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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WWü-K'siM für LchilMs Aödlih, Aemhorf, Zündorf, Sl. LOim, Lmmlüsork, Mnenm mi> Wfm. Amtsblatt für den Stadtrat zu Liechtenstein. — — 45, Jahrgang. —-— — — Nr. SSI. T-E-K-ANM,»» Sonntag, den 27. Oktober 1895. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag.' Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstaltcn, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserat« werden die viergespaltene KorpuSzri!« oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BKfMULRMchMg. Montag und Dienstag, den 28. und AK. -Oktober, wird die alte Hauptwasserleitung behufs Reinigung derselben nutzer Betrieb gesetzt sein. Lichtenstein, den 25. Okt. 1895. Die Wafserwerksverwalturrg. - Götze. BelMKtWKchMg. Sonnabend, den 2. November 1893, vormittags Uh«, sollen in der SchiNdlsr'schen Brauerei zu Mülsen GL. Niklas eine Maltzputzmaschiue, eine große Anzahl leerer Fässer, ein Maischbottich, verschiedene sonstige Bottiche, ein Vormaischapparat, eine Maischpumpe, ein BierkühlapparaL, eine Anzahl Hefenwanucheu, ein Kühlschiff mit Ventilen und kupferner Kühlschlange, ein Göpel, 25 große Lagerfässer, eine Luftpumpe mit Kessel, zwei große eiserne Bierlager, ein großer Bier- schlauch, verschiedene Wage«, eine Häckselmaschine re. versteigert werden. Lichtenstein, am 26. Oktober 1895. Der Gerichtsvollzieher des dafigen König!. Amtsgerichts. VetMNtMKMNUg. Mittwoch, den 39. Oktober 1893, vormittags S Uhr, sollen im hiesigen Auktionslokals eine Parthie Cigaretten, Zigarren- pfeifche«, 3 golvne Ringe, ein silbernes Armband, eine goldne Brosche und ein Handkoffer versteigert werden. Lichtenstein, am 26. Oktober 1895. Der Gerichtsvollzieher beim Köuigl. Amtsgericht daselbst. MchlatzverfteigerMg. Von den Erben der am 13. Juli dss. Js. verstorbenen Frau Sophie Emilie verw. Haase geb. Schneider bin ich beauftragt, die von derselben hinterlassenen Haus- u«d WirLfchaftsgeräLe öffentlich zu versteigern. Ich macke dies mit dem Bimerken bekannt, daß diese Auktion am^ Ureitag, den 1. November dss. Js., von vormittags N Uhr ab im Hofraum des Hausgrundstückes Brd.-Kat. Nr. 195 ä hier, Grünestraße (Bes. Herr Kirchkassenverw. Zscherp) stattfinden wird und werden Er« ftehnngslustige hierzu eingeladen. Callnberg, am 26. Oktober 1895. Der Lokalrichter. Prnhtel. UeiMW der Zimftpflichtigm Fsmrwetzr zu CallKverg. Montag, den 28. H. Mts. findet die Gesamtübung der dienst pflichtigen Feuerwehr zu Callnberg statt. Es haben sich nach gegebenem Alarm-Signal zu gestellen: Die freiwillige Feuerwehr auf ihrem Uebungsplatzs, Spritzen-, Retter- Md Pionierzug am alten Spritzenhause am Kirchplstz, Wachtmannschaften aus dem Marktplatze am Wasserbassin und weitere Befehle zu gewärtigen. Zuwiderhandlungen werden nach Z 17 der bestehenden Feuerlöschorvnung bestraft. G. Wilhelm Schick, — Branddirektor. Sparkafferr-ExpeMönstage in Lichtenstein: Dieostsgs, DoonersLatzs und Sonnabends. LKgsSReschächßK. *— Lichtenstein. Am 24. dieses Monats feierte hier Herr Drechslermstr. Anton Schürer sein 50jähriges Meisterjubiläum. Der heute noch an der Drehbank arbeitende Jubilar, Mitglied der Zwickauer Drechsler-Innung, hat im Jahre 1845 in Zwickau bei Herrn Drechslermeister Barth in der