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«n»e!s«npnl< i Vie e-gesPaNen« Kolonel,«»« »der der«» Naum 10 pl». Dämmerung Das Slerbelied de- Don H. Wir ritten durch Südwest! Sonne war das Symbol die ses Landes und Fanal über ihm. Die Frühmorgen flammten und gossen Gold aus Kristall schalen über die Dünendürre der Namib und die Dornbüsche der Savannen. Um die Horizonte der Steppenweiten schwammen Mlttagswölkchen und zerrannen als Lichtinseln im Lichtmeere. Und der Abend glomm zu überirdischem Purpurprunk auf, in Opalströmen und Smaragdfeuern ver- lodernd, wenn er die Strahlengarben der funkelnden Himmels weiten zusammenrafste und deren verschwenderische Faxben schätze in die Scheuer der Nacht schüttete. Die Rivers waren angekommen. Sie hatten die Geröll halden der Flußbetten überflutet und ihre befruchtende Schlammschicht über die Ufermulden gespült. Die Steppe war von kurzem Blumenglück überstürmt, der. Buschwald mit Bliitengeriesel bestickt. Blaubrüstige Perlhühner zeterten aus blütenüberschöumtem Weißdorn. Geldschnäblige Pfefferfresser lärmten im Affenbrotbaum. Webervögel flochten die Trauben ihrer Nestglocken in die Krone der Giraffenakazie. Dahinter schimmerten die Tafelberge roter Kopses. Mit ihrem funkelnden Farbenfeuer überrumpelte uns die wundersame Tropennacht, die aus Samt und Silber gewirkt ist. An einem einsamen Pontok saßen wir ab. Es war das Fiel unseres greisen Führers Wittenbrink von Ditmarsen, der Grußworte mit der Bewohnerin der Lehmhütte wechselte. Die Pferde schlürften sich am Wasserloch satt und stöberten schnau bend in ähren Futtersäcken. Unter dem Kupferkessel flackerte Herdfeuer auf und warf seinen Flammenschein wie Scharlach- scherben in die metallische Schwärze. Aus dem Dusch klangen Tanztakt und Händeklatschen. Eingeborene stampften die Rhythmen ihrer Vorväter, das Fest der Reife, den Hymnus vom Kampf. Dumpf dröhnten die Schläge der Handtrommeln, aufstachelnd, in ruheloser Wieder- kehr leidenschaftlich gesteigert. Die Trommeln tanzten. Ihre Töne stöhnten in eindringlicher Folge. Behaglich saß der alte Mittenbrink an der Feuerstelle und starrte in die Flammen. Das Geflacker zuckte über seinen wallend weißen Bart. Der Greis, frischer als manch ein Jungkerl, sog an seiner Kurzpfeife, die ihn nie verließ: „Das ist nun so, Ihr Jungens! Die Erde ist rund und bunt. Mich hat ihr Ball wohl hart herumgewirbelt. Im Han noverschen, wo in niedersächsischem Bauerntrotz der viel hundertjährige Hofgiebel der Wittenbrinks aufragt, war für mich als jüngsten Sproß kein Raum auf der Erbscholle. Mir brannte die Weltweite im Blut. Hier fand ich meine neue Wahlheimat, schon seit mehr als einem Halbjahrhundert. In über Afrika. i dunklen Srdleils. Heise. diesem Grund wurzelt meine Seele. Und wir lassen dieses Land nicht mehr. Nicht wahr, Suhur?" Die dunkle Frau, . die lautlos um die Mahlzeitbereitung schaltete, sah von dem Kochloch zu dem Weißbart auf: „Nie mals, Herr!" pflichtete sie mit weicher Stimme bei. Ihre großen nachtschwarzen Augen waren schön wie die Lichter edler Wildtiere. Die bronzebraunen Glieder umspiel- ten Flammenzungen. Auf der warmen Haut glänzte als An gebinde aus dem fernen fremden Nordland eine Bernstein kette. Schakale bellten von ferne. Eine Hyäne heulte giftig auf. Mit den Stimmen der Nacht mischten sich des alten Witten brink Worte: „Suhur ist treu. Suhur ist gut. Der Forscher Schweinfurth sagt einmal, daß die Weißen die einzigen ,WNd- den" waren, die er in Afrika traf. Grauenvolle Konquista doren. Abenteurer und Ausbeuter. Uns ward die Heimat ge stohlen. Die Minenfelder sind fremder Besitz. Fremde schal ten auf den Pflanzungen und Weidegründen. Fremde Fah nen wehen über den deutschen Gebäuden. Ringsum in den weiten Savannen schlummern unsere Toten, Farmer, Reiter und gemordete Südwester. In diesem blutgedttngten Boden schlafen die Söhne aus fast jedem dritten deutschen Dorfe. Einer von denen ist der Junge, der Suhur die Bernsteinkette schenkte. Er nannte seine braune Wild blume ,Suhur', das ist auf arabisch ,Blüte'. Niemals vergißt ihn die Braune. Erst mit ihrem Tode stirbt ihre Treue. Hier, wo jener kiel, den sie liebte; wo sie ihn begrub und wo sie ihren Pontok baute . . - i Tühür waltete scheWar völlig Unbeteiligt ihres Haus frauenamtes. Doch einem der Reiter schien es, als löste sich aus dem Auge der Frau eine Träne. Einen Augenblick blitzte ein Demant auf und erlosch funkelnd