Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 6.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190400003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19040000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19040000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 6.1904
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1904 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1904 1
- Ausgabe No. 10, 5. März 1904 1
- Ausgabe No. 11, 12. März 1904 1
- Ausgabe No. 12, 19. März 1904 1
- Ausgabe No. 13, 26. März 1904 1
- Ausgabe No. 14, 2. April 1904 1
- Ausgabe No. 15, 9. April 1904 1
- Ausgabe No. 16, 16. April 1904 1
- Ausgabe No. 17, 23. April 1904 1
- Ausgabe No. 18, 30. April 1904 1
- Ausgabe No. 19, 7. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 20, 14. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 21, 21. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 22, 28. Mai 1904 1
- Ausgabe No. 23, 4. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 24, 11. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 25, 18. Juni 1904 1
- Ausgabe No. 26, 25. Juni 1904 1
- Ausgabe No, 27, 2. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 28, 9. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 29, 16. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 30, 23. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 31, 30. Juli 1904 1
- Ausgabe No. 32, 6. August 1904 1
- Ausgabe No. 33, 13. August 1904 1
- Ausgabe No. 34, 20. August 1904 1
- Ausgabe No. 35, 27. August 1904 1
- Ausgabe No. 36, 3. September 1904 1
- Ausgabe No. 37, 10. September 1904 1
- Ausgabe No. 38, 17. September 1904 1
- Ausgabe No. 39, 24. September 1904 1
- Ausgabe No. 40, 1. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 41, 8. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 42, 15. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 43, 22. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 44, 29. Oktober 1904 1
- Ausgabe No. 45, 5. November 1904 1
- Ausgabe No. 46, 12. November 1904 1
- Ausgabe No. 47, 19. November 1904 1
- Ausgabe No. 48, 26. November 1904 1
- Ausgabe No. 49, 3. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 50, 10. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 51, 17. Dezember 1904 1
- Ausgabe No. 52, 24. Dezember 1904 1
- Register Register 4
-
Band
Band 6.1904
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3 48000 Pud (305000 Rubel) im Jahre 1903. Dazu kommt noch ein reger Transitverkehr in Apfelsinen, Zitronen und Pomeranzen, frisch; 1902: 209 000 Pud (268000 Rubel) und 1903: 276000 Pud (353000 Rubel). — Der Aussenhandel Bosniens und der Herzegowina im Jahre 1903 beläuft sich in frischem Obst, Nüssen und Weintrauben auf 59514 dz (gegen 91234 dz im Vorjahre). In gedörrten und zubereiteten Pflaumen wurden 161 547 dz (299925 dz im Jahre 1902) ex portiert. — Behufs Aufnahme des Spargels in den Spezialtarif für Eilgüter haben sich die Interessenten an die Handelskammern gewandt. Die Handelskammer in Berlin beab sichtigt denn auch bei der ständigen Tarif- kommission der Deutschen Eisenbahnen die Aufnahme von Spargel in den Spezialtarif für bestimmte Eilgüter zu beantragen, und hat in dieser Angelegenheit zunächst Erhebungen an gestellt. Produzenten wie Händler sind in gleicher Weise an der Angelegenheit interessiert. — Die letztjährige Apfelernte in Amerika wird auf 33 Millionen Fass, d. h. 25% niedriger geschätzt, als die des Vorjahres. Der Staat New-York soll qualitativ und quati tativ noch die beste Ernte erzielt haben, wo von gegenwärtig bedeutende Bestände für die Wintermonate eingelagert werden. Die Aus fuhr während der Saison von 1902/03 belief sich auf 21/2 