Suche löschen...
Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2 ja wir verneinen es sogar, dass eine grosse Anzahl Handelsgärtner nach dem Stand ihres Geschäftes in der Lage sein werden, be sondere Vergütungen für Sonntags arbeiten zu zahlen, die auch bisher nicht üblich gewesen sind. Die Konzession, welche für den berühmten 1. Mai gemacht worden ist, halten wir für durchaus überflüssig, denn dieser sogenannte Weltfeiertag ist doch mehr und mehr zu einer Farce herabgesunken, was man auch im sozialdemokratischen Lager einzusehen lernt. Aber im grossen ganzen ist die Ge schäftsordnung brauchbar. Gegen die Streik bewegung sieht sie freilich nichts vor und es lässt sich auch in dieser Hinsicht wenig machen. Da heisst es für die Prinzipale, einmütig handeln und sich stark fühlen. Es gibt in Wien Be triebe mit durchweg neuen Gehilfen. Die be treffenden Prinzipale haben nicht einen der Streikenden behalten, die auf die Wanierung gehen mögen. Man kann es auch keinem Prinzipal verargen, wenn er Leute nicht mehr beschäftigen will, zu denen er das Vertrauen verloren hat. Vertrauen ist und bleibt ja der Kitt im Dienstverhältnis und wo er abgefallen ist, da ist auch kein Segen mehr in der Arbeit! Die letzte Lohnbewegung in Wien hat wiederum bewiesen, dass damit wenig zu erreichen ist. Erst gute Leistungen, dann sind höhere Löhne eine selbstverständliche Folge. Ueber den neuen Versuch zur gesetzlichen Lösung der gärtnerischen Rechtsfrage. In der „Sozialen Praxis" (No. 34) hat Franz Behrens, der unermüdlich tätig ist, eine be schleunigte Lösung der gärtnerischen Rechts frage herbeizuführen, einen Artikel erscheinen lassen, der sich aufs neue mit den Vorschlägen des „Deutschen Gärtnerverbandes" in seiner Petition an den Reichstag beschäftigt. Wir haben zu dieser Petition bereits in Nummer 19 Stellung genommen und unsere Bedenken, die wir gegen die Vorschläge haben, geäussert, andererseits aber auch bereitwillig anerkannt, dass die Petition wohl die Beachtung und sorg fältige Prüfung aller derer verdient, welche be rufen sind, an der grossen Lösung des Problems mitzuarbeiten. Wir können es uns versagen, hier nochmals die Anträge des Deutschen Gärtnerverbandes zu rekapitulieren. Wer Inter esse für die ganze Frage hat, weiss, worauf sie abzielen. Es soll ein scharfer Unterschied zwischen „Gartenbau“ und „Gärtnerei“ gemacht werden. „Der § 6 der Gewerbeordnung", sagt Behrens, „nennt einige derjenigen Erwerbs zweige, auf welche die Gewerbeordnung keine Anwendung finden soll, z. B. die Fischerei. Diesen Erwerbszweigen soll der „Gartenbau“ durch Nennung im Gesetz hinzugefügt werden. Dann soll durch Einklammerung hinter „Garten bau“ sofort gesagt werden, was unter Garten bau zu verstehen ist. Ferner nennt der § 6 der Gewerbeordnung diejenigen Erwerbszweige, auf welche die Gewerbeordnung nur insoweit Anwendung findet, als dies ausdrücklich im Gesetz bestimmt ist, z. B. „Bergwesen“. Dieser Gruppe will nun der „Deutsche Gärtnerverband" durch Nennung in dem Gesetz im § 6 hinter „auf das Bergwesen“ die „Gärtnerei" ein fügen. Ebenso sollen dahinter gleich in Klammern die wichtigsten Gärtnereizweige aufgezählt wer den. In einem neuen § 154 b werden dann nach dem Vorbild der Behandlung des Berg baues in § 154 a diejenigen Bestimmungen der Gewerbeordnung, und zwar des Titels VII, ge nannt, die auf die Gärtnerei Anwendung finden sollen." Wir sind der Meinung, dass ein Gegensatz zwischen Gartenbau und Gärtnerei begrifflich überhaupt nicht besteht und glauben kaum, dass durch diese Unterscheidung volle Klarheit ge schaffen wird. Die vom „Deutschen Gärtner