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woraus er rasch und entschieden den Kernpunkt der ganzen Situation hcrvorhob, indem er erklärte, es sei ein unumstößliches Erfordernis, daß die Heeresverstär kung unverzüglich ins Werk gesetzt werde. Mit nicht mißzuverstehender Deutlichkeit bezeichnete der Kanzler diese Forderung als das oberste Gesetz, nach welchem er seine Haltung bis in alle Konsequenzen hinein regeln werde. Im weiteren betonte er, daß durch die Heeres reform weder die Finanzen des Reiches noch jene der Bundesstaaten erschüttert werden dürften, plädierte für die Deckungsvorschläge der Negierung und sprach die Ueberzeugung aus, daß in der Deckungssrage eine Einigung erzielt werden würde. Zuletzt wies Herr von Bethmann Hollweg auf die Notwendigkeit der ge planten weiteren Verstärkung der deutschen Wehrmacht hin, bekundete seinen festen Entschluß, erforderlichen Falles mit dem Reichstage zur Bereitstellung der Mittel für die Heeresverstärkung zu Kämpfen, und schloß mit einem Appell an den Reichstag, ein Werk zum Abschluß zu bringen, für dessen Scheitern niemand die Vcrantwortnng übernehmen könnte. Bor dem Reichskanzler hatte als erster Redner des Tages der Zentrumsabgeordnete Erz berger gesprochen und hierbei nochmals die Ientrums- sorderung unterstrichen, daß mit der Bewilligung der Hceresvorlage gleichzeitig auch die Genehmigung der Deckung erfolgen müsse. — Zwischen der Zentrumspartei, der nationallibcralcn Partei und der fortschrittlichen Bolkspartei des Reichstages sollen Verhandlungen behuss Erzielung eines Kompromisses in der gesamten Deckungs srage schweben. Es heißt, daß ein befriedigendes Resul tat dieser Verhandlungen zu erwarten stünde. 's Derncugewählte preußische Landtag ist am Donnerstag mittag vom Reichskanzler von Bethmann Hollweg in seiner Eigenschast als preußischer Ministerpräsident mit Verlesen einer Thronrede eröffnet worden, und zwar im Sitzungssaale des Abgeordnetenhauses. Die Session wird nur eine kurze und lediglich den dringendsten geschäft lichen Angelegenheiten gewidmet sein, denn bereits am l8. Juni erfolgt der Schluß der Session. 's Spionage. In Königsberg wurde am Dienstag nachmittag Oberleutnant v. d. Trenck vom hiesigen Kürassier-Regiment wegen militärischer Verfehlungen in Haft genommen. Ueber die Art dieser „Verfehlungen" wird an zuständiger Stelle vorläufig strengstes Still schweigen bewahrt. Wie jedoch mit Bestimmtheit ver lautet, handele es sich um einen Fall von Spionage. * Eine außerordentliche LandeSspnodc der evangelisch- lutherischen Kirche im Königreiche Sachsen findet am 2. Juli statt. Der Synode soll das Kirchensteuergesetz in der Fassung, die es nach den Beschlüssen der Stände versammlung erhalten hat, zur Erklärung und eine Ab änderung des Kirchengesetzes über die Kirchgemeinde verbände zu anderweiter Beschlußfassung vorgelegt werden. 1 ' Dcutschcr Gastwirtrtng. Aus dem dieser Tage in Bremen abgehaltenen Deutschen Gastwirtetag teilte der Präsident des Gastwirteverbandes, Ringel-Berlin, im Lause der Verhandlungen mit, daß dem Verband ins gesamt 765 Vereine «»gehören. Zu dem wichtigsten Punkte der Tagesordnung, der Verschmelzung des Deutschen Gastmirte-Verbandes mit dem Bund Deutscher Gastwirte wurde solgender Beschluß gcfaß: Die Ver sammlung stimmt mit Freuden der geplanten Verschmelzung und den dasür angegebenen allgemeinen Richtlinien zu. Der Verbandstag überträgt alles weitere dem geschästs- sührenden Ausschuß mit der Forderung, daß sich mit der Verschmelzung an dem Namen „Deutscher Gastwirte- Verband" nichts ändern dürfe, daß aber im übrigen den Wünschen des Bundes Deutscher Gastwirte