Millionen Fass, wovon 9/10 nach Grossbritannien, der Rest nach Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden verschifft wurden. — Der Obstmarkt in Stuttgart auf dem Nordbahnhofe hat in diesem Jahre trotz der ausserordentlich günstigen Ernten ein be deutendes Angebot ausländischen Obstes zu ver zeichnen. Während zuerst hauptsächlich die Schweiz hieran partizipierte und Anfang Oktober täglich 10—30 Waggons Mostobst zuführte, trat neuerdings Frankreich sehr in den Vordergrund, denn es standen am 19. Oktober auf dem Nordbahnhof im ganzen 222 Waggons zur Verfügung, von denen allein 108 Waggons auf Frankreich kamen. Beispielsweise er zielte französisches Obst 300—480 Mk. pro 10000 Ko. (200 Ztr.), italienisches Obst 440 bis 480 Mk., Schweizer Obst wurdemit 500—540Mk. bezahlt und rheinländisches sowie hessisches mit 500—560 Mk. Hieraus geht hervor, dass unser hiesiges Obst auch zur Weinbereitung be vorzugt wird. Nach dem Bericht ist eine starke Ueberfüllung des Marktes eingetreten, wodurch der Absatz erschwert wird. In Ueberlingen, Ravensburg, überhaupt in den südlichen Distrikten am Bodensee fiel der Preis für Most obst auf Mark 2,50 pro Zentner, und selbst gepflücktes schönes Tafelobst war für Mark 5 bis 6 zu erhalten. Ein ähnlicher Preisrückgang wird aus Westfalen und Hannover gemeldet, es ist dies ohne Zweifel auf ungenügende Ein richtungen für entsprechenden Absatz und Ver wertung der Ernten zurückzuführen. Rechtspflege. — Geschäftsbetrieb durch Kinder. Der Inhaber einer Gärtnerei mit Blumengeschäft hatte Konkurs angemeldet, doch musste sein Antrag wegen Mangel an Masse zurückgewiesen werden, da das Gärtnereigrundstück hypothe karisch bereits übermässig belastet war. Der Schuldner erklärte nun, dass er sein Geschäft mit Firma schenkungsweise seinem neunjährigen Sohne übertragen wolle. Er werde für diesen das Geschäft führen, denn wenn er selbst das Geschäft habe, werde alles weggepfändet und er könne seine Familie nicht ernähren. Er werde von dem Gewinn nur einen mässigen Lohn nehmen, alles andere für den Sohn zur Verfügung stellen. Das Vormundschaftsgericht lehnte jedoch die Genehmigung hierzu ab und es wurde nun die Entscheidung des bayrischen obersten Landesgerichtes angerufen, nach dem auch das Landgericht die Beschwerde gegen den Beschluss des Vormundschaftsgerichts zurückgewiesen hatte, weil es nicht im Inter esse des Kindes liege, ein solches Geschäft zu führen und der Vater des Kindes nur so seinen eignen Geschäftsbetrieb vorschiebe. Aber auch das oberste Landesgericht wies in seinem Urteil die weitere Beschwerde zurück. Einem Kinde von neun Jahren brauche die Genehmi gung zur selbständigen Führung eines Geschäftes nicht erteilt zu werden, wenn dieselbe technische und kaufmännische Kenntnisse erfordere, die demselben natürlich gänzlich abgingen. Daran könne es auch nichts ändern, dass die Ueber- nähme des Geschäftes durch den Knaben ledig lich erfolgen solle, um der Familie einen Nahrungszweig zu erhalten. — Darf bei Inventur in einem kauf männisch betriebenen Geschäft ein Lehrling von der Handelsschule zu rückbehalten werden? Die Frage ist jetzt von der Strafkammer des Landgerichts Stutt gart entschieden worden. Es wurde auf Frei sprechung erkannt, da die Inventuraufnahme als ein dringender Abhaltungsgrund anzusehen sei. Wie von der Handelsschule hat das auch von der Fortbildungsschule zu gelten. — Agentenbriefe. Bekanntlich geben grosse Geschäfte, die in einzelnen Ortschaften Vertreter unterhalten, die Briefe an die Kund schaft in einem Sammelbriefe an diese Ver treter ab, die sie durchsehen und weiterbeför- dern. In diesen Sammelbriefen an die Agenten hatte die Reichspostbehörde eine Portohinter ziehung erblickt und