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Amtliches Holzversteigerung in Mühlbergs Gasthof in Großbothen Montag, den IS. Oktober INI4, vorm. II Uhr. os Naunhofer, b) Glaslener, «) Nimbschener Revier: 119kief. 20 ficht. „r - 10/15 am 71« .. .. Z >1/22 „ 228 „ „ „ L 12 M 12024 ficht. 23868 ficht. 380 ficht. 3459 „ 4608 „ 115 „ 2332 „ 3382 89 173 " 351 8 ", 23/29 , 30/36 „ 7/12 „ 13/15 „ 16/22 „ 23/29 „ „ 12 „ - „ 30/36 „ 2136 kies. 589 k!ef. 505 kies. 8/12 „ 1648 „ 338 „ 183 „ 2632 „ 472 „ 325 „ iS 16/22 „ 23/29 „ 30/36 „ 10/12 „ 13/15 „ 16/22 „ 23/29 „ 30/36 „ n. igen Naunhof, chen. Arimma 585 „ 107 „ 42 ,, 65 „ 11 „ 3 „ 117 eich. „ 8 eich. ^7 „ 2 eich. 4 ,, 976 „ 3 „ 2 „ >88 „ 2 „ 7^ „ 1 „ Verzeichnisse durch die Revierverwaltunge König!. Forstvevierverwaltm Glasten und Nimbs König!. Forstrentamt ( Q kein Gels mekr nack 6ngl»ncl! Nicht eine Mark deutschen Geldes über den Kanal — so will es das Zahlungsverbot des Bundesrats gegen England. Wenn es überhaupt denkbar wäre, daß die alle Welt erstaunende Einmütigkeit des deutschen Volkes gegen über irgendeiner Kriegsmaßnahme in die Brüche gehen könnte — was wir für ganz ausgeschlossen halten — so ist es sicher diese Verordnung des Bundesrats nicht. Nie ist eine Regierungsmaßnahme so allgemeiner Zustimmung sicher gewesen wie diese. England hat gleich zu Anfang dieses wohlvorbereiteten Krieges jeden Handel mit Deutschen, ob sie in Deutsch land wohnen oder in neutralen Staaten, verboten. Es glaubte damit etwas gewaltig Schlaues und für uns Vernichtendes zu begehen. Daß die Handlungsweise weder so wirksam war, wie die Engländer dachten, noch so klug, steht auf einem anderen Blatte. Es wäre für die Engländer gewiß viel vorteilhafter gewesen, wenn sie den Krieg sowohl militärisch wie handelspolitisch auf Europa beschränkt hätten. Durch den Abbruch des Handels zwischen deutschen Firmen und englischen, die beispiels weise in Nordamerika, in Peru, Chile, Brasilien, China, Siam miteinander arbeiten, wird der eng lische Handel genau so geschädigt wie der deutsche. Sie glaubten nur, freilich irrtümlich, die Stärkeren zu sein, die es länger aushalten. Sie sind darin noch weiter gegangen und haben beispielsweise, allen Verträgen und dem Völkerrecht entgegen, deutsche Rechte, Patente, Muster schutz u. dgl. totgeschlagen; sie haben den Begriff der Kriegskonterbande in einer bisher nicht gekannten Weise ausgedehnt, so daß neutrale Staaten, wie Holland und Norwegen, darunter leiden, und haben schließlich schwere Strafen darauf gesetzt, wen. etwa ein Engländer seinen Verpflichtungen gegen Deuti he nachkommen will. Anstand gilt jetzt in England als Verbrechen. Nun gut. Sie haben es getan, und es bleibt unS nur übrig, die Folgerungen daraus zu ziehen. Bereits sind englische Unternehmungen in Deutschland, z. B. Gas gesellschaften, Versicherungen und dergleichen, unter deutsche Aufsicht gestellt, und es ist dafür gesorgt worden, daß aus diesen Kaffen kein Geld nach England stießt. Auch nicht auf Umwegen, etwa über Italien, Dänemark, Schweden nsw. Es wäre ja ein unerträglicher Zustand, wenn es anders wäre. Einem solchen Gegner gegenüber hört der An stand auf. Was jetzt der Bundesrat getan hat, ist eigentlich nur die allgemeine Regelung oder wie man früher sagte: „Kodifizierung" des bisher Geübten und allein Richtigen. Jede Art von Zahlung und Überweisung von Geld oder Wertpapieren nach England oder englische Besitzungen ist von nun an verboten, gleichviel ob direkt oder auf dem Wege über ein neutrales Land gezahlt werden sollte. Auf Zuwiderhandlung steht Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bis zu 50 000 Mark! Diese Straf androhung ist sehr wohltätig, sie schützt den deutschen Ge schäftsmann vor irgendwelchen Bedenken. Die „höhere Gewalt" deckt ihn. Damit sind etwaige Schulden, Zinsen, Wechsel verbindlichkeiten u. dal. nickt aufaeboben. die Zablnn" wird nur verschoben." Wechsel können nicht zu Protest gehen, ein Engländer oder ein Mittelsmann, dem