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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 26.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192805265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19280526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19280526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-05
- Tag 1928-05-26
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Monat
1928-05
-
Jahr
1928
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Das neue Gesicht. Der ewige Reichstagspräfident. — O Straßburg, o Straß burg. — Die Hand des Henkers. I« gründlich veränderter Gestalt wird der neuge wählte Reichstag um die Mitte des kommenden Monats etwa seine Arbeit aufnehmen. Man wird die vorhandenen Sitzreihen im Wallothaus am Platz der Republik um seinetwillen nicht zu erweitern brauchen, denn es kehren sogar noch etliche BolksbotM weniger zu dieser Stätte der Gesetzgebung zurück, als schon vorher darin gewirkt hatten, und Herr Löbe wird wieder den hohen Präsidentenstuhl einnehmen, auf dem er sich nachgerade für Lebenszeit einrichten kann, wenn es ihm in den Sinn paffen sollte. Aber die innere Zusammensetzung des neuen Reichs tages weist ungleich tiefergehende Veränderungen auf, als man allgemein von den Wahlen am 20. Mai erwartet hatte. Sie haben in diesem Sinne mehr gehalten, als der sehr ruhige und nahezu schleppende Verlauf des Wahl kampfes zu versprechen schien. Nicht daß die Rechte ge schwächt und die Linke gestärkt zurückkehrt, ist das ent scheidende Merkmal der eingetretenen Veränderung; noch wichtiger ist die Tatsache, daß auch die Parteien der Mitte nahezu zwei Dutzend Mandate verloren und dadurch rein zahlenmäßig angesehen einen erheblichen Teil ihres parlamentarischen Einflusses eingebützt haben. Die Starrheit der parteimäßig zusammengefaßten Bil dungen beginnt sich aufzulösen, und wir werden nun vielleicht allmählich zu einer Neugestaltung seiner Gliederungen gelangen. * Auch unser ehemaliges Reichsland Elsaß-Loth- ringen wird mit dieser Pfingstzeit des Jahres 1928 vielleicht eine neue Epoche seiner inneren Geschichte einzu leiten haben. Solche Szenen, wie sie sich vor dem Kal marer Gerichtsgebäude am letzten Tage des Autonomistenprozesses abgespielt haben, dürfte es in deut schen oder früher deutsch gewesenen Ländern noch niemals gegeben haben. Während der Gerichtshof daranging, den Schlutzpunkt aufs „i" zu setzen und nach dem teil weisen Schuldspruch der Geschworenen die Einzelstrafen für die verurteilten vier Hauptangeklagten festzustellen, machte sich die ungeheuere Erregung der Volksmenge auf der Straße im Absingen des guten alten deutschen Liedes „O Straßburg, o Straßburg, du wunder schöne Stadt" Luft, und bewaffnete Macht mußte schließlich aufgeboten werden, um das hochnotpeinliche Verfahren wenigstens am Schluffe noch vor gewaltsamen Störungen von außen her zu schützen. Herr Poincar^ hat seinen Willen bekommen. Die „Bandite n", von denen er — während des schwebenden Verfahrens! — sehr vor zeitig und sehr voreilig gesprochen hatte, wurden ins Ge fängnis spediert wegen angeblicher Verschwörung gegen den Staat, während sie doch nichts Wetter geplant und be trieben hatten, als den Schutz ihrer deutschen Mutter sprache, ihrer überlieferten kulturellen und religiösen An schauungen vor dem Unverstand landfremder und nur auf Pariser Regierungsmethoden eingeschworenen Macht haber. Das Urteil — dafür sollte man auch in Frankreich einige Empfindung haben — ist im Grunde nur Wasser auf die Mühle derjenigen Leute, die das Elsaß nicht zur Ruhe kommen lasten wollen, venu selbst beim besten Willen zur Versöhnung und Verständigung kann ein Volk nicht stillhalten, wenn man seinen