gegen einen Geschäfts inhaber und dessen Vertreter Strafantrag ge stellt. Das Schöffengericht zu Leipzig hatte sie auch verurteilt, während das Landgericht Leipzig sie freisprach. In seinem Urteil vom 25. Oktober 1904 hat nun auch das Reichs gericht, unter Zurückweisung der Revision der Staatsanwaltschaft, erkannt, dass solche Sam- melbriefe an Vertreter gesetzlich zulässig sind. — Die Warennachschiebungen bei Ausverkäufen werden leider noch immer von den Gerichten gutgeheissen. So hat jetzt die Strafkammer des Landgerichts Mainz von der Anklage des unlauteren Wettbewerbs in einem Falle freigesprochen, weil bei einem Lager im Werte von 150 000 Mk. für 11 000 Mk. neue Ware nachgeschoben werden könne. Vereine und Versammlungen. — Die Generalversammlung des deutschen Pomologenvereins fand am 12, Oktober in der Aula der Kunstakademie zu Düsseldorf unter dem Vorsitz des Landes ökonomierats G o e t h e - Darmstadt statt. Der erste Vorsitzende, Oekonomierat Späth war nicht erschienen, und teilte gleichzeitig mit, dass er von dem langjährigen Vorsitz dieses Ver bandes aus Gesundheitsrücksichten zurücktreten muss. Der Verein ernannte ihn später zum Ehrenmitglied und machte ihm davon telegra phisch Mitteilung. Aus dem Geschäftsbericht, welchen Oekonomierat Lucas-Reutlingen er stattete, ist zunächst zu entnehmen, dass der deutsche Pomologen-Verein am 1. Oktober 1904 1582 Mitglieder zählte. Der Vermögensbestand wies 9011 Mk. auf, wovon aus den Büchern 859 Mk. vereinnahmt wurden. — In der letzten Generalversammlung, welche 1902 zu Stettin stattfand, kamen eine ganze Reihe von Anträgen zur Sprache, zu deren Erledi gung eine Kommission ernannt wurde, deren Vorschläge nunmehr der Generalversammlung vorlagen. Das Referat hierüber hatte Garten inspektor Lorgus übernommen. Von Seiten des Vorstandes referierte Landesökonomierat Goethe über die neuen Statuten, deren Durch beratung viel Zeit beansprucht hätte. Der ge stellte Antrag, diese Beratungen einer Kommission von 25 Herren zu übertragen, fand gleichfalls Be rücksichtigung. Bei der nunmehr vorgenommenen Vorstandswahl wurde als erster Vorsitzender Landesökonomierat Goethe, als zweiter Vor sitzender Garteninspektor Lorgus und als Geschäftsführer Oekonomierat Lucas berufen. Als Ort der nächsten Generalversammlung für 1906 kam Frankfurt (Main) in Vorschlag und wurde auch angenommen. Damit fand diese Generalversammlung, welche sich infolge des vorangehenden Kongresses nicht einer so regen Beteiligung zu erfreuen hatte, wie das sonst der Fall war. ihren Abschluss. — Der Hannoversche Gartenbau- Verein feiert in 3 Jahren sein 70 jähriges Gründungsjubiläum. Wie Gartentechniker Krone in einem kürzlich gehaltenen Vortrage mitteilte, erfolgte die Gründung bereits im Jahre 1829, doch war der Verein zunächst der naturwissen schaftlichen Gesellschaft angegliedert, von welcher er sich erst im Jahre 1832, somit nach 3 Jahren, abzweigte. Der Verein stieg bis auf eine Mitgliederzahl von 621, die sich weiter- steigerte, bis im Jahre 1846, während der poli tischen Wirren der Verein ständig zurückging. Auch bis in die Mitte der 70er Jahre war voll ständige Ruhe, erst dann konnte ein Aufschwung festgestellt werden, so dass innerhalb der letzten 15 Jahre allmählich 550 Mitglieder, welche Zahl der Verein gegenwärtig hat, beitraten. Der Vorsitzende, Stadtgartendirektor Trip sprach gleichzeitig die Hoffnung aus, dass zu der 1907 stattfindenden 70 jährigen Feier eine grosse Gartenbau-Ausstellung in Hannover stattfinden würde, wie eine solche bereits 1889 und im Vorjahre durchgeführt wurde. — Der Verband der Obst- und Gartenbau-Vereine des Grossherzog tums Oldenburg hielt seine diesjährige Generalversammlung unter Vorsitz des Hof