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Nachrichten für Naunhof : 05.02.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191902057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-05
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 05.02.1919
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kann, ckir SM voÄM GrsMi kl Sie MWUei hinein? DaS frühere System suchte nach Mitteln zum Schutze -er Arbeitswilligen. Jetzt sind Bestrebungen im Werke, die Arbeitsunwilligen zu schützen — gegen die Zumutung, ihre Arbeitskraft in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Es kann unmöglich der Sinn der Revolution ge wesen sein, daß wir uns auf diese Weise mit selbsteigener Hand aus der Reihe der Kulturvölker ausmerzen. Oas internationale Arbeitsrecht. Eine deutsche Forderung für den Weltfrieden. Amtlich wird nun das schon vom Reichskanzler Prinzen Max von Baden angekündigte internationale Arbeiterschutz' Programm veröffentlicht, das die deutsche Regierung der Friedenskonferenz vorzulegen gedenkt. Die Hauptpunkte betreffen folgende Gegenstände: Freizügigkeit und Koalitionsrecht. Der Erlaß von Ein- und Auswanderungsverboten ist unzulässig und die Behinderung deS Koalitionsrechtes soll bestraft werden. Kein Arbeiter darf wegen gewerkschaft licher Handlungen ausgewiesen werden. Es soll eine internationale Arbeitsvermittlung eingerichtet werden, welchem Zwecke eine Arbeitsmarkt-Statistik dienen soll. Sozialversicherung und Arbeiterschutz. Die beteiligten Staaten sollen, soweit dies noch nicht der Fall ist, eine Pflichtversicherung der Arbeiter gegen Krankheit, Betriebsunfall, Invalidität, Alter und Arbeits losigkeit, sowie eine Hinterbliebenen- und eine Mutter- schaftsverficherung durchführen. Die Sozialversicherung ist auf die Heimindustrie auszudehnen. Die ausländischen Arbeiter sind während der Dauer ihres Aufenthaltes den inländischen in bezug auf Beiträge und Leistungen der Sozialversicherung grundsätzlich gleichzustellen. Für alle Arbeiter in besonders gefährlichen Betrieben find in allen Staaten wirksame Vorschriften zum Schutze der Gesund heit der Arbeiter zu erlassen. Bewährte Schutzvorrichtungen gegen Unfallgefahr und Berufskrankheiten find alsbald im Wege internationaler Vereinbarung in allen Staaten durchzuführen. Allgemeiner Achtstundentag. Die tägliche Arbeitsdauer für alle Arbeiter in gewerb- kchen Betrieben darf acht Stunden nicht überschreiten. Wechselsckichten sind einer besonderen Regelung zu unter ziehen. Das Alter für die Zulassung von Kindern zu gewerblicher, industrieller, kommerzieller oder landwirt schaftlicher Lohnarbeit und für die Entlassung aus der Schule wird auf das vollendete 14. Lebensjahr festgesetzt. Für alle jugendlichen Arbeiter zwischen 14 und 18 Jahren M ein pflichtgemäßer Fach- und Fortbildungsschul- ynterricht einzuführen. Für gleiche Arbeitsleistung ist Arbeiterinnen der gleiche Lohn wie Arbeitern zu zahlen. Di« Nachtarbeit zwischen 8 Uhr abends und 6 Uhr ! morgens ist gesetzlich zu verbieten für alle Betriebe, die ! nicht ihrer Art nach oder auS technischen Gründen auf die Nachtarbeit angewiesen sind. Den Arbeitern ist generell wöchentlich eine zusammenhängende Ruhepause von mindestens 82 Stunden gesetzlich zu gewährleisten. Internationale Einrichtungen. Um auf dem Gebiete deS Arbeiterschutzes Sie Gesetz gebung der einzelnen Länder unter Berücksichtigung ihrer Eigenart möglichst einander anzupasien und auf dem Ge biete der Sozialversicherung den Arbeitern in allen be teiligten Ländern eine Behandlung, die ihnen möglichst gleichwertige Vorteile bietet, zu sichern, sollen die Ver- trag-mächte Konferenzen veranstalten, die nach Bedarf, mindestens aber alle fünf Jahre, in Bern zusammentreten werbe«. Auf den Konferenzen hat jede Macht eine Stimm«. Bindende Beschlüsse können nur mit einer Mehr« H«it vo« »ter Fünftel« der abstimmende« Mächte gefaßt wxchwl. politische Rundschau. Deutsches Reich. 