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Allgemeiner Anzeiger : 10.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189606100
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18960610
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- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-10
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Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 10.06.1896
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Der ,Börf auf Madagaskar blutige Unruhen statt- Wenn es möglich ist, fallen einige Bowe der ! derartige Geschäfte gemacht hat. ^Widerspruch der Jnteresfenten gegen den so sal sei du G den> schn hcir svri- Wn krai dock nich und vnj erst dich dir ftar fich mW nac sie Gc sie wa Un um sch> sich nm soll wc den R Trümn Gebäu mil de weise i zu bell den D des Ei auf dci gchobc Courier' hat aber inzwischen sestgcnellt, daß - Verbindungen des Herrn v. Plötz mit dem Bankhanic jahrelang bestanden hat. Auch noch m hat Herr v. Plötz bei der Firma Max Arnold- Berlin und bei deren Hamburger Filiale in Geir» § fahren. Wenn der Nil Ende Juli steigt, soll eine Anzahl flachfahrender Raddampfer nach den thun übrig. Zudem ist mein Walter fast den ganzen Tag bei uns und Mama etwas leidend. Verzeihe deshalb, ich möchte Dir nur sagen, daß ich, ob Frau oder nicht, unsere Freundschaft auf recht erhalten werde, und daß Walter mit mir Dich bittet, unser Haus wie Dein eigenes zu betrachten. Platz haben wir genug. Sobald Du zurück bist und abkommen kannst, mußt Du für längere Zeit zu uns kommen. Dein Brief gab mir viel zu denken. Dem Fräulein von Hamm und Graf Berlow kann ich kein Interesse abgewinnen, sie muß ja entsetzlich einfältig sein und er — nun, er ist eben einer der Dutzend- Männer, schal, seicht und dem Wohlleben stöhnend — Dein Onkel Rudolf dagegen ist ein Mann von anderem Schlage und — doch ist es besser, ich sage Dir nicht, waS ich denke, sondern frage Dich dagegen: Hast Du Dein Ideal gefunden? Ich lese so etwas zwischen den Zeilen, warum aber bist Du so geheimnis voll ? Vertraust Du mir nicht mehr? Wer ist es? Kenne ich ihn? Hat er Dir seine Liebe gestanden? Ich brenne vor Neugierde und be schwöre Dich, mir bald zu antworten. Walter behauptet ohnehin, ich sei seit dem Empfang Deines Briefes ganz zerstreut. Am Ende ver gesse ich, mit ihm vor den Altar zu treten, oder denke dabei an Dich! Wer hat sich in das Herz meiner wilden Bertha gestohlen? Beichte! — Wie lange kennst Du ihn schon ? — Schnell, gib Antwort Deiner treuen Lisa. „Wer hat sich in mein Herz gestohlen? — Arthur, mein Geliebter, wo weilst du? Gedenkst du meiner noch? Wie unendlich lange sind wir schon getrennt und kein Zeichen von dir, das Wasserfällen von Haunek gebracht werden, um von dort nach Barket, eine Strecke von 240 Meilen, zu fahren. Auf dem Ml wird es schließlich vorwärts gehen bis Abu Hamed, daS eine Operationsbasis gegen Berber bilden wird, das zugleich von Suakin aus von britischen und indischen Truppen angegriffen werden wird. Die letztere Bewegung wird aber schwerlich nicht vor Spät-August oder September ausgeführt, werden. Hof Freitag Fische i Hundert abwärts nahen ? Saale Z FiMcr des M Fabrik worden wurde, halten i Leuten, übel, wollen wird d emviind der Fal Ablassu müsse v geöfstci Kö> grenze kehmcn Ortskas