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Rach der Abrüstungs-Konferenz! ' An Italien finden zur gelt große Flottenmanöver statt, ,an welchen 180 Kriegsschiffe, davon 80 U-Boote und 23 Luft- «schwader tetlnehmen. Die UÄ»ung ist insofern von beson- derem Interesse, al» die Flugzeuge den Auftrag erhalten werden, den Transport von Hilfstruppen aus Tripolis und !der Eyrenaira zu verhindern. , An dm diesjährigen italimischen Herdstmanövern werden die Armeekorps von Bologna und Flormz mit etwa 50 000 Mann teilnehmen. Die technischen Truppen dieser Korps wer- den auf Kriegsstärke gebracht. Der Leiter der Manöver, Gene ral Gazerra, teilte mit, daß bei den Hebungen so oft als mög lich die Annahme der Verwendung chemischer Kampfstoffe ge macht werden solle, so daß die Truppen während eines großen Teils der Manöver Gasmasken anlegen müssen. In der italimischen Militärliteratur wird über die Ersin- düng eines Gasentdeckers berichtet, der den geringsten Gift- stoffgehalt der Lust anzeigt. Das Gerät wird zur Zeit in den staatlichen Laboratorien in Mailand auf seine Leistungsfähig, keit geprüft. * Die französische Presse tritt dem Gerücht, daß Frankreich seine Bombengeschwader abrüstm werde, energisch entgegen. Sie erklärt, daß im augenblicklichen Zeitpunkt an eine Ab- rüstung der Luftwaffe nicht gedacht werden könne. Wenn es eines Tages unvermeidlich sei, die Bombengeschwader aufzu- lösm, so würden die Bombenflugzeug« anderen Geschwadern zugeteilt werden, ft) Ein Verzicht auf die Luftwaffe würde Frankreich der Gnade der deutschen Handelslustflotte aus- liefern. O Die nationale Union französischer Reserveoffiziere hielt ihre Jahrestagung in Dijon ab. Um allen Teilnehmern ein dringlich die durch di« Luftwaffe der Zivilbevölkerung drohen den Gefahren zu veranschaulichen, fanden über der Stadt nächtlich« Luftmanöver statt. Di« Organisation beschloß, sich Marechal Petain, dem Organisator des Luftschutzes in Frank reich, zur Verfügung zu stellen. Die Reserveoffiziere erklär ten sich bereit, ihrerseits alles zu tun, um die Bevölkerung über die ihr durch Luftangriffe drohenden Gefahren aufzu klären, die Einrichtung von Schutzräumen zu überwachen und die Ausbildung im Gasschutz zu leiten. Bei den Uebungen wurde der Abwurf der verschiedenen Bombenarten von den Flugzeugen durch Abschießen farbiger Raketen gekennzeichnet. Violette Sterne bedeuteten Sprengbomben, rote Sterne — Brandbomben und gelbe Sterne — Gasbomben. Die Uebung fand am gleichen Tage statt, an welchem in Genf erneut ein Verbot der Gaswaffe und insonderheit des Abwurfs von chemischen Kampfstoffen vom Flugzeug aus beschlossen wurde. * Im Pariser „Dome des Invalides" ist ein Muster-Schutz- raum gegen Luftgesahr eingerichtet worden. Der Schutzraum ist sowohl bomben-, als auch gassicher. Er ist der Oeffentlichkeit zugänglich, den Besuchern wird die Einrichtung gleichartiger Schutzräum« empfohlen. Ar der französischen Presse wirb über di« Erfindung «ine» Dr. Maretlle berichtet, dem es gelungen ist, «in Gerät zu kon struieren, welche» seinen Träger völlig von der Außenwelt ab schließt und ihn so der Einwirkung von giftigen Gasen ent zieht. Der zum Atmen notwendige Sauerstoff wird von einer Dorratsflasche geliefert. Di« ausgeatmet« Kohlensäure wird chemisch gebunden. Der bekannte französische Gaskampf^Sachverstände Prof. Parisot hat zusammen mit der Oberschwester Ardisson des Krankenhauses in Nancy Richtlinien für di« Tätigkeit der Sanitäts- und Rettungsorganisationen bei der ersten Hilfe für Gaskranke veröffentlicht. o Der belgische Kriegsminister hat die Ausführung