verband" vorgeschlagenen Definitionen zeigen auch selbst, dass der Unterschied etwas ge waltsam vorgenommen worden ist und wir meinen, dass die von uns seinerzeit gegebene Begriffsbestimmung der landwirtschaftlichen und gewerblichen Gärtnerei in der zuletzt veröffent lichten Fassung, wie die sich davon nicht* weit entfernenden Definitionen des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands, welche die „All gem. deutsche Gärtnerzeitung“ wiederzugeben in der Lage war — brauchbarer sein werden. Wenn in der Kommission des Reichstages im Jahre 1908 gesagt worden ist, dass eine Ab grenzung zwischen gewerblicher und landwirt schaftlicher Gärtnerei gesetzlich gar nicht mög lich sei, nun, so würde an dieser Unmöglich keit auch die Teilung in „Gartenbau" und „Gärtnerei“ scheitern, denn aus den Worten selbst ist sprachlich ein Unterschied überhaupt nicht herzuleiten. Dass im übrigen die Vorschläge des Reichs tagsabgeordneten Behrens das Bestreben an den Tag legen, durch Sonderbestimmungen dem eigenartigen Wesen der Gärtnerei Rechnung zu tragen, erkennen wir an und konstatieren gern, dass die in dieser Beziehung gemachten Vorschläge auf Widerstand bei den Arbeit gebern nicht stossen werden. In der Frage der Sonntagsarbeit bleiben wir dabei stehen, dass die Vorschriften über die Freilassung von der Arbeit in § 105c, Absatz 3, für die Gärtnerei unanwendbar sind. Sie sind für Fabrikbetriebe und Werkstätten bemessen, wo ganz andere hygienische Verhältnisse herrschen, nicht aber auf die Gärtnereibetriebe. Auch unsere Bedenken darüber, dass die Regelung der Arbeitszeit jugendlicher Arbeiter und der Arbeiterinnen einfach nach dem Vorbild der Fabrikbetriebe erfolgen soll, hat der Behrens- sehe Artikel in der „Sozialen Praxis" nicht zu zerstreuen vermocht. Eine glatte Annahme kann also der Vor schlag des „Deutschen Gärtnerverbandes“ unseres Erachtens nicht finden, wohl aber ist er disku tierbar und ein Fundament, auf dem gebaut werden könnte. „Durch den Vorschlag des Deutschen Gärtnerverbandes“, führt Behrens zum Schlüsse aus, „ist die Frage, ob die Gärtner in Landwirtschafts- oder Handwerks- oder Handels- oder Gewerbekammern, oder in be sonderen Gärtnerkammern ihre offizielle Ver tretung finden sollen, noch unberührt und un gelöst. Der zweckmässigste Weg wäre, wenn der Vorschlag des Deutschen Gärtnerverbandes zur Gewerbeordnung angenommen würde, jeden falls der besonderer Gärtnereikammers" Daran glauben wir nicht. Es ist oft genug dargetan worden, dass die Regierung für diese Institution kaum zu haben sein wird und auch der Verband hat ja seine frühere Gegnerschaft aufgegeben und plädiert ja jetzt mehr für den Anschluss an die Landwirtschaftskammern. Rundschau. Handel und Verkehr. — Der Markt für Grassamen in Russ land hat nach dem durch die „Nachrichten für Handel und Industrie“ veröffentlichten Be richt im verflossenen Jahr recht günstig abge schlossen, dennoch haben sich die Erwartungen auf ein gutes Geschäft nicht ganz erfüllt. Die Ernte war im verflossenen Jahr zu gering und bei den hohen Preisen zeigte sich eine Zurück haltung sowohl im Engros - Geschäft mit den I Samenhandlungen, wie auch mit den Käufern, wodurch das Geschäft sehr erschwert wurde. Man rechnete immer noch auf das Zurück gehen der Preise und brachte auch der aus ländischen Qualität kein rechtes Vertrauen entgegen, da man früher angeblich schlechte Erfahrungen mit der Keimfähigkeit bei Gras und Klee gemacht hatte. Im März entwickelte sich das Geschäft noch recht gut. Es wurden andauernd hohe Preise erreicht, dabei erzielten einheimische Saaten durchschnittlich 20 Prozent höhere