgärtner, Sachsenhausen-Frankfurt (Main). 3312. Deines, Otto, Handelsgärtner, Hanau. 3313. Schalk, Peter, Handelsgärtner, Frankfurt (Main), Eschen heimerlaudstrasse. 3314. Weigand, Chr., Rosenschulen, Soden (Taunus). 3315. Baron, Paul, Handelsgärtner, Oberrad. 3316. Lichtenberger, B., Handcisgärtner, Alsenz. Versammlung der Verbandsgruppe Mittlerer Saalekreis am 9. September in Weissenfels a. S. Nach Eröffnung der Ver sammlung und Begrüssung der erschienenen Gäste, verlas der Ob mann das Antwortschreiben vom Vorstand der Gruppe Niederrhein in Betreff der Pflanzen-Börse. Anschliessend daran gab er seiner Freude Ausdruck über die reichliche Beschickung der diesmaligen Pflanzen-Börse. Hallenser, Merseburger und Weissenfelser Kollegen hatten in vorzüglicher Qualität Blattpflanzen, Cyclamen, Ficus, Adiantum, Nelken etc. angeboten und ausgestellt. Es entwickelte sich vor und nach der Sitzung ein reges Geschäft. Damit war der Beweis erbracht, dass das direkte Angebot unter Schaustellung von Probepflanzen, die für hiesige Verhältnisse noch neue Art des geschäftlichen Verkehrs, einen grossen Fortschritt bedeutet. Hierauf referirte unser Delegirter Herr Herz über die Thätigkeit der Generalversammlung in erschöpfender Weise. Es wurde hierbei unter allgemeiner Zustimmung der Wunsch laut, im Prinzip an den Anträgen der Gruppe: „Andere Wahleintheilung und eine wirksame Verbreitung des Inseratentheiles des Handelsblattes“ fest zuhalten, und dieselben immer wieder zu den Generalversammlungen zu bringen. — Ein Beschluss über den gestellten Antrag: „Die Versammlungen ständig in Weissenfels a. 8., als dein Mittelpunkt der Gruppe, die Jahresversammlungen in jedem Jahre in einer der betheiligten Städte abzuhalten“, wurde der vorgerückten Zeit wegen nicht gefasst, sondern für die nächste Versammlung vorbehalten. Schluss der Versammlung 1/27 Uhr. W. Galle, Schriftführer. Versammlung der Gruppe Grossherzogthum Hessen und Hessen- Nassau gelegentlich der Allgemeinen Deutschen Gartenbau-Ausstellung in Mainz am 16. September 1. J. Der Vorstand der Gruppe glaubte die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen zu sollen, während oben erwähnter Ausstellung und dem dabei zu erwartenden Besuche vieler auswärtiger Handelsgärtner eine Versammlung abzuhalten. Die Einladungen, welche äusser in dem Handelsblatte an die Mit glieder der Gruppe schriftlich ergingen, wurden durch Plakate in der Ausstellung bewerkstelligt und alle anwesenden Handelsgärtner zum Besuche aufgefordert. — Diesem Rufe folgten im Ganzen etwa 85 Personen, darunter die beiden Ausschussmitglieder Herren Otto Jänich, Leipzig-Lindenau, und Carl Faiss, Feuerbach-Stuttgart. Nachdem der Vorsitzende, Herr Conr. Sohl, Frankfurt a. M., die Anwesenden begrüsst und für das zahlreiche Erscheinen gedankt hatte, brachte er dem Landesherrn und hohen Protektor der gegen wärtigen Ausstellung, Seiner Königl. Hoheit Ernst Ludwig Grossherzog von Hessen und bei Rhein als Förderer des Garten baues ein Hoch aus, welches begeisterte Aufnahme fand. —- Nach einer kleinen Abschweifung über die so gelungene Mainzer Aus stellung, wobei er der Verdienste der leitenden Persönlichkeiten in den Worten: „Hut ab! vor solchen Männern“ beredten Ausdruck giebt, erhält Herr Franz Hohm, Gelnhausen, das Wort zu einem Referat über die Frage: Warum ist das Interesse an den Be strebungen des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands ein so geringes, inbesondere bei den süddeutschen Kollegen? — Redner verbreitet sich darüber, dass hier vierlei mitspreche, insbesondere das oft weit auseinander Wohnen, Mangel an Gelegenheit zum Anschluss, sowie die Gründung des sogenannten süddeutschen Verbandes und dessen Propaganda. Er