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54. Jahrgang Berlin, Donnerstag, den 30. September 1937 Nummer 39 /luc/i i/r ckresrm feiert cka§ cke»t§ekre Uot/r gemeinsam mit öaner/r u/rck 6«rtoer/i cken /KZaM/e T'aF cke.; Lr/rtecka/r^/este^. Steigerung der Wirtschaftlichkeit aller Betriebe Blut undRvden Wenn man eine größere Anzahl von Erwerbs betrieben überschaut, so stellt man starke Unter schiede in bezug auf ihre Güte fest. Auf der einen Seite: Betriebe mit höchster Umsicht geleitet, mit besten Kulturerfolgen und viel Ware; auf der ande ren Seite das Gegenteil: geringe Erzeugung, Un ordnung, zu späte Durchführung vieler Arbeiten. So ist es kein Wunder, daß der wirtschaftliche End erfolg und die Beurteilung des Gartenbaus als Erwerbszwcig so verschieden ausfällt. In Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten (z. B. 1929—1933) brechen stets viele Betriebe zusammen; es heißt dann in der Regel, sie seien den allgemeinen wirt schaftlichen Verhältnissen zum Opfer gefallen. Aber das ist meist ein Irrtum, es wird dann nämlich nur das offenbar, was schon längst Tatsache war, daß viele Betriebe krankten. auf längere Zeit nicht ertragen hätte. Die Besse rung wurde aber nicht allein durch die Preise er zielt, sondern dadurch, daß alle Ware abgesetzt wer den konnte, daß kein Verlust entstand durch Ver kaufsreste. Dadurch wurde eine Anregung gegeben sowohl nach der Richtung des Vertrauens in die Entwicklung, als zur besseren Ausnutzung der Räume, gesteigerter Anzucht, Aufnahme neuer Artikel. Sehr deutlich gehoben scheint mir auch der Absatz von Topfpflanzen in den Sommermonaten. Denken wir im Zusammenhang hiermit noch daran, daß im allgemeinen kleinere Ware stärker gefragt ist, daß die Knlturzeiten verkürzt wurden durch Be günstigung schnellerer Jugendentwicklung, so besteht kein Zweifel darüber, daß gutgeleitete Betriebe heute im Jahresverlauf eine Kultur mehr heran ziehen können als vor zehn Jahren. Nun kommen wir zu der Frage: Wie können die weniger guten Betriebe von diesen sichtbaren Fort schritten lernen? Nicht allein durch Nachahmung; man kann viel lernen durch Betriebsbesichtigungen, aber manche Dinge lassen sich nicht ohne weiteres übertragen, weil die Betriebsverhältnisse anders gelagert sind. Da stoßen wir auf die Aufgabe, bessere und mehr Fachkenntnisse zu verbreiten bei den älteren und bei den jüngeren Berufsange hörigen. Deutschlands, und z. T. mit Erfolg. Es hängt dabei alles von der Person des Beratenden ab, ob er auf Grund seiner Kenntnisse und seines Wesens das Vertrauen des Gärtners erwirbt und ob er wirklich nützlichen Rat geben kann. Die Beratung kann sich auf viele Dinge erstrecken. Sie setzt eine Menge Kenntnisse beim Berufsberater voraus. Es ist unmöglich, daß sie stets vorhanden sind. Der Berufsberater selbst ist jetzt meist ein Vertreter der Landesbauernschaft. Die Beratung kann auch so geübt werden, daß der Berater mit einem erfahre nen Berufsgärtner herumgeht, oder daß beide mit anderen Betriebsinhabcrn'gemeinsam die Betriebe eines Ortes besuchen und am Schluß eine Aus sprache Pflegen. Dann entstände ein Erfahrungs austausch in kleinem Kreise, geleitet von einem Fachmann, der sich allgemeinen Vertrauens erfreut und der einen Ueberblick über größere Erzeugungs- gebicte besitzt. Schon solche vertrauensvolle Aus sprache würde in vielen Fällen von Wert sein. Es müßte aber schließlich mehr dabei herauskommen, als nur besseres