Heinrichstraße sein Meisterstück angefertigt. Aus Anlaß des seltenen Jubiläums erschien denn auch am Donnerstag eine Deputation der Zwickauer Drechsler-Innung, bestehend aus dem Obermeister H. Jacobi, den Meistern Gustav Schnei der, Behr, Berger und Flechfig-Haslau, um Herrn Schürer zu beglückwünschen. Herr Jacobi hielt eine tiefempfundene Ansprache, an deren Schluß er dem Jubilar ein prachtvoll ausgestattetes Ehrenmitglieds- Diplom der Innung überreichte, wie auch weitere wertvolle Geschenke von den Anwesenden übergeben wurden. Herr Schürer war über diese Beweise der Aufmerksamkeit sichtlich überrascht und konnte vor innerer Bewegung kaum Worte des Dankes finden. Möge sich der Jubilar «och recht viele Jahre bester Gesundheit erfreuen. — Schellfisch hat sich unter den Nahrungsmit teln durch seine Billigkeit und durch seinen hohen Nährwert einen hervorragenden Platz in jedem Haus halt erobert. Von dieser Erkenntnis ausgehend, hat unsere deutsche Hochseefischerei, um den stetig wachsen den Konsum zu bewältigen, große Anstrengungen gemacht, die auch von gutem Erfolge begleitet find. Gerade zu jetziger Zeit ist der Schellfisch von her. vorragender Qualität, und der Fang so ergiebig, daß der Preis für allerfrischeste Waren niedriger als für andere Nahrungsmittel ist. Es bedarf sicher nur dieses Hinweises, um unsere Hausfrauen zu veranlassen, ihren Tisch mit diesem schmackhaften und nahrhaften Gericht zu bereichern. — Jetzt verlautet, daß die Sächsischen Manöver im nächsten Jahre wiederum im Vogtlande statt finden werden. Ursprünglich sollte die Großenhainer Gegend hierzu ausersehen sein. — Vor 95 Jahren, also am 26. Oktober des JahreS 1800, ward in dem mecklenburgischen Oert- chen Gnewitz ein Mann geboren, dessen Name in der deutschen, ja in der Weltgeschichte eine unvergeßliche Rolle spielt. ES war dies der spätere Generalstabs chef und Generalfeldmarschall Graf Helmuth v. Moltke. Er stand zuerst unbeachtet in dänischen Diensten, als 22jähriger junger Mann aber trat Moltke in das Preußische Heer über und erstieg hier durch seine seltene Begabung und unermüdlichen Fleiß die höchsten Ehrenstellen. Schon der schles wig-holsteinische Krieg von 1864 und dann der preußisch-österreichische von 1866 zeigte sein Genie im Entwerfen von Feldzugsplänen. Vor allem aber der überraschende und fast ununterbrochen siegreiche Verlauf des gewaltigen deutsch-französischen Kriegs von 1870/71 zeigte Mollke'L KriegLmeisterschaft im höchsten Glanze. Wie unbeschreiblich viel hat der bescheidene stille Mann, der „große Schweiger", durch seins unübertroffen rastlose'Thätigkeit zu dem beispiellos ruhmvollen Verlauf dieses furchtbaren Krieges und dadurch zu der jetzigen macht- und ehrenvollen Stellung unseres deutschen Vaterlandes beigetragen! Daran erinnert uns ganz besonders wieder um das gegenwärtige große Gedenkjahr. Darum, du Volk der Deutschen, vergiß auch dieses großen edlen Toten nicht! *— Mülsen St. Niclas, 25. Okt. Die hiesige Schützengesellschaft hielt am Mittwoch ihr König-Scheibenschießen ab, womit das diesjährige Schießen seinen Abschluß fand. Bei dem Festmahl, welches der seitherige Scheibenkönig, Herr Adolf Lange, der Gesellschaft im „Gasthaus zum Mülsen- thal" gab, wurde dem Herrn Gemeindevorstand Winkelmann, als langjährigem Ehrenmitglied, das