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Nachrichten für Naunhof : 31.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191908311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-08
- Tag 1919-08-31
-
Monat
1919-08
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 31.08.1919
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Wiederherstellung bet Ansehen- der Regierung, da- del Demonstrationen Ardettsloi« gelitten hat. Aiirtch. Die Preffe erführt au» Amerika, daß die Be stätigung de» Frieden»v«rtrage» feftiteht. Der Senat wird jedoch das Volum mit bedeutenden Klauseln versehen. Wien. Bela Khun und die beiden mit ihm in Hatndel- mühle internierten früheren ungarischen BoMbeamtrasten wurden nach Karlstein im nieder-österreichischen Waldviertel gebracht, wo bereits eine Anzahl von ehemaligen Volks- beauftragten sich in Haft befindet. Respekt vor -er Verfassung. Der Reichspräsident und da» Wirtschaftsleben. Bei feinem Besuch in Stuttgart antwortete Reichs präsident Ebert auf eine Begrüßungsansprache vor den Mitgliedern der württembergischen Regierung mit einer Rede, in der er u. a. auslührte: „Danach ein Wort über die wirtschaftlichen Sorgen. Die Veriasfung ist auigebaut aut der Grundlage der Demo kratie. Jeder hat das stecht der freien MeinungS-utze- rung und der freien pol tischen Betätignng, aber Freiheit ohne Zügel und Schranken ist Anarchie. Solch«» Weg machen wir nicht mit. Jeder hat neben seinen Rechten ikn Staate auch Pflichten, und nachdem nun von -er nach dem freiesten Wahlrecht der Welt gewählten National versammlung die Verfassung des Reiches festgestellt worden ist, verlangen wir von jedem, mag er stehen wo er will, daß er diese Verfassung respektiert. Es wird uns auf gegeben, ihr den notwendigen Respekt zu verschaffen. Das gilt auch tür die Pflichten des Einzelnen gegenüber unserem gemeinsamen Wirtschaftsleben. Wir können nicht zulaflen, daß in wahnsinniger Verblendung die Grundlagen unseres Wirtschaftslebens systematisch zerstört werden durch sinn lose Streits. Was vom Reich geschehen kann, um die Kohlen Versorgung sicherzustellen und berechtigte Ansprüche zu befriedigen, das wird geschehen mit allen möglichen Mitteln, die wir besitzen." Proklamation -er pfälzischen Republik. Der neueste Putsch mit französischer Hilfe. Mannheim, W. August. Wie von zustäMger Seite mitgeteilt wirb, scheint der seit einigen Tagen erwartete und bereits früher an- gekündigte Putschversuch der Landauer Hochverräter heute nacht in der Pfalz in Szene geletzt worden zu sein. BiS jetzt liegen nur Meldungen von Ludwigshafen vor. Dort machte nach 12 Uhr eine Anzahl Anhänger von HaaS den Versuch, das Hauptpostamt zu besetzen. Der Versuch icheiterte zunächst an dem Widerstand der treue« Beamte«. Zwischen S und 4 Uhr heute morgen wurde der Versuch von einer gröberen Menschenmenge wieder holt, wobei die Hochverräter Handgranaten benutzten. ES sollen auch französische Soldaten dabei gewesen sein. Die Beamten leisteten wiederum kräftigen Widerstand, wurden aber anscheinend überwältigt. Der Vorstand deS Hauptpostamtes sowie ein Unterbeamter — Namen sind noch nicht festgestellt — wurden im Kampfe getötet. Heute morgen ist daS Hauptpostamt von französischen Soldaten beietzt, die jeden Eintritt ist das Gebäude ver wehren. In Ludwigshafen angeschlagene Plakate kündigen die Proklamation der „Freien pmlzischen Republik" an. Einsicht im Entenietager. Herabsebuna der^ deutschen Kohlenlteferung. Die Verhandlungen in Versailles haben, wie nun mehr amtlich mitgeteilt wirb, zu einem wesentlichen Zu geständnis Frankreichs an Deutschland in der Frage der Kohlenlieferungen ge'ührt. Frankreich