gartendirektors Ohrt in Westerstede ab. Äusser den Vertretern nahmen der Landes- Oekonomierat Heumann und Oekonomierat Oetken an den Sitzungen teil. Der Vorsitzende teilte zunächst in einem Schreiben mit, dass der Grossherzog das Protektorat über den Ver band übernommen habe und diesem gestatte, bei der Prägung von Medaillen als Auszeich nungen sein Brustbild zu verwenden. — Gegen wärtig gehören dem Verband 9 Vereine mit etwa 700 Mitgliedern an. Der Verband hat für eine grosse Anzahl von Musterobstgärten Zuschüsse gewährt und beschlossen, an diese Schilder mit der Bezeichnung „Musterobstgarten des Verbandes der Obst- und Gartenbauvereine“ anzubringen und ausserdem sämtliche Obst bäume, Obststräucher etc., welche diese Gär ten enthalten, mit richtigem Namen auf Porzel ¬ lanschildern zu versehen. Auch der Moor- und Sandbodenkultur soll Aufmerksamkeit zugewen det werden und man will die Aufstellung eines Landesobstsortimentes in die Hand nehmen. Weiter ist beschlossen worden, die Bekämpfung der Blutlaus energisch zu betreiben und auf eine Verbesserung des Obsthandels und der Verwertung des Obstes hinzuwirken. Im nächsten Jahre findet die Delegierten-Versammlung in Ovelgönne statt und man hat bezchlossen, die im Herbst 1905 in Hannover geplante „Grosse norddeutsche Obst-Ausstellung“ nach Kräften zu unterstützen. — Der Verband anhaitischer Obst-, Garten- und Gemüsebau-Vereine hielt am 22. Oktober in Bernburg seine 2. dies jährige Generalversammlung ab, zu welcher sich zahlreiche Teilnehmer aus allen Kreisen des Herzogtums eingefunden hatten. Nach einer Begrüssung des Vorsitzenden, Bürgermeisters Könnemann-Gernrode nahm Gartendirektor Müller-Diemitz das Wort zu einer Kritik der ersten Kreis-Obstausstellung der Landwirtschafts kammer, welche gegenwärtig in Bernburg statt findet. Er betonte die scharf begrenzten Auf gaben und erwähnte, dass die Aufgabe bezüg lich des Normal-Sortimentes in der Obstver wertung gut gelöst sei, überhaupt, dass die ganze Ausstellung als eine gelungene betrachtet werden könnte. — Ueber die Obsternte in den fünf Kreisen Anhalts berichteten die Delegierten der Verbandsvereine, und es lässt sich im all gemeinen das Resultat dahin zusammenfassen: Wenn auch unter der Dürre des Sommers die Früchte vielfach gelitten haben, so ist dennoch die Ernte der Birnen sehr gut, die der Aepfel gut, die der Kirschen mittelmässig, die der Aprikosen und Pfirsiche gut, die des Beeren obstes vorzüglich und nur die der Pflaumen gering gewesen. — Eingehende Erörterung fand darauf die Organisation des Obstverkaufes, mit der sich der Verband demnächst ganz besonders befassen wird. — Direktor Merk el-Zerbst hielt sodann einen Vortrag über Ziel und Wesen der Fortbildungskurse für Gärtner in der land wirtschaftlichen Winterschule zu Zerbst. Vor allem wies er hierbei auf die für Gärtnerlehr linge eingerichteten Abteilung hin, welche in der Form von Fortbildungskursen die wichtigsten Fächer zur Erlangung der heute notwendigen theoretischen Kenntnisse einschliesst. — Garten direktor Müller-Diemitz kam später auf die Düsseldorfer Ausstellung zu sprechen, hob ein zelne Vorzüge und Nachteile hervor und schloss seine Ausführungen damit, dass zu der Obst kultur möglichst guter, den Sorten angepasster Boden verwendet werden sollte, dass wenige Sorten Berücksichtigung finden und bei dem Versand mehr kaufmännischer Geist hervor treten müsste, wie man denselben im Auslande so häufig antrifft; erst dann würde unser deutscher Obstbau vorwärts kommen und wirk liche Erfolge aufzuweisen haben. Ausstellungen. — Von der internationalen Kunst- und Gartenbau-Ausstellung zu Düssel dorf, welche am 23. Oktober mittags durch eine Schlussfeier beendigt wurde, wird uns mit geteilt, dass die höchsten Ehrenpreise folgenden Firmen zugefallen sind: den Kaiserpreis erhielten Jacob Beterams -Söhne, Handelsgärtner und Baumschulenbesitzer in Geldern, den Preis des Kronprinzen Otto Beyrodt, Orchideengärt nerei, Marienfelde bei Berlin, den Ehrenpreis Vorsitzenden wurde Gartenbaudirektor Echter meyer gewählt — Die „Freie Fachvereinigung der selbständigen Gärtner der Pfalz“ wird am 12.