daß 24 eines l energist übrige Ler verwalt Kassenr Mark c St am 3. vcnsses Stockw mich in meinem Vertrauen bestärkt st Sie stützte den Kopf in die Hand, Thränen entrollten ihren Augen — sie sah nicht das liebliche Panorama vor ihr, schmerzlich hob und senkte sich Brust. War das dasselbe sonst so heitere, sprudelnde Kind? Wie wehmütig war der rosige Mund verzogen, wie glanzlos und traurig die Augen! Lange saß sie fast regungslos da, hielt den Brief der Freundin in der Hand und starrte denselben an. Nochmals durchlebte sie in Gedanken die selige Zeit, in welcher sie Arthur täglich traf, das Geständnis seiner Liebe empfing und erwiederte; den Schmerz der Trennung, die schreckliche Stunde der Enttäuschung und des Zweifels; die schwere Zeit seitdem, wo sie täglich, ja stündlich den guten Vater täuschen, siw heiter stellen mußte, während ihr Herz von Sorgen und Zweifel gemartert wurde. Es nahten Schritte. Unwillig über die Störung schob sie hastig den Brief in die Tasche, wischte die Thränen ab und trat über die kleine Galette auf den großen Weg heraus, nm üw einen andern Platz zu suchen. Täuschten sie i'irc Augen? Diese Gestalt, diesen Gang hatte nur einer — Arthur! Ja, er war es — ,'fi es möglich, kann es sein? Sie flog auf ihn zu und ehe er noch recht wußte, wie ihm geschah,' hatte fie die Arme um seinen Hals gcsmlungen und rief lachend und weinend in einem Atem: „Endlich, Arthur! Arthur, mein Geliebter. Kommst du endlich zil mir? O, uun rst alles gut, nun wird sich alles aufklären. Warum schriebst du mir nicht? Das schmerzte mich so sehr! Aber du wolltest mich hier überraschen, nicht wahr? Ich verzeihe dir dein Stillschweigen, halten, liebes Fräulein? Unsere Güter liegen so bequem und ich habe Sie so lieb, daß ich Sie nicht wieder verlieren möchte," sagte Adele schmeichelnd; „mein Arthur und ich werden uns immer freuen, Sie bei uns zu sehen." Sie sind sehr freundlich, Fräulein von Hamm; gewiß werde ich Sie besuchen, im ganzen wird mir aber wenig freie Zeit bleiben, wegen Papas Pflege und der Hilfe, die ich Mama überall geben muß. Sic wissen, Mama ist jetzt allein und das Haus groß. Ich sehe Sie doch noch bei uns, ehe Sie reisen? Sie müssen mir auch Ihren Verlobten bringen! Doch nun muß ich eilen, wenn ich noch vor dem Essen einen Spaziergang machen will. Auf Wiedersehen!" Sie eilte weiter, froh, endlich der ihr lästigen Unterhaltung entfliehen zu dürfen, und sehnte sich danach, ihren Brief lesen zu können. Sie verfolgte rasch ihren Weg und hatte bald ihr Ziel, das heißt, das in luftiger Höhe unter dem Hirschsprung befindliche Haus erreicht. Atemlos und warm vom raschen Gehen, löste fie den Hut und setzte sich auf die Bank. Um diese Zett war es gewöhnlich still und einsam hier oben. Die meisten Gäste ruhten aus; selten kam ein Neugieriger hierher, noch seltener hielt er sich lange auf. Sie zog den Brief der Freundin hervor, sie hoffte wohl, viel von ihr zu hören. Schmerzlich enttäuscht sah sie, daß ihre Lisa ihr nur folgende wenige Zeilen geschrieben: „Schornhof, 6. September. Meine einzige Bertha! Die Zeit drängt, ich kann Dir nur einen Gruß schicken; es bleibt mir noch so viel zu Deutscher Reichstag. Am 5. d. tritt das Haus in die dritte Be ratung des Börse ngesetzes. In der Generaldiskussion führt Abg. Gamp (freikons.) aus: Kein Gesetz, das uns