begnügt sich oor- läusig mit der Lieferung von 20 Millionen Tonnen deutscher Kable, anstelle der im Friedensverlrag fest gesetzten 40 Millionen. Dieses JahreSguantum soll den Lieferungen in den ersten sechs Monaten vom Beginn der deutschen Pflichtlieferung an zugrunde gelegt werden, wenn die deutsche Förderung während dieser Zeit einem Jahresquantum von 108 Millionen Tonnen entspricht. Wenn also Deutschland während dieses Halbjahres 64 Millionen Tonnen Kohlen fördert, so bat es in diesen sechs Monaten statt der ursprünglich festgesetzten 20Millionen nur 10 Millionen Tonnen zu liefern. Bleibt in dieser Leit die Förderung hinter dem Jahresdurchschnitt von 108 Millionen Tonnen zurück, so sollen in Versailles neue Verhandlungen über eine weitere Herabsetzung der LieierungSpflicht geführt werden. Übersteigt die deutsche Förderung aber den Jahresdurchschnitt von 108 Millionen Tonnen, so ist ein entsprechender Prozentsatz nachzuliefern. Die Entente hat sich bereit erklärt, nach Möglichkeit größere Lebensmittelmengen al» bisher für Deutschland bereitzuslellen, um die Arbeitslust und dadurch die Kohlen förderung in Deutschland zu heben. DaS Ende der sächsischen Armee. Das Ministerium für Milttärwesen gibt bekannt: Mit dem Erlab des Reichspräsidenten hört das sächsische Ministerium für Mililärwesen und die sächsische Armee a u f zubestehen. Die sächsischen Truppen find fortan gleich den Truppen aller anderen deutschen Stämme Teil des gemäß Ar tikel 79 der Deichsverfasfung gebildeten deutschen Heeres. Die sächsische Armee hat eine lange und ruhmreiche Geschichte. Mögen die guten Traditionen der alten sächsischen Armee auch in den sächsischen Gliedern des deutschen Leeres sort«irken, das immerdar ein Lort der neuen Freiheit und des alten ge liebten Vaterlandes sein möge! Unsere Mititärvereine. Die zukünftige Entwicklung derMilttärveretne, von denen man Großes erhofft, nachdem aus der gegenwärtigen unruhigen Zeit sich erst wieder feste und geordnete Verhältnisse entwickelt Haven werden, wird ganz besonders neben der Pflege der Kameradschaft, den wetteren Ausbau der sozialen Aufgaben des Militärvereins- wesens und die Unterstühungsiäiigkeit anstreben. Ganz besonders sollen den Mitgliedern auch in wirtschaftlicher Hinsicht möglichst große Dotteile geboten werden. Die dem Sächsischen Mtlttärvereins- Kunde und somit auch dem Deutschen Kysshäufer-Bunde angehören- den Militär- und Kriegervereine, die in Wirklichkeit Sammelpunkte ehemaliger Kameraden find, haben groß angelegte UnterftÜtzungs- einttchtungen und bieten daher ihren Mitgliedern au» Eigenem, find also befähigt, auf dem Gebiete der fozialen Fürsorge möglichst viel leisten zu können. Da» gewaltige Ringen, ausgetragen unter den bedeutendsten Kulturvölkern des ganzen Erdballes, ist beendet. Noch schmachten Kunderttausende unseres tapferen, militärisch unbesiegten Keeres unter fremder Botmäßigkeit in feindlicher Gesangenschast. Sin großer Teil unserer besten deutschen Ängllnge und Männer schläft unter dem grünen Rasen fremder Länder, aus d« einsamen Grunde des Weltmeeres, in der Keimst unter dem schlichten Kreuze von Kolz. Nun ist es Sach« -er alten Militärvereine, das erschütterte Staatsschist wieder kielsest Zu mach«, die verworrene Denkart der ^ ganzen Volksgemeinschaft auf «in neues, festes, Heere» Ziel zu einigen, der sittlichen und wirtschaftlichen Wiedergeburt des Deutschtums nach besten Kräften Vorschub zu leisten. In diesem Bestreben und nur in diesem Sinne wollen die alten Mlitärpereine eine Tätigkeit ent- falten, die an sich geeignet sein soll, zu sammeln und auszuklären, olle diejenigen um ihre Volkssahnen zu scharen, die gemeinsamer