berufenen und zuletzt auch noch durch die Kammerwahlen wieder mit neuen Ver trauenskundgebungen ausgezeichneten Führern aus keinem anderen Grunde die Freiheit nimmt, als weil sie ihren engeren Landsleuten die gleichen Grundrechte gesichert sehen wollen, die nach den Lehren der großen Französischen Revolution überall auf der Erve als heilig und unantast bar gellen sollen. Durch seine Behandlung der elsässischen Autonomisten setzt sich Frankreich dem berechtigten Vor wurf aus, daß zwischen seinen Worten und seinen Taten eine unüberbrückbare Kluft sich auftut, sobald es sich um französischen oder französisch gewordenen Grund und Boden handelt. Deutschland hat in Locarno seine neue West- grenze feierlich anerkannt und es denkt gar nicht daran, kann gar nicht daran- denken, sich in die inneren Verhältnisse Frankreichs etwa zugunsten der Elsässer einmischen zu wollen. Es darf aber auch andererseits nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn durch ausgesprochene französische Mißwirtschaft oder gar durch offenbare Rechtsbeugungen, wie diejenigen von Kolmar, die Blicke und die Gedanken der Landesbewohner wieder über den Rhein gelenkt und in die Zeiten ihrer Zugehörigkeit zum Deutschen Reich zurückgeführt werden, wo sie zwar auch oft und viel zu klagen hatten, aber doch so groben Ungerechtigkeiten niemals ausgesetzt waren. Dr. Ricklin und seine Leidensgefährten können jetzt am eigenen Leibe die Segnungen der Zugehörigkeit zur großen Französischen Republik verspüren. Ihr Schicksal wird Wunden wieder aufreißen, die noch längst nicht vernarbt waren. Die Schuld hat einzig und allein die französische Regierung zu tragen. Deutschland kann in diesem Falle seine Hände wirklich in Unschuld waschen. * Das Seitenstück des Moskauer Prozesses gegen einige fünfzig Ingenieure und Wirtschaftsbeamte des Donezbezirks verspricht allerdings den Gerichtsskandal von Kolmar noch bei weitem zu übßrtreffen. Dort hat man die Gerichtsverhandlung absichtlich in das Gewerk- schaftshaus verlegt, um täglich je 1500 Arbeiter sich an diesem Schauspiel der Aburteilung bürgerlicher Verschwo rener durch Beauftragte der proletarischen Regierung er götzen zu lassen. Und die Angeklagten bekamen gleich am ersten Tage mit der Ablehnung aller ihrer Entlastungs anträge so ungefähr die Hand des Henkers zu spüren, der draußen vor der Türe schon zu ihrem Empfange bereit steht. Für Kenner der russischen Verhält nisse ist es kein neues Gesicht, das die Räterepublik da ver Mitwelt enthüllt; sie wissen schon aus unzähligen Einzel erfahrungen der letzten Jahre, daß in dem Rußland von heute nur Gewalt geübt wird und nicht Recht. Aber die große europäische Öffentlichkeit Hai noch lange nicht tief genug hinter die russischen Kulissen gesehen; ihr wird es zu ausreichender Belehrung dienen können, mit der russi schen Justiz jetzt etwas genaure Bekanntschaft zu machen. Dr. Sy. Oer Nationalfeiertag. Im Reichsrat mit 47 gegen 19 Stimmen beschlossen. Der Reichsrat nahm den von den meisten übrigen SundeSstaaten unterstützten Antrag Preußens, den 11. August als Nationalfeiertag zu erklären, mit 47 gegen IS Glimmen bei zwei Enthaltungen an. Die Frage, ob »er Gesetzentwurf verfaffungsändernden Charakter habe, wurde mit 52 gegen 11 Stimmen bei fünf Enthaltungen verneint. Ser KonjuiMwyliuiHum- ter Reichsbahn. In ihrem letzten Wochenbericht bemerkt die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig, hierzu folgendes: Noch stärkeren Widerstand als die Eisenpreiserhöhung findet die Absicht der Reichsbahn, ihre Tarife sowohl für den Fracht wie für den Personenverkehr heraufzusetzen, besonders, weil auck hier wieder insofern eine einseitige Belastung eintreten soll, als man die Sondertarife, die