in dieser Session beschäftigte, ist auf so erheb lichen Widerspruch bei den Interessenten gestoßen wie das Börsengesetz. Man sagt, es beeinträchtige die Erwerbsverhältnisse der Börseninteressenten. Das kann ich- nicht zugeben. Mit Ausnahme des Ver bots des Gctreide-Terminhandels wird niemand in seinen Erwerbsverhältnissen irgendwie beeinträchtigt. Die Börse wird nur unter strengere Staatsaufsicht gestellt, als bisher, und die Aufsicht wird durch einen Staatskommissar geübt. Zu dieser Aussicht hat der SÄmt eüe zweifelloses Recht. Ein Hauptpunkt, gefunden. 1500 aufständische Fahavalos steckten ; Eingeborenen von Megraka nach Abn Fanueh Antsirabe in Brand und schlossen drei Tage - Nr-n» wn ! hindurch eine Abteilung Milizen ein, die die Familien der norwegischen Missionare, die sich Uon Uoh und Frrn. Charlottenburg. Im Bebauungsplan der Steinplatz in der Kreuzung der Hardenberg' Goethe-, Carmer- und Uhlandstraße als öffew licher Platz angegeben. Das Eigentum Grund und Boden gehört Herrn v. Hanseman der vor mehreren Jahren, als der Platz wü und ohne Pflege wap, dem Verschönerung? verein gestattete, den Platz mit Schmuckanlagä zu versehen. Die Fürsorge für die AnlagS übernahm dann die städtische Verwaltung. N vorigen Jahre bei der Einschätzung zur Ergär zungssteuer wurde das Terrain des Platzes m 200 000 Mk. berechnet, und Herr v. Hansemail erhielt daraufhin die Aufforderung, hierfür di< Steuer zu bezahlen. Herr v. Hansemann er suchte nun die Stadt, ihm den Platz für del veranschlagten Wert abzukaufcn, da er sich will genötigt sehen würde, sein Eigentum ein;» zäunen. Die Stadt Charlottenburg wollte abä von dem Ankauf nichts wissen und Hc> v. Hansemann sandte an die Polizeidircktion cst Gesuch, die Einzäunung zu gestatten, was jedos abschlägig beschicken wurde mit der Most Vierung, daß es sich um einen schon längst dci Verkehr übergebenen öffentlichen Platz handelt Herr v. Hansemann wandte sich nunmehr a> den Bezirksausschuß, und dieser entschied a» 20. Mai, daß das Verbot der Polizei auf zuheben sei, daß also der Einzäunung dci Platzes nichts iin Wege stände. Obgleich aegtt das Urteil Berufung eingelegt wurde, so ocab sichtigt doch Herr v. Hansemann, seine AbM in nächster Zeit auszuführen. Da hierdurch d» genannten Straßen gesperrt werden und samt der Verkehr vollständig gehemmt wird, so M die dortigen Hausbesitzer von ihren Mietern er sucht worden, die Mietsverträge am 1. Oktobcl aufzuheben. Auf den Ausgang dieses sonder' baren Falles ist man allseits gespannt. nur den kleineren Geschäften znm Schaden gereicht die größeren aber stärken. Die Einrichtung de Börsenregisters habe gar keinen Grund. Abg. Bachem (Zentr.): Die Stellung meint Partei zu der Vorlage hat sich seit den Beschluss zweiter Lesung nicht geändert. Für unser Vow gegen den Getreide-Terminhandel waren nur sa< iiche Gründe maßgebend. Ich betrachte den Börse Terminhandel als eine demoralisierende Art d Handels und als zu einem gewissen Teil der Lau Wirtschaft schädlich. Darauf wird die Weiterberatung vertagt. Politische Rundschau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm hat bei dem jüngsten Träger des Namens Bismarck, dem Sohne des Grafen Wilhelm v. Bismarck, Patenstelle übernommen. * In Bundesratskre i s e n werden der ,Bcrl. Korr.' zufolge die Beschlüsse des Reichs tages zu