glaubt, dass nur ein einiges Zusammenwirken aller Faktoren bei einem grossen Ganzen zum Ziele führe. Er empfiehlt je eher desto besser Anschluss an den Verband der Handelsgärtner Alldeutschlands, Nord oder Süd sei ein Unding. Auch bei den einzelnen Regierungen sei ein ge schlossenes Vorgehen von grosser Wirkung u. s. w. — Hierauf erwidert der zweite Vorsitzende der Gruppe, Herr Heinr. Henkel, Darmstadt: Der Verband vertrete längst diesen Standpunkt, die Gruppe Grossherzogthum Hessen habe den Beweis geführt, habe Vieles erreicht bei der grossherzoglichen Staatsregierung, was allen Handelsgärtnern zu Nutzen komme. Er glaubt den Schwerpunkt auf das nähere Eingehen auf die Bedürfnisse des Standes, ins besondere auf die Prüfung, welche Artikel zu kultiviren seien, um die Konkurrenz weniger fühlbar zu machen, zu legen. Auf einer Ausstellung wie der gegenwärtigen könne der Gärtner in dieser Hinsicht Vieles lernen. Man vermisst hier Eriken und Araucarien, auch Citrus, welche sonst so viel kultivirt wurden, fehlten. Ueber- mässig vertreten seien andere Artikel Cyclamen, Ficus u. s. w. — Redner ladet zum Schluss noch zur Beschickung der Herbstbörse in Frankfurt a. M. am 8. und 9. Oktober ein, deren Beschickung allen Haudeisgärtnern frei stehe, ob sie der Gruppe angehören oder nicht. Zugleich giebt er bekannt, dass vor Weihnachten eine weitere Börse .stattfindet. — Herr Hohm, Gelnhausen, glaubt es jedem Gärtner zur Pflicht machen zu sollen, dem Verbände beizu treten, denn nur durch Einigkeit seien grosse Ziele zu erreichen u. s. w. Herr NiemeyeT-Boppard ergreift nun das Wort, bedauernd, dass am mittleren Rhein, von Bingen bis Köln und Trier, kein Platz sei, an welchem die dort wohnenden Gärtner Anschluss finden könnten. Nur bei Gelegenheit von Ausstellungen sei dies möglich. Er wünsche, dass eine Stelle hierzu geschaffen würde. Darnach erhält Herr Müller-Langsur das Wort. Er vermisse die Erörterung der Hauptfrage, was der Verband der Handelsgärtner Deutschlands eigentlich biete. Er ersuche das anwesende Ausschussmitglied, Herrn Jaenich, hierüber Aufschluss zu geben. Diesem Verlangen kommt Herr Jaenich in bereitwilligster Weise nach, indem er in launiger Rede entwickelte, wie es den Kollegen im Allgemeinen noch viel zu gut gehe, sonst würden sie sich dem Verbände besser anschliessen. Die Einwendung, dass der Mitgliedbeitrag ein zu hoher sei, treffe gegenüber den Leistungen des Verbandes nicht zu. — Das Handelsblatt erscheine vom 1. Januar ab wöchentlich, dem redaktionellen Theile solle durch Anstellung einer weiteren Kraft mehr Sorgfalt gewidmet werden. Die Incassostelle und die schwarze Liste wirkten sehr gut, besonders das Mahnverfahren habe Vieles für sieh. Wie Mancher habe einen Posten schon aufgegeben, da er auf seine Briefe keine Antwort erhielt, durch eine Mahnung vom Bureau sei darauf die Zahlung erfolgt. Es wirke viel besser so eine Mahnung vom Verbände als das eigene Schreiben. — Die Finanzen des Verbandes ständen sehr gut, viel besser als zu früherer Zeit. Aber - er sei fest überzeugt, den Kollegen gehe es noch viel zu gut, wenn es einmal schlechter ginge, würden sie massenhaft dem Verbände beitreten. Lebhafter Beifall! Vor Schluss der Ver sammlung ersucht noch Herr Clauer-Frankfurt a. M. den Gruppen vorstand, Stellung zur Frage der Unfallversicherung zu nehmen und bezügl. Antrag auf nächste Tagesordnung zu setzen. Herr Sohl erwidert, dass dies bereits in Erwägung gezogen sei. Nach einem Schlusswort und dem Dank an die Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit schliesst der Vorsitzende die Versammlung und die Anwesenden zerstreuen sich wieder in die verschiedenen Räume der Ausstellung. Jac. Rothmüller, II. Schriftf.