in Rücksicht auf die Konkurrenz der Schiffahrt und des Kraftwagenverkehrs an sich schon niedrigge halten sind, den - neuen Tarifheraufsetzungen nicht unterwerfen will. Dies wird sogar vielfach als eine sachlich nicht gerecht fertigte Ausnutzung des Monopolcharakters der Reichsbahn be zeichnet, da diese als öffentliches Institut bei der Erfüllung ihrer Aufgaben gehalten sei, die Interessen aller beteiligten Kreise in gleicher Weise zu wahren. Mari verlangt daher, wenn die Reichs bahn jetzt eine Tariferhöhung von insgesamt 250 Mill. RM. für unvermeidbar hält und sogar mit der sonst eintretenden Gefähr düng der Betriebssicherheit begründet, in manchen Kreisen die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission wie beim Bergbau, um alle Voraussetzungen für die Unabweisbar kcit dieser Forderung zu prüfen. Denn man glaubt, sich mii Recht nicht ohne weiteres mit der durch die Reichsbahn von vornherein vertretenen Ansicht über das Ausbleiben einer weit reichenden Konjunkturschädigung zufriedengeben zu können, selbst wenn von ihr der schwer als Bergleichsmaßstab heranzuziehende e:r n 7.v.^.r vnr 7»* 7 * 7 s Städtische Sparkasse ! Stadigirokaffe ss Naunhof f: Annahme von Spargeldern zu zeitgemäßen : Zinssätzen. / Hypotheken« u. pfanddarlehne, : . personalkredit. / Bargeldlose Lleberweisung : : jedes Betrages innerhalb Deutschlands. / : : An« und Verkauf, Verwahrung und Ver« : : waltung von Wertpapieren. / Vermietung : * von Schließfächern. : Hinweis gebracht wird, „daß diese Tariferhöhung nicht mehr als l Pfg. Lohnerhöhung für die Arbeitsstunde aller Industriear beiter bedeute". Soll doch schon nach Angaben aus Fachkreisen allein die Tonne Walzeisen eine Mehrfracht von 15.— RM. zu tragen haben. Man muß sich aber vor allem darüber klar sein, daß bei der Vielheit der Produktionsstufen, zwischen denen mehr fach erhebliche Waren-Hin- und Hertransporte liegen, eine an fangs tragbare Tarifverteuerung — obwohl sie von der Reichs bahn selbst mit durchschnittlich 10 Prozent im Güterverkehr er rechnet wird — sehr rasch progressiv zu einer schweren Gesamt belastung anwächst. Aus -er Tätigkeit der Geweröekammer Leipzig. Die in der Öffentlichkeit wiederholt schon erörterte Frage der Errichtung eines Mefsehotel-Hochhauses in Leipzig beschäf tigte neuerdings auch die Gewerbekammer, wobei sic einem aus Fachkreisen des Hotelgewerbes geäußerten Wunsche folgte. So sehr sie sonst in jeder Beziehung einer unmittelbaren Förderung der Leipziger Messe nachdrücklich das Wort redet, vermochte sie sich mit diesem Plan jedoch nicht zu befreunden. Tie Bedürfnis frage ist ihres Erachtens nicht zu bejahen: zum mindesten ein solches Hotel nicht geeignet, in nennenswerter Weise den Woh nungsschwierigkeiten anläßlich der Messe abzuhelsen. Dagegen wird den anderen Hotels ein ernstlicher, durchaus vermeidbarer Wettbewerb zu deu sonstigen Zeiten bereitet. Auch anderweite grundsätzliche Bedenken sind insoweit geltend zu machen, wobei nur an die Absicht der Verwendung städtischer Mittel zu diesem Hau zu erinnern ist. Demzufolge sprach sie sich gegen die Ver wirklichung de.s Planes aus. Beim Rat der Stadt Leipzig war ferner wiederum von interessierter Seite die Festlegung desk Uhr- Ladenschlusses angeregt worden, unter Hinweis auf die Notwen digkeit einer entsprechenden Verwendung des Stadtrates bei den Reichsstellen zwecks Festlegung einer solchen Begrenzung in dem zu erwartenden Arbeitsschutzgesetz. Tie Kammer ist der Auf fassung, die sie auch zuständigervrts zur Geltung brachte, daß ein solches Verlangen unbillig ist und im Interesse der Bevölkerung selbst nicht liegt. Gerade in den Stunden zwischen 5 und 7 Uhr abends bieten sich die besten Verkaufsmöglichkeiten für