dem M a r g a r i n e g e s c tz, die das Färben der Margarine verbieten und das Festhalten der Margarine nur inbesondercn Verkaufsräumen zulasten, als unan nehmbar bezeichnet. * Der frühere französische Botschafter, Her berte, schied deshalb undekoriert aus Berlin, weil er in seiner Eigenschaft als Ritter des Großkrcuzcs der Ehrenlegion nur den Schwarzen Adlerorden annehmen konnte, dessen Verleihung (dem .Gaulois' zufolge) nicht ange messen erschien. * Die Nachricht, daß das Zentrum bereits einen neuen Anttag aus Aufhebung des Jesuitengesetzes vorbereitet habe, war nicht ganz korrekt. Es wird nämlich versichert, daß man zunächst eine A n fr a ge an die Regie rungen nach dem Schicksal des vom Reichstage in der vorigen Tagung angenommenen Antrages auf Aushebung des Jesuiteugesctzcs cinzubringen beabsichtige, der bisher im Bundesrat gelegen hat, ohne daß dieser Stellung zu ihm genommen chatte. *Dcm Reichstag ist eine Petition zugcgan- gcn: der Regierungsvorlage, die Berufung gegen die Urteile der Strafkammern erster Instanz betreffend, für alle zwar rechts kräftigen, aber noch nicht oder erst teilweise voll- sttccktcn Erkenntnisse, unter Ausschluß jeder pekuniären Enischädigung für die bei Inkraft treten des neuen Gesetzes rechtskräftigen Fälle, rückwirkende K raft zu verleihen, selbst wenn dieser Antrag den Erlaß eines besonderen Ge setzes bedingen sollte. * Die Begründung einer Zentral st elle für ländliche Wohilfahrtsange- lcgcnheiten ist vom preuß. Landwirtschafts minister auf eine vom Unterstaatssekretär a. D. Herzog, Landschaftsdirektor a. D. Sombart und Landcsökonomierat Nobbe eingcreichte Eingabe ermöglicht worden. Die Anregung zur Begrün dung einer solchen Zentralstelle war im letzten Wickler von Dr. Heinrich Sohnrey bei Gelegen heit eines im Klub der Landwirte gehaltenen Vortrages über die Bedeutung der Landbevöl kerung im Staate gegeben worden. Dr. Sohnrey wird auch mit Rat und That bei der Begrün dung mitwirken. *Die Rudolstädter,Landesztg.' veröffentlicht folgendes Schreiben des Prinzen Sizzo von Leutenberg: „Der Redaktion danke ich in aller Aufrichtigkeit für die mich ungeheuer wohlthuend berührenden Worte, die Sie mir vorige Woche gewidmet haben. Die Sympathien des Landes sind für mich der schönste Schmuck und das kostbarste Erbe meines Vaters, des hochscligen Fürsten Friedrich Günther, die ich um so dankbarer und sreudiger empfinde, als ich mich eins weiß mit meinen Landesbrüdern und -Schwestern in dem Gefühl, mit Stolz mich Schwarzburger zu nennen und in dem Gedanken: „'s giht doch nischt über Rudol- stadt." Seien Sie daher versichert, daß Ihre Worte mir eine überaus große Freude bereitet' haben und daß mein Dank hierfür aus einem reudig bewegten Herrzen kommt." Frankreich. * Rcnaux (Soz.) interpellierte am Mittwoch in der Kammer die Regierung wegen des Ein schreitens der Polizei gegen die Kundgebung im Mai amGrabe der Kommunarden. Der Minister des Innern Barthou erklärte, er werde niemals gesetzwidrige Kundgebungen und Unruhen in den Straßen zulassen. (Heftige Zwischenrufe seitens der äußersten Linken.) Brisson erklärte, er werde eine Verherr lichung der Commune nicht ge statten. Nach kurzer Debatte wird die von Barthou geforderte einfache Tagesord- nung mit 415 gegen 54 Stimmen ange nommen. - * Gegen Ende des vorigen Monats haben Wcrch zwanzig Jahren. 