4- Beckstiger Zusammentritt der prenstifchen National- «misammlung. Wie halbamtlich erklärt wirb, dürste der Entwurf der preußischen Verfassung in den nächsten Tagen i« Ministerium deS Innern fertiggestellt sein und sodann den übrigen beteiligten Ressorts zugehen. ES besteht kne Absicht, der verfassunggebenden LandeSoersammlung, die A nicht -« ferner Zeit einberufen werben dürfte, den Entwurf als Vorlage z« unterbreiten. » Ei«« Ehrenkompagnte für Weimar. DaS Frei willig en-Regiment Reinhard wird zur Eröffnung der Nationalversammlung eine Ehrenkompagnie nach Weimar entsenden, der sich der Regimentsstab anschließen wird. Die Ehrenkonipagnie wird. auS allen Truppenteilen, die im Regiment Reinhard vereinigt sind, zusammengesteltt werden. * Die Willkürherrschaft im besetzte» Gebiet. Der in einem Fort der Festung Straßburg gefangen gehaltene sozialdemokratische Abgeordnete Böhle ist auf die wieder holten Proteste der deutschen Waffenstillstandskommission hin jetzt von den Franzosen freigelassen worden. Die der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands angehörenden Redakteure Merkel, Kretzer und Bellert sind von der Entente als Spartakisten verhaftet worden. Nach Angabe der Parteileitung gehören die drei verhafteten Sozialisten nicht dem Kommunistenbund an. Die deutsche Waffenstillstandskommission in Spaa erhob sofort Protest und ersuchte die Entente um Freilassung der Verhafteten, j * Eine englische Kommission in Berlin. In den nächsten Tagen werden zwei Beauftragte der englischen Regierung sich nach Berlin begeben und sich dort einige Zeit zum Studium der wirtschaftlichen und politischen Lage aufhalten. Dann begeben sich di« Beauftragten nach München. 4- Die Verhandlungen mit den Polen in Berlin sollen nun doch beginnen. Die polnischen Vertreter führt Korfanty; an der Spitze der Deutschen steht Unterstaats sekretär Heinrichs. Die deutsche Regierung steht grund sätzlich auf dem Standpunkt, alle Fragen, einschließlich der Geiselfrage, gemeinschaftlich zu erledigen und sich nur auf Verhandlungen im Rahmen dieses ganzen Fragengebietes einzulaffen. Sie hat ihre Bereitschaft zu Verhandlungen nicht erst jetzt, sondern schon vor einiger Zeit erklärt. Der preußische Kriegsminister hat sich über die bevorstehenden militärischen Operationen im Osten sehr vertrauensvoll ausgesprochen. 4- Keine Zwangsmaßregeln gegen Arbeitsscheue. Die Blättermeldung, daß gegenüber wilden Streikern und solchen Arbeitslosen, die sich weigern, die ihnen nachge- wiesene Beschäftigung anzunehmen, eine Verkürzung der LeVenSmittelration verfügt werden solle, wird amtlich als unzutreffend bezeichnet. 