die Ge schäfte; aber auch der Verbrauchcrschaft sind diese Stunden zur Deckung ihres Bedarfes erfahrungs- und gewohnheitsgemäß äußerst erwünscht. Zweckmäßigkeitserwägungen ließen die Kammer, gleich an deren wirtschaftlichen Korporationen, auch für eine Ergänzung der Bestimmungen der Reichsgewerbeordnung in Bezug auf die Namensangabe Mr Warenverkäufe! eintrcten. Jedwede Person, die gewerbsmäßig Waren unmittelbar an Verbraucher abgibt, soll ihres Erachtens ihren Familiennamen mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen oder die eingetragene Firma am Eingang des Verkaufsraumes deutlich aubringen, jedenfalls nicht nur wie gegenwärtig gesetzesmäßig die Inhaber offener Läden und von Gastwirtschaften. Vielfachen berechtigten Wünschen entsprechend, setzte sich die Kammer weiter für eine zutreffende Regelung der Weihnachts ferien in den Berufs- und Handelsschulen ein, dergestalt, daß den Erfordernissen der einzelnen Berufe gebührend Rechnung ge tragen wird Die Einrichtung von Ergänzungslehrwerkstätten hält die Kammer nach ihren neuesten Erörterungen zur Sache dann für gegeben, wenn sie nur nach Fühlungnahme und in Ge meinschaft mit jeweiligen Fachorganisationen ins Leben gerufen werden. Sächsische und Lokale Mitteilungen. Naunhof, den 26. Mai 1928. Merkblatt für den 27., 28 und 29. Mai. Sonnenaufgang 3" 3« 3" s! Mondaufgang 12'° 13" 14°° Sonnenunterg. 20° 20°' 20°° ü Monduntergang 1" 2°° 2'° 27. Mai. 1703: Gründung der Stadt Petersburg. 28. Mai. 1759: Der englische Staatsmann William Pitt geboren. 2 9. Mai: 1453 Eroberung Konstantinovels durch die Türker». Das Wunder des Geistes. Pfingsten wurde eine kleine Schar von Männern ausersehen, Künder einer neuen Heilsbotschaft zu werden. Erfüller einer ur alten Menschheitssehnsucht, die der Glaube ist, der innerliche Halt, das Bewußtsein von dem Ueberirdischen, in dem alles Wähnep Ruhe finden soll. Pfingsten, mitten in den prangenden Glanz der Natur hineingestellt, im vollen Sich-Entfalten des Früh lings als besinnliche Ruhepause gedacht, soll die Mahnung sein, daß nach dem Chaos und der Leere des Winters, nach dem unge zügelten, triebhaften Lebendigwerden der Kräfte, das Neue, das in den Blüten seine erste Krönung fand, sich nunmehr einzu ordnen beginnt in einen zielsicheren, zweckentsprechenden Ablauf. Unter die Gesetze vernünftiger Entwicklung, in einem systema tischen Aufbau der gegebenen Mittel zu einem allgemeingültigen Abschluß, wie ihn in der Natur die Frucht, in übertragenem Sinne der Erfolg geistiger Arbeit, darstellt. Ohne Gläubigkeit ist kein Erfolg denkbar. Ohne jenes heilige Feuer des Besessenseins, das den Gedankenfittichen die Schwung kraft zu großen Taten gibt. Nicht blindstürmender Drang wird alle erreichbaren Möglichkeiten ausnutzen, sondern der wägende, alle theoretischen Einwinkelungen überschauende Geist wird die scheinbar unbeseelte Materie zu Wundern zusammenfügen, Span neu in der Entwickelungsgeschichte der Menschheit um Generati onen verkürzen. Weil jeder Fortschritt ein Triumph der Idee über das Ungeformte ist. Das „Gehet hin zu allen Völkern" war die zündende Idee, der höhere Zweck, mit dem jeder Mensch über sich hinauszu wachsen fähig ist, wenn er ein heiliges Feuer in sich hat. Wie jene Jünger, aus niedere« Volksschichten emporgehoben, das ganze damals bekannte Weltbild umzu^ormen imstande waren, so vermag auch heute noch ein starker ethischer Antrieb alles. Selbst „Titanisches". Tenn das Wunder ist die Bewußtwerdung und Ausnutzung verborgen gewesener Kräfte.. Ihre Ver geistigung. Naunhof. Sonntagswetter spukt am Freitag vor, sagt ein altes Sprichwort im Volksmund. Nun, sollte es wirklich an dem sein und das alte Sprichwort Recht behalten, dann werden wir