Notierungen als ausländische Ware. Später, erst im April, fielen die Preise, damit nicht ein Teil der Ware für die neue Saison übernommen werden musste. Immerhin aber liess sich ein bedeutend höherer Umsatz er zielen als im vorangehenden Jahre. — Deutschland und Dänemark. Aus der jetzt veröffentlichten eingehenden Statistik über das Handelsjahr 1907 in Dänemark geht hervor, wie rege auch der gärtnerische Handel zwischen den beiden Staaten ist. Namentlich der Samenhandel ist daran hervorragend be teiligt. Die Einfuhr nach Dänemark be trug an: 88888 Q Q o g S 8 co oo o \O co 00 cm m • 0) Q U •3 a g E 9t a 9 Q H S 2 c • Z) -Q :5 E a ö • t; 'S 5 3 3 Bei Feld- und Gartengewächsen aller Art betrug die Einfuhr: 2257 000 Pfund im Werte von 311000 Kronen, davon aus Deutschland 1810000 Pfund im Werte von 232000 Kronen, die Ausfuhr: 34497000 Pfund im Werte von 925000 Kronen, davon nach Deutschland 11 227 000 Pfund im Werte von 296000 Kronen. Hier überwiegt also wieder die Ausfuhr bei weitem die Einfuhr auch hinsichtlich des deutschen Umsatzes. Im grossen ganzen be weist diese Uebersicht aufs neue, wie bedeut sam günstige Handelsbeziehungen zu Dänemark gerade für den Gartenbauhandel sind. — Der Gartenbau in Ungarn im Mai dieses Jahres. Die Gartengewächse haben nach einem offiziellen Bericht im „Pester Lloyd“ durch Frost und Hagel sehr gelitten; ebenso die Krautpflanzen. Die Rüben stehen gut, doch meldet man viele Insektenschäden. Klee, Luzerne, Wicken stehen ebenfalls gut. Die Weingärten haben durch Frost und Hagel so stark gelitten, dass die Aussichten allgemein ungünstige sind. Die Obstgärten geben nur dort Aussichten zu guten Erträgen, wo kein Frost und Hagel auf getreten ist. Die Aus sichten sind für den Obst- und Gemüsebau im allgemeinen ziemlich ungünstige. — Die Zollfreiheit in den russischen Gebieten Ost-Asiens ist aufgehoben worden. Ein Verzeichnis darüber, für welche Artikel und in welcher Höhe Zölle erhoben werden, liegt in den deutschen Handelskammern aus, worauf wir Interessenten hinweisen möchten. — Die Ernteaussichten für Frühkirschen sind in Süd- und Südwest-Deutschland sehr günstig. Bereits am 28. Mai hat der Versand begonnen und hat Anfang Juni eine stattliche Höhe erreicht. Aus dem Neckar- und Remstal werden ausserordentlich hohe Erträge festge stellt, wie sie seit Jahren nicht festzustellen waren. Aehnliche Aussichten bietet auch die Ernte der Beerenfrüchte, so dass an vielen Orten Kirschen- und Beerenobst-Ausstellungen in Aussicht ge nommen sind. — Ueber den Obstbau in Rheinhessen wird berichtet, dass die Erträge im Vorjahr eine stattliche Höhe erreicht haben. Der Ge samtertrag in dieser Provinz des Grossherzog tums Hessen wird auf 263 062 Zentner im Gesamtwerte von 1559 607 Mk. angegeben. Von diesen Zahlen entfallen auf den Kreis Mainz und Bingen die höchsten Summen. Jedenfalls lässt sich hieraus ermessen, von welcher grossen wirtschaftlichen Bedeutung der Obstbau ist. — Das Frühjahrsgeschäft in Gruppen pflanzen auf dem Londoner Markt. Ein Bericht über die Absatzverhältnisse in Beet pflanzen aus „The Hort. Advert.