4- BeLschmeS^ng Gwikschnakisnalo« «nd der Deutschen Bolwpartet. Wie auS Berlin gemeldet wird, find ernsthafte Verhandlungen im Gang«, die die Zu« sammenlegung der Deutschnattonalen und der Deutschen Volkspartei zum Ziel« haben. Beschlüsse sind noch nicht gefaßt worden. Österreich. X Spartakus in Wien. Nach Schluß einer von der kommunistischen Partei veranstalteten Arbeitslosen oersammlung versuchten etwa 2000 Arbeitslose zum Parlament zu ziehen, wurden aber auf dem Wege dorthin von der Polizei abgedrängt. Etwa 20 Teilnehmer konnten in einem Lastautomobil den Polizeitördon durchbrechen und das Parlament erreichen, wurden aber dort fest genommen. Bei vielen der Verhafteten wurden Hand granaten gefunden. Zu ernsten Zusammenstößen ist O nicht gekommen. Schwei». X Aus der Internationalen Sozia ttstenkonferenz in Bern brachten die deutschen Vertreter eine Denkschrift ein, in der die schleunige Rückkehr der deutschen Kriegsgefan genen und Zioilinternierten gefordert wird. Hingewiesen wird auf die große Erregung im beunruhigten Deutsch land. Selbst schwerverwundeten, über 18 Monate ge fangenen Familienvätern würde die vertragsmäßig zu stehende Auslieferung vorentbalten. Die Nachrichten auS den Gefangenenlagern lassen den vollständigen seelischen Zusammenbruch der Gefangenen befurchten. Die Ge fangenen würden dadurch des Glaubens an den Rechts frieden und der Hoff " ng auf die Heimkehr beraubt. Die Durchführung des fran'ösiscken Plans wäre, im Geburts jahr des Völkerbundes beschlossen, das größte Beispiel ge borener Sklaverei. Frankreich. X Die Entscheidung über die deutschen Kolonien, Mesopotamien und Syrien ist nach einer Reutermeldung , eine provisorische und erfordert für den Augenblick nichts j weiter, als daß die an den Grundsätzen des Mandats für diese Gebiete am meisten interessierte Macht diese Ent- , scheidung annimmt. Wie erklärt wird, würde die indische I Regierung Mandatshalterin für Mesopotamien sein, das > Mandat für Mesopotamien wird der britischen Regierung I angeboten werden, die für die Verwaltung in diesem > Lande verantwortlich sein wird. Die natürliche Entwick lung von Deutsch-Südwestafrika würde nach denselben Grundsätzen wie diejenige der Provinzen der Süd afrikanischen Union vor sich gehen und in vollständig lokaler Selbstverwaltung bestehen. Großbritannien. X Drohender Aufstand kn Irland. Nach Meldungen aus Dublin rechnet man dort mit einem baldigen, ganz Irland umfassenden großen Aufstand. DaS Sinnfeiner- tum, das immer mehr unter bolschewistischen Einfluß ge kommen ist, versucht jetzt, auf di« streikenden Werft- und Hafenarbeiter auS dem Clydedistrikt einzuwirken und diese unter seinen Einfluß zu bringen. Die Agenten der Sinn« I feiner versprechen den Arbeitern die 40stündige Arbeit-« i Woche, wenn sie sich der Sinnfein«»« und der bolscho« wisttschen Bewegung emschließe«. Türkei. X England beschlagnahmt die Banken. Di« kn»« länder haben die gesamten feindlichen Banke» bis zum Friedensschluß übernommen. ES wirb erwartet, baß di« Franzosen und Italiener aufgeforbert werben, an der Kontrolle teilzunehmen. Auch verlautet mit Bestimmtheit, baß Konstantinopel der Türkei abgenommen werben wird. Pera wurde von den Engländern, Stambul von den Fran- »osex und Radikoj von den Griechen besetzt. Rumänien. X Kündigung deS »»mänisch-franzvsische« Bündnisses. Zuverlässig wird versickert, baß der Bündnisvertrag zwischen Rumänien und den Alliierten für ungültig erklärt worden ist. Als Grund wird angeführt, daß der Bündnisvertrag seinerzeit ohne die Befragung Serbien- abgeschloffen wurde, und daß Rumänien infolgedessen di« ihm zu- gesicherten Kompensationen im Banat nicht erhalten könnte. In Verbindung damit steht wohl auch die neue rumänische