Diplom als solches unter Glas und Rahmen durch Herrn Vorsteher Schürer mit anerkennenden Worten überreicht. In gleicher Weise wurde am Nachmittag im Schützenhaus Herr Pastor Scharre überrascht. Die Würde eines Scheibenkönigs ging auf Herrn Gutsbesitzer Emil Günther über. , — Zwickau, 25. Okt. Heute früh ist das hiesige 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 zu einer in Gemeinschaft mit dem in Altenburg garnisonierenden 96. Infanterie-Regiment in der Gegend von Crim mitschau abzuhaltenden zweitägigen Felddienstübung dahin abgerückt. Das Regiment wird heute nach Abkochen auf freiem Felde sogenanntes enges oder Alarmquartier in Frankenhausen, Gösau und Ober grünberg beziehen und morgen nachmittag wieder hierher zurückkehren. An der morgenden Uebung wird auch das aus 1 Offizier, 4 Unteroffizieren und 32 Mannschaften bestehende Detachement deS Kara binier-Regiments teilnehmen und trifft dasselbe mor gen nachmittag gleichfalls in hiesiger Stadt ein. Von dem hiesigen Regiment sind bei der Fslddienst« Übung ca. 20 Offiziere und 600 Unteroffiziere und Mannschaften beteiligt. — Aus Glauchau wird dem „Konfekt." be« richtet: Die allgemeine Geschäftslage hat in Glaucha« in den letzten Wochen eine wesentliche Veränderung nicht erfahren und ist dieselbe im allgemeinen als eine recht gute zu bezeichnen. Die Webereien habe« flott zu thun, während die starke Beschäftigung der Appreturen und Färbereien nachgelassen hat. Man hat begonnen, die deutsche Detailkundschaft mit den Sommerkollektionen zu besuchen und sind die bis jetzt erzielten Resultats recht günstig zu bezeichnen. Nach bestellungen der Detaillisten fehlen jedoch fast ganz. Eine bestimmte Moberichtung läßt sich bis jetzt noch mcht angeben. Hauptsächlich wurden Mohair-Genres, sowie wollene und halbseidene Drucks bestellt. Eng land und Amerika sende» fortgesetzt schöne Aufträge. Das amerikanische Geschäft hat durch die andauernd große Hitze Ende vorigen Monats sehr gelitten. Amerika hat außer Mohair's hauptsächlich glatte, wollene Sachen bestellt; das Geschäft in teuren Neu heiten ist in dieser Saison recht schwierig, da sich die Käufer sehr im unklaren sind, was sie eigentlich bestellen sollen. — Aus dem Vogtlands, 25. Okt. Dem Fehlen der Rebhühner im Vogtlands schließt sich Heuer ein bedauerlicher Hassnmangel in fast allen Revieren an. Insbesondere fehlen die sogenannte« Waidhasen in holzreichen Gegenden fast ganz; sie sind bei dem letzten harten Winter durch Nahrungs mangel in die Felder getrieben worden und dann nicht wieder in die Wälder zurückgekehrt und fallen nun, anstatt einen Stamm für die nächstjährige Fort pflanzung zu bieten, den Jägern zur Beute. — Leisnig, 24. Okt. Die am 26. Septbr. d. I. verstorbene Rentnerin und Hausbesitzerin Frau verw. Postmeister Amalie Friederike Clauß geb. Jäger hat in hochherziger Weise der Stadt Leisnig unter dem Namen „Poikenberger Clauß-Stiftung" 15,000 Mark testamentarisch vermacht mit der Be stimmung, daß die Zinsen von 9000 Mark an drei alte, würdige, in LeiSnig wohnende Beamtentöchter und die Zinsen der übrigen 6000 Mark an andere arme, alte Leute verteilt werden sollen, ferner noch 2000 Mark der Stadtgemeinde mit der Bestimmung, die Zinsen davon am Jahresschluß an die Mann schaften derjenigen Leisniger Spritzen zu verteilen.