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Mil/ Nummer 14 Berlin, Donnerstag, den 7. April 1938 55. Jahrgang Blut undBvden Hauptschriftleitung Äerlin 8^ 61 lsorckstraße II, Fernruf SS, 4406 Es geht nicht! - Es geht! von Karl-Peter Kern Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, daß nichts schneller alt mache, als der immer vorschwebende Gedanke, daß man älter wird. Der Gedanke an ein Lahmwerden, an ein Nachlassen der Kräfte zieht eben — das ist eine alte Erfahrung — ge rade den Zustand, um den ununterbrochen die Ge danken kreisen, mit einer Geschwindigkeit herbei, die um vieles schneller ist als der sonst natur gemäße Ablauf. Man kann das Schicksal ja doch nicht ändern, ist nur zu ost Folge solcher Ein stellung. Und kurz ist dann der Weg bis zu jenem pessimistischen Satz, daß das Leben immer nur ein Geschäft sei, das die Kosten nicht decke, daß alles eitel, die Erde ein Jammertal und das menschliche Dasein eine Tragödie, Schuld und Verirrung sei. Es ist das gefährlichste, was es gibt, wenn der Mensch in vermeintlicher unabänderlicher Schick salsgläubigkeit sein Leben verstreichen läßt, um zu sterben, wenn er mit starrem Blick auf ein Ende dasitzt und glaubt, es gingen Unannehmlich keiten schon von selbst vorbei, und im übrigen wäre es eben die Bestimmung, alles hinzunehmen. Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues Rmtlicke Zeiwna für den Gartenbau im Reichsnährstand und Mitteilungen der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast Reichsmark. Dank der allgemeinen Wirtschafts- bclebung konnten sich auch die Steuern- und Zolleinnahmen wesentlich erhöhen, von 6,65 Milliarden Reichsmark ans 14 Milliarden Reichsmark. Man braucht sich heute nur ein mal den Anzeigenteil der Zeitungen ansehen, um zu erkennen, welches Arbeitstempo heute in Deutschland herrscht. 1932 lagen aus den deutschen Werften nur rund 22 6VV t neuer Schisssbauten; heute sind die deutschen Wersten überbcschästigt, und zur Zeit sind mehr als 1160 000 1 im Bau. Aehnliche Ziffern könnte man aus allen Wirtschaftszweigen ansühren, gleich, ob bei Kohle oder beim Eisen, ob in der chemischen Industrie, ob im Flugzeugbau oder bei unseren Autosabriken. Man denke nur an die Erfolge der Erzeugungsschlacht, durch die Deutschlands Landvolk die Nahrungsfreiheit um ein gutes Stück vorwärts gebracht hat. Und man vergesse neben diesen wirtschaft lichen Maßnahmen nicht die Neuordnung unse rer Sozialpolitik. Man vergesse nicht die besse ren Tarifverträge, man vergesse nicht die bessere Urlaubs- und Freizeitgestaltung, die Ehestands- und Kinderbeihilfen, die Steuererleichterungen. Das ist Deutschland. Wer hätte solches etwa im Jahre 1932 auch nur annähernd für mög lich gehalten. Auch die großen Optimisten und die kühne» Träumer der Bewegung sind wohl nicht in der Lage gewesen, sich vorzustellen, daß Deutschland in wenigen Jahren so blühend, so stark und so lebensfroh sein würde. Es ist schon ein Wunder, aber ein sehr reales Wunder. Ge schaffen hat es der Wille des Führers und die treue Gefolgschaft der deutschen Menschen. Es mag der Welt noch so unbegreiflich sein, aber an dieser Kampfgemeinschaft zwischen Führer und Volk gibt es nichts zu rütteln. In bei spielloser Treue hat der Führer für sein Volk gekämpft. Nun