“ enthält einige, selbst für deutsche Verhältnisse inter essante Punkte, besonders wenn man es ver steht, etwas zwischen den Zeilen zu lesen. Die Zonalpelargonien stehen dort wie hier an erster Stelle. Meteor hat sich in London unter dem Synonym Paul Campbel eingebürgert, scheint aber auf dem englischen Markte erst in jüngster Zeit die dominierende Stellung er obert zu haben, die sie bei uns schon seit einem halben Jahrzehnt einnimmt. Gute weisse Gruppensorten sind knapp. Epheu-Pelargonien sind in riesigen Posten am Markte, der Bedarf ist aber auch dementsprechend. Sie finden nicht nur als Balkonpflanzen, sondern ausser dem als Topfpflanzen und für Garten-Aus schmückung in ausgedehntester Weise Ver wendung. Von den vielen neuen Sorten von P. peltatum haben nur wenige sich etwas eiozu- bürgern vermocht. Dazu gehört besonders die Sorte Galilee und die halbgefüllte, starkrankende Mrs. Hawley, mit rosenroten, kirschrot schattier ten Blumen. Die uralte Mad. Crousse be hauptet noch immer das Feld als gangbarste Sorte für Balkonkästen. Fuchsien haben als Gruppenpflanzen entschieden an Beliebtheit zu genommen und werden wohl in Zukunft noch mehr bevorzugt werden. Royal Purple hat sich besonders bewährt, ebenso wie Ballet Girl, eine Sorte, die in Deutschland wohl meist Amelanchier vulgaris Moench Amelanchier ovalis Bork hausen = A. canad. obovalis Sar gent und in den Den drologien von Schnei der und Koehne. = A. spicata Decaisne. A. canaden- sis Medikus A. Botryapium, D e Candolle, auch Britton und anderer Autoren. = A. Botryapium Borghausen, nicht anderer Autoren. = A. canadensis var. Botryapium, bei C. K. Schneider. — A. rotundifolia Dumont, nicht Roemer. — A. rotuntifolia, in den Dendro logien von C. K. Schneider, K. Koch, Koehne. = A. ovalis Medikus, aber nicht Borkhausen. die mehr Feuchtigkeit liebende A. Botryapium mehr nach Norden geht. Die wichtigsten Synonyme der hier be sprochenen Arten sind folgende: — A. rotundifolia Roemer, nicht Dumont. = A. spicata in den Dendrologien vonKoehne undC. K. Schnei der. = Pirus ovalis Willdenow. A. spicata De Candolle, nicht Koehne, nicht Decaisne, ist wahrscheinlich Varietät von A. alnifolia mancher Baumschulen und GärtenF Sie wird von C. K. Schneider nicht erwähnt. Die hier vorangestellten Namen sind von Beissner, Schelle und Zabel in dem im Auftrage der Deutschen Dendrologischen Ge sellschaft herausgegebenen Handbuche der Laub holzbenennung angenommen. Erwähnt mag noch sein, das ein gangbarer deutscher Name für Amelanchier fehlt; die Namen Felsenbirne, Traubenbirne, finden sich wohl in botanischen Werken, sind aber in der Praxis ungebräuch lich. Die Aussprache „Amelanche" dürfte richtiger sein als „Amelanchier", da nach K. Koch das Wort dem Savoyarden-Dialekt ent lehnt ist und nicht etwa aus dem Griechischen stammt. R. Stavenhagen. Kultur. — Alströmerien als Schnittblumen. Wer im Sommer nach Holland kommt, wird dort von den Blumenhändlern der Strasse eine Blume feilgeboten sehen, die ihm, wenn er nicht ein sehr guter Pflanzenkenner ist, gewiss fremd ist. Es sind Alströmerien, insbesondere Alströmeria aurantiaca. Die Gattung Alströmeria war vor mehreren Jahrzehnten verbreiteter als heute; einige Eigenheiten der Kultur, wie die etwas unsichere Ueberwinterung, die Ansprüche an den Boden und die Zerbrechlichkeit der fleischigen Wurzeln mögen mit Veranlassung gewesen sein, dass die Alströmerien aus den deutschen Kulturen beinahe gänzlich ver schwunden sind. Die Kulturansprüche sind aber kaum andere als die, die beispielsweise die feineren Lilien stellen. Ein durchlässiger, etwas humoser Boden, nicht zu strenge Winter und eine gewisse Wartezeit nach der Pflanzung, um der Pflanze Gelegenheit zu geben, sich am Platze häuslich einzurichten, sind, genau wie bei den meisten Lilien, allerdings für ein gutes Gedeihen Bedingung. Die Rhizome sind im übrigen im Ankauf billig und die Anzucht aus Samen ist ebenfalls leicht zu bewerkstelligen. Aeltere, am Platze eingewurzelte Exemplare bleiben am besten 4—6 Jahre ungestört; der Flor wird dann jedes Jahr reicher und voll kommener. Der Zweck dieser Zeilen ist nun, besonders auf