das weit gehendste Entgegenkommen entgegengebracht werden soll. Oesterreich-Ungarn. * Der Wiener Gemeinderat überbrachte am Mittwoch dem deutschen Botschafter in Wien die Glückwünsche der Stadt zum Regierungsjubiläum des Kaisers. * Im ungarischen Abgeordnetenhause entwickelte am Donnerstag der neue Ministerpräsident Gras Tisza sein Programm. Belgien. j- Im Senat erklärte der Ministerpräsident Broque- ville bei der Begründung der Heeresresorm, daß diese 284 Millionen einmalige Ausgaben notwendig mache, die durch eine in 25 Jahren zu tilgende Anleihe gedeckt werden sollen. * In der heutigen Sitzung der Kammer legte der Finanzminister Gesetzentwürfe vor, die Steuern auf Aktien gesellschaften, Kinematographcn und Automobile, sowie die Besteuerung von Erbschaften und Alkohol in ver stärkter Form vorsehcn. Das Erträgnis dieser Steuern soll zur Deckung der lausenden Kosten der Heeresreformen dienen. Rußland. 's In Petersburger Regierungskreisen wird viel von einer Adresse gesprochen, die ein großer Teil der Adelsmarschälle Rußlands an den Zaren vorbereitet. In dieser Adresse soll die Bitte ausgesprochen werden, die Ncichsduma aufzulösen, weil ihre gesetzgeberische Arbeit das Reformwerk Rußlands nicht nur nicht fördere, sondern schädiae und aushalte. Türkei. * Auf den Großwesir Mahmud Schesket Pascha wurde am Mittwoch nachmittag ein Attentat verübt. Der Großwesir verließ das Kriegsministerium in Begleitung seines ersten Adjutanten Ekres-Vey und des Marine offiziers Ibrahim-Bey. Auf der Höhe von Bajazid feuerten mehrere Personen, die in einem Automobil Platz genommen hatten, Schüsse aus den Großwesir ab. Mahmud Schesket wurde am Kopse und in der Herzgegend getroffen, der zweite Adjutant Jbrahim-Bei erhielt einen Schuß in den Unterleib. Der Diener wurde an der linken Schulter verletzt. Der andere Adjutant, Ekres-Vei, blieb unversehrt. Mit Hilse des nur leichtverletzten Dieners brachte man die beiden tödlich Getroffenen in ein benachbartes Haus, wo beide im Verlauf einer Viertelstunde verschieden. Der Mörder Topal Tewsik wurde von dem Gendarmen Osman Nuri verhaftet. Tewfik ist klein, hat einen schwarzen Schnurrbart und hinkt. Er ist Kafseehaus- besitzer, 26 Jahre alt und schmutzig gekleidet. Dor der Verhaftung hatte er seinen Revolver fortgeworfcn, der von den verfolgenden Schutzleuten gefunden wurde. Der zweite Mörder heißt Zia. Die übrigen Mörder haben Stambul durch das Adrianopeler Tor verlassen und sind über Kiathane nach Pera zurückgekehrt. * Wie aus gutunterrichtetcr jungtürkischer Quelle ver lautet, scheint cs, als ob die Mörder Mahmud Schesket Paschas von Parteigängern des Prinzen Sabah Eddin gedungen worden seien. Aus Grund dieses Untersuchungs- ergebnisses steht deren Verhaftung unmittelbar bevor. . Spanien. Der spanische Ministerpräsident Romanoncs, welcher erst kürzlich mit seinem gesamten Kabinett demissionierte, aber dann die Demission wieder zurücknahm, ist aber mals zuriickgetrcte». Portugal. * Der Bombenanschlag in Lissabon. Der Elektriker Valerio Serrurier vom Arsenal ist verhaftet worden, da er verdächtig ist, aus dem Dom-Pedro-Platzc die Bombe geworfen zu habe». Er leugnet zwar, jedoch hat er sich in der Gruppe der revolutionären Sozialisten befunden und ist an den Beinen, sowie nm Bauche verwundet. In der Nacht haben verschiedene Verhaftungen statt gesunden. Auch die sozialistischen Zeitungen tadeln den Anschlag. Der Kiosk, der unter dem Namen „Anarchisten börse" bekannt ist, wurde von Zivilisten in Brand gesteckt. Jur Balkanfrage. — Die erneute Kriegsgefahr. Die „N. Fr. Pr." meldet, daß von selten der Großmächte, und zwar ins besondere von