wird dieses Volk der Welt be weisen, daß es in ebenso beispielloser Treue zum Führer steht. überwältigenden Abstimmungssieg unserer Volksgenossen an der Saar sür Deutschland. Es kam der 16. März 1935. Der Führer und Reichskanzler gab seinem Volke die Wehrfrei heit zurück und verkündete die allgemeine Wehrpflicht. Wehrdienst wurde wieder Ehren dienst am Volk. Der Juni desselben Jahres er lebte das deutsch-englische Flottenabkommen und nun steht auch vor unseren Küsten in ab sehbarer Zeit wieder eine starke Flotte. Als dann Frankreich und Rußland einen Pakt mit einander abschlietzen, da erklärt Deutschland den Vertrag von Locarno sür erloschen und in das Rheinland ziehen endlich wieder deutsche Truppen ein. Im November 1936 übernimmt Deutschland die Reichshohcit über die Wasser straßen, im Januar 1937 unterstellt der Führer die Rcichsbank und die Reichsbahn der Reichs hoheit und zieht gleichzeitig Deutschlands Unterschrift unter das Diktat von Versailles zurück. So starb Versailles .... Daß nach einem solchen beispiellosen Aufstieg die Frage Oesterreich im völkischen Sinne ein mal entschieden werden mußte, war selbstver ständlich. Die unserem Volkstum feindlich ge sinnten Mächte haben kein Einsehen gehabt. Darum mußte der Führer handeln und er hat gehandelt. 75 Millionen Menschen danken es ihm mit unerschütterlicher Liebe und Treue. Der gewaltigen politischen Einigung ent sprach der in der Geschichte bisher einzig da stehende wirtschaftliche Aufschwung Deutsch lands. Von 1933 bis 1938 stieg die Zahl der Beschäftigten von 12,58 Millionen aus 18,87 Millionen, d. h. die Arbeitslosigkeit ist prak tisch überwunden und in vielen Berufen gibt es schon einen ausgesprochenen Arbeitermangel. Das Volkseinkommen ist in diesen süns Jahren von 45,2 Milliarden Reichsmark aus 69 Mil liarden Reichsmark gestiegen. In der gleichen Zeit erhöhten sich die Spareinlagen von 11,4 Milliarden Reichsmark auf 16,4 Milliarden Das Volk steht vor der Entscheidung. Und es geht nicht um eine Frage, die m seinem Innern liegt: es geht um em Bekenntnis des Deutschtums 'gegenüber der Welt, um e,n° Dokumentierung unseres völkischen Willens, durch die vor aller Welt Klarheit gescha sen wird — und zwar Klarheit nach dem uralten heiligen Selbstbestimmungsrecht der Völker —, daß Deutsche zu Deutschen gehören und daß man nicht willkürlich und sinnlos Menschen gleichen Blutes und gleicher Sprache ausein anderreißen kann. Die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich beendet einen Abschnitt deutscher Ge schichte, der viel Blut und Tränen gekostet hat, für den sich die Besten unseres Volkes jahr zehntelang ausgeopsert haben. Vor neunzig Jahren saßen zum letzten Male die Abgeord neten des ganzen Reiches einschließlich Oester reichs im Reichstag zu Frankfurt (Main) zu sammen. Achtzehn Jahre später schied Oester reich aus dem deutschen Reichsverband aus. Und dann hat ein ganzes Jahrhundert lang zwischen uns und unseren Brüdern in Ocstcr- reich die Grenze gestanden, der Schlagbaum, das Dokument politischer Wirrnisse, egoistischer Staatspolitik und der völkischen Jnstinkt- E/ "'n langer Weg bis zum 13. März 1938. Dazwischen lag 1870/71, Deutschlands A der Weltkrieg, der Ao der,Verrat vom November 1918, ir »'m b-eses Volk. Es folgte