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Napoleons Wohnhaus in Lougwood auf St. Helena. Aus der 460 m hohen Hochebene von St. Helena, der einsamen Insel im Atlantischen Ocean, liegt der Hof Longwood, der Ver bannungsort Napoleons I-, der am 5. Mai 1821 hier starb, dessen Gebeine aber in, Jahre 1840 nach Frankreich überführt wurden. Die Insel besteht ans Basalt und steigt fast senkrecht aus dem Meere empor. Das Klima ist sehr gesund, über 160 klare Bäche liefern herrliches Trinkwasser, Gewitter und Stürme sind äußerst selten. In der Nähe des leeren Grabes Napoleons liegt der Hauptort der Insel Jamestown mit 2500 Einwohnern. Die aus Ostindien nach Europa zurückkehrenden Schiffe fanden hier einen ausgezeichneten Erfrischungsort. Helena wurde 1502 am 22. Mai, ani Namenstage der Heiligen Helena, von dem Portugiesen Joao de Noza entdeckt. Später setzten sich die Holländer fest und in der Folgezeit die Englisch-Ostindische Kompanie. Im Jahre 1834 ging die Verwaltung in die Hände der britischen Regierung über. Auf diesem weltfernen Eilande legte der eiserne Korse, in dessen Kopf der Gedanke von der Weltherrschaft Frankreichs lebte, zur ewigen Ruhe sich nieder. -s» Gemeinnnhiges. Möbelpolitur. Folgende Tinktur verträgt einen hohen Grad Wärme, nützt sich weniger ab und verleiht den Möbeln einen höreren Glanz als die bisher gebräuchliche. 40 Gewichts teile Schellack, 10 Teile Kopal werden mit 80 Teilen Spiritus und etwas Aether (zur leichteren Lösung des Kopals) in mäßiger Wärme aufgelöst und dann abgegossen. Zum Aufpolieren alter Möbel empfiehlt sich folgende Mischung: 15 Teile gelbes Wachs, 15 Teile Schwefelkohlenstoff, 50 Teile Petroleum und I Teil Alkannin. Alte Leinwand, die nicht mehr anderen Zwecken dienen kann, giebt noch einen guten Pinsel zum Auswaschen des Geschirres. Man schneidet, um diesen anzufertigeu, die Leinwand in 2 am lange, 3 om breite Streifen, näht dieselben oben zusammen und befestigt sic rund geordnet recht fest um einen Holzstab. Für alle auf ihre hübschen Hände haltenden Haustöchter wird dieser Auf- waschpinscl ein sehr willkommenes Gerät ini Haushalte sein und ihnen bald unentbehrlich scheinen. Mitesser und Hautfinnen beseitigt man, wie der „Prak tische Wegweiser", Würzburg, schreibt, durch eine vernünftige Hautflege, indeni man dem Waschwasser etwas Borax zusctzt, ab und zu die Haut mit etwas Kalifeife oder verdünntem Seifcn- spiritus wäscht oder auch einen guten Toilettenessig benutzt. Auch kann man Glhccrin-, Sand- oder Theerschwefelseife gebrauchen und die Mitesser beim Waschen kräftig wegreiben oder nachträglich vorsichtig nurdrücken. Vorhand spielt mit obigen Karten Eichel-Solo. Obwohl noch sieben Augen im Skat liegen und keinem der Gegner Grün oder Rot fehlt, verliert Vorhand. Hinterhand hat in seinen Karten 20 Augen und mehr Schellen als Grün und Rot. Wie sind die Karten verteilt? Wie ist der Gang des Spiels? 2. Kapselrätsel. Wenn du in einen deutschen Ort Hineinstellst einen Bau, Erscheint ein Mann, der es genau Nie nahm mit seinem Wort. 3. Leistenrätscl. Die Buchstaben dieser Figur sind so zu ordnen, daß die wagerechten 'Reihen 1. einen Fluß in Afrika, 2. eine Zahl und 3. einen portu giesischen Dichter nennen, während die senkrechten Reihen 1. einen Schwimmvogel, 2. einen Komponisten und 3. eine Stadt im westlichen Frankreich bezeichnen. Lösung der Aufgaben in Poriger Nummer. l. Wenig grobe Lieder bleiben, Mag ihr Ruhm anch stolzer lein; Doch die kleinen Sprüche schreibe» Sich in« Herz des Volkes ein. Schlagen Wurzel, treiben Blüte, Tragen Frucht und wirken sorl. — Wunder wirkt ost im Gemüle Ein geweihtes Dichtcrwort. S. Jaguar, Januar. 3. Glockenblumen. Umgestimmt. Alte Jungfer: „Hilfe! Mörder! Polizei!" Einbrecher: „Halten Sic den Mnnd, oder Sie sind ein Kind des Todes!" Alte Jungfer (ruhiger werdend, für sich): „Eigentlich ist er gar kein so übler Mensch — ein Kind hat er mich genannt, ein Kind!" Schlau. Arzt: „Aber Mensch wie konnten Sie denn meinen Schneider zur Ordinationsstunde hereinlassen?" Diener: „Bitte, er hat ge sagt: es fehle ihm was!" Modernes Dienstmädchen. Hausfrau: „Erst möchte ich aber alle Ihre Zeugnisse lesen!" Stellesuwendes Dienst mädchen: „Gott, müssen Ma dame viel Zeit haben!" Die vier Temperamente bei der Arbeit. Der Phlegmatiker thut eins nach dem andern, der Sanguiniker eins vor dem andern, der C h o l e ri ke r zweier lei zugleich, der Melan choliker — gar nichts. In der Ausstellung. „Else, bleib nicht so laug stehen, sonst glauben de Leit, mer sein 's erste Mal in 'r Ausstellung!" Lustiges. Gefährliches Vergnügen. Leni: „I bitt Di, Sepp, geh uöt eini! Wia leicht kunnst durt ums Ang kumma!" Sepp: „Halt mi nöt auf, eini muß i — a Aug reskir i!" Auch ein Grund. Mutter: „Kinder, Ihr müßt jetzt recht brav sein! Der Vater bat sieb die Hand verstaucht, und da kann er Euch nicht durchhauen!" Moder». Familiennachricht. Unser berühmter Sänger Paßlinskh beging gestern ein dreifaches Familienfest: Morgens 9 Uhr feierte er niit seiner bisherigen Gemahlin die silberne Hoch zeit, um 10 Uhr wurde die Scheidung vollzogen, und um 11 Uhr fand unter großem An drang seine Neuvermählung mit der gefeierten Pianistin Elsa Flügel statt. Der stille Teilnehmer. Herr: „Der neue Wein kommt erst in vierzehn Tagen an, Jean; bis dahin müssen wir uns entrichten!" Diener: „Na gewiß! — Sie aber auch!" Passende Gelegenheit. A: „Wie hast Du Deine Frau eigentlich kennen gelernt?" Radler: „Auf der Straße sind wir mit den Köpfen zu- sammengeprallt!" Vöser Zufall. Dichterling (zu einem Be kannten): „Auf die Rezensionen darf mau nichts geben! Auch meine Gedichte hat die Kritik zufällig auffällig abfällig be urteilt." Im Konzertsaal. Gatte (dessen Frau das Lied „Ja Du bist mein" zum Vortrag bringt): „Leider!" Druck und Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Aug. Krebs, Charlottenburg bei Berlin, Berliner Straße 10. Verantwortlich für die Redaktion der Neu.» Berliner Verlags-Anstalt: Hermann W. Klahr, Charlottenburg.