—14. November eine Chrysanthemum- Ausstellung in Landau arrangieren. — In Chemnitz wird am linken Ufer des Chemnitz flusses vom Stadtpark aufwärts eine 30 cm breite Promenade angelegt, zu welcher die Mittel bereits vom Stadtrat bewilligt sind. — Der Unterschied der Unfallhäufig- keit an den verschiedenen Wochen tagen. Anlässlich der diesjährigen Weltaus stellung in St. Louis hat das deutsche Reichs versicherungsamt bekanntlich einen Atlas und Statistik der Arbeiterversicherung des Deutschen Reiches herausgegeben, den wir bereits erwähnt haben. Daraus ist auch ersichtlich, wie ver schieden die Wochentage in bezug auf die Häufigkeit der Unfälle in Betrieben aller Art sind. Am niedrigsten steht der Sonntag, da ja die gewerblichen und in der Hauptsache auch die landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betriebe Ruhezeit haben. In Landwirtschaft und Gartenbau sind sie trotzdem noch grösser als im Gewerbe, weil eben die Durchführung einer vollständigen Sonntagsruhe da unmöglich ist. Auch wird ja häufiger, namentlich in der Zeit der Ernte, polizeiliche Genehmigung zur Sonntagsarbeit erteilt Vom Sonntag, als dem niedrigst bezifferten Wochentage, springt die Unfallhäufigkeit am Montag sofort auf den höchstbezifferten Tag hinauf. Dann sinkt die Unfallziffer wieder bis zum Mittwoch und steigt am Mittwoch wieder bis zur alten Höhe des Montags. Der Montag ist der schwarze Tag der Woche! Das ist im Gewerbe so, wie in Landwirtschaft und Gartenbau. Es hat seinen Grund darin, dass am Montag sich noch die Nachwirkungen der Sonntagsruhe zeigen. Teils ist der Körper noch erschlafft von körper lichen Genüssen, teils sind wenigstens die geistigen und körperlichen Kräfte noch nicht hinreichend angespannt. Auch der Sonnabend Abend ist infolge der vorangehenden Werktage und der durch sie bewirkten Abspannung we nigstens als ein „grauer“ Tag anzusehen. — Die Vereinigung der Frankfurter Handelsgärtner (Frankfurt-Main) hat be schlossen, gegen die neue Warenhausgärtoerei der Firma Schmöller, welche einen Blumen verkauf mit Binderei eingerichtet hat, auf dem Wege des Boykotts vorzugehen. Die Mitglie der dieser Vereinigung haben sich verpflichtet, dem genannten Warenhaus nichts zu liefern; man erwartet, dass auch auswärtige Geschäfte sich diesem Vorgehen anschliessen. Ob aber auf diesem Wege etwas zu erreichen ist, dürfte recht fraglich sein, zumal das Frankfurter Warenhaus eine Gärtnerei einzurichten oder an zukaufen gedenkt und dasselbe bereits ver schiedene Waggons belgischer Pflanzen be kommen hat, auch regelmässig aus Italien Schnittblumen und Bindegrün erhalten soll. Ohne Zweifel entsteht hierdurch für die Han delsgärtner und Blumengeschäfts - Inhaber eine gefährliche Konkurrenz, die vor allem in der billigen Lieferung loser Blumen, Buketts und Kränzen ein Lockmittel für das Publikum sieht und hierbei die Spesen und das Risiko weniger in Betracht zieht. — Eine erfolgreiche Boykot tierung wird sich aber nur durchführen lassen, wenn grosser Mangel an Schnittblumen in folge anhaltender Kälte oder grosser Dürre etc. eintritt. Zunächst werden die Frankfurter Blu mengeschäfte leider mit dieser neuen Konkurrenz rechnen müssen und können ihr wohl nur durch die Qualität ihrer Leistungen die Spitze bieten. — Ein französisches Urteil über die internationale