er etwa die Schuld abgetreten hat, kann nicht vor Gericht gehen. Hat ein Deutscher eine Zahlung an einen Engländer zu machen, was er jetzt infolge des Verbotes nicht kann, so ist er später nur für diese Summe verpflichtet, er hat sie aber nicht zu verzinsen. Um allem aus dem Wege zu gehen, braucht er nur die Summe bei der Reichsbank zu hinterlegen und ist dann alle Verpflichtung los. Englische Firmen, die in Deutschland arbeiten, beispiels weise eine Gasanstalt, dürfen natürlich von ihren Ab nehmern die fälligen Gelder weiter einkassieren. Aber das Geld darf nicht nach England gehen. Die englischen Zweigstellen in Deutschland werden also genau so be handelt wie deutsche Geschäfte. Agenten von englischen Firmen dagegen, die in Deutschland kassieren wollen, fallen unter das Verbot; denn Zahlung an sie würde eine Zahlung nach England bedeuten. Das ist klar und einfach. Schwierigkeiten können entstehen, wenn durch Be schlagnahme von Waren oder Schließung deutscher Nieder lassungen im neutralen Auslande ausländische Wechsel nicht eingelöst werden können. In solchem Falle werden die deutschen Behörden eingreifen und sich an die englische Zweigstelle in Deutschland halten. Die deutsche Geschäftswelt wird es dankbar an erkennen, daß die deutsche Regierung alles getan habe, um ihre Interessen zusammen mit denen des Vaterlandes zu verteidigen. Wurst wider Wurst! anders geht es nicht. Es ist gewiß nicht ausgeschlossen, daß deutsche Häuser, die viel mit dem Ausland arbeiten, infolge der Verhältnisse zeitweilig leiden, aber diese Folgen treten nicht durch die deutsche Bundesrats-Verordnung ein, sondern durch des englische Vorgehen. Die großzügige Auffassung, die sich bisher in der deutschen Geschäftswelt so glänzend gezeigt hat, wird diese verhältnismäßig leichten Störungen ohne Mühe überwinden. Politische Kunäschau. Veutkckes Lelek. » Als Flüchtlingskommissar für ganz Ostpreußen ist der Landeshauptmann v. Berg in Königsberg i. Pr. als Kommissar des Oberpräsidenten v. Batocki bestellt worden. An ihn unmittelbar können fortan alle Anträge und Nach richten, welche sich auf die Fürsorge für die ostpreußischen Flüchtlinge, insbesondere auf die Zeit und Art ihrer Heimkehr beziehen, gerichtet werden, soweit die Flüchtlinge nicht vorziehen, sich dabei der Vermittlung der Landrätc und Oberbürgermeister ihrer Aufenthaltsorte, in Berlin des Kriegsbureaus des Polizeipräsidiums zu bedienen. Die unter dem Vorsitz des preußischen Handels ministers Dr. Sydow in Berlin abgehaltene gemeinsame Sitzung von Regierungsvertretern, Vertretern der Mühlen industrie und des Handels, die zu der Frage der Höchst- preise Stellung nahm, kam zu dem Ergebnis, daß Höchst preise für Roggen, Roggenmehl, Kleie und Weizen eingeführt werden sollen. Ob auch Weizenmehl in die Festsetzung einbezogen werden soll, hängt davon ab, ob sich Wo« finden lassen werden, die den großen Oualitäts- erst sein sorl vrfferenzen gerecht weroen. nur rnoggenmeyl nuro wceyl mit 70 Prozent Ausbeute der Preisfestsetzung zugrunde gelegt. In kurzem dürfte eine neue Sitzung stattfinden, in der die Höchstpreise selbst bestimmt und die Vorschriften für ihre Durchführung beschlossen werden sollen. Aus Posen wird gemeldet: Bei Iannowih stürzte der kürzlich zum Leutnanl beförderte Pilolenchef Stiefvater und Begleiter Leutnanl Pappe ab. Beide Flieger waren so- tot. Der Krieg. Aus den deutschen amtlichen Meldungen vom Kriegs« schauplatz spricht weiter der Geist ruhiger Besonnenheit und überlegener Sicherheit. In den gleichen kurzen, knappen, wie in Granit gemeißelten Worten, mit denen der frühere Generalquartiermeister v. Stein, der jetzt ein Armeekommando führt, die Berichterstattung über die Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz zu führen pflegte, fährt sein Nachfolger fort, die deutschen Truppen auf ihrem blutigen Wege zu begleiten, der nach allem, was wir vernehmen, zum großen entscheidenden Siege führen wind Der neue Generalquartiermeister. Wie durch