deutscher, russischer und englischer Seite, darauf hingcarbeitct werde, einen neuen Krieg aus dem Balkan zu vermeiden. Besonders von russischer Seite sei den beiden kriegerischen Balkanregierungen mitgeteilt worden, daß sic im Falle eines Krieges von keiner der Mächte vor, während und nach dem Kriege eine finan zielle Unterstützung zu erwarten hätten. Das russische Ministerium des Acußcren ist bereits im Besitz der ser bischen Versicherung, daß sich Serbien aller Provokationen enthalten iverde, um keinen unmittelbaren Anlaß zum Beginn des Krieges zu geben. — Neuer Vcrmiltclungsvorschlag Griechenlands. Die griechische Negierung hat, um den bestehenden Kon flikt zwischen den Verbündeten beizulegen, in Sofia und Belgrad erneut den Vorschlag einer sofortigen Konferenz zur Schlichtung der Teilungsstreitigkeiten gemacht. Sollte diese Konferenz zu keinem Ziele kommen, dann schlägt Griechenland die Unterwerfung eines Schiedsspruches vor. Gleichzeitig befürwortet die griechische Negierung eine gemeinsame Entmobilisierung der vier Balkanstaaten. — Bulgarien und Serbien haben die russische Vermittelung im bulgarisch-serbischen Zwist ange nommen. Die serbische Negierung machte der bulgarischen Regierung den Vorschlag, den Effektivbestand der beider seitigen Heere aus ein Viertel hcrabzusetzen. WKUc StzW ks AMimikckMkWMs am 11. Juni 1013. Herr Stadtv.-Vorst. Ka u l eröffnet die Sitzung des Kollcgiunis' von dem die Herren Arnold und Kayser schien, mit der Mitteilung eines Dankschreibens der städtischen Beamten für die bewilligte Gchaltscchölmng und des NatSbcschlusscs auf freie Bc- uutzuug des Fahrstuhles seitens der Stadtverordneten und ihrer Angehörigen. 1. Genehmigt werde» sodann ohne wesentliche Debatte n) die schon früher mit Frl. Helene Roesler und Herrn Schlossermcistcr Dünnebier getroffenen Abmachungen über Abtretung von Areal zur Kirnitzschbach regulicruuq zum Preise von fünf Mark pro Quadratmeter; b) der Beschluß des Bauausschusses, betreffend Aufrechterhaltung der früheren Beschlüsse hinsichtlich der Bau- flnchllinic in der Obcrgasfe, die im Falle von Neubauten eine geschlossene Banwcisc und auch bezüglich der Höhe mehr Spielraum zulasseu; c) die Anfertigung der von der Krcishauptmannschaft verlangten Querschnitte der dortige» Häuser durch Herrn Bau meister Neudel, deren Kosten sich hierdurch wesentlich billiger stellen wie vorher angenommen; U) das Abkommen niit Frl. Wiedemann auf Abtretung von Areal zur Kiruitzschbachrcgnlicruug zum Preise vo» sechs Mark pro Quadratmeter und e) die Einziehung des öffentliche» Stadtranmcs »eben dem Hanse „Neplnn" in der Badstraßc. 2. Im Hinblick ans de» Kra »kc» h a » scrwe i tcr»» gs- ban hat sich, wie der Herr Vorsteher mittcilt, ei» eigentümlicher Vorgang abgespielt. Stach den Erläntcrmigcn des hierzu vor liegende» Ratsbeschbisscs habe» sich die Städte Pir»a, Neustadt n»d Scbmtz bereit erklärt resp. verpflichtet, in ihre» Kra»kcnhänscr» auch solche »ist »»steckenden Krankheiten Betzaftcte aiifznnchmcii, die ans anderen Bezirke» stamme». Hierfür erhalte» sie eine Ent schädigttilg, die dttrch Bczirksstcucr» nttfgcbracht wird. Der hiesige Stadrat hatte mm im Hinblick ans den geplanten eigenen der artigen Jsolierban beim hiesigen Krankenhaus die Entrichtung dieser Bezirksabgabe nbgelchnt, wurde aber von der Kreishaupt- mauuschust mit diesem Verlange» abgcwicsc» und hat »»» zu nächst an diese die Frage gerichtet, welchem Krankenhause der drei geuauntcu Städte die iu Frage kommcudcu Kranken zn überweisen sind. Da diese Antwort schon seit längerer Zeit anssteht, schlägt der Krankenhausausschns; nnd Stadtrat zur Vermeidung eventuell nuuötigcr Ausgaben die vorläufige Vertagung des Erweiterungs baues vor, welchem Beschlusse auch das Stndtvcrordnecukollcgium bcitritt. 3. Gutachtlich in zustimmendem Silin erklärt sich das Kollegium auch zu dem Erlaß von Vors ch rifteu über die Aufstell >ing »»dVerabreich»»g von Salz, Pfeffer und Senf in öffentlichen Schank- und Spcisewirtschaftcn usw. 4. Zur Erörterung sicht sodan» ein Natsbeschlnß belr. Er- pachtnug eines Grundstückes zur Anlegung eines Kinder- spickplatzes, der schon vor Jahren einmal zur Beschlußfassung stand, der Koste» halber aber damals nicht znr Ausführung kam. In Aussicht genommen ist das am Bindungswege belegene Sch»l- lehusgruudstück, gegen das aber von einer Seite dahin Bedenken erhoben wurden, als der Platz wohl für größere Kinder znm Spielen, nicht aber für kleinere Kinder als Aufenthaltsort geeignet sei. Prinzipiell stimmt das Kollegium der Anlegung eines Ki»der- fpiclplatzes zu. 5. Der Herabsetzung der Gemeinde an lagen eines pcllsionierten Beamten wird entsprechend seinem jetzigen Einkommen -»gestimmt, ebenso werden 6. vcrschicdcilcRcklamalioncnhmjichtlichd.erHöhc desWasse r- zinscS gemäß dem Ratsbeichlilssc anerkannt. Der Anfatz von Wasscrzins bei städtischen Gebäuden soll im nächste» Haushalt in soweit in Wegfall kommen, als nicht Mieter in folchcn Gebäuden vorhanden sind, ebenso wird der Streichung des t; 15 des Regulativs, belr. Wasscrzins für Löschzwccke, beigclrctcn. 7. An Stelle des wegen Alters ans dem A rmcna nsschn sse' ansschcidcndc» bürgerlichen Mitgliedes, Herrn Gastwirt Wilhelm" Fischer, wird Herr Bandagist Ernst Hering gewählt. 8. Am Schluffe der öffentlichen Sitzung gelangen nun noch" mehrere Anrcgnngcn zmn Vortrag. Herr Stadtv. Fuchs lenkt zunächst die Aufmerksamkeit auf das städtische Steuer» regulativ und weist ans Grund einer von ihm ausgestellten VerglcichStabcllc darauf hin, daß die städtischen Anlagen in einem recht ungleichmäßigen Verhältnis zu der staatlichcu Steuer erhoben würden. Während die städtischen Anlagen bei den kleinen Ein kommen bis zn 750 Prozent der StaalSstcucr betrügen, sielen die selben bei den großen Einkommen bis auf 120 Prozent. Unter Zugrundelegung eines Stnatsstcncrsvll von 50000 Mk. nnd eines städtischen EinkommcnstcncrsollS von 67 000 Mk. ergebe sich ei» Prozentsatz von 134 Prozent. Gleich wie in anderen Städten Halle er daher eine gleichmäßige prozentuale Erhebung für die ge rechtere Belastung und empfehle die Angelegenheit znnächsl der Erwägung der Mitglieder des KolleginmS. — Herr Stadtv. Dr. Hofsmann weist im Hinblick auf den nm 26. August d. I. jäbicudcn 100. Todestag Theodor Körners darauf hin, daß dieser wiederholt, anch cinmal ans mehrere Wochen, hier in Bad Schandau geweilt habe und daß darum der Anbringung einer Gedenktafel im Bade vielleicht nähcrgctretcu werden könne. — Daran schlosse» sich noch einige geschäftliche Monitas nnd nach einer Panse eine geheime Sitzung. Aus Stadt und Land. Schandau, dcu 13. Juni 1913. —* Der 25 jährige Inbeftag der Negierung Sr. Mqj. dcö Kaisers wird, das unterliegt keinem Zweifel, auch die Bürgerschaft unserer Stadt in Hellen Scharen und mit freudigem Herzen auf dem Plane finden. Diesen Gefühlen beredten Ausdruck zu verleihen, dazu dürste in erster Linie wohl die Festfeier Gelegenheit bieten, die, seinerzeit angeregt vom Zweigvcrein des Alldeutschen Ver bandes und freudig ausgenommen von den hiesigen nationalen Vereinen und der städtischen Vertretung, morgen abend stattfindet. Vom Marktplatze aus erfolgt um 8 Uhr der Abmarsch der Teilnehmer in geschlossenem Zuge nach dem Kurhause, in dessen festlich geschmückten Räumen der Kaiser-Kommers abgehalten wird. Das reichhaltige Festprogramm wird seinen Höhepunkt in einem Festvortrag Sr. Exz. des Herrn Admiral z. D. Breusing über „Die Entwicklung unserer Flotte unter Kaiser Wilhelm li." finden und jedenfalls auch die zur Teilnahme Ungeladenen Frauen interessieren. — Am Sonntag vormittag findet in der hiesigen Kirche ein Festg ottes dienst statt, den Herr Pfarrer Hesselbarth hält und bei welchem der Gemischte Chor unter Orgel- und Orchestcrbegleitung das „Niederländische Dankgebet" zu Gehör bringen wird. Hierzu werden sich die beiden hiesigen Militäroereine geschlossen einfinden. — Der Festaktus in der Schule ist für Montag vormittag 0 Uhr angesetzt. — An Flaggenschmuck aus Anlaß dieses festlichen Ereignisses wird es die Bürgerschaft wohl nicht fehlen lassen, immerhin aber spricht die Stadtvertretung eine dahingehende Bitte noch besonders aus. —* Gleich wie die Geschäftsräume der Staatsbehörden, werden auch die Geschäftsräume der Stadt- und Spar kasse, sowie des Königlichen Standesamtes aus Anlaß des Negierungs-Jubiläums Sr. Maj. des Kaisers am nächsten Montag, den 16. Juni, nnchmittags geschlossen bleiben. (7) Städtisches Knrthculcr. Das städtische Kurtheater wird von den Dresdner Ensemble-Gastspielen unter Leitung des König!. Sächs. Hosschauspielers Otto Eggerth nach dem Erweiterungs-Umbau der Bühne und Be schaffung eines Vestibüls (Herr Baumeister Dorn) am 6. Juli abends 8 Uhr mit dem unverwüstlichen Lustspiel „Der Störenfried" von R. Benedix wieder eröffnet wer den. Das Ensemble hatte mit der Ausführung dieses Werkes am Thaliatheater in Chemnitz einen vollen Er folg. Die Hauptrolle spielt die König!. Sächsische Hos- schauspielerin Anna Schendler, die bekannte Darstellerin feinkomischer Frauencharaktere. Die übrigen Nollen sind in den Händen bewährter Künstler des Ensembles, die teils in Schandau schon bekannt sind, teils, von nam haften Theatern kommend, bald bekannt sein werden. Mittwoch, den 9. Juli, folgt der neue große Lustspiel- ersolg Berlins „Das Buch einer Frau" von Lothar Schmidt, gleichfalls mit Anna Schendler als Gast, und am Freitag, den 11. Juli, das beliebte Freitagsche Lust spiel „Die Journalisten" mit den König!. Sächs. Hof schauspieler Alfred Meyer, dem gefeierten Charakter komiker des Königl. Hosschauspiels in der berühmten Rolle des „Piepenbrink". Die Leitung bietet alles aus, die diesjährige Theatersaison so glanzvoll als möglich zu gestalten und hofft, daß das geschätzte Publikum von hier und Umgebung, sowie das werte Fremdenpublikum dem Unternehmen ein reges Interesse entgegcnbringt. —* Unter den alten Irenen Gästen, die alljährlich in unserem Kurorte längeren Aufenthalt nehmen und hier Erholung suchen und finden, verdient wohl mit Recht die Familie des Herrn Rentier Höpfner aus Halle ge nannt zu werden, die sich in diesem Jahre zum 46. Male hier einfindet. —* Frenidcnbcrkchr. Unter den Vereinen und Ge sellschaften, welche sich dieser Tage im Gebiete der sächsisch böhmischen Schweiz ergingen, befanden sich auch je ein Männergesangverein aus Plauen i. V. und aus Gera. Beide Sängerschaften bezogen in Schandau Nachtquartier. Am 15. d. M. werden in größerer Anzahl Mitglieder des Vereins der deutschen Gas- und Wasserfachleute, Bezirk Königreich Sachsen, in Schandau eintreffen, die die Stadt, das Gas- und Wasserwerk besichtigen und dann im Kurhause eine gesellige Zusammenkunft veranstalten. Am 16. d. M. treffen hier und in Herrnskretschen die Mitglieder des Mecklenburgischen Forstvereins ein, mährend am 20. d. M. der Verein der deutschen Papier- sabrikanten in die obere sächsische und angrenzende böhmische Schweiz kommen.