Mobilmachung, die alle Jahrgänge von 1872 bi- 1807 umfaßt. Norbamertka. X Einführung der allgemeine« Dienstpflicht. Der Gesetzentwurf, der in den Vereinigten Staaten die Ein führung der allgemeinen Dienstpflicht von nicht mehr al- Jahresdauer für alle Männer vom 19. bis 26. Jahr al- dauernde Einrichtung verordnet, ist beim Senat Angebracht worden. X GiuwandernngSverbot der Bereinigten Staatex. Im Repräsentantenhaus ist ein Gesetzentwurf eingebracht worden, der die Einwanderung in die Vereinigten Staaten ! für die nächsten vier Jahre nach dem Friedensschluß ver- i bietet. Auch England soll ein derartiges Verbot erlassen, ' daS sich in erster Linie gegen Deutschland richtet. Aus Zn« und Ausland. Wilhelmshaven. Bei dem Anschlag der Kommunisten gegen die Reichsbank wurden im ganzen 7V< Millionen Mark, ! darunter 8 Millionen Mark in Gold, geraubt. DaS Geld ist ! bis auf 400 000 Mark -urückerstattet worden. An dem Hand- : streich der Kommunisten waren 50 Personen beteiligt. Brüssel. Die zurückgebliebenen Deutschen wurden jetzt ? ins Gefängnis geworfen, um eine Untersuchung über di« j Gründe für ihr Zurückbleiben in Belgien etnzuleften. Die . i Freigelaffenen werden nach Holland abgeschoben werden. Bern. Nach der.Nationalzeitung" werden die ftanzö- fischen Truppen in Straßburg durch rein elsässische For- ! mationen mit elsässischen Offizieren ersetzt. Parts. Laut .Echo de Pari-" erwartet der Ausschuß, der die Frage der Truppenstärke der Alliierten in den Rheinlanden prüfen soll, noch den Bericht Winston Churchills, aber man nimmt bereits an, daß die Gesamtstärke der Franzosen, Engländer und Amerikaner eine Million nicht erreichen werde. London. Lord Northcliffe ist als Präsident der Ge sellschaft, der die .Daily Mail", .Evening News" und die .Weekly Dtspatsch" gehören, zurückgetreten. Sein Nachfolger ist der Chefredakteur der .Daily Mail" Marlowe. Nie fetzten Tage im alten Reiche. Erinnerungen des Reichstagspräsidenten Fehrenbach. Der letzte ReichstagSpräfident Herr Fehrenbach hat kürz lich in Heidelberg über die inner-politischen Geschehnisse kurz vor der Revolution interessante Mitteilungen gemacht, denen folgendes zu entnehmen ist. Er führte u. a. aus: Am 26. September wurde uns im HauvtauSschuß ver traulich das Waffenstillstandsangebot Bulgariens mitgeteilt. Was es zu bedeuten batte, war uns sofort klar. Luden- Sorff erklärte, Laß man rm Verla» f von 4S Stunden ein WaffenMstanLSangebot abgeben müsse. Damit war der Krieg verloren. Ludendorff bat namentlich im Osten ein« unglüMche Politik getrieben. Vom 4. November ab haben wir täglich Beratungen im interfraktionellen Ausschuß gepflogen. Täglich ist da- Kapitel von der Abdankung deS Kqiser» von der Sozialdemokratie zur Sprache gebracht worden. Herr Lands berg erklärte, daß sich die Sozialdemokratie mit der Monarchie abfinde, aber vom Kaiser als dem Träger des jetzt »«- sammengebrochenen Systems könne keine Rebe mehr sein. Und vom Kronprinzen wurde gesagt, daß er selbstverständlich nicht der Nachfolger seines Vaters werden könnte. Die Sozialdemokratie erklärte sich damit einverstanden, daß der elfjährige Sohn des Kronprinzen Kaiser werden sollte unter der Regentschaft des Prinzen August Wilhelm. Aber die Verhältnisse waren schon zu weit fortgeschritten. Am 8. November brach in Bayern, am 9. November in Berlin die Revolution aus. An diesem Tage wurde auf Empfehlung des abtretenden Prinzen Mar Herr Ebert Reichskanzler. Ich