W.T. B. amtlich mitgeteitt wird, ist Generalmajor von Boigts-Rheh mit Wahrnehmung der Geschäfte des Generalquartiermeisters beauftragt. Er war bis zum Krieg Chef des Generalstabes beim Gardekorps, bei Kriegsbeginn Chef des Stabes de- Generalquartier meisters. Sem Nachfolger in dieser Stellung ist der Königlich Bayerische Generalmajor Zoellner geworden. General von Voigts-Rhetz wurde am 27. Januar 1913 zum Chef des Generalstabes des Gardekorps ernannt. Als Oberst erhielt er im Dezember 1911 das Kommando des 5. Garderegiments. Am 14. September 1912 wurde er mit der Führung der 49. Jnfanteriebrigade betraut. Noch früher war Herr von Voigts-Rhetz als Mbteilungschef im Kriegsministerium tätig gewesen. Großes Hauptquartier, S. Okt., abends. Vor Antwerpen sind die Forts Kessel und Broechem zum Schweigen gebracht. Die Stadt Lierre und daS Eisenbahnfort an der Bahn Mecheln—Antwerpen find genommen. Auf dem rechten Flügel in Frankreich wurde der Kampf erfolgreich fortgesetzt. In Polen gewannen die gegen die Weichsel vorgehenden deutschen Kräfte Fühlung mit den russischen Truppen. Paris, 5. Oktober. Eine anscheinend offiziöse „Figaros-Meldung besagt: Man dürfe das ErgebniSderSchlacht er ft inlbis 5 Tagen erwarten. Wenn auch die Deutschen au gewissen Stellen erschöpft scheinen, so müsse man doch bedenken, daß die französische« Führer die Truppen schonen wollten. Königsberg, 4. Oktober. Die Russen sind in einem zwei tägigen Kampfe bei Suwalki am 1. und 2. Oktober völlig ge schlagen worden. Sie verloren 3000 Gefangene, 18 Geschütze, darunter eine schwere Batterie, und viele Maschinengewehre, Fahr zeuge und Pferde. Berlin, 5. Oklober. Das Berliner Tageblatt melde!, daß der König der Belgier sich nach Ostende begeben habe, von wo aus er sich zur Beratung der englischen Regierung nach England übersehen wird. Demselben Blalt wird aus Haag gemeldet: Churchill sei unerwartet in Antwerpen eingetroffen, um die Belgier zum äußersten Wiederstand anzuspornen. Rotterdam, 5. Oklober. Dos englische Kasenaml in Hull veröffentlicht die zweite Liste der durch feindliche Kriegsschiffe bis zum 30. September versenkten oder vernichteten Handelsschiffe. Insgesamt werden in der Liste 36 englische Handelsdampfer als vermißt mit Namen ausgeführt. Naunhofer Nachrichten Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DjfnSwg, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tage?. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittag? 11 Uhr am Tage de? Erscheinen?. Nr. 119 Mittwoch, den 7. Oktober 1914. 25. Jahrgang. Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Klcinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Unküntzi-un-e«: Für Inserenten der AmtShauptmann- schäft Grimma !2 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige lö Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. vezngspreiS: Frei inS Hau? durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich Frei inS HauS durch die Post Mk 1.30 vierteljährlich. Verlag nud Druck: Gü«z är Eule, Nauuhof. Redaktion: «ik»», W«O«ß» Mit einer »ierfeM-e« ! Sonnta-tzkeAMM Amtlich^ wird gemeldet: Wien, 6. Oktober. Die Operationen in Russisch-Polen und Galizien schreiten günstig vorwärts. Schulter an Schulter warfen deutsche und österreichische Truppen den Feind von Opatow und Klimontow gegen die Weichsel zurück. In den Karpaten wurden die Russen am Uszoker Paß vollständig geschlagen. Der AMrkeler -es Chefs -es CemMches. v. Hoefer. Berlin. (Amtlich.) T. B. Z. meldet am Mittag von unserem besonderen Berichterstatter: Beim ersten Sturm auf die Zufanteriewerke von Tsingtau wurden die vereinigten Japaner und Engländer mit einem Verlust von 2500 zurückge schlagen. Die Wirkung der deutschen Minen, Geschütze und Maschinengewehre war vernichtend. Der rechte Flügel der Verbündeten wurde von dem österreich-ungarischen Kreuzer „Kaiserin Elisabeth" und dem deutschen Kanonenboot „Jaguar" wirksam beschossen. Die Japaner warten Verstärkungen aus Japan ab. (W. T. B.)