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Frauenwürde, Frauenlob und Frauenadel/ ein Cyclus lyrischer Gesänge. (Fortsetzung.) X. Die Mutter als Erzieherin. Stunden flieh'n, im rauschenden Flug enteilt ein Jahr, und jeder flücht'ge Secundenschlag bringt der Vollendung, bringt dem Ziele unsrer Erhebung uns mächtig näher. Schon wieder floh, mein Sohn, Dir ein flüch tig Zahr, schon reift das Kind zum Knaben und schöner glüht die Rosenwange, und des Mundes Lächeln verkündet des Herzens Wünsche. Schon schreitest Du, ein freudiger Held, daher, und lenkst das bunte bäumende Steckenroß r So lerne selbst Dich, kleiner Lenker, lerne der Leidenschaft Zügel führen! Schnell hemmst im Spiel, mein Kind, Du deS Rosses Lauf und festen Trittes schreitet Dein Fuß daher, wenn Du es willst; selbstständig sey und bleibe, so wird Dir Dein Schutzgeist treu sepn. Die Glocke tönt, sie ruft zur Schule Dich, ste ruft Dich von der Erde zum Himmel auf, lehrt Hoffnung Dich und frommen Glauben, menschlich zu handeln, des Himmels werth zu seyn. Sie, die Dich leiten, liebe, mein Kleiner, sie; sie öffnen Dir die Pforten des Erdenglücks, sey ihrer Lehre treu, und ewig wird Dir der Segen der Schule blühen. And wenn er floh, der rosige Zugendtraum, und silberner die Locke der Aeltern glänzt, und wenn sie nicht mehr sind, so wirst Du freudig zurück in die Zugend blicken, (Der Beschluß folgt.) Medacteur und Verleger: Frhr. o. Loren;. 'S.«' , Len 20. Juni 1823.