Dienst, gemeinsame Pflichterfüllung, gemeinsames Leid und echte deutsche Kameradschaft eine Reihe von Kriegsjahren so innig ver band. Nicht zur Verherrlichung des alten Militarismus, dessen, was dem Soldaten die Freude am Dienste raubte, sondern zu männlicher Verbrüderung, verständnisvoller Förderung aller edlen, sozialen Bestrebung«,, mm Schutze der durch den Krieg Beschädigten, der ihrer Ernähr« Beraubten, der durch schmerzliche Verluste Betrübten, zu eifriger, überzeugter und beständiger, großzügiger Dankesad- staltung an Alle, die dem Vaterlands mit Kerz und Kand dienten und Gesundheit und Leben opferten. Warmherzige Pflege einer wirklichen Kameradschaft, Sicherung der Kameraden gegen die Wechsel fälle des Lebens durch Bereitstellung von Mitteln für solche, die von Unglück heimgesucht werden, Gewährung von Sterbegeld und Der- anstaltung eines würdigen Begräbnisses und nicht zuletzt die Pflege einer edles, erhebenden Geselligkeit, die geeignet sein soll, über Bitternisse und Unebenheiten des finsteren Alltages hinüberzuführen in die Welt der Ideale, -er Freude und der inneren Erholung. Alle Kriegsteilnehmer von 1914 18 mögen kommen und den Krtts der Gleichgesinnten, vaterländisch Denkenden erweitern und endlich schließen zu einer innigen segenspendenden, zielbewussten Gemeinschaft. Dor ollem auch die Angehörigen der gehobeneren Schichten sollen ein gutes Beispiel geben und in der möglichsten Annäherung an den »feinen Mann die Gemeinsamkeit des Denkens, Fühlens und Streben» betonen. Der alte Stamm unserer Mititärvereine bedarf eines jungen, Kräftigen Nachwuchses. Möchten recht viele der Kriegsteilnehmer durch ihren Eintritt in den Militäroerein beitragen zum Wohl des Einzelnen und der großen Gesamtheit. Was kostet die heutige Lebenshaltung? Mitte für eine Wohnung (Stube, Schlafstube, Küche, Keller und Bodenkammer) . . 95,71 Mk. Nur Markenledensmittel und das dringend Notwendigste kommen vorstehend in Frage. Für markenfreie Lebensmittel mutz man wöchent- lich mindestens ausgeven für vier Personen: 8,— Mk. S,- ,, . . 10,- . . 3,- . . 4,32 . . 7,80 . . 2,90 . . 4,- . . 4,20 . . 4,44 . . 0,80 . . 4,SO . . 0,45 . . 0,70 . . 0,70 . . 5,50 - . r,- . . 2,40 . 1,— . - 2- . . 8- . . lO,- Wte es mit dem gegenwärtigen Stand und der künftigen Lebens haltung in Wirklichkeit aussteht, darüber bringt der Ä. f. D. B. einen Artikel, dem folgender Auszug entnommen ist. Seit einiger Zeit wird Abbau der Löhne gefordert. Die Ange- stellten und Arbeiter aller Berufe stehen diesem Vorhaben mit direkt entgegengesetzten Forderungen gegenüber und begründen dies durch Feststellung -essen, was ist und was für die nächste Zeit aus dem Gebiete Ler Lebenshaltung zu erwarten steht. Nachstehend sei der Wochenverbrauch einer vterköpsigen Familie eines WerkfiLttenarbeiiers der sächsischen Staatseisendahnen als Beispiel ausgesührt. Im Awnat Juli wurden darüber bet Beratung des sächsischen Werkstätlentarifs folgende Feslellungen gemacht: Wochenverbrauch einer Familie mit vier Köpfe«. Steuern Feuerung Kartoffeln (20 Pfund) Brot (16 Pfund) Fleisch Butter Gemüse (trocken) Marmelade Wehl Magermilch oder Käse oder Quark . Kertnge oder Schellfisch Seife und Seifenpulver Eier . Kinderzwieback oder Keks . . . . Gaskocher und Licht Pferdefleisch . . Zucker Gewürze Schuhsohle« Grüne» Gemüse und Obst . . . . 2 Stück «ter k 1,80 Mk 2,60 Mk. Seife in 6 Wochen für M,— Mk. . . . 3,30 „ 2 Stück Räucherheringe L Stück 1,80 Mk. 3,60 „ 1 Pfund Marmelade 3,50 „ Ein« Woche um die andere eine Büchse Wurst oder Fleisch 6,— ,!, 19,- Mk. 95 MK. rund für Lebensmittel auf Marken, Miete, Feuerung, Schuhsohlen und das dringend Not wendigste. 