habe Ebert sehr genau und nur sehr vorteilhaft als ver« ständigen, patriotisch denkenden Mann kennengelernt und habe namentlich in den letzten Tagen des Reiches und noch in d«r Revolution viel mit ihm zu tun gehabt. Am 10. November war der berühmte Sonntag zur Entgegennahme derWaffen- sttllstandsbedingungen. Neben dem neuen Reichskanzler Ebert und seinen Staatssekretären Scheidemann und Lands berg waren noch die Männer der alten Regierung und ich im Kanzlerhause anwesend. Solf verla- die Bedingungen. Hernach wurde uns ein Telegramm Hindenburgs verlesen, worin er ersuchte, alle Bedingungen sofort anzunehmen. Er könne die Armee nickt medr beieinander hallen, sie laufe ihm schon jetzt davon. Sonst sei er genötigt, mit der ganzen Armee zu kapituliere«. Ebert stellte nun die Frage: Wer ist dagegen? Da ist jenes furchtbare Schweigen erfolgt! Ich will hoffen, daß ich nie mals mehr ein so furchtbares Schweigen erleben werde! Eines darf man nicht vergessen, daß Erzberger, Winterfeldt und Vanlelow als Waffenstillstanbskommission schon voni Prinzen Mar ernannt worden waren. Die Feinde haben bisher mit der jetzigen Regierung in keiner Weise verhandelt. Sie verhandeln nur mit der Waffenstillstandskommission auf Grund der Vollmacht des Prinzen Max. Wenn gesagt wird, daß die Sozialdemokratie den Waffenstillstand gemacht bade, so ist das falsch! Er wurde abgeschlossen durch die alte Regierung. Daß nach dem Kriege eine scharfe Kritik gegen den Kaffer einsetzen würde — so schloß Fehrenbach —, war mir frühzeitig klar. Mir ivar auch klar, daß es dem geschicktesten Reichs« tagspräsidenten nicht gelingen würde, eine derartige Ausein andersetzung zu verhindern. Von der hohen Generalität ist mir erklärt worden, es denke auch von ihr kein einziger mehr daran, dem Kaiser wieder auf den Thron zu verhelfen. Räte und Nationalversammlung. Ein Kampf um die staatsrechtliche Macht. Berlin, 1. Februar. Die Vollversammlung der ASRäte Groß-Berlin» hak gestern mit 492 gegen 362 Stimmen ein Beschluß ang«- oommen, in dem vom Zentralrat die schleunige Einberufung eine» nenen allgemeinen Ratekongresse» verlaugt wird. GS wird abzuwarteu sein, so wird amtlich zu diese« Beschluß geschrieben, n ie sich der Zentralrat, der der« Mehrheit»- wtllen der ALNSte ganz Deutschland» vertritt, z» de« Zufall-.Ergebut» einer örtlichen Berliner Verfammluog stelle« wird. In der Tat bat da- Berliner Abstimmungsergebnis schon deshalb keine Bedeutung, weil bi« kommunalen ASRäte nach paritätischen Grundsätzen, nickt aker »ach dem wirklichen Verhältnis zwischen MehrheitS« und Un abhängigen Sozialisten, wie eS die Nationalwahlen klar- gestellt hat, zusammengesetzt sind. In einem längeren Artikel nimmt der Vorwärts in scharfen Worten gegen den Beschluß Slellung. Das Blatt weist darauf hin, daß der Rätekongreff für ganz Deutsch land mit 400 gegen 60 Stimmen beschlossen bat, daß die Nationalversammlung so schnell wie möglich zu wählen sei. Nun aber sei die Nationalversammlung die alleinige rechtmäßige Vertretung deS deutschen Volkes. Die Räte können wckt mit der Nationalversammlung in irgend welche Konkurrenz treten, sie werden vielmehr wie alle Staatsbürger sich dem ganzen einfügen und unterordnen wüsten. Wenn sich die Räte von vornherein in einen Gegensatz zur Nationalversammlung stellen, wenn sie als ihr Nebenbuhler auftreten wollen, so muß «S zu einem Kampfe kommen, in dem die Räte kläglich unterliegen