der Völkerbund an^ trat aus dem konfere^ die Abrüstungs- 'erenz. ^er 13. Januar 1935 brachte den OesZerreZcZrs ^n^enäanäeZ mit QarZe/rbarr- errenAnZssen SZZäer aus äem äenZscüen OeLZerreZcä Sroxramm äes X//. ZnZemaZZonaZen 6ar- T'aZsacäenberZcZrZe von 7922 nnä 7928 T'üZ/^/ceZZ äes S/ZanrenLcüllZrmarZeL Vom 8c/m//mcä rum ZlkeZxZer, vom VlerÄer rum SacZibuc/r ÄeZLZarer -tusbau äer knZZureZnncZrZllnZen Zu 7op/p/ZanrenbeZrZeöen Lr/oZKreZcZm Orc/rZäeenanrucüZ ZJaZiZZeunelläeZZeuprü/lluZ' OZe SenennunK von S/Zanrennen/reZZen fros/LcZmäen Zm OäsZbau Vom l/mp/rop/en öZZerer Säume /eZrZ noZmenä/xer S/ZaureuscäuZr Lüc/rerscZrau W' an Oe,- 70. v//>c/ c//6 c/6v75O/l6 Deutsches Volk im Aufbruch Immer wieder hat aber die Geschichte gelehrt, sowohl bei dem einzelnen Menschen, als auch bei der großen Gemeinschaft, daß, wer stets Geschenke, und seien sie noch so klein, annimmt, schließlich sich auch nicht dagegen sträubt, Schläge und Hohn zu nehmen. Eine fortwährende ergebene Annahme von Gaben des Schicksals läßt faul und unstolz werden. Es gibt kein: „Es geht nicht!" Unsere Zeit, das Werden des Nationalsozialismus, van einer kleinsten Siebencrgruppe bis zur staatsbildenden, schöpfe rischen Macht, lehrt eindringlich, daß kein Schick sal der Welt, keine Gewalt fähig ist, sich gegen vom Grunde kommende Mühen der willigen Men schen zu stellen. Und wenn es auch im Werden des neuen Deutschland immer wieder einige gab, die wankelmütig wurden und mit irgendwelchen auf schiebenden oder hemmenden Einwänden kamen, des Führers „Es geht!" hat alles mitgerissen. Es mußte gehen und es ist gegangen. Schicksalsglänbigkeit, daß der Mensch und ein Volk wie Marionetten an ihren Fäden ohne ihr Zutun tanzen, spielen und ihren Weg dem Ende cntgegengehen müssen, ist zu leicht die Ursache einer grenzenlosen Passivität. Aus tiefem Pessi mismus heraus wurde vor Jahren ein Buch ge schrieben, das den Untergang des Abendlandes prophezeite. Aber wenn auch damals vieles faul war und zu der Meinung verführen konnte, nun sei alles zu Ende, es gäbe nur noch ein Sichergeben in den Untergang, so hat doch der Ablauf des Ge schehens bewiesen, daß Aktivität, Sammlung der sich wehrenden Kräfte und fester Glauben an den Aufstieg alle Not und alles Elend meistert. Das Gesicht Deutschlands ist wieder froh geworden, und das Antlitz des Abendlandes hat sich gewandelt und der damaligen Untergangsstimmung sind alle, aber auch alle Voraussetzungen entzogen. Dank dem hoffnungsstarken Willen des Führers und sei ner Getreuen! Wenn die Passivität zum Einschlafen der edelsten und wichtigsten Kräfte, ja zum Tode führen kann, wenn eine verneinende, schwankende und furcht same Haltung die Kräfte lähmt, die Tätigkeit ver langsamt, den Unternehmungen von vornherein den Erfolg raubt und schließlich zum Stillstand und zum Sterben führt, dann ist es eine ebenso wahre Tatsache, daß Glaube und fanatischer Wille alle Schwierigkeiten aus dem Wege räumen. Eine frohe und hoffnungsvolle, willendurch- setzcnde und glaubensstarke Lebensanschauung ist immer der Anfang und die Vorbedingung einer glücklichen und gesicherten Zukunft. Gewiß wird das Leben niemals ein ewiger, bequemer Feiertag sein, wir müssen die gestellten Aufgaben lösen, müssen Lasten tragen und schaffen, aber das ist jq