wohl keine allzugroße Festfreude haben. Dann wird diese doch wohl etwas deprimiert sein, genauso wie das unfreundliche Pfingstwetter. All die schönen duftigen, Hellen Kleidchen, die neuesten Strohhüte und eleganten Schuhe, die man sich eigens dazu gekauft hat, um das schöne Pfingstfest im neuen Gewände zu feiern, ja, sagen wir ruhig, um uns selbst innerlich und äußer lich zu erneuern, werden daun wohl nicht zur Geltung kommen und das wird so manchem die Festfreude doppelt vergällen. Aber wir wollen dieses Mal nicht dran glauben, daß das alte Sprich wort sich bewahrheiten wird, sondern hoffen, daß der Wettergott mit uns armen Erdenbürgern ein Einsehen hat und uns die Pfingstsreude -durch unfreundliches Wetter nicht verderben wird. Naunhof. Der Freiw. Kirchenchor singt am 2. Feiertag ein Pfingstlied von F. Nagler „Bitte". Naunhof. Während der Pfingstfeiertage läuft im Sternlicht spielhaus der D. L. S.-Film „Der fröhliche Weinberg". Karl Zuckmayer als Autor hat anfangs mit diesem Lustspiel auf den deutschen Bühnen nicht den Beifall aller Zuhörer gefunden, doch behauptete sich „Der fröhliche Weinberg" und als Beispiel seines großen Publikumerfolges braucht nur Leipzig angeführt zu wer den, wo.heute noch ab und zu im Alten Theater dieses Lustspiel — trotzdem es schon weit über 50 mal aufgeführt wurde — über die Bretter geht. Der Film hat dem „Fröhlichen Weinberg" mit Hilfe Zuckmayers ebenfalls zu einem großen Publikumserfolg verhalfen. Tie Scenen sind außerordentlich lustig und bar alles Anstößigem. In der Besetzung glänzen gute Kräfte. So findet inan auch wieder einmal Lotte Neumann in einer der Haupt rollen. Camilla Horn als Clärchen ist eine ganz reizende Er scheinung und verhilft dem Film viel zu seiner Natürlichkeit. Für die Rolle des Knuzius wurde extra ein Edelstein gesucht und auch in Gestalt eines noch unbekannten Darstellers Fritz Odemar gefunden. Zum Inhalt selbst: Die Tochter eines Rei chen Weinbergbesitzers liebt einen Flößer, der aber immer nur auf kurze Zeit bei ihr sein kann. Bei einer Hochzeit fällt Clär- chen dem Knuzius, eiuem „Studierten", der nie übers 1. Semester kam, in die Hände, und da sie gerade wieder vergebens auf Nach richt von ihrem Schatz warten mußte, läßt sie ihrer Unlust freien Lauf und spricht mit Knuzius dem Alkohol ordentlich zu. Fn seeliger Stimmung wird sie vor Knuzius' Liebesstürmen, der sich als ihr Bräutigam ansieht, noch bewahrt, ihr Vater aber, der davon gehört, ordnet die sofortige Verlobung und spätere Heirat an. Den Weinberg soll aber der verhaßte zukünftige Schwiegersohn nicht bekommen und die Versteigerung wird au gesetzt. Durch das geschickte Handelu der Schwester des Schiffers, ne in -den Diensten des Weingutsbesitzers steht, muß der Ver- äeigeruugstermin verschoben werden und endlich endet alles noch m Guten. Rheinischer Humor, rheinische Trinkfestigkeit sind in nesem Film die Hauptleiter uud bereiten tatsächlich deu Zu schauern einige Viertelstunden fröhlichen Lachens. In dem Bei programm wird neben der Teulig-Woche ein Naturfilm und ein nnerikanisches Lustspiel gezeigt. Unser Sternlichtspielhaus bietet Uso ein gutes Feicrtagsprvgramm, das jeden, der Humor und Fröhlichkeit sucht, auf seine Rechnung kommen läßt. j- Stück 5 des Naunhofer Heimatblattes liegt der heutigen Ausgabe bei. -f Die Finanzkasse Grimma bleibt am 31. Mai 1928 für den öffentlichen Verkehr geschlossen. -ß Pfingstkarten. Ohne Umschlag versandte gedruckte, ein fache Pfingstkarten, die den Bestimmungen für Postkarten ent sprechen müssen, kosten sowohl im Ortsbereich des Aufgabeortes als auch im Fernverkehr 3 Rpfg. Es dürfen in diesen Karten außer den sogenannten Absenderangaben (Absendungstag, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Absenders