19 Mk. für die notwendigsten markenfreien Lebensmittel . ,und Gebrauchsgegenstände. 114 Mk. Wochenverbrauch. Eine sächsische WerkstäNenarbeUerfamilie braucht demnach 114 Mk. wöchentlich, und zwar ohne eine einzige Zigarre, ohne ein Glos Bier, ohne Theater, Konzert, ohne Zeitung, ohne Organisattonsbei- trag, ohne Krankenkasse, ohne Kleider, ohne Wäsche, ohne Möbel- erganzung usw. Wo soll da noch die Ardettssreudtgkeit Herkommen, wenn man sehen muh. daß es jetzt wohl bedeutend mehr zu kaufen gibt als früher, Latz man sich fattessen könnte; aber nur dann, wenn man bedeutend mehr Geld Hail Löhn« und Gehälter find durch- fchnitttich um da» Doppelte bt» Dreifache erhöht worden, wogegen di« Preise lebensnotwendiger Waren heute noch da» Acht-, Zehn- und Mehrfache gegenüber Dorkriegszeiten betragen. Selbst das .Leipz. Tag«bl." Hal zugegeben, daß die Lebensmittelverhältnisse tn letzter Zett nicht besser geworden sind. So wie es mit den Lebensmtllelpreisen bestellt ist, liegt es auch auf dem Aletdermarkte. Immer noch kosten Kerrenanzüge minderwertiger Qualität mindestens 400 Mk.; und in der Matz- schneideret 600 bis 800 Mk. Jahrelang schon find säst alle Aus- gab«n für Kleidung, Wäsche, Schuhwerk, Kousinoentar zurückgestellt worden, wetl di« Preis« einfach nicht zu bezahlen find. Aus die Dauer geht da» ad« nicht. Denn ichlietzlich zeneitzen auch noch die letzten Lumpen, die heute schon viele Kinder, Frauen und Männer tragen. Völlig« Verwahrlosung L«s äußeren Menschen ist unaus- bleldlich, wenn nicht durch entsprechenden Lohn die Möglichkeit ge geben wird, in Bekleidung und Schuhwerk Neuanschaffungen zu machen, zumal jede Aussicht aus eine Senkung der Preise für Stosse, Leder usw. vollständig fehv. Nach den heutigen Lederpretsen wird ich ein Paar Schuhe demnächst auf mindestens 200 Mk. stellen. Das in- di« ersten Wohltaten des freien Schuhhandels. Die Folge wird ttn: Neue höhere Lohn- und Sehaltssorderungen t Lohnkämps« und Streikst Bet unsrer fast täglich noch wette» sinkenden Valuta.ist es völlig sinnlos, auf einen wesentlichen Hret»rückgang zu hoffen. 5. Mittmchadelld in KchMuzer. (Degr. von Woldemar Sacks.) Im Gegensatz zu den bisher ernsten Vorträgen stand -i« dies malige Veranstaltung unter dem Zeichen hellerer Geselligkeit und war auf den Ton eines improvisierten Äabarettadends gestimmt. Die mit wenig Mitteln, wie farbige Beleuchtung, Blumen, Sofanischen u. a. in kleine Salons verwandelten Räum« waren von einem bttnahe großstädtisch anmutendem Publikum gefüllt und es gab förmlich Kämpfe um Platz und Stuhl. Als geistreich« Konferenzi«, Klavier- Humorist, Dersimprooisator, al» Kompantst, DM« und schließlich sogar al» Vertreter de» Baüorch«ft«r» in M« Person verstand es K«r Woldemar Sacks, das Publikum d« ganz«, Ab«nd lang in angeregtester Stimmung zu erhalten. An Stelle d« im letzten Augenblick verhinderten Dichterin Kanuah Kalfter, dk am Nächsten literarischen Abend auftritt, «schien als Retterin und Vertreterin der «nsteren Note Miere einheimische Gesangsmelllerin Frau Sch»««,. berg-Sacks. Wt emverhohlener Freude wurde feftgefiellt, daß die mehrjährig« Unterbrechung der KonMtättgkett weder der schönen Stimme, noch dem feinsinnigen Dortrag der Künstlerin Eintrag getan hat. Der rauschend« Beifall wird d« Sängerin, die drei von ihrem Gatt«« komponiert« und gedichtet« Geber vortrug, bewiesen haben, wie gern man ihrer Kunst nach wie vor lauscht. Ein humoristischer Filmdarsteller erstand dem Programm in Kerrn Schäfer, der die Lachmuskeln der Anwesenden unwiderstehlich in Bewegung setzte und viel zum Gelingen des Abends beitrug. Für materielle Genüsse sorgte die Tombola, die durch ihre