13j Erzählung von Ida Frick. GortscSung.) Auf der Vortreppe traf Bertha mit Fräulein von Hamm zu ammen, die eben mit der Mutter nach Hause kaor, ihr strahlend vor Glück ent- gegcneilte und nef: „Fräulein Bertha, wissen Sie es schon? Graf Berkow ist gestern abend angekommen! Er suchte uns am Mühlbrunnen auf — o, ich bin so froh, so glücklich!" „Das ireut mich für Sie, Fräulein Adele, nun ist Ihre Sehnsucht gestillt, da Sie den Geliebten bei sich haben! Sie Glückliche! Aber nun werden wir Sie verlieren? Wann soll Ihre Hochzeit sein?" „Sic find ein Engel, Bertha," rief Adele enthusiastisch, indem sie ihre Arme um sie schlang. „Sie nehmen so regen Anteil an meinem Glück! Sie müssen aber auch meinen Arthur kennen lernen. Am Zwölften soll die Hochzeit sein. Wir reisen morgen oder übermorgen ab. Mama hat ihre Km beendigt und es gibt noch Vielerlei auf Waldheim zu thun!" „Am Zwölften ist Ihre Trauung? Wie eigentümlich; an demselben Tage heiratet meine liebste, eigentlich die einzige Freundin, die ich habe, auch. Es ist mir so leid, daß ich nicht, wie es beabsichtigt war, Brautjungfer bei ihr sein kann. Aber Papa geht vor und seine Kur ist noch nicht zu Ende. Ich werde meine Freundin sehr vermissen und Hernsdorf wird mir sehr einsam Vorkommen." .Wollen wir dafür nicht gute Nachbarschaft Rußland. * Die Untersuchung wegen derMoskauer Katastrophe wird im Justizpalafte im Kreml auf kaiserlichen Befehl mit größter Strenge ge führt, und zwar durch den Untersuchungsrichter Kaiser und den Prokuror Posuikow. Die Unter suchung wird geführt auf Grund des russischen Strafgesetzes wegen Vernachlässigung der pflicht gemäßen Vorsicht. *Die russische Presse zeigt sich an läßlich der kretenI i s ch e n Unruh en etwas unwirsch gegen die Türkei und rät dieser, dies mal ja sich aller Ausflüchte zu.enthalten und der Vermittelung der Mächte sich zu fügen, da sonst die letzte Stunde der türkischen Herrschaft auf Kreta geschlagen haben dürfte. So drückt fich namentlich die,Now. Wremja' aus. Balkanstaaten. * Berichten aus Konstantinopel zu folge sind alle armenischen Beamten des Telegraphenamtes in Pera verhaftet worden. * Die bisherigen Schritte des g ri e ch i s ch e n Gesandten bei der Pforte bezüglich Kretas beschränken sich auf freundschaftliche Vorstellungen behufs Einberufung des Land tages und Wiederanerkennung des Halepa-Ver- trages, unter gleichzeitiger Versicherung, daß Griechenland nicht beabsichtige, die bestehenden staatsrechtlichen Zustände zu stören. *Aus griechischer Quelle wird berichtet, auf der Insel Kreta sei eine türkische Truppen abteilung von 85 Monns die nach Vamos zurück gekehrt war, um dort zurückgelassenes Material abzuholen, bis auf zwei Mann von den Auf ständischen niedergemacht worden. Afrika. * Gegen die Transvaal-Republik scheint man von englischer Seite bei den Portugiesen Bundesgenossen zu suchen. In Prätoria hat die Nachricht, daß der portu giesische Gesandte in London nach Lissabon be- rusen worden sei, lebhafte Unruhe hervorgerufen. Es wird nämlich daraus gefolgert, daß die portugiesische Regierung direkt mit England ver handeln will und also von der Vermittelung des Gesandten in London absieht. *Wenn die gesamte ägyptische Streitmacht in Akascheh versammelt ist, sollen in erster Linie die Derwische von Megraka und Suarda angegriffen werden, damit die Eisenbahn bis Frikeh sortgeführt werden kann. Fiddict übenü soll fi Mittci! großer verwci Si ist in Tagen war b und k währe gcnöli bar is Zivils! finden frühes Zett i einer weshc wordc Ausst Zeil ' ftanzi würdi Christ schein wenst runge wcchs einem kanisc luttor das s Z bram im A befar Flau Dien spekuliert. Abg. Paasche (nat.