müßten. Jede- Streben der Rate nach staatsrechtlicher Macht führt rettung-lo« in einen blutigen Sumpf. Wesentlich ist, baß die Räte sich auf ihre wirtschaft lichen Aufgaben besinnen. Oie Österreicher in Weimar. - 7'7 Zum Anschluß an Deutschland. Wie», 1. Februar. Rach «iuer Meldung der Politischen Korrespondenz stellt der veröffentlichte Entwurf der deutschen ReichSoer- faffung nur Material für die Nationalversammlung dar. Definitive Entscheidungen können nur von der National versammlung, zu der Deutsch-Osterreich eingeladen ist, ge troffen werden. Die deutsche Regierung hält «S für wünschenswert, daß auch von deutsch-österreichischer Seite eigene Entwürfe und Vorschläge gemacht werden. Finanz minister Steinwender erklärte in einer Unterredung, baß der Anschluß Deutsch-Österreich- an Deutschland auch finanziell und industriell für beide Länder von Nutzen sein «erde. Eine Finanzkatastroph« sei in Deutsch-Österreich nicht mehr zu befürchten. Die deutsch-österreichische Industrie (Schwerindustrie ist nicht darunter) werd« von dem Anschluß bei fleißiger Arbeit durch den Bezug billiger Halbfabrikate usw. Vorteil haben. Volkswirtschaft. 4» Süßigkeit« «vr «ege» Karte. Nach einer Verordnung deS ReichsernäbrungsamteS wüsten die Kommunaloerbände für Süßigkeiten, die aus dem von ihnen sugeteilten Zucker hergestellt werden, eine Verbrauchsregelung einführen. Die aus Kommunalzucker bergesteUten Süßigkeiten duften nur entweder in besonderen Verkaufsstellen oder gegen Verab folgung von Lebensmtttelkartenabschnttten abgegeben werden. Die Süßigkeitenhersteller erhalten neuen Kommunalzucker zur Herstellung von Süßigkeiten: wenn der Süßigkeitenverkauf in besonderen Verkaufsstellen stattfindet, in einem von dem Kommunalverbande -u bemessenden Umfang, wobei der bis- herige Verbrauch und die Knappheit der vorhandenen Zucker« Vorräte zu berücksichtigen fink V wenn der Süßigkeiten« verkauf nicht in besonderen Verkaufsstelle« stattfindet, nur gegen Abgabe der LebenSmittelkartenabschnttte. Die Kom« munalverbände haben für die au- Kommunalzucker her- gestellten Süßigkeiten niedrigere Höchstpreise al» di« in der Verordnung vom 28. Dezember 1918 bestimmt« festzusetzen. Die niedrigen Höchstpreise müssen dem billigeren Prnse de» Kommunalzuckers Rechnung tragen. / Deutschnatt Christliche Deutsche D Sozialdem. Unabhängig Ungültig -f)Di. souen. Zri Wahlberech Davon abz zogen und Tatsächlich Wähler: Gewählt hc Wohldeteili Bürgerliche Sozialdem. Ungültig Wetter: Die W Nationalwo merkwürdig Bei der W scheinend zi ringen llede mal der W Wahlberechl vorhanden, geringer al« durch das nicht zum 2 zu beobacht Stimmenver Teil der M zurückgekeh Verschiedun hat es auch menzahl nic so doch wot Zurzeit die bürgerli 150-200 L mol in das so lau wahr die Frauen durchaus ab sönliche Auf Zn ads< (Aeichspräsii den wir naü der bisherig hat, dem be politischen T Wahlei Grimma Aldrechtshaii Ammelshain Fuchshatn Grethen Großbothen Großsleinber Klinga Pomtzen Staudtnitz Erdmann:!;: Threna Köhra und i Seisertshain Beucha Borsdorf Brandis Nerchau Trebsen Wurzen Mutzschen .«bei Ich mein Sie und scheu fer Gewissen leS, ja a Ich will gung. Ei«h Hoffnung Herr. Nur und sie b Er nr 1«n, denn zärtlich: Frau zu ! Sie s, sie fest u Er rt Dou«: , Sache -k Ich hab, veranlass peu, daß ihn new Ich werd ein Geg, retten w, ken?" «Ich rief sie nr lammens rann ich mich in d ,.EoI wartete <
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