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»s gegangen sey, konnte ich nicht erfahren, weites schon gegen Abend und, sowohl oberwarts nach Sü den gegen das Gebirge zu, als auch unterwärts nach Norden gegen das flache Land, kein Ende zu sehen war. Die daselbst in die zweihundert El len breite, große Landstraße wimmelte davon derge stalt, daß man nicht ein Plätzchen dreier Finger breit in's Gevierte finden können, welches von die sem Ungezi'fer frei gewesen wäre. In dem Wa- gcngleise, wo ich gefahren, sind derselben viele tau send zerquetscht, und wo ich gegangen, viele hun dert zertreten worden, weil es nicht möglich war, einen Fuß, ohne auf sie zu treten, fortzusetzen. Unten auf der Straße, wo querüber ein Wässer chen fließt, welches damals von dem Platzregen stark angelaufen war, hörte dieses Geschmeiss auf. Man hat zeither so viel über Blut - und Stein- regen geschrieben, sollte nicht auch dieser Krötenre gen die Bemerkungen eines Naturforschers verdie nen ? Zn der Beobachtung des Krötenregens liegt wohl kein Zrthum, wohl aber in der Erklärung seines Entstehens. Entfernung des Gewitters vsn dem Orte, da man sich befinde. Bekanntlich braucht ein Lichtstrahl bei weitem nicht so viel Zeit, um in unser Auge zu fallen, als der Schallstrahl, um in unser Ohr zu gelangen. Daher kann man aus der Zelt zwischen Blitz und Schlag abnehmen, wie weit das Gewitter entfernt ist» Ze geschwinder der Schlag auf den Blitz folgt, je näher ist das Gewitter, und je später der Schlag gehört wird, nachdem man den Blitz gesehen hat, desto entfernter ist es. Man hat berechnet, daß das Gewitter eine halbe Meile noch entfernt ist, 16 wenn fünf Secnnden zwischen Blitz und Schlag verfließen, und eine Secunde achtet man einem Pulsschlage gleich. Vernehmen wir folglich den Donner erst 20 Secunden, nachdem wir den Blitz gcsshen haben, so ist das Gewitter noch eine Meile entfernt. Diejenigen, welche beim Donnerwetter von je dem feurigen Blitze, und von jeden; starken Don- nerschlage fürchten, daß eS bei ihnen einschlagen möchte, können daher in so fern ganz ruhig ssyn, als es bei ihnen gewiß nicht dann einschlägt, wenn sie noch Zeit genug haben, die Zwischenzeit zwischen Blitz und Schlag zu bemerken. Wenn cs einschlagt, so ist Blitz und Schlag eins. Färbung der natürlichen Blumen. Mau macht ein Pulver von r Loth Ambra, 2 Loth Salmlac, 1 Loth Weinstein-Salz, r Loth Potasche, r Quentchen Lavendelöl, r Loth ungelöschtem Kalk, und 2 Loth pulverisieren, wilden Kastanien. Dieses Pulver schüttet mau Lil ein weißes Glas von ziemlicher Mündung, die man mit einer wohlgeöl- ten Blass verwahren muß, damit der Geist aus dem Pulver nicht verfliegt. Hängt man nun Blumen hinein, so verwan deln sich ihre Farben in einem Augenblicke, und man wird eine we.ße Blume gelb, eine rothe schwarz, eine violette grün, eine rossnfarbene hellgrün gefärbt sehen- Versuche können weiter führen.