nahrhaften und jetzt leider so wertvollen Gewinne vielen eine unverhoffte und wohlfeile Freude verschaffte. Schließlich brachte e» Kerr Sacks trotz der Kürze der Zeit noch fertig, dem so wohlgelungenen Abend einen Tanz anzuschlietzen. bei dem es sogar einen regelrechten »Kontre" zu schauen gab und der von der zahlreich erschienenen Jugend freudig begrützt ward. Die heitere Stimmung hielt denn auch bis zur letzten Minute an und als die Polizeistunde längst geschlagen hatte, wollte niemand vom Platze weichen. Kerr Woldemar Sacks, wie auch oll seine Keiser und schönen Keiferinnen — sie können mit dem grotzen Erfolg ihrer unermüdlichen Tätigkeit ebenso zufrieden sein, wie es sichtlich alle Besucher waren. fr. Sächsisch« «mb Lokal« Mitteilungen. Naunhof, den 30. August 1919. Merkblatt für den »I. August und L Sepicmbcr. Sonnenaufgang 5°* (5") I! Mondaufgang 11" (12") Sonnenuntergang 6" (6") » Monduntergang 8" (9") 81. August. 1821 Hermann v. Helmholtz geb. — ,864 Ferdinand Lassalle gest. — 1883 Schriftsteller Levin Schücking gest. 1. September. 1776 Dichter Ludwig Hölty gest. — 18S4 Komponist Engelbert Humperdinck geb. O Falsche 5tt-Markscheine und kein Ende. Da wimmer wieder falsche 50-Markicheine in den Verkehr gebracht werden, macht ein sächsisches Regierungsblatt zur Auf klärung für die Öffentlichkeit auf die hauptsächlichsten Kennzeichen der echten und auf die häufigsten Mängel der falschen Scheine aufmerksam. Bei Fälschungen handelt eS sich immer um die von der Reichsbank am 30. November 1918 herausgegebenen Scheine mit breitem, braunem rahmenähnlichen Rande. In allererster Linie erlennt man einen guten Schein am Wasserzeichen. Dieses besteht auS verschobenen Quadraten in Verbindung mit Kreisen. Bei nachgemachten Papieren fehlen gewöhnlich die Kreise. Auf der Vorderseite mutz parallel zum braunen Rahmenbande ein schmaler blauer Streifen und daneben ein etwas breiterer biatzblauer Strei en laufen. Bei gefälschten Scheinen wird die braune Umrahmung gewöhnlich nur von einem und zwar etwas dunkler blauen Streifen um geben. Die auf der Rückfeite rotgedruckte Zahl kann sechs- oder siebenstellig fein. Ist sie siebenstellig, so muß die erste Ziffer eine Null sein, dies ist jedoch bei falschen Scheinen nicht der Fay. Der auf der Rückseite befindliche Zweig mit Schleife, sowie der Durchdruck des braunen Rahmens müssen deutlich, keinesfalls verschwommene Schattierungen aufweisen. Ein weiteres besonderes Kennzeichen für gute Scheine sind die kleinen weitzen Sternchen innerhalb der auf der Vorderseite aufgedruckten Zahl „50". Dieselben müssen scharf hervortreten und dürfen nicht in der gleichen bläulichen Färbung wie die Zadl selbst erscheinen. — Naunhof. Ein sichtbares Zeichen ehrenden Gedenkens, zu- gleich als Anerkennung und zum Danke für die dem Vaterland« geleisteten Dienste Haider Militäroerein für Naunhof und Umgegend seinen am Weltkriege teilgenommenen Mitgliedern geschaffen. Der gen. Verein hat am Kaupteingange unserer Kirche an d« rechtenSette eine große Ehren tasel unter Glaseinrahmung anbringen lassen. Rechts und links der Täfel sind ln grosser Schrift die Namen derjenigen Mitglieder ausgesührt, die am Kriege 1914 1^ teilgenommen t^rden, während in der Mitte die Namen der gefallenen Mitglieder vermerkt sind. Unten am Fusse der Tafel ist ein -Kranz mit Schleife angebracht. Kerr Pfarrer K er d rtg wird im morgigen Gottesdienste in ehrenden Worten noch besonders auf die Gedenk tafel hinweifen. Möchten die Kirchenbesucher dieselbe einer näheren Betrachtung unterziehen, und dabei sich der Ruhmestaten unserer tapferen Krieger erinnern, aber auch der Kelden ehrend gedenken, die für uns ihr