des er weiterten Festungsbaues an der deutschen Grenze angeordnet. Homburg, das an der Chaussee von Gemmenich liegt, wo am 4. August 1914 die ersten deutschen Ulanen ankamen, wird der Hauptverteidigungsposten, etwa 12 Kilometer von Aachen. Unterirdische Betonbauten werden von dem Grenzort Does- dael bis südlich zum Walde der Domäne Grunhault angelegt. Der Hügelrücken, rechts der Gülpe, von Teuven bis südlich Henri-Lhapelle dient zum Bau der Forts, die in Luftlinie von Aachen etwa zehn Kilometer entfernt sind. Die Eisenbahn linien, die von Aachen ausgehen, werden schon im Umkreise von Herckenrath und Welkenraedt von unterirdischen Stütz punkten mit automatischen Geschützen und Maschinengewehren umsäumt. Bei Kettenis, nördlich von Eupen, ist ein weiterer Stützpunkt vorgesehen. Hauptverteidigungslinien sind auch die Strecken von St. Pith, Houffalize, Daftogne, Martelange bis Aarlen. In unmittelbarer Nähe der deutschen Grenze ver laufen die Feldbefestigungen wie folgt: Eben—Iulemont— Dattioe—Pepinster—Louveigne-Conblain^u-Pont; zwischen den parallellaufenden Stellungen von Theux—Ialhay—Eupen und Trois—Ponts-Stavelet—Malmsdy befindet sich keine einzige Straße, so daß dieses ganze Gebiet eine einzige Festung wird. Der belgische General Termonia erklärte, Belgien ver riegle mit diesem Festungsnetz seine Ostgrenzen gegen jeden feindlichen Angriff. Die englischen Rüstungsfirmen Vickers und Armstrong er richten in Schanghai, Tientsin und im Gebiet der englischen Konzession Weiheiwei Fabriken zur Herstellung von Munition und Eiftkampfstoffen. * Die amerikanischen Militärbehörden stellen zur Zeit Der- suche mit einem Tank an, der Infolge seiner besonderen Kon struktion in der Lage sein soll, etwa 3 Meter hoch und 10 Meter weit zu springen. Das Gewicht des Tanks ist so gering gehal- ten, daß die neue Waffe unzerlegt durch ein Großflugzeug be fördert werden kann. * Die südafrikanische Union hat ein Bombengeschwader zur Durchführung einer Strafexpedition gegen die Eingeborenen von Owamboland eingesetzt. legende Aenderung ihres Verhaltens erzwingen, so müsse sie geworfen, die Sachschaden anrichtet«. Don den Tätern fehlt Berlin, 4. Aug. Der Reichskanzler hat in einem Schrei ben an Dr. Bracht den besonderen Dank der Reichsregie rung an die preußische Polizei für deren angestrengte Tätig- keit in den letzten Wochen ausgesprochen. bisher jede Spur; Berlin, 4. Aug. Gestern wurden die beiden Schützen und Messerstecher festgenommen, die an der Ermordung des SA.» Mannes Fritz Schulz in der Triftstraße führend beteiligt waren. Einer von ihnen, der 37jährige Händler Hartmann, hat ein Geständnis abgelegt. Er gab zu, geschossen zu haben. Hamburg, 4. Aug. Der bei der Schießerei im Gänge- Viertel in der Nacht nach der Wahl schwer verletzte Polizei wachtmeister Wilhelm Haase ist heute im Krankenhaus ge im Staatsinteresse den Kampf gegen sie aufnehmen. Die Po litik der Regierung von Papen werde durch die Errichtung von Standgerichten nicht besser. — Der Börsencourier weift auf die Notwendigkeit hin, daß das geplante äußerste Mittel nur dann gerechtfertigt sei, wenn es von einer Macht ange- wendet werbe, die versichert, daß sie keine Parteien kenne und vor der die politische Farbe Gewalttäters vollkommen gleich gültig sei. — Im Zusammenhang mit ihrem Bericht über die geplante Notverordnung wissen Lokalanz. und Tag von neuen Erklärungen der Parteileitung der NSDAP, zu berich- ten, in denen die politischen Ausschreitungen aufs schärfste mißbilligt werden. Auch wolle die Parteileitung sich bemühen, die Angehörigen der SA.