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LveiköpNg« SckUmge. überraschte ihn durch hübsche Einfälle, er ivar ganz rwundert streifte sie w eingemachten Früchte ihrer Mutter, wandte > dem Geselljchastsfräulein seine Aufmerksamkeit mir Ihre Meinung über diesen Punkt einzu- holen." Und nun riß er Julia aus ihrer apa- thischen Ver- senkung in die verschie« rücksichtsvoll zu und zog e ins Gespräch, die wie erlöst auf seine Heiterkeit einging und nufig die schwermütige Grübelei ausgab. Sie bemühte sich, seinen dreien eine andere Wendung zu geben, sie entwickelte GeisteS- nwart und überraschte ihn durch kübsche Einfälle, er ivar ganz Mer Helsen müssen — und da die etwa« jüngere JuNa und äe ihn nicht interessierten, so begann er wirklich sich um Wanda bemühen. Schade, daß die kleine, schwarze Schönheit heute fehlte I Als wenn Konrad von Tondern dasselbe gedacht hätte, trafen e blaue Augen in dieser Sekunde mit denen des frommen Heinz immen; der Blick sprach weder von Wohlwollen noch von Apathie, aber da sie beide junge Herren guter Erziehung waren, en sie gleichzeitig die Gläser und tranken sich verbindlich lächelnd Auch der Rowesche Inspektor, ein ältlicher, einfacher, aber sehr tiger Mann war heute wie immer an Festtagen zur Tafel ge rn und über Julias Kopf fort, unterhielten er und Konrad sich k Wintersaat und Viehkartoffeln, Rübenbau und Drainierungen, ie saß neben ihm, in einer Reihe mit Konrad und diesem ganz reckt durch die breiten Schultern des Redenden, der sich etwas n überbeugte. Da sah Konrad, wie der kleine, krauslockige Kops so weit zurücklehnte, daß eS ihr gelang, ihm hinter dem Rücken anderen einen furchtsamen zärtlichen Gruß zuzunicken. Ihm er- f Mitleid mit ihrer Treue — mein Gott, wie lange war es her, hätte ihn ein solch sehnsüchtiger Ausdruck in den braunen, mandel- mgen Augen noch sehr beglückt! War es schließlich ihre Schuld, ihre Liebe ihm nicht genügte, daß sie sobald neben einer großen, ern erbleichen mußte? Freilich, daß sie, was er eigentlich nur als elerei betrachtet hatte, ernst nahm, das sah er schon lange ein, Ivie sollte er ihr diese Thatsache mitteilen, die doch für sie be- mend und demütigend war, wenn sie ihr auch weiter keinen merz bereitete? Wenn er die Sache, diese vorübergehende, kleine 'tation als beendet betrachtete, so würde schon der Stolz ihr gc< w, gleich ihm zu suhlen. Den stummen Gruß ihrer Augen hatte urch ein offenes, freundliches Lächeln erwidert und so lange er sich die kleine Rechtfertigung vor sich selbst überlegte, ant wortete er zerstreut aus Jn- spektorDrnhts Darstellungen, der etwas erstaunt die plötzliche Teilnahmlosigkeit bei einer so wichtigen Angelegenheit wie Torsstreu wahrnahm. Doch Konrad sagte ruhig: „Ich glaube, wir langweilen die Damen, wir wollen einmal versuchen, ihre Gnade iviedcr- zuerlangen, aber ich behalte mir vor, nachher vielleicht bei der Zigarre, einem an- ennenden k. Da war ihm, als de er be- htet und er sich, Pein- berührt, ah,betrach- ihnWanda einem sol bösen, her- fordernden Wruck in sonst stets eichmütig elnden und wenig leb« b Gesicht, er be ¬ troffen seine Rede abbrach. Doch ebenso schnell verwan delten sich drü ben die Mie nen; Wanda wußte sich nun von ihm beach- tet, schnell und auffällig laut sagte sie zu dem frommen Heinz, indem sie wie zufällig ihre Hand dicht neben die seine auf das Tisch tuch legte: „Ganz gewiß ist mir Ihre Begleitung Schutz genug, Herr von Lode witz! Sie holen mich ab, oder wir treffen uns an der Wald ecke. Soll ich Sie im Pony wagen fahren oder erstaunen wir die Klein städter einmal wieder durch Ihre Gig? Wissen Sie noch, wie wir als Kinder Z»karet, Ule »«str»liscbe ^»n;«rin. manchmal zu ¬ sammen Ausflüge an die See machten?" — „Das sollte ich nicht wissen?" fragte Heinz zurück mit dem frommsten Augenaufschlag. »Aber das ist ja die blaue Blume in meinen Jugenderinnerungen, Fräulein Wanda — die Freundschaft mit Ihnen!" Wanda errötete und Baronesse Anny fragte gelangweilt: „Was planen Sie denn da eigentlich? Ist es etwas so Besonderes, daß Sie die Erfahrungen von fünfzig Jahren dazu wieder aussrischen müssen?" Heinz lächelte etwas spöttisch: „Ganz so alt sind Fräulein Wanda und ich noch nicht einmal zusammen, gnädigste Baronesse! Wir Planen auch gar nichts, es ist schon abgemacht; wir fahren zusammen hinunter nach Lenzstadt zum Markt —" „Sie beide — ganz allein?" In den Zügen der jungen Dame zeigte sich rege Neugier und ebenso großes Befremden: „Sie beide — ganz allein? Aber das hieße ja — Wanda, erlaubt da« Deine Mutter?" „Die werde ich nicht erst fragen," gab diese zurück in einem kecken, ihr sonst gar nicht eigenen Ton. »So — so selbständig bist Du! Unsere Eltern würden unS niemals gestatten, solche ausfallenden Extratouren zu machen!" Und höchst indigniert lehnte sie sich an ihren hohen, mit dem Wappen ge schmückten Stuhl zurück. — Wanda und Heinz sahen sich an und lachten, als Miss Hellrot, clie beste Lörvenbänckigerin cker Eegenrvrrrt. herrschte ein be- sonderes Ein verständnis zwischen ihnen. Konrad fühlte, wie er heiß wurde. An die sen wankel mütigen, treu losen, schlecht- berufensten Burschen wollte sie sich wegwersen, die unschuldige, kleine Wanda, daS kaum erst flügge gewor dene Vögel chen! ll»