usw.) noch weitere 5 Worte, die aber mit dem gedruckten Wortlaut in leicht erkennbarem Zusammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzu gefügt werden. Als solche zulässige Nachtraguugen gelteu z. V. die üblichen Zusätze „sendet", „Ihre", „Dein Freund", „sendet Dir", „sendet mit den besten Grüßen" usw. Werden solche Kar ten im offenen Umschlag versandt, so kosten sie sowohl im Orts bereich des Aufgabeortes, als auch außerhalb 5 Rpfg. Unge nirgend freigemachte Sendungen werden mit Nachgebühr belastet. Es kann daher den Versendern nur dringend geraten werden, die Bestimmungen zu beachten. ch Gesperrte Straßen. Die Naunhofp-Klingaer Straße inner halb des Staatsforstreviers Naunhof wird wegen Einbaues i» der Zeit vom 29. Mai bis 20. Juni 1928 für allen Verkehr ge sperrt. Der Verkehr wird während dieser Zeit über Großstein berg verwiesen. Die Staatsstraße Grimma—Waldheim wird 1. zwischen Colditz und Bad Lausick vom 29. Mai bis 6. Juni 192^, 2. zwischen Schönbach und Zschetzsch vom 6. Juni bis 14. Juni 1928, 3. zwischen Großbothen und Leisenau vom 14. Juni bis 20. Juni 1928, 4. in Großbothen vom 21. Juni bis 27. Juni 1928, wegen Ausführung von Bauarbeiten für allen Fahr- und Reit verkehr gesperrt. Der Verkehr wird zu 1. von Colditz über Schön buch und Glasten nach Bad Lausick, zu 2. von Schönbach über Großsermuth, Zschetzsch nach Colditz, zu 3. von Großbothen ans den Gemeindeweg Großbothen—Leisenau nach Colditz, zu 4. von Großbothen über Kleinbothen nach Colditz und über Schaddel nach Grimma und umgekehrt verwiesen. Die Staatsstraße Borno —Markranstädt wird zwischen Zwenkau und Eytra wegen Bau arbeiten in der Zeit vom 29. Mai bis 8. Juni 1928 für allen Fahr- rind Reitverkehr gesperrt. Der Verkehr muß von Zwenkau über Zöbigker, Cospuden, Knauthain nach Eytra und umge kehrt verwiesen werden. Dieselbe Straße wird zwischen dein Bahnhof Kieritzsch m arbeiten in der Zeit und Reitverkehr gesp Borna—Zwenkau üb Zwenkau, in der Ri Peres, Piegel, Kieris Grimma ist wegen ' Juni bis 8. Juni 19 samten Fahr- und R, Fischendorf verwiesen -f Sächsischer Le> des Statistischen Lar dexzahl der Lebensk (Ernährung, Heizung, kehr, Körperpflege, R Mai 153,6 (Vorkriegs den Monat April ber gestiegen. Im Mai 1925 137,5, im Mai ; f Sachs. Jungm Pfingstwoche finden i Sächsische Jungmänm zigjähriges Bundesjub Veranstaltung versprn den. Vom 29.—31. 5. same Organisation, d lichen Sonderinteressei Wirklichkeitssinne zu > Sroßsteinberg. (L des Kerrmann-Werkes glückte dadurch, daß er ins Rutschen gekommer Oelfchütz bei Wurz gelang es dieser Tage i fangen. Leipzig. (Die ,Bi Verein für Luftfahrt m schen Botschafters in o. Künefeld und Fitzm begründete Aussicht, das der Flieger und den > Leipzig. (Der Ehe» Karl Klops lst vom 6 einem Jahr Gefängnis worden. Klopf hatte ! auf die Straße gejagt i trug, Gewerbsunzucht zi Zwenkau. (Kindes Bahnhof Zwenkau w» männl. Geschlechts oufx und Papierumhüllung. an dem Kinde nicht gef Medtzin in Leipzig übe Solbitz. Das Schi 30. Mai statt. — Ein k verübt, wo die Diebe ist in diesem Jobre scho Zwickau. (Traurig Leiche einer unbekannte! war ihr anderthalb Jot Kleidungsstücken ein Z um ein stilles Plätzche keinen Sarg, nur ein sl Borna. (Beim Lj G. L, der mit einem ödlich, daß das Pferd mit sortgerissen und v» Verletzungen im Krankl erbeten an Vertret, M Fräulein Lotte 3 Stickleh N-uheil! N Kein unbe s von_< M Gashahnsickeruv W jederArlDe Oskar Engert E sonst beim Alleil ; Automobils ! Fernsprecher 45. ; Aertre : Erstklassige Reparatur- ! «utoöl- - Aktumulatoren-La s Kühlanlage, Naunhos Sachgemäße AmMn -ungen und Zußbodenl Küt y Pfund Mk. 6 30 fi
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