Aufsetzen der Komposthaufen oder Ordnung im Topflager, obgleich beides wichtig ist. Kürzlich wurde gefordert, man solle der Betriebs- bcratung einen stärker amtlichen Charakter geben, also etwas Druck dahintersetzen. Diesen Vorschlag halte ich nicht für glücklich, bin vielmehr überzeugt, daß sie kameradschaftlichen Charakter tragen und Walnüsse für Baümschuler zur Saat Letzte Veröffentlichung Das Vcrwaltungsamt des Reichsbauernsührers ist bemüht, die Ernte von Walnußbäumen, die als vermehrungswürdig befunden wurden, sicherzustel- lcn. Die Baumschuler werden gebeten, ihren Be darf an Walnußsaat sofort bekanntzugcbcn an das Verwaltungsamt des Reichsbauernsührers, Berlin SW. 11, Dessauer Straße 26. Belnebsberalung Für die älteren wird jetzt die Bctriebs- beratung befürwortet. Eine Betriebsberatung ist in der Landwirtschaft schon lange eingeführt, im ganzen wohl mit Erfolg; dieser war dadurch er leichtert, daß die Betriebsverhältnisse, die Personen, Kulturen in bestimmten Landschaften viel einheit licher sind als in der Gärtnerei. Alle Landwirte haben Kartoffeln, Getreide, Schweine und Kühe. Die Gärtnerei hat viel mehr verschiedene Erzeug nisse, ihr Wagnis ist größer durch Verderblichkeit der Erzeugnisse; Betriebsgrößen und Preise schwan ken, die meisten Erzeugnisse sind nicht lebensnot wendig; Absatzwege und Käuferart schwanken; daher ist eine Beratung viel schwerer. Nun besteht eine Betriebsberatung schon in einigen Gebieten lstuÄmüaüwiÄWM Wirlschaftszeitung des deutschen Gartenbaues s-u»«sch-im^ Amtliche Zeitschrift für den Gartenbau im Reichsnährstand und Mitteilungen der Hauptvereinigung der ÄerliN 8^ 64 deutschen Gartenbauwirtschaft fforckstraße 71, Fernruf 66,4406 3. Zahlnnstsschwieriflkeiten kamen nicht selten vor in folge zu starken Einkaufs von Blumenzwiebeln, Obst- bäumen, deren Verkauf dann bei sinkenden Preisen Ver luste brachte. 4. Letten waren Zusammenbrüche verursacht durch zu hohen persönlichen Aufwand. Im Gegenteil, man stellt im Entfchuldungsverfahren fest, dah manche Betriebs inhaber ihre Lebenshaltung auf einen fast nicht glanb- baften Tiefstand herabsetzen. Sie bekunden zwar dadurch den guten Willen, ihren Verpflichtungen nachzukommen, aber in der Regel kann damit der Mangel an Leistungen nicht ausgeglichen werden. 5. Selten waren auch die Zusammenbrüche infolge Bauens mit Reichskredit. Dieser Neichskredit wird heute oft bemängelt, aber m. E. griff er f. Z. eine durchaus rich tige Aufgabe an, und ohne die damals erstellten Bauten sähe es heute mit der Glasgemüsebeliefcrung schlechter ans. Wo ich im Entschuldungsverfahren solchen Reichs- kreditbantcn begegnete, lag die Schuld an der Verschul dung nicht an den Krediten, sondern an den Kultur mitzerfolgen. Wenn man sieht, wie manche Topfpflanzen- gärtner Salat und Tomaten ziehen, und wenn mau Salat und Blumenkohl in Häusern stehen sieht, die für Warmhauspflanzen bestimmt sind; wenn man ferner Häu ser antrifft mit einem Vielerlei an Topfpflanzensortcn und doch ohne wirkliche Verkaufsware, fo wundert man sich nicht, wenn keine Zinsen ausgebracht werden. 