-Formationen von solchen Greuel- ckaten unbedingt abzuhalten. Auf dieser Linie hätten sich ^Besprechungen bewegt, die der Beauftragte der NSDAP., Hauptmann a. D. G o e r i n g, mit Mitgliedern der Reichsregierung gestern hatte und in denen er entsprechende Zusagen der Parteileitung überbracht habe. „Dtisklz" im Preußen Brauns. Berlin, 4. Aug. Im Mai 1926 wurde Heinrich Sklarz wegen vollendeten und versuchten Betruges, wegen Untreu« und Erpressung zu 1 Jahr 6 Monaten Ge- fängnis, 50 000 Mark Geldstrafe und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Sklarz hat die Strafe aber bisher nicht verbüßt, obwohl ihm vom Schöffengericht Berlin-Mitte keine Dewäh- rungsfrist zugebilligt war. In den letzten Jahren hatten die Nationalsozialisten und Deutschnationalen verschiedentlich im Preußischen Landtag an die Regierung Anstagen gerichtet, warum Heinrich Sklarz seine Strafe nicht abzusitzen brauche. Nach 6 Jahren ist nun Heinrich Sklarz zum Strafan- tritt aufgefordert worden. Da er sich nicht freiwillig gestellt hat, ist Haftbefehl erlassen worden. st o r b e n. München, 4. Aug. Wie zu den heutigen politischen Zu sammenstößen mitgeteilt wird, ist der SA.-Mann Kiefer, der auf dem Heimweg von Kommunisten beschossen wu»de, schwer verletzt worden. Außerdem ist der Truppführer Meier mit seiner Begleitung von 20 bis 25 Kommunisten beschossen worden, die nach Abgabe der Salve flüchteten. Berlin, 4. Aug. In der ausländischen Pre am 1. September fällige Anleihe der Deut und Disconto-Gesellsmr" in denen von der Möglichkeit g Kellinghusen, 4. Aug. Das Schöffengericht verurteilte wegen der Zusammenstöße von Anfangs uli, bei denen zahl reiche Personen verletzt wurden, drei Nationalsozialisten zu sechs und vier Wochen, drei Reichsbannerangehörige zu je drei Monaten und einen Reichsbannerführer zu sechs Wochen Gefängnis. Kiel, 4. Aug. Der Regierungspräsident hat für die Auf- klärung des auf die Synagoge verübten Sprengstoffanschlages eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt. Berlin, 4. Aug. Auf dem Grundstück eines kürzlich ver storbenen Sprengmeisters in Mlhelmshorst bei Potsdam wur den in einem Brunnenschacht mehrere Kisten mit etwa 30 000 Sprengpatronen gefunden. Dem Funde sollen keine politischen Zusammenhänge zugrunde liegen. Königsberg, 4. Aug. Im Kreise Rastenburg haben sich gestern politische Zwischenfälle ereignet. Auf den Besitzer Maeckenburg aus Abbau Marienthal wurden vier scharfe Schüsse abgegeben. Auch auf den SS.-Führer Mattern aus Drengfurt, der mit seinem Motorrad nach Hause fuhr, wurde geschossen. In beiden Fällen gingen die Schüsse fehl. Zwischen zwei NSDAP.-Angehörigen und dem zur KPD. ge- hörigen Czyper war es auf der Straße zu politischen Aus- einandersetzungen gekommen, wobei Czyper aus einem Tesching mehrere Schüsse abgab. Der Täter wurde verhaftet. — Auf den nationalsoz. Obermelker Delnitz in Wickerau wurde in seiner Wohnung ein Anschlag verübt. Nachts wurde diese von politischen Gegnern belagert, und Delnitz wurde aufaefordert, herauszukommen. Als statt seiner der Untermelker Bernand ans Fenster trat, wurde von draußen eine gefüllte Flasche gegen ihn geschleudert, die ihn am Kopf traf und schwer ver letzte. Mehlauken (Kreis Labiau), 4. Aug. In der vergangenen Nacht wurde von unbekannten Tätern eine Brandbombe durch ein offenes Fenster des Grundbuchamtes des Amtsge richts geschleudert. Verletzt wurde niemand, doch ist Sachscha- den an der Einrichtung und den Akten entstanden Ortelsburg, 4. Aug. Auf das Kaufhaus No''" ^ imann wurde in der vergangenen Nacht von einem varü' - Ehrenden Krcfftwagen aus eine Brandbombe geworfen Die Schau fensterauslagen fingen Feuer, das von der Feuerwehr gelöscht werden mußte. Die Polizei ist den Tätern auf der Spur. Gleiwitz. 