-lib.) beftrejtet, daß ! Vorlage eine Beleidigung des Kaufmannssto.nl sei, die Börsen-Euquete habe gez agt, wie weit d Börseuspie! sich in Privtukreise hinein erstrecke. Is richtig sei es, daß das Verbot des Getreidewrml Hande!» das Getreide verteuern werde, die größt Gettcidehäudler in der Provinz hätten sich geA den Terminhandel erklärt, der nur der BerÄ Börse ein Ucbcrgewicht gebe, sowohl über die Pl vinzhändler, wie über die Landwirte. Abg. v. Ploetz (kons.): Abg. Singer hat nt lieh und heute Angriffe gegen mich gerichtet, die nicht beweisen kann. Er hat es so dargestellt, d alle Spekulationen unsittlich seien. Das haben > nie behauptet, sondern wir haben nur die Auswüc bekämpft. Einzelne Geschäfte sind nicht ohne noeitel unlauter. Was die Getrcidespckulationen betrifft,' habe ich große Spekulationen nie getrieben. AN ding» habe ich in kleinem Maßstabe mich an Spell lationen beteiligt. Ich verstand nichts von der E treidespekulation. Der Bankier, den ich als äußd ehrenhaften Mann kannte, redete mir zu, ich fol doch einmal einen kleinen Versuch machen, da! würde er es mir schon klar machen. Es war all nnr ein kleiner Versuch. Den sollte man doch nil vor den Reichstag bringen. Was würde wohl Hel Singer sagen, wenn man über ihn umgehende pl sönliche Gerüchte hier zur Sprache bräch Das Vorgehen des Herrn Singer wird ui nicht hindern, weiter gegen die Auswüchse d Börse zu kämpfen, und ich hoffe, der Reichstag wi in dritter Lesung mit noch größerer Mehrheit a» in der zweiten dem Verbot des börsenmäßigll Terminhaudels zustimmen.' richtete, ist die Einfüff^ng des Terminregisters. Verschiedene Handelskammer!!, haben sich dahin aus gesprochen, daß die Anspülung des Termin handels auf gewisse Waren zu.höchst bedauer lichen Erscheinungen geführt hat, daß der Tcrminhaudcl in Wirklichkeit nur eine besondere Form des Glücksspiels geworden. Besonders ist dies beim Kaffee- und Gctrcidk-Terminhandcl der Fall gewesen. Auf die Getreidepreisc hat der Tcrmin- hvndel eine geradezu verheerende Wirkung ausgeübt. Demgegenüber must die Geseygeoung einschreilcn, und deshalb haben wir das Verbot des Getrcide-Tcrmin- handcls für gerechtfertig, gehalten. Abg. Frese (fr. VggI: Der Jubel, den die agrarische Presse über das Verbot des Gctreide- Terminhandels angcstimmt hat, wird bald genug verstummen. Eine Spur von Reue zeigt sich schon in der voni Grafen Kanitz angeregten Resolution, der zufolge die Regierung puf den Erlaß eines inter nationalen Getreidc-Termmhandels 'hinwirken soll. Man sieht offenbar ein, daß Deutschland sonst sehr bald benachteiligt dastehen würde. Die Hauptinter- cssenten am Verbot des Getteide-Terminhändcls sind die großen Gettcidehäudler.' Ihnen wird es durch das Verbot sehr schnell möglich werden, die Klein händler vom Markte zu verdrängen. Dann aber werden sie den Landwirten die Preise einfach diktieren. Dabei wird sich aber die Landwirtschaft keinesfalls besser stehen als heute. Im Terminhandel