Blut vergossen haben. — Naunhof. Einen sehr interessanten Ausflug unternimmt am heutigen Sonntag der Bezirks- Obstbauverein. Es soll der Obstlehrgatten der Kreishauptmannschast Leipzig in Wurzen be- sichtig^verden. Die Leitung liegt in den Känden des Kerrn Obst- bauwMerlehrer Wolanke. Jeder Mitreisende dürste dabei aus seine Kosten kommen. Familienangehörige und Gäste willkommen. Näheres tn d« Anzeige. — Naunhof. Lichtspielhaus. Auch für diesen Sonnabend und Sonntag hat die Direktion weder Kosten noch Mühe gescheut, um durch Kerbeischaffung eines guten sensationellen Detektiv-Ftlms sein Publikum zu srieden zu stellen. In unserem Lichtspielhaus lreten immer wieder neue Filmsterne auf. Wie einer derselben als Detektiv Kill im .100 Kilometer-Tempo" auf dem Motorrad hinter dem Expresszug herrast, davon mögen sich die Zuschauer selbst überzeugen und wir können einen Besuch der Vorstellung nur empfehlen. Noch andere teils unterhaltende, teils lustige Sachen füllen einen Kinoabend stets angenehm aus. Des Näheren verweisen wir auf die heutige Anzeige. — Naunhof. Als Reinettroa des S. Mittwochabends im Rothenburger (Ketterer Gesellschastsabend) konnte heute Kerr WoldemarSacks dem Gemeinderat die erfreulich hohe Summe von Wk. 200.— einhändigech die vom Besitzer des Rothenburger Erkers, Kerrn Lademann, als Beitrag für dl« aus der Gefangenschaft heimkehrenden Naunhofer bestimmt wurden. — Weller« Reichsmittel zur Senkung der Lebensmttlelpreise. Wie verlautet, werden die von der Regierung bewilligten 500 Millionen Mark zur Senkung der Lebensmittelpretse um weitere 50 Millionen Mark auf 550 Millionen Mark «höht. Diefe 50 Millionen Mark sollen vorzugsweise leistungsschwachen Gemeinden zugute kommen. -s- Das Amts-lailwese» in Sachsen steht wie wir hören, vor einer Neuregelung, nachdem schon verschiedene Aeusserungen ersolgi sind. Am Mittwoch sand im sächsischen Ministerium des Innern eine Besprechung über diese Frage der Neuregelung des amtlichen Bekanni machungswesens statt. Es waren drei Vorschläge gemacht worden, ein« vom Ministerium de- Innern, L« dahin ging, die amtlichen Bekanntmachungen allen Zettungen (gegebenenfalls von einer gewissen Auflagenhöhe an) zu geben, ein zweit« vom. Stadtrat* in Limbach, d« ein eigenes Mitteilungsblatt herausgegeben zu sehen wünscht, dessen Kosten durch Anzeigen gedeckt werden sollen, und «ndttch ein Vorschlag des Justizministeriums, sür jede einzelne Kreishauptmann- schast ein eigenes Amtsblatt herauszugeden, das asten anderen Plät tern deigelegt werden solle. Referent für diese Angelegenheit war Geheimrat von Nostitz-Wallwitz. Es folgte eine längere Aussprache, an deren Schluss die Einsetzung eines Ausschusses aus vier Personen beschlossen wurde, der aus dem Vorsitzenden des Sächsischen Zeitungs- oerlegeroerttns, Kommisstonsrat Bode, dem Verleger der Zittauer Moraenzeitung, Steinsdorfs, dem Redakteur Bobnagenvon d« Werdau« Zeitung und dem Verleg« E t ch st ä d t-Buerbach besteht. Im übrigen soll diese Frage jetzt von der Nachrichtenstelle der Stoat»kanzlei bearbeitet werden. 1- Roch keine Eiastellung des Sonnlagsverkehrs. Am ver- breiteten Pressemeldungen entaegenzutreten gibt die sächs. Siaatsetsen- bahnverwaltuna bekannt, daß eine Einstellung des Personenverkehrs sür Sonntag, den 31. d. M., nichl tn Aussicht genommen ist. Ob -er Personenverkehr künftig Sonntags auf absehbare Zeit eingestellt werden mutz, unterliegt noch der endgültigen Entscheidung der zusiän- digen Steven. -s - Di« Sedansei« abgefchaM! Dec preussische Minister des Innern hat etnrn Erlaß v«röff«nNicht, nach welchem die früher« Verfügung,
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