4. Aug. In die Wohnung des Ortsgruppen- leite« der NSDAP., in Guttentag, wurde eine Handgranate se sind über die schen Bank- schäft Nachrichten im Umlauf, „ , gesprochen wird, daß die Anleihe nicht zurückgezahlt werden könne. Bon zuständ ger Stelle wird dazu erklärt, daß die Bank jederzeit in der Lage ist, den Betrag von 100 Millionen Reichsmark in deutscher Währung zurück- zuzahlen. Infolge der Devisenbestimmungen kann die Zahlung nicht in fremder Währung erfolgen Die DorMe in Königsberg. Königsberg, 5. Aug. Der am 1. Aug. beabsichtigte An schlag gegen das Gewerkschaftshaus ist aufgeklärt worden. Es )sind acht Täter, die angaben, SA.-Leute vom 12. Sturm zu sein, verhaftet worden. Unter ihnen befindet sich auch der Sturmführer. Auch eine vollendete und vier versuchte Brand stiftungen am 1. Aug. in Königsberg haben ihre Aufklärung gefunden. Festgenommen sind 13 Täter, die angaben, eben falls dem Sturm 12 der SA. anzugehdren. In der vergan genen Nacht wurden mehrere Straßenviertel durch die Polizei planmäßig beobachtet. Hierbei erfolgte ein Ueberfall von etwa 40 Personen auf zwei Beamte in Zivil. Es wurden insge samt fünf Personen festgenommen, die sämtlich im Besitz von Waffen waren. Psychsw-le des Faschismus. «» Aufsatz Mussolini». Ro», 4. Aug. Mussolini hat für das große italie nische Lexikon einen neuen Aufsatz über die politische und soziale Lehrmeinung des Faschismus geschrieben. Einleitend erklärt er, daß er den Faschismus nicht auf Grund einer fer tigen Lohre geschaffen habe, sondern zuerst sei er dem Gesetz de» Handeln« gefolgt. Mussolini sagt dann weiter: Der Faschismus hat heute seine eigene Zielsetzung in allen Fragen, dl« materiell und geistig die Völker der Welt bedrängen. Vor allem glaubt der Faschismus, was die Zukunft und die Entwicklung der Menschheit im allgemeinen anbetrifst — und zwar abgesehen von jeder Bezugnahme auf die gegen- wärtige Politik — nicht an den ewigen Frieden. Er weist da her den Pazifismus zurück, der den Verzicht auf den Kampf und die Feigheit gegenüber dem Opfer verbirgt. Nur der Krieg führt alle menschlichen Energien zur höchsten Span nung und drückt den Völkern, die die Tugend besitzen, ihn zu führen, einen Stempel des Adels auf. Alles andere ist Ersatz, der den Menschen sich niemals selbst gegenUberstellt in der Entscheidung über Leben und Tod. Der Faschismus verneint entschieden jene Lehre, die die Grundlage des sogenannten wissenschaftlichen und marxistischen Sozialismus bildet, das heißt die Lehrmeinung des geschichtlichen Materialismus. Der Faschismus leugnet, daß die Stimmenzahl durch die Tat sache allein, daß sie Zahl ist, die menschliche Gesellschaft leiten kann. Er leugnet, daß diese Zahl durch eine periodische Be- fragung reagieren kann. Er lehnt in der Demokratie die sinnlose Lüge von der politischen Gleichheit ab. Den liberalen Doktrinen ist der Faschismus völlig entgegengesetzt, sowohl auf dem Gebiet der Politik, wie auch auf dem der Wirtschaft. Deutschland hat seine nationale Einheit außerhalb und gegen den Liberalismus erreicht; gegen eine Lehre, die der deutschen Seele, die vorwiegend monarchistisch ist, fremd zu sein scheint, wogegen der Liberalismus des geschicht liche und logische Vorzimmer der Anarchie ist. Die Finsfrage. Berlin, 4. Aug. In der Presse ist behauptet worden, daß Reichswtrtschaftsminister Warmbol d gegen die Zins- konvertierung Stellung genommen und daraus eine Kabinettsfrage gemacht habe. Demgegenüber