Alströmeria aurantiaca hinzu weisen. Die Blumen dieser Art lassen sich recht wohl als Schnittblumen in Verbindung mit Gladiolen und Montbretien verwenden, und sie haben auch sonst manche Vorzüge vor ihren zahlreichen Verwardten. Die Pflanze gehört zur Familie der Amaryllidaceen; zeigt aber mehr den Charakter einer Staude als den eines Zwiebelgewächses, schon deshalb, weil sie Störungen in ihrem Wurzelsystem schwerer erträgt als andere Zwiebelgewächse mit aus gesprochener Winterruhe. Die trichterförmigen Blumen sind etwa 5 cm lang und stehen in endständigen Dolden oder Wirteln auf schlanken, dicht beblätterten 60—80 cm hohen Stengeln. Das lanzettförmige, etwas gewundene Blatt ist lebhaft blaugrün. Die 6teilige Blumenkrone ist orangerot; die zwei oberen Abschnitte sind purpurbraun gezeichnet. Die Blüten entwickeln sich von Ende Juni bis Ende August und sind recht haltbar. Andere Arten haben wohl schön gezeichnete Blumen in verschiedenen Farben tönen von Rosa, Purpur, Grünlich, Gelb usw., sind aber entweder zu kurzstengelig oder stehen an Winterhärte der A. aurantiaca nach. Es gibt zweifellos tausende von Gärtnereien im Südwesten und Nordwesten Deutschlands, woselbst ein Versuch mit A. aurantiaca lohnen würde. — Sambucus canadensis und andere weniger verbreitete Holunder-Arten. Die Holunder sind als Ziersträucher etwas miss achtet. Der gemeine Holunder, Sambucus nigra, ist wohl ein guter Deckstrauch im eigent lichen Sinne des Wortes. Zur raschen Be grünung von dunklen Ecken, schattigen Plätzen, Schutthalden, überhaupt Orten, wo die Aus wahl des Pflanzmaterials beschränkt ist, wird man auch zu dem Holunder seine Zuflucht nehmen. Im Park und Garten, namentlich in der Nähe der Wege wird der Holunder erstens zu, hoch und dann ist sein Wuchs und seine ganze Erscheinung etwas zu ungeschlacht. Wir haben da besseres, schon unter seinen nächsten Verwandten. Die Anpflanzung der gelb blättrigen Varietät wie der Form mit ge schlitzten Blättern ist an manchen Orten et was übertrieben; dies mag zum Teil mit daher rühren, dass Landschaffsgärtner zu viel Sträucher, die en bloc, nach Wahl des Ver käufers gekauft sind, pflanzen. Bei den dafür gezahlten, meist „limitierten“ Preisen, ist es den Lieferanten nicht zu verargen, wenn die wüchsigen, leicht zu vermehrenden Holunder in der Zahl etwas reichlich vertreten sind. — Die Arten, die dagegen mehr Berücksichtigung verdienen, sind Sambucus canadensis und S. racemosa. Letztere blüht noch vor S. nigra, ist in der Blüte unscheinbarer, ziert aber durch die leuchtend roten Beeren und ist im Frühjahr beim Austrieb einer der schönsten Sträucher. Das junge Laub ist dann gelblich grün getönt und die Spitzen der Triebe erscheinen stets rötlichbraun schattiert. Die Belaubung behält auch während des Sommers einen helleren, freundlicheren Ton als S. nigra. S. racemosa gedeiht wie S. nigra noch an trockenen, steinigen Plätzen. Im Gegensatz dazu ist S. canadensis eine Pflanze der Sümpfe und Flussufer. Die amerikanische Art blüht nach unserem Holunder, wächst mehr strauchartig und zeichnet sich durch zier lichere Tracht und Belaubung, vornehmlich aber durch die ausserordentlich grossen Blüten dolden aus, die bis zu 40 cm Durchmesser erreichen. Die schwärzlich purpurbraunen Beeren entwickeln sich nicht immer, aber schon die bleibenden purpurroten Blüten- oder Fruchtstiele sind sehr zierend. Noch grössere Dolden bringt S. canadensis maxima. Die ziemlich seltene S. pubens steht botanisch wieder S. racemosa näher und zeichnet sich ebenfalls durch rote Beeren aus, die Belaubung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)