Obstausstellung in Düsseldorf. Der Herausgeber der bekannten französischen Zeitschrift „Le Jardin“ schreibt unter anderem folgendes über die internationale Obstausstellung in Düsseldorf: Die Obstaus steilung, die in Düsseldorf stattgefunden hat, bedeutet eine neue Etappe in der Entwicklung der europäischen Obstkulturen. Folgend den grossen internationalen Ausstellungen von St. Petersburg 1894, Hamburg 1897 und Paris 1900 hat das Unternehmen, dem wir beigewohnt haben, alle vorausgehenden übertroffen, nicht allein durch die Menge des ausgestellten Obstes, sondern auch durch die höhere Qualität der Produkte. Man sieht in der Tat, dass in den meisten Ländern Europas grosse Anstrengungen gemacht wurden, um die Produktion von Tafel früchten zu vergrössern und zu heben. Schon 1889, bei Gelegenheit der Weltausstellung in Paris, konnte man neben den französischen Früchten einige Artikel ausländischer Kulturen bewundern, aber es war kaum 1894 in St. Peters burg der Fall, dass man mit Erfolg die Pro dukte der hauptsächlichsten Länder Europas sich gegenüberstellen konnte. Ueber die Men gen des ausgestellten Obstes wird sodann in dem Artikel gesagt, dass man die Proben, die von allen Punkten Europas eingesandt wurden, nach Millionen zählen konnte und dass die Gesamtmenge mehrere Eisenbahnzüge von bedeu tender Länge ergeben haben müsste. Diese ausser gewöhnliche Menge wurde durch das Programm bedingt, in dem für eine grosse Zahl von Wett bewerben die Handelsobstsorten in Quanten von 10 Kilo und mehr vorgesehen waren. Diese Einrichtung, die die besondere Berücksichtigung der Handelssorten betrifft, wird den Franzosen als nachahmenswert empfohlen. Es wird so dann hervorgehoben, dass die Aufforderung, Listen und Statistiken zu entwerfen, um die wichtigsten Handelssorten und die Bedeutung der Produktion und des Handels in den ein zelnen Gegenden der Aussteller kennen zu lernen, hauptsächlich von den deutschen Obst bauvereinen befolgt worden seien. Interessant sind ferner die Urteile über die Qualität des ausgestellten Obstes. Martinet schreibt: Es steht äusser Zweifel, dass die Qualität der Früchte sich überall gehoben hat. Welche Fortschritte sind seit 10 Jahren gemacht wor den! Im Jahre 1894 stand Frankreich in St. Petersburg durchweg auf erster Höhe und hatte kaum Tirol als ernstlichen Konkurrenten, was die Schönheit und Qualität der Früchte bs- trifft. Heute ist Frankreich unbestreitbar immer noch an der Spitze, wie sich das in Düssel dorf gezeigt hat, aber seine Konkurrenten wer den immer zahlreicher. Tirol fährt fort, auf der Höhe seines Rufes zu bleiben. Deutsch land hat seinerseits ganz bedeutende Fortschritte gemacht. Während man hier früher nur kleine und wenig gefärbte Früchte erntete, gewinnt man heute Produkte von guter Qualität, von denen gewisse selbst zu den Luxusartikeln ge zählt werden dürfen. Das ist hauptsächlich im Süden von Bayern (es ist wohl Hessen oder Württemberg gemeint, die Red.) und besonders im Rheintal der Fall, wo leicht Produkte geerntet werden, die in anderen, rauheren Gegenden Deutschlands nicht zu erwarten sind. Als be deutende Aussteller werden noch die Länder Holland, Ungarn und die Schweiz hervorgehoben. Ueber die Vorteile, die Deutschland aus dieser Ausstellung zieht, sagt Anatole Cordonnier, der bekannte französische Obstzüchter, dass die selben , ohne näher zu beschreiben, in die Augen springende seien. Deutschland konnte während den 6 Monaten die Erfahrungen einer fünfzehnjährigen Praxis ernten und in kurzer Zeit werden wir dort einen neuen Aufschwung in der gärtnerischen Produktion in allen Gebieten, Pflanzen, Blumen, Baumschulartikel und Obst erfahren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)