wird von amtlicher Seite erklärt, daß in dieser Frage innerhalb des Kabinetts kein« Meinungsverschiedenheiten bestehen. An eine generelle Konvertierung der Zinsen wird nicht gedacht. Selbst verständlich ist eine Senkung des zu hohen Zinsniveaus er- strebenswert. Die Zinssenkung kann aber nur auf dem Wege privater Verhandlungen mit dem Auslande und soweit die inländischen Schulden in Frage kommen, vonFallzuFall geregelt werden. Kampf mit Schmugglerbanden. Aachen, 4. Aug. In der vergangenen Nacht versperrten an der deutsch - belgischen Grenze Zollbeamte mehreren hundert Schmugglern den Weg zum deutschen Reichs- gebiet. Um gewaltsame Uebertritte dieser riesigen Gruppen zu verhindern, wurden Schreckschüsse abgefeuert. Da die Schmuggler durch ein Signal zum Vormarsch aufforderten, mußte scharf geschossen werden, wodurch zwei Schmuggler ver- wundet wurden. Die Situation für die Zollbeamten wurde immer bedrohlicher, so daß ein Uebersallkommando herbeige rufen werden mußte, mit dessen Hilfe die Banden zum Teil unter Zurücklassung des Schmugglergutes zurückgedrängt wurden. D«r polnische Protest. Berlin, 4. Aug. Die beim Auswärtigen Amt eingegangene polnische Note über den Flaggenzwischenfall hält den Protest der polnischen Negierung aufrecht. Die Note wird un- verzüglich beantwortet werden und den Protest zurückweisen. Oeslerreich verkauft sich. Wien, 4. Aug. Der Hauptausschuß des Nationalrates hat das Lausanner Anleiheprotokoll mit 11 gegen 10 Stimmen angenommen. Ueber 11 Millionen Arbeitslose in ASA. Newyork, 4. Aug. Der Vorsitzende des amerikanischen Arbeiterverbandes, Green, schätzt die Zahl der Arbeits losen in den Vereinigten Staaten Ende Juni d. I. auf 11223 000. Neue japanische Offensive? Tokio, 4. Aug. Wie amtlich mitgeteilt wird, haben ch ! ne - sischeFreischärler die japanische Garnison in der man> dschurischen Hafenstadt Inkau in der Liautung-Bucht in Be drängnis gebracht. Ein japanischer Kreuzer und drei Zerstöre, landeten daraufhin Seesoldaten und Matrosen, die in der Kampf eingriffen. Ferner wird aus Schanghai gemeldet, daß chinesische Freischärler gleichzeitig die japanischen Streitkräfte in den mandschurischen Städten Tschangtschun, Liautschang und Mukden überraschend angegriffen und Erfolge erzielt haben. Die Lage an den Grenzen der Provinz Iehol wird ständig be- drohlicher. Nach einer halbamtlichen chinesischen Meldung haben die Japaner größere Truppenmassen getan- d et. Sie beabsichtigen, die ganze Provinz Iehlo zu besetzen als Vorbereitung zu dem Angriff auf Tientsin und Peking. Berlin, 4. Aug. Im Zusammenhang mit dem außenpoli tischen Personalwechsel in Italien soll auch der Botschafter in Berlin, Baron Orsini, abberufen und durch den Botschaft«, in Brasilien, Zeretti, ersetzt werden. Vermutlich haben zu diesem Botschafterwechsel di« persönlichen Beziehungen des Barons Anlaß gegeben. Orsini ist der Schwager des früheren Direktors der Dresdener Bank, Guttmann, der als eine Säul« unserer bisherige franzosenfreundlichen Politik gilt. Berlin, 4. Aug. In Groß-Berlin sind 303 999 Stimm scheine gegenüber 107 345 Stimmscheinen bei der Reichstags- wähl 1930 und 91 040 Stimmscheinen bei der Landtagswahl ausgegeben worden. Da alle diese Stimmscheine außerhalb Berlin« verwandt wurden, hat Groß-Berlin bei diesen Reichs tagswahlen fünf Mandate verloren. Porto Alegre, 4. Aug. Die Südarmee der Dundesregie- rnng hat die Stadt Apiahy, die von Truppen der Aufständigen von Sao Paulo besetzt war, eingenommen. Zwischen der Re gierung und den Aufständischen wird über die Eröffnung einer Friedenskonferenz verhandelt.