im Feuerloch. Die erregenden Rhyhtmen und Stampfschritte wirbelten ununterbrochen aus dem Dunkel herüber. Der Junge, der ver stohlen den glitzernden Lauf der Träne aus den Wimpern der „Wilden" sah, sann verträumt in das nächtige Land: Ein Grab verschollenen Heldentums, ein Geheimnis voll Heiligkeit und Heiterkeit, ein Taumel voller Tanz und Tod. Auch während des Essens sorgte der greise Wittenbrink, daß die brave Pfeife nicht erlosch. Nun spann er sein Garn veiter, das ein Sterbelied des dunklen Erdteils ward. „Afrika stirbt. Das ist Schicksal! Schon ist der Norden tot, in Sahara und Libyscher Wüste zu einer Mumie eingetrocknet, wie es die Pharaonen der Aegypter sind. Die Küstenketten der Randgebirge fangen die mit segenspendender Feuchtigkeit ge sättigten Seewinde auf. Die schnell verrauschenden Nieder- schlüge laden ihren Wassergehalt in den Uferzonen ab. Die Flüsse saugen das Hinterland aus und lassen die Seen ver siegen. Bis zu dem langsam verdunstenden Tschadsee greift berits erbarmungslos der brennende Wüstentod. Ientralafrika folgt. Der Niger strömt in entgegengesetzter Richtung wie früher. Der Tangajika fließt nicht mehr zum Nil, sondern zum Kongo. Geologisch wahrscheinlich folgt ihm der Diktoria-Njansa. Dann stirbt der Nil; Sudan und Aegypten verdorren. Erst vor einem Halbjahrtausend gestalteten Erderschüt terungen das Antlitz Südafrikas völlig um. Die Beben ver wandelten Berge in Täler, veränderten den Lauf der Flüsse und stürzten den Sambesi die aufgerissenen Schluchten der Victoria-Fälle hinab. Zwei Riesenseen löschten sie aus: den Makarikai vom Umfange des Viktoria-Njansa und den Ngami, der wie der Tanganjika groß war. Damals war die Karoo Fruchtland, Tierparadies. Die Hufe unabsehbarer Herden von Gnus und Zebras, von den Hottentotten .Gescheckte Fliegen' genannt, donnerten durch die Sumpfwälder, die Tummelplätze der Giraffen und Elefanten, der Nashörner, Flußpferde und Alligatoren, unter dem grollenden Königsruf des Löwen. Nun ist die Kalahari ver ödet, bis auf Sandschlangen, Wühlmäuse und Springböcke. Nur in die Nordkalahari um den ausgetrockneten Ngami ret teten sich einige Strauße, Elenantilopen und Warzenschweine. Pferdesterben und Rinderpest rafften das Vieh. Nur tückische Buschmänner Hausen vereinzelt in der unendlichen Oednis. Denn die Damaras wanderten längst schon aus. „Wir aber bleiben, nicht wahr, Suhur, Du braune Blüte? Auch wenn sie uns alle verlassen!" Stumm nickte das Weib. Wie ein Bronzebild stand es glühend im Feuerschein. Und die schwermutvollen Augen schauten gläubig hinauf in den überwältigenden Glanz des afrikanischen Nachthimmels. Senkrecht stand die leuchtende Längsachse: So war Mitter nacht!— ' ' ' ' Das Feuer erlosch. Wittenbrinks Pfeife erkaltete über dem Silberbart. Seltsam erregt, todmüde und doch hellwach, schlichen wir in unsere Schlafsäcke. Tausend unbestimmbare Geräusche woben in der Nacht. Die Unkenglocken im Wasserloch waren verstummt. Das Bellen der Goldschakale klang hungrig und heiser. Unermüdlich dröhnten von ferne die Trommeltakte durch die wirren Träume. Der Tanz schien heißer, hetzender ge worden, fordernder, atemloser und unversöhnlicher. Suhur, von Erinnerungen zerwühlt, schluchzte sich in den Schlaf. Aus ihrem Schlummer rief die Sehnsucht nach dem deutschen Reiter im grauen Ehrenkleid und weinte um den frischen Friesen mit dem Goldhaar. Ihre Tränen schienen als neue Sterne zwischen all den Sternen am Himmel zu funkeln. Und unermüdlich summten die Trommeln, summten und sangen die ganze Nacht. Nier ist groker Heft G im Mtwviäs- blmkskvdsvk Luk 2364 Lobivsrxenberg. Sonntag ab nackm. 4 vbr ckis d«I Indls ^anrmusik. Nr» Hl Skul rum Sommer-Xlnüsrksnt ckos Oeklügelrüobtsr - Vereins Uascbau. Lslustigune kür 3ung unä ält. TaubenanssHneüsn, Vogel- und 8tsrn- absckisöen u. v. n.. OSsts berrlicb willkommen. Ls lacken ergebens» ein vor Verein u. üsr VNri. »ostaurant und empkloblt seins bokaMSton u. Sommertrlecke A grollen sndatügon Qartsn. DSgi. üsnlliniin " N«rIio-0»r1an-Nonr«r1. Aff Illllalll V tterrlicde TVsndorun g duicb IlffAIIIIIII» » Lckwsrrwssssitsl. SorgkSUlgs UI I-UIUUV L Sodisnung. »«X baucknvr. //-/er« (7. (räk/ner -4ue, TDir bieten -em Geschäftsmann auch in der schlechten Zeit die Möglichkeit, für sein Geschäft zu wer ben. Ole Anzeigenpreise Im Schwarzenberger Anzeiger find niedriger al» In FriedenS- »eiten. 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