finden die Interessen der Produzenten viel eher Schutz. Das ganze Gesetz wird nur dazu beitragen, die Un zufriedenheit im Lande zu steigern. Abg. Graf Arnim (freikons.) erblickt in der Vorlage den Anfang zu einer reichsgesetzlichen Rege lung des gesamten Börsenwesens. Durch die gegen wärtige Börsenreform wolle man verhindern, daß der Handel zu einem unsoliden Spiel werde. Wenn die Getreidespekulanten damit drohten, daß sie ins Ausland gehen würden, so müsse fcstgestellt werden, daß im Ausland abgeschlossene Geschäfte in Deutsch land unklagbar nnd Urteile ausländischer Gerichte nicht vollstreckbar seien. Abg. Singer (soz.): Meine Partei ist immer für eine Börsenrcform eingetreten, aber nur für eine solche, die wirklich die Auswüchse der Börse bekämpfen kann. Das ist bei der Vorlage aber nicht anzunchmen. Das in dieselbe eingeführte Verbot des Getteide-Terminhändcls macht es uns ganz unmöglich, für die Vorlage zu stimmen. Das Institut der Börse bleibt ein Spiegel bild der bürgerlichen Gesellschaft, es spiegelt die Mißstände wieder, die in dieser herrschen. In dem Verbot des Getteide-Terminhändcls kommen nur die Bestrebungen der Kanitzerci zum Ausdruck. Wer die Register der großen Banken und Bankiers durchsieht, würde erschrecken über die Massen von Vertretern der Edelsten der Nation, die an Börsenspekulationen beteiligt sind, und die das Geld, das anderen abgcnommen wird, mit größtem Be hagen cinstecken, die aber empört find, wenn ihnen einmal Geld abgenommen wird. Ich habe darauf 'chon in der zweiten Lesung dem Abg. v. Plötz gegenüber hingewiesen und mitgctcilt, die Spatzen pfiffen es von den Dächern, daß auch Herr v. Plötz beim Bankhause Jean Fränkel an Spekulationen beteiligt gewesen sei. Herr v. Plötz bezeichnete das damals als gemeine Lüge. Ich hatte allerdings auch aussagcn wollen, daß Herr v. Plötz früher in die Häuser geflüchtet hatten, schützten. Der französische Resident Allaz begab sich mit einer Abteilung königlicher Truppen und Miliz - Sol daten an Ort und Stelle und entsetzte nach leb haftem Kampfe die Eingeschloffencn. Die Fahavalos flohen unter Zurücklassung von zwei hundert Toten. Belgien. *Wie aus Brüssel gemeldet wird, wurde am Mittwoch nachmittag der Herzog von Orleans vom König der Belgier empfangen. Der Herzog von Orleans war vom Herzog v. Luynes begleitet. Die Unter redung, die im Weißen Saale des Palastes stattfand und der auch die Königin beiwohnte, dauerte eine halbe Stunde. Kurz darauf erhielt der Kronprätendent den Besuch des Thronfolgers Grafen von Flandern, den der Herzog sofort erwiderte. Im Laufe des Vormittags hatte er noch seine zahlreichen Freunde zu einem Diner geladen. Am Abend erfolgte die Abreise des Herzogs nach Marienbad. Spanien. *Auf Cuba sind die militärischen Opera tionen der Spanier jetzt zu thatsächlichcm Still stände gekommen; die Autorität des Mutter landes erstreckt sich zur Zeit und für das kommende Halbjahr nicht über die Tragweite der Kanonen und Gewehre der in den Haupt punkten der Insel bezw. in dem Fortgürtel nnthätig stationierenden Garnisonen hinaus. Die In s el als solche gehört denInsur - g e n t e n. Abg. Träger (frs. Vp.) erklärt es für ei» undankbare Aufgabe, an diesem Gesetz noch nutz» und B arbeiten. Das Verbot des Terminhandels wen
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