6. Schwierigkeiten entstanden nicht so sehr aus dem Rückgang von Umsatz und Preis, sondern in erster Linie wegen der nicht erträglichen Geldverpflichtnng in Form von Zinsen und Abzahlungen. Daraus folgt eine Mah nung zur Vorsicht gegenüber Eingehen von Geldverpflich tungen jeder Art. Als Schlußergebnis möchte ich zusammenfassen: Die Hauptursache für das Notleiden der Betriebe ist die zu geringe Erzeugung auf der Flächeneinheit und die zu schlechte Beschaffenheit der Erzeugnisse. Eine Steigerung nach beiden Richtungen ist also eine wichtige Aufgabe., Noch andere Gründe nötigen die Betriebe zur Leistungssteigerung und damit zu einer wirtschaft lichen Ausnützung der Betriebsmittel, nämlich die Steigerung der Unkosten, denen gegenüber keine Möglichkeit entsprechender Senkungen und Ein schränkungen steht. In geringem Maße werden technische, maschinelle Einrichtungen für Spritzen, Lüften, Beförderung, Bodenbearbeitung, Arbeits erleichterungen bringen; da aber, im großen ge sehen, der Zierpflanzenbau auf Handarbeit ange wiesen bleibt, maschinelle und technische Fortschritte sich in erster Linie nur bei größeren Betrieben aus wirken, kann eine zweckmäßigere Betriebsgestaltung nach der technischen Seite keine wesentlichen Ein sparungen bringen. Besserung der Wirtschaftslage Konnte demgegenüber ein Ausgleich durch die Preise gefunden werden? Diese Frage ist zu lejahcn. Mit ansteigender Wirtschaftsbelebung haben sich die Preise auf fast allen Gebieten etwas gehoben. Die^e leichte Preishebung war nötig, weil lg32 ein Tiefstand erreicht war, den der Gartenbau Ursache von Zusammenbrüchen Schon Ruhland empfahl in seinem Buch „System der Politischen Oekonomie", zur Ursachenerkennung in eine nähere Untersuchung der Konkurse, der Osthilfe- und Entschuldungsverfahren zu treten. Tue ich das — und es war mir vergönnt, an vielen solchen Verfahren als Gutachter mitzuwir ken —, so ergibt sich folgendes Bild: t. Der mütztv Teil der kraulen Betriebe konnte auch in besseren Zeiten nicht bestehen, weil die Erkennung je Flächeneinheit sowohl mengenmäsiig wie gütcmäßig zu gering Ivar, vorwiegend insolge mangelnder Fachkenut- nissc der Inhaber und ihrer ungenügenden Tatkrast. Z. Manche Betriebe kamen in Not, weil Inhaber und Kultureinrichtungen alt geworden waren; eS wurden keine Arbeitsleistungen mehr erzielt; eS stellte sich ein stiller Bcrzicht selbst bei solchen Gärtnern ein, deren Jugend durch Kleitz und Tatkrast ausgezeichnet war. Der LebenSkawPs machte sie mürbe. Eines Volkes Dank Gerade in diesem Jahr hat das ganze deutsche Volk mehr denn je erkannt, welch inhaltschwere Bedeutung der Tag des Erntedankes haben kann. Wer früher das Erntedankfest erlebte, ohne seinen tieferen Sinn zu verstehen, der wird bestimmt an der Entwicklung der vergangenen Monate erkannt haben, wie entscheidend der Ausfall einer Ernte füp ein Volk sein kann. Wieder ist ein Jahr mühevoller Arbeit an dep deutschen Erde vorüber. Bauern und Landwirte, Gärtner, Siedler, die Angehörigen der Gefolgschaft und alle anderen, die deutschen Boden bearbeiten, haben unter Einsatz aller Kräfte versucht, soviel Nahrungsgüter zu erarbeiten, wie es nur eben möglich war. Der Allmächtige hat seinen Segen dazu getan, und heute wissen wir, daß die deutsche Erde "soviel Frucht gegeben hat, daß trotz aller sonstigen widrigen Umstände die Ernährung des Volkes für den kommenden Winter gesichert ist. Welch schöneren Lohn aber könnte es für die Arbeit der vergangenen Monate geben als dieses Bewußtsein, durch eigenen Einsatz, durch eigener Hände Arbeit mitgeholfen zu haben, des Volkes tägliches Brot zu sichern. Weil man heute endlich erkannt hat, daß Er nährungswirtschaft nicht nur eine Angelegenheit des Bauern, sondern ebenso aller andern Stände und Berufe ist, darum ist das Erntedankfest heute auch nicht mehr ausschließlich eine Angelegenheit des Landvolks. Erntedank feiert ein ganzes Volk, das durch die Arbeit der nationalsozialistischen Be wegung, durch deren Ziele und Aufgaben welt anschaulich klar ausgerichtet wurde, das zurück gefunden hat zu jenen hohen Werten, die seit Jahr tausenden über das Schicksal der Völker bestimmen. Wie alle nationalsozialistischen Feiertage, so gilt auch der Erntedank nicht nur der inneren Ein kehr und stillen Besinnung, sondern ebenso der Zukunft und ihren Aufgaben. In dem Dankgebet des Volkes für die gute Ernte liegt gleichzeitig das Bekenntnis, des göttlichen Segens würdig zu sein durch den Willen, auch in Zukunft die sittliche Idee der Arbeit voll und ganz anzuerkennen und deren Forderung zu erfüllen. Das gilt für alle, die deutschen Boden bearbeiten, das gilt aber auch für alle, die außerhalb dieser Berufe als Ver braucher an der Entwicklung der Ernährungswirt schaft interessiert sind. Die deutschen Bauern und Landwirte, die Gärtner, Siedler und Landarbeiten und alle verwandten Berufe werden auch in Zu kunft mit allen Mitteln an einer weiteren Er zeugungssteigerung arbeiten müssen. Doch sind damit die Aufgaben der Ernährungswirtschast allein niemals zu lösen. Dazu ist vielmehr eine unver brüchliche Arbeitsgemeinschaft zwischen Erzeuger und Verbraucher notwendig. Dieser Forderung muß sich der Verbraucher immer und immer wieder bewußt sein, daß durch sein Verhalten die Er nährungswirtschaft erschwert oder erleichtert wer den kann. Kampf dem Verderb! Das ist der Erntedank des Verbrauchers. Was die Erzeuger aus dem Boden hcrauswirtschaften, das muß von der Verbraucherschaft sorgfältig bewahrt werden. Nahrungsgut darf nicht mehr nutzlos vergeudet werden. Unachtsamkeit und manchmal sogar Leichtsinnigkeit haben der Volksernährung schon viele tausend Tonnen Nahrungsgüter entzogen. Glaube keiner, daß cs auf den kleinen Rest, der im einzelnen Haushalt verdirbt, nicht ankäme. Im Gegenteil, was beim einzelnen nur wenig aus macht, das sind bei Millionen Haushaltungen; schließlich volkswirtschaftlich entscheidende Werte. Laßt kein Nahrungsgut umkommen! Achtet und ehret insbesondere das Brot! Wenn zum heutigen Erntedank alle Volksgenossen sich fest vornehmen, diesen Forderungen nachzukommen, dann werden die schweren Aufgaben der Ernährungswirtschaft wesentlich leichter zu lösen sein. Spannungen auf dem einen oder anderen Gebiet der Ernährungs wirtschaft können immer einmal kommen. Aber es ist bisher in Deutschland noch niemand ver hungert, und es wird auch in Zukunft niemand verhungern oder auch nur Not leiden. Durch die revolutionären nationalsozialistischen Agrargesetze — durch das Reichsnährstandsgesetz und durch das Reichserbhofgesetz — sind die ent scheidenden Grundlagen für eine Stetigkeit der landwirtschaftlichen Erzeugung geschaffen. Nun kommt es darauf an, daß die nationalsozialistische Agrarpolitik die Unterstützung aller Volksgenosse« findet. Lrrsen/este Letrieöe Lr/res Oa/rL k/nLer ztuÄa/rckLckieKÄ mekcket /»oü'kisc/m lp'oc/ie/rLc/rau Le/re öe^e^n«/r§ Iloor Mm ^mer/UtFe OemÜLeLame/r^ntture/r /ir-eite/r für cke/r ö/üme/rsame/rbau Ozickame/r-^/rer^e/r/rtt/rF cker tVett^elte/rprüfu/r^ L>o>kern/rF mle/rÜFer «AeL/raFe/r rm ö/ume/r- u/rck Äerp/tanrenoa» ^erLeHr'eSrmF cker cker ökume/r- runebet/r OaWenscHan r/r OüL§ekckorf f/'ogsn /'m ö/vmsn- vnc/ Z/s/'pHcm-snkcm Schafft krisenfeste Betriebe ti