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pv 9«, 18. April 191«. Redaktioneller Teil. 1850 zu Königsberg i. Pr., gestorben am 23. November 1915 zu Potsdam, Urheberin der in ihrem Verlage Pseudonym er» schienenen, nachgenannten Werke sei: Erscheinungs jahr: Earl v. Ecke, Die Waise 1902, k. v. Elke, Strandgut 1903, k. v. Elke, Myrrenreislci» 1904. Tag der Anmeldung: 25. März 1916. Leipzig, am 10. April 1916. Der Rat der Stadt Leipzig Eintr.-R. Nr. 14. als Kurator der Eintragsrolle. lDeittscher Reichsanzciger Nr. 91 vom 18. April ISIS.) Korporation der Berliner Buchhändler. Aus dem Jahresbericht über die Zeit vom 1. Januar bis 31. De zember 1915, erstattet sür die Hauptversammlung am 7. März 1916 von dem Vorsteher der Korporation vr. Ernst V o l l e rt. Sehr geehrte Herren! Als wir im vorigen Jahre die Mitglieder der Korporation in der Hauptversammlung begrüßten, standen wir seit einem halben Jahre unter dem furchtbaren Emst des Krieges, und da mals hofften wir, daß wir uns übers Jahr wieder des goldenen Friedens erfreuen würden. Diese Hoffnung ist nicht in Erfüllung gegangen, aber auch heute leben wir fest und unerschütterlich der Zuversicht, daß unserm Vaterlande der endliche Sieg einen Frie den bringen wird, der der ungeheuren Opfer wert ist, die unserm Volke auserlegt worden sind. Zwei Mitglieder der Korporation find auf dem Felde der Ehre gefallen: ihrer werden wir allezeit in Dankbarkeit und Treue gedenken; andere Mitglieder haben dem Vaterlande ihr Liebstes, ihre Söhne, zum Opfer bringen müssen; ihnen gilt unsere herzliche Teilnahme! Daß diese schwere Zeit auch den Berliner Buchhandel hart trifft, wissen wir alle. Aber wir dürfen es aussprechen, daß auch er seine Kräfte gesammelt hat, das große Ziel vor Augen, das uns allen das Durchhalten bis zum glücklichen Ende zur vaterländi schen Pflicht macht. Wir dürfen mit Befriedigung darauf Hin weisen, daß die vorjährige Abrechnung gezeigt hat, daß es dem Berliner Buchhandel an innerer Kraft nicht mangelt. Nach dem gänzlichen Darniederliegen der ersten Kriegsmonate hat sich auch im Buchhandel das Geschäft gehoben; aber es gibt doch viel Sorge zu tragen, und manchem Berufsgcnossen wird das Herz schwer sein bei der Frage: wie will das werden. Da soll es auch heute wie im vorigen Jahre ausgesprochen werden, daß wir ein ander stützen wollen, damit die Rot der-Zeit für keinen zu schwer werde. In dieser Absicht haben wir bereits die Bitte ausgespro chen, daß bei der diesjährigen Abrechnung billige Rücksicht genom men werden möge. So wollen wir auch der Zukunft festen Mutes entgegensetzen. Das Schwere, das diese große Zeit uns allen auf erlegt, wollen wir tragen in dem Bewußtsein, daß es Opfer sind, die wir dem Vaterlande bringen. Ober den Umfang der Geschäfte der Bestellanstalt geben fol gende Zahlen Auskunft: I. Die Paketausfuhr betrug a) von hiesigen Firmen aufgegedenes Gewicht . 776 273 kg b) von auswärts eingetroffenes Gewicht . . . 368 047 „ zusammen 1 144320 kg Das Vorjahr wies eine Gewichtsmenge von 1 271 098 „ aus, so daß wir eine Abnahme von 126 778 kg zu verzeichnen haben. II. Das Inkasso der von Berliner Firmen und von aus wärts cingctroffenen Barpakete betrug ... 1 358 388,77 im Vorjahre 1396 027,34 »« ergibt also eine Abnahme von 37 638,57 .K Der gesamte Barverkehr der Bestellanstalt, einschließlich der eingezogcnen Beiträge für die Korporation, die Bestellanstalt und verschiedene Vereine, betrug in diesem Jahre rund I 462 350 .«. UI. Die Versendungen nach Leipzig an unseren dortigen Kommissionär erreichten die Höhe von I7l 149 kg, gegen das Vorjahr 24 994 kg weniger. IV. Durch unseren Leipziger Kommissionär trafen hier ein 102 874 kg, das sind 25 878 kg weniger als im Vorjahre. V. Im direktenVerkehr gingen hier ein a) von auswärtigen Verlegern an hiesige Sor timenter (Neuigkeiten und Fortsetzungen) . 252 032 kg 30 919 kg mehr als im Vorjahre, b) von auswärtigen Sortimentern an hiesige Ver leger (Remittenden) 116 015 kg gegen das Vorjahr 72 275 kg weniger. Im ganzen beförderte die Bestellanstalt im Jahre 1915 Bei schlüsse und Zeitschriften im Gewichte von . . . 1418 343 kg gegen 1595993 ,. im Vorjahre, mithin weniger .' 177 650 kg Es waren daher im Durchschnitt, das Jahr zu 300 Arbeitstagen gerechnet, täglich 4728 kg zu befördern, während das tägliche Durchschnitts-Inkasso 4875 »-« betrug. Auf der Bestellanstalt ist auch in diesem Berichtsjahre als Gesamtergebnis eine Verminderung des beförderten Gewichtes rmd der Jnkassobeträge zu verzeichnen. Ein anderes Gesicht er halten jedoch die mitgeteilten Zahlen, wenn wir die von der Be- stellanstalt geleisteten Arbeiten in den Kriegsmonalen August- Dezember 1915 und 1914 gegenüberstellen. Es ergibt sich dann eine Steigerung in allen Betriebszweigen, und wir dürfen daraus Wohl den erfreulichen Schluß ziehen, daß der Berliner Buch handel die schwerste Zeit überstanden hat und sich wieder in einer aufwärtssteigcnden Bewegung befindet. 1. August bis 31. Dezember 1915 und 1914. Von hiesigen Firmen aufgegebenes Gewicht: 1915 346 440 kg 1914 239 934 „ Zunahme 44,36"/°; im gleichen Zeit raum d. Vj. Abn. 49,47°. Von auswärtigen Firmen eingetroffene Neuigkeiten: 1915 93 700 kg 1914 89 668 „ Zunahme 47-7°; im gleichen Zeit raum d. Pj. Abn. 13,67«. Von auswärtigen Firmen eingetroffene Remittenden: 1915 4412 kg 1914 4 008 „ Zunahme 107°; im gleichen Zeit raum d. Vj. Abn. 40717«. Sendungen nach Leipzig: 1915 68088 kg 1914 51213 „ Zunahme 32,957»; im gleichen Zeit raum d. Vj. Abn. 477». Sendungen von Leipzig: 1915 44 617 kg 1914 37 858 „ Zunahme 18°/°; im gleichen Zeit raum d. Vj. Abn. 477 7«. Inkasso der Barpakete: 1915 557 709,65 »«. 1914 419 083,12 »«. Zunahme 33,087»; im gleichen Zeitraum d. Vj. Abn. 347°. Aus dieser Aufstellung ergibt sich für den Berliner Platz als besonders günstiges Zeichen, daß das von hiesigen Firmen an dos Berliner Sortiment aufgegebene Gewicht und dessen Inkasso an nähernd die gleiche Höhe wie in den entsprechenden Monaten vor Ausbruch des Krieges erreicht hat. Auch in allen anderen Be- sörderungszweigen sind in dieser Zeit Gewichtszunahmen zu ver zeichnen. Ein weiteres Steigen des Berliner Ausfuhrgewichtes und des Inkassos ist im Januar 1916 eingetrcten. Der Hauptauss chuß d er Korp o r atio n hat in zwei Fällen seine gutachtliche